Montag, 29. Dezember 2008

Kino 2008. Aufgepasst, meine Meinung!

Wie immer warfen einige Filmhighlights bereits ihre Schatten ende 2007 per Trailer in die Kinos und so freut man sich jedes Jahr aufs Neue, auf die vermeintlichen Hits. Aber 2008 zeigte auch wieder das nicht alles so heiß gegessen wie gekocht wird. Dabei fing es im Januar ziemlich ordentlich mit Cloverfield (8/10) an. Trotz meiner Antipathie gegen Handkamerafilme, war Cloverfield im Kino gerade durch die Kamera und den Sound ein wuchtiges Erlebnis. Zuhause verliert er zwar etwas an Wirkung, aber dennoch ein guter Streifen mit teilweise tollen Bildern. Dann folgte mit John Rambo (9/10) im Februar bereits ein sehr frühes Highlight. Mir macht dieses Gewaltverherrlichende Werk einfach ein Riesen Spaß. Trotz des brachialen Finales, gefällt mir der Streifen auch in seinen ruhigen Momenten. Wie schon damals gesagt, wäre eine etwas längere Fassung zwar schön gewesen(und angeblich gibt es ja inzwischen ein DC), aber auch so war das ganze ein wohliges Comeback des 80er Actionhelden.

Im März gab es dann 10,000 B.C.(5/10) auf den ich mich persönlich wirklich gefreut hatte, aber anstatt die Richtung der ersten 45 Minuten beizubehalten(mit verschiedenen Übergroßen Monstern oder Dinos und eine einfache Hetzjagd) dreht sich das Ding zu einen Apocalypto/Braveheart/Star Gate Verschnitt mit gepflegter Langeweile. Zwar fand ich den insgesamt nicht so schlimm wie die meisten, aber enttäuschend war es trotzdem. Jumper (6/10) war der nächste Streifen und auch hier hätte man mehr draus machen müssen. Zu gehetzt wirkt das ganze um irgendwie komplett zu überzeugen. Macht zwar zwischendurch mal Spaß, ist dann aber auch gut. Ich sehe dennoch Hayden Christensen im Gegensatz zu vielen anderen gerne.
Im April riefen die Fantasy Filmfest Nights und boten ein sehr gelungenes Programm. Mit Doomsday (9/10) gar gleich ein weiteres Actionhighlight. Der Film macht einfach unglaublich viel Spaß und bietet knallharte Action in einen irren Mix der mir absolut zusagt. Cool und Temporeich. Leider floppte der Streifen, wie fast jeder reine Actionfilm 2008. Desweiteren gab es den extrem enttäuschenden Diary Of The Dead (5/10), den mäßigen Frontiers (5/10) und den spannenden Rec (8/10), der meine Phobie gegen diesen Handkamera Stil noch mal ins schwanken brachte. Nur eine Woche später tat ich mir noch den starken Street Kings (8/10) an, von dem nun endlich auch die deutsche Blu-ray erscheint.
Der Mai stand im Zeichen 2 großer Helden. Iron Man (8/10) und Indiana Jones(knappe 7/10). Iron Man macht trotz der mangelnden Action sehr viel Laune. Robert Downey Jr. spielt einfach großartig und übertüncht so, das in dem Film eigentlich gar nicht viel passiert. Aber solange es nicht langweilig wird, kann es nur recht sein. Dr. Jones hingegen hatte mich nach dem Kinobesuch ziemlich enttäuscht. Vor kurzem, beim anschauen auf Blu-ray, machte er aber wieder etwas gut. Vielleicht weil da auch die Erwartungen nicht mehr so groß waren. Dennoch kein Vergleich zur alten Trilogie. Die Kritiken waren auch hier mal wieder sehr gespalten.
Dann ging es erst im Juli weiter und zwar alles an einem Tag: Der Unglaubliche Hulk(8/10), Hancock(6/10) und Kung Fu Panda(7/10). Hulk gefiel mir wesentlich besser als der Ang Lee Versuch und auch wenn dieser Teil/Film wieder zu wenig Action bot für einen Hulk Film, war der wesentlich mehr Comic als der fade Versuch den Hulk mit extremen Anspruch voll zu stopfen. Und vor allem kämpft er nicht gegen Pudel. Die vielen mäßigen bis schlechten Kritiken in, Deutschland, überraschten mich aber dann doch. Hancock war einfach belanglos und schnell verdaut und Kung Fu Panda machte spaß, ohne an die großen Animationsstreifen heranzukommen. Aber da bin ich sicherlich auch nicht der Maßstab.
Der August war ziemlich anstrengend. Über 30 Filme auf dem Fantasy Filmfest, mit etlichen guten Titeln und vielen mäßigen Filmen. Alle habe ich hier kurz besprochen, so dass ich weiter zu The Dark Knight (10/10) schwinge. Für mich und viele andere der Höhepunkt des Jahres. Tolle Schauspieler, eine wendungsreiche spannend erzählte Geschichte, gute Action und viel Gänsehaut potential. Der Film entfaltet sich erst nach mehrmaligen schauen völlig. Deshalb habe ich die Wertung auch inzwischen aufgerundet. Dass natürlich wieder etliche Foren Mitglieder in diversen Filmforen gegen den Hype schwammen, gehört bei so einem Film wie immer dazu. Ob das immer alles der Wahrheit entspricht weiß man zum Glück auch nicht.
Dann kam die Zeit der Enttäuschungen. Wanted (7/10) machte noch etwas Fun, wenn man wirklich jede Realität bei Seite legen konnte und den CGI Overkill ertragen kann(trotzdem ärgerlich das gerade dieses überbordende Effektfilmchen der erfolgreichste Actionfilm dieses Jahr ist und somit man sich keine Hoffnung auf Besserung machen sollte), aber Babylon A.D.(6/10) holperte schon ziemlich. Zumindest in der Version wie er letztendlich veröffentlicht wurde. Zwar gab es auch hier eine tolle Atmosphäre, aber sonst war das ganze doch ziemlich verquast. Trotz allem war es mal wieder schön Vin Diesel in so einer Rolle zu sehen. Ich warte auf die Fortsetzungen zu Fast and Furious, Triple X und Riddick!
Dann war zwei Monate Flaute und dann kam nur noch Mittelmaß. Der neue James Bond mit dem Titel Ein Quantum Trost(7/10) enttäuschte mit einer lahmen Story und wirkte irgendwie halbgar. Zwar ein netter Actionfilm, aber nicht mehr. Casino Royale war deutlich stärker. Das war schon sehr schade. Ich hoffe es ändert sich wieder etwas im nächsten Streifen. Dann kam Max Payne (5/10) und brachte es tatsächlich fertig ein großartiges Actionspiel in einen teilweise unglaublich langweiligen Thriller zu verwandeln. Besonders ärgert mich daran, dass der Film echt toll aussieht und optisch ordentlich was hermacht, der Sound brachial ist und die wenige Action auch noch sehr gut aussieht. Aber warum so wenig Action, verdammt?
Im Dezember schaute ich mir dann noch Body Of Lies(7/10) und The Day The Earth Stood Still(4/10) an. War der erste noch ein solider Agententhriller mit einem guten Dicaprio und einen dicken Crowe, der aber auch nichts neues bot und auch nicht wirklich fesseln konnte, schaffte es der Science Fiction Film mit Keanu Reeves nur noch zu langweilen und mit einem nervigen Kind sowie mäßigen Leistungen aller Darsteller gar zu nerven. Schade für die verpasste Chance.
Tja, das war es auch schon wieder. Filme wie den etwas lahmen I am Legend(6/10), den ziemlich unterhaltsamen Never Back Down(7/10), den ziemlich geilen Taken (8/10) oder den dummen aber wirklich herrlichen Spaßfilm Death Race (8/10) habe ich mir gleich auf Blu-ray/DVD gegeben. Den einen oder anderen Streifen habe ich sogar noch gar nicht gesehen wie Tropic Thunder. Insgesamt hat mir aber das Jahr 2007 wesentlich besser gefallen. 2008 war nur ein normales Kinojahr mit einigen wenigen Highlights. Und über den STD (Straight to DVD) Markt werde ich gar nicht viel sagen. So viel Grütze was da im Horrorbereich erschienen ist hat man schon lange nicht mehr gesehen. So ein Titel wie Insanitarium(8/10) ist da schon eine wirkliche Ausnahme. Im Actionbereich war es ja fast noch schlimmer. Mal davon abgesehen das da kaum was erschienen ist, waren der zu behäbige Missionary Man (6/10), der sehr solide 08/15 Actioner Exit Speed(7/10) oder der Genremix Mutant Chronicles(7/10) schon die Highlights. Alles andere war nicht der Rede wert.
Und trotzdem, weiter geht es im nächsten Jahr mit erhofften Knallern und soliden Genrebeiträgen wie Terminator Salvation, Avatar, Wolverine, Fast and Furious, Friday The 13th, Bloody Valentine, Star Trek, The Spirit, Watchmen und natürlich G.I. Joe. Aber auch bei diesen Titeln kann man jetzt schon sagen: Nicht alles wird so gut werden, wie die Trailer es uns vormachen. Im STD Markt kommt hoffentlich auch wieder mehr herum. Vor allem Actionmäßig. Es wird Zeit für Ninja von Florentine und wo bleibt eigentlich das Actionbrett The Tournament? Und unsere Freunde Lundgren und Van Damme dürfen auch mal wieder nachlegen. Also alles beim alten zum Jahresende. Es bleibt viel Hoffnung und es kommen garantiert gute Filme, aber sicherlich mehr die schlecht sind. Aber ich liebe das Medium weiterhin und das wird sich auch nicht ändern. Und die Leute die sich jetzt fragen: Guckt der eigentlich gar keine Anspruchsvollen Filme? Meine Antwort: Nein! *gg*
P.S.
Ach ja. Meine Hassworte des Jahres 2008 im Filmbereich sind übrigens weiterhin TRASH und neu GUILTY PLEASURE!!!

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Frohe Weihnachten!

Wünsche allen Lesern natürlich FROHE WEIHNACHTEN und einen GUTEN RUTSCH ins neue Jahr. Hoffe das hier im Januar wieder mehr die Post abgeht, aber immerhin wird noch der Jahresrückblick kommen. Dann erholt euch mal alle gut!

Dienstag, 23. Dezember 2008

Buchreview "Quantico"

Greg Bear. Die USA in der nahen Zukunft: Terroristische Aktionen zermürben das Land. Doch es sind nicht nur islamische Attentäter, die angst und Misstrauen unter den Menschen säen. Nach einer Serie kleinerer Explosionen setzt sich FBI-Sonderagent Griffin auf die Spur des "Patriarchen", eines Schwerverbrechers, der sich einer christlich-militanten Sekte angeschlossen hat. In einem waghalsigen Unternehmen dringt Griffin in das Haus des Patriarchen ein. Doch die Situation entgleitet ihm, es kommt zu einem Schusswechsel, der Patriarch wird tödlich getroffen. Als dasSonderkommando die Gebäude untersucht, in denen chemische Kampfstoffe vermutet werden, sieht Griffins Sohn William, ebenfalls für das FBI tätig, per Videoschaltung zu und wird Zeuge, wie sein Vater Opfer einer Explosion wird. Kurz darauf erschüttern dramatische Vorkommnisse das Land.

Die Verlage drucken ja bekanntlich auf der Rückseite des Umschlags sowie auf der Innenseite Inhaltsangaben zu dem Roman ab, den man in den Händen hält, um das Buch für den vermeintlichen Käufer interessant zu machen. Leider gibt es darunter auch Dilettanten, die auf diesen beiden Seiten gleich das Gesamtwerk bis zum Ende zusammenfassen. So auch hier geschehen (meine Angaben zum Inhalt sind daher durch mich kurz gehalten worden, falls sich jemand zur Lektüre des Buches entschließen sollte).
So erwartete ich also einen spannenden Thriller, der durchaus mit einer guten Idee aufzuwarten hatte (dieses Virus, das hier die Bedrohung darstellt, hat noch keiner erfunden - weder ein Schriftsteller noch ein Drehbuchschreiber und hoffentlich auch kein real existierender Wissenschaftler). Doch der Klappentexter (er sei auf ewig verflucht und in die Registratur verbannt) hat mir die gesamte Spannung genommen, denn bis es zum Showdown kommt (der einzige Teil des Buches, der nicht vorweggenommen wurde), habe ich mich durch die Zeilen gekämpft, bis ich endlich ein Kapitel erreichte, das noch zu lesen lohnte, da die Geschehnisse, die in der Zusammenfassung geschildert wurden, leider den Großteil des Buches ausmachen. Bis die Explosion, die Griffin in die Luft jagt endlich stattfindet, ist schon fast die Hälfte gelesen.
Der Rest des Buches überlässt uns dem Kompetenzgerangel der verschiedenen Akronym-Dienste, von denen jeder den Löwenanteil an einem möglichen Erfolg auf seiner Fahne geschrieben sehen möchte und es geht sogar so weit, dass diese Sicherheitsdienste gegeneinander arbeiten, sich behindern, abhören um ja zum Schluss als die Helden dazustehen, denen der Hauptanteil am alljährlichen Geheimdienstbudget zusteht sowie sich das Wohlwollen der Präsidentin zu sichern. Aus der Möglichkeit, die neuen Waffensysteme oder Abhörgeräte in der näheren Zukunft, deutlicher zu beleuchten und auch die Umstände weiterer Anschläge (hier mehrfach erwähnt der 10/4) und dem Prädikat Science Fiction, wie es der Verlag gerne darstellt, wurde durch Greg Bear leider wenig gemacht. Das alles wird zwar erwähnt, aber nicht weiter darauf eingegangen. Wäre auf jeden Fall interessanter gewesen als die Streitigkeiten unter den Diensten. Vielleicht hätte auch der Versuch, die Figuren lebendiger zu gestalten, dem Werk gut getan, da eigentlich keine der handelnden Personen irgendwie dazu anregt mitzufiebern, wie es denn nun weitergeht.
Erspart wurde dem Leser aber eine rührige Liebesgeschichte voller Herzschmerz, da sich der Autor in dieser Hinsicht wohltuend zurückgenommen hat, dafür werden zum großen Showdown die Actionelemente etwas zahlreicher und auch der potentielle Attentäter wird von seinem Virus nicht verschont. Mehr über den Virus zu schreiben, würde mich in die gleiche Postion manövrieren, die ich dem Verlag vorgeworfen habe - zuviel zu verraten.

Alles in Allem hätte es ein spannender Thriller mit SciFi-Touch werden können, wenn man nicht schon von Beginn an fast alles über den Inhalt gewusst hätte und nur darauf gewartet hätte, dass innerhalb des Buches endlich Situationen eintreten, die neu sind. Ärgerlich. Sollte sich jemand trotzdem für den Roman interessieren, bloß nicht den Klappentext lesen und direkt zum Anfang gehen.

Buchreview "Der innere Zirkel"

Ian Smith. Als der berühmte und mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Professor Wilson Bledsoe ermordet aufgefunden wird, bewegen sich die Nachforschungen der Polizei schon bald in eine ganz bestimmte Richtung. Rassistische Schmähungen, die in dieBrust des farbigen Wissenschaftlers geritzt wurden, führen zu einer Gruppe von Fanatikern, die die Überlegenheit der weißen Rasse propagiert. Doch der Bruder des Ermordeten, FBI-Agent Sterling Bledsoe, bezweifelt einen solchen Hintergrund. Er wird in dieser Vermutung bestärkt, als er die Laborräume seioner Bruders untersucht: Dort stößt er auf eine riesige Sammlung von Vogelkadavern - und auf ein geheimes Projekt, das zur tödlichen Bedrohung werden könnte.





Heute begeben wir uns einmal zum Mittelmaß. Ein Erstlingwerk zeichnet sich oft dadurch aus, dass es seinen Bekanntheitsgrad durch neue Ideen oder einen rasanten Schreibstil erreicht. Im vorliegenden Fall sieht es leider anders aus. Der Autor hat sich aus dem Fundus des Thrillergenres schamlos bedient und sein Werk mit allerlei schon gekannten Zutaten gewürzt. So handelt das Ganze von Vögeln (der Tiergattung!!!), Politikern, Gangstern (was manchmal ja eh das Gleiche ist), Mördern, Lobbyisten, Gutmenschen und weniger guten Zeitgenossen. Und wie es in solchen Romanen meist der Fall ist, werden die Charaktere deutlich erkennbar gezeichnet. Die Vertreter der Ordnung mit den üblichen positiven Aspekten angelegt, während man den Verbrechern sofort ihre Neigung ansieht, da sie entweder überheblich und gierig wirken und dies nur schlecht verschleiern können oder sich von der Körperhygiene und ihrem äußeren Erscheinungsbild wenig positiv von den Gegnern abheben.




Smith hat sich auch sogleich dazu aufgemacht, den Leser mehr oder weniger mit dem Holzhammer schon ziemlich früh auf einen Hauptverdächtigen einzuschießen, sodass größere Überraschungen während des Thrillers ausbleiben - nur gegen Ende taucht unerwartet dann doch noch eine unverdächtige Person als Mittäter auf, das war es dann schon. Alles schon ziemlich vorhersehbar kann man den Roman als Urlaubs- oder Freizeitlektüre ohne Anspruch nutzen und sich ohne Anstrengung zum ende vorarbeiten, da er keine langen oder schwierigen Satzkonstrukte aufweist, die so etwas wie Konzentration erfordern würden. Sollte man abgelenkt werden oder einem beim Lesen mal die Augen zufallen und man findet nicht direkt den Anschluss an den zuletzt gelesenen Abschnitt, ist es nicht weiter tragisch, da man nicht unbedingt viel verpasst. Vieles erscheint nach Schablone geschrieben, man kennt es schon aus etlichen anderen Werken erfahrenerer Autoren.


Andererseits wird dadurch das Lesen aber auch ziemlich flüssig und man kommt gut voran bis man dann die Auflösung serviert bekommt, die aus einem Mix aus Politik, Lobbyismus der übleren Art und Geldgier sowie Eifersucht besteht. Alles mehr oder weniger kurz am Rande zusammengefasst und nicht weiter ausgeführt, da die Politikverbindungen nur als ein Grund für die Taten herangeführt werden, die Mittäter aus diesem Bereich aber gänzlich außen vorgelassen werden und die Spur nicht weiter verfolgt wird, sobald die Mörder feststehen. Irgendwie einen Handlungsstrang mit eingebunden und dann wieder fallen gelassen. Daher kommt das Buch auch nicht über das Mittelmaß hinaus. Das Zweitwerk des Autors habe ich schon vorliegen und werde es demnächst hier besprechen, aber richtig Eindruck hat er nicht hinterlassen. Lesen und vergessen, aber wenigstens nicht drüber ärgern - so schlecht ist es auch nicht. Ein Häppchen für Zwischendurch.

Freitag, 12. Dezember 2008

Buchreview "Madelyn-Ort des Schreckens"

Tamara Thorne. Haben sich die Reiter der Apokalypse erhoben, um in der Wüste Kaliforniens das Jüngste Gericht einzuläuten?



Zuerst will keiner der Einwohner Madelyns den Warnungen einer Sekte glauben, doch dann schürt eine Reihe merkwürdiger Ereignisse ihre Angst: Tiere werden getötet, blutige Inschriften gefunden. Und dann verschwinden Frauen, ein Opfer nach dem anderen. Steckt ein Mörder dahinter? Eine Gruppe mit düsteren Zielen? Oder eine Macht, die nicht von dieser Welt ist?
Und zu diesem Text wird dem Leser vom Verlag noch eine Warnung auf's Auge gedrückt: Schließen Sie alle Fenster und Türen und beginnen Sie erst dann mit der ersten Seite. Desweiteren wird darüber informiert, dass die Autorin ihre Bücher zuvor schon unter einem männlichen Pseudonym veröffentlichte, da eine Frau unmöglich so hart schreiben könne.
Es gibt Bücher, die eine tiefsinnige Denkweise zu vermitteln versuchen und dabei einen soliden Aufbau vorweisen können und es gibt Bücher, die spannend sind ohne Ende, dafür aber etwas die Logik vermissen lassen. Vorliegendes Werk ist Fall zwei zuzuordnen. Spannend bis zum Ende, da die Autorin es schafft, trotz eines gemächlichen, aber gut ausgearbeiteten Beginns ihre Figuren nicht in den üblichen Typen darzustellen, sondern mit einigen Macken und düsteren Geheimnissen und einem Trauma aus der Vergangenheit (nicht das gewohnte "ich hab meinem Bruder den Lutscher geklaut und bereue es heute noch") zu versehen, das nicht unbedingt in den Rahmen ähnlicher Figuren in anderen Geschichten passt und so den Roman auch nicht zu einem Drama verkommen lässt.
Dabei beginnt alles in einer altbekannten Manier mit einem psychopathischen Serienkiller, wird aber in der Folge ergänzt durch Sektierer, UFOlogen, Army und - ja tatsächlich - fremden Flugobjekten. Die Schilderungen der letzten Partei erinnern bei ihren Auftritten immer mal wieder an Szenen aus "Unheimliche Begegnung der 3. Art". Natürlich werden im Laufe des Romans sämtliche Figuren zu einem Showdown zusammen geführt, der in dem kleinen Städtchen, das durch sintflutartige Regenfälle von der Aussenwelt abgeschnitten wird, für Unruhe und Konfusion sorgt, dann anfangs niemand denÜberblick (auch der Leser tappt längere Zeit im Dunkeln) hat, wer denn nun für die Entführungen, Geisterlichter, Tötungen, Verstümmelungen und den Vandalismus verantwortlich ist. Es werden falsche Fährten gelegt, so manche kleine Überraschung eingebaut und eine der beliebten amerikanischen Verschwörungstheorien als Randnotiz erwähnt. Das über 600 Seiten starke Buch nimmt im letzten Viertel durch einen erhöhten Actionanteil noch mehr an Fahrt auf, erweckt dabei aber den Eindruck als hätte die Autorin festgestellt, dass sie noch einen Termin hat, aber zuvor unbedingt noch das Buch abschließen möchte. Was zuvor ausführlich, ohne zu langweilen geschildert wird, wechselt zu einem irgendwie hektischen Finale. Das tut der Sache aber keinen Abbruch.
Insgesamt ein außergewöhnliches Buch, für das man sich etwas Zeit nehmen muss, aber das einen garantierten Spannungsfaktor hat, der es schwer macht, das Buch für eine Pause aus der Hand zu legen, besonders da es nicht immer den ausgetretenen Pfaden des Genres folgt. Durchaus empfehlenswert, doch wer anhand der "Verlagswarnung" oder der Hinweise auf die erste Pseudonymwahl der Autorin nun einen überharten Horroroman erwartet, wird enttäuscht sein. Sie kommt sicher nicht an Richard Laymon heran, dessen Bücher, die ich vor einigen Wochen hier besprochen habe, mittlerweile zur Zensur herangezogen wurden und zumindest "Die Insel" wird künftig nur noch in einer überarbeiteten Fassung aufgelegt werden. Weitere werden wohl folgen.

Freitag, 5. Dezember 2008

The Trek" Trailer

Für die Hardcore Backwood Fans.

"Fire From Below" Trailer

2 Neue "Live Evil" Trailer

Tim Thomerson ist so cool wie zu besten Full Moon Zeiten als Jack Deth. Macht bestimmt viel Spass das Ding.

Neues "Bloody Valnetine 3D" Poster

"Punisher War Zone" Clip und neues Poster

Soll wohl ein knallharter Clip sein. Ich gucke mir keine Trailer oder Clips mehr an, deswegen kann ich nichts dazu sagen. Drücken wir einfach die Daumen das der Film etwas Kohle einspielt, denn so richtig viel Einspiel erwarte ich nicht. Hoffen wir das beste, denn es könnte ein schöner Actionkracher werden. Schauen wir mal was das erste Wochenende so bringt.

Richtiger "Friday The 13th" Trailer

Wird sicherlich funktionieren.

2. "Watchmen" Trailer

Ich werde mal auf die Schnelle die wichtigsten Sachen und den letzten Mist abarbeiten. Ich brauche einfach mehr Freizeit. Aber das wird diesen Monat sicherlich nichts mehr werden....:)

Buchreview "White Jazz"



James Ellroy. Der Lieutenant des Los Angeles Police Department, Dave Klein, ist Cop und Gangster, Ermittler und Killer zugleich. In dem Sumpf aus Gewalt, Korruption und Drogen versteht er es meisterhaft, seinen Kopf stets über Wasser zu halten. Bis er den Auftrag des mächtigen Filmproduzenten Howard Hughes annimmt. Er soll dem Mogul eine Schauspielerin zurückbringen, die sich geweigert hat, nach seiner Pfeife zu tanzen. Aber Dave verliebt sich Hals über Kopf in das clevere Blondchen.



Wieder ein typischer Ellroy. Wieder eine Geschichte, in der die Ehrlichkerit, die Helden mit dem Heiligenschein, die treuen Freunde und die liebenswerten Protagonisten auf der Strecke bleiben. Angesiedelt im Los Angeles 1958 findet man sich wieder in einem Sumpf aus Gewalt, Sex und Korruption. Die Hauptfigur ist sich nicht zu schade, neben ihren Aufgaben als Lieutenant des LAPD noch als Auftragskiller ein paar Dollar hinzu zu verdienen.
Nachdem er einen Auftrag äußerst erfolgreich ausgeführt hat, gerät der korrupte Bulle aber unweigerlich in die Zwickmühle und muss sich zwischen allen Fronten beweisen, um nicht endgültig abzustürzen. So wird er zum Spielball der widerstreitenden Parteien in den oberen Etagen der Stadt. Daraus entwickelt sich eine Geschichte mit dem bekannten ellroyschen Satzstakkato, einer Menge Action und etlichen zwielichtigen Figuren in den Führungsriegen von LA. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich Klein mit allen Mitteln aus der Bredouille zu manovrieren sucht, und sich dabei aber immer weiter in die Maschen des Gesetzes verstrickt und nebenbei auch immer wieder den Kontakt zu der Schauspielerin sucht, die seine Versuche aus dem Schlamassel zu gelangen, ebenso oft torpediert, da sie ständig seine Hilfe bei ihren kleinen Attacken gegen Hughes benötigt.
Schonungslos legt Ellroy die Schattenseiten von Los Angeles und der Filmindustrie mit ihren machtgierigen Produzenten offen und prangert die Mittel der Polizei ebenso an wie die der anderen Gesetzesorgane. Recht und Ordnung - existiert hier nicht. Wer Ellroys rüde Sprache, die düsteren Handlungsstränge und die brutalen Einlagen schätzt, wird hier mit einem hervorragenden Buch belohnt, auch wenn es schon etwas Konzentration erfordert, den vielen Storylines und den handelnden Personen zu folgen. Zudem werden hier auch schon Figuren vorgestellt, die in seinen späteren Werken "Ein amerikanischer Thriller" und "Ein amerikanischer Albtraum" tragende Rollen spielen. Wie immer bei Ellroy ein Klassebuch und eine wohltuende Abwechslung vom Einheitsbrei der sonstigen Strahlemänner und Schönlinge der Thrillerliteratur.

Buchreview "Der Wächter"

Dean Koontz. Ethan Truman, Sicherheitschef des steinreichen Hollywoodschauspielers Channing Manheim, hat mit mysteriösen Drohsendungen zu kämpfen. Seit einiger Zeit schon gehen in der riesigen Villa Pakete mit grausigem Inhalt ein: Schnecken, Käfern, menschlicher Haut - und zuletzt einem Apfel, der fein säuberlich zerteilt und wieder vernäht wurde. Als Truman ihn öffnet, starrt ihm ein Puppenauge entgegen. Offensichtlich plant ein Verrückter einen Anschlag, vermutlich aus Neid auf den märchenhaften Erfolg des Schauspielers. Zwar gelingt es Ethan Truman bald, den Überbringer der letzten Nachricht aufzuspüren, doch wird er bei der Konfrontation fast erschossen, und die Spur wird kalt. Mit wachsender Unruhe fühlt er, dass er den Fall nicht im Griff hat. Die Unsicherheit wird noch verstärkt, denn kurz darauf sieht Truman einen alten Freund wieder - der eben noch tot in der Leichenkammer des Krankenhauses lag.


Der Beginn des Buches ist vielleicht für manchen etwas zäh geraten, doch wer trotzdem weiter den Geschehnissen interessiert folgt, wird alsbald feststellen können, dass es sich gelohnt hat, da die Story mit jeder Seite an Tempo gewinnt und durch geschickt platzierte Cliffhanger an den jeweiligen Kapitelabschlüssen immer wieder zum Weiterlesen animiert. Koontz hat es hier nicht zum ersten Mal geschafft, kunstvoll die Elemente eines Thrillers, die zu Beginn des Buches klar überwiegen, mit denen des Horrorromans sowie mit Mystery und Fantasy zu verweben. Um den Hollywooddebilen von heute einen Spiegel vorzuhalten, wird das Ganze mit etwas Satire gewürzt, das manchmal tatsächlich zum Schmunzeln verleitet. Eine kleine Portion Drama rundet das Geschehen ab, wird aber glücklicherweise eher als Nebenstrang geführt und daher etwas vernachlässigt.
Mit durchaus "netten" Ideen hinsichtlich der Post, die der Hollywoodsuperstar erhält, beginnt die abenteuerliche und phantastische Ermittlungsarbeit des Sicherheitschefs und auch ein perfides Spiel, in das zudem der neunjährige Sohn des Darstellers verwickelt wird. Detailgetreu und detailliert, aufgefrischt mit kleinen, aber amüsanten Übertreibungen, führt Koontz seinen Protagonisten und den Leser erst in Thrillerform auf die Fährte des Täters, bevor er dann die schon erwähnten weiteren Elemente nach und nach ins Spiel bringt. Zu Morden und aus dem Leichenschauhaus entfleuchten Toten gesellen sich Geister und unheimliche Anrufer, die sogar dem abgebrühten Ex-Cop und jetzigen Sicherheitschef den Angstschweiß auf die Stirn treiben und schon befindet man sich mitten in einem typischen Buch von Dean R. Koontz, wie man es von ihm erwartet.
Sein Schreibstil ist wieder einmal packend und ansprechend und arbeitet neben der soliden Grundidee die verschiedenen Charaktere fein heraus und es finden sich erfreulicherweise keine Längen, die vielleicht den Fluss der Geschichte eintrüben könnten. Mit brutalen Schilderungen hat sich der Autor zurückgehalten, sodass die Horrorelemente nicht übermäßig blutrünstig ausfallen und zum Ende hin der Mysterytouch eindeutig überwiegt. Bis dahin bleiben einem als Leser viele Möglichkeiten der Mutmaßung, was nun hinter dem Ganzen steckt. Ansprechender Roman und mit über 700 Seiten hat man auch etwas für sein Geld bekommen - nicht unbedingt als Schlafmittel geeignet, da es an Spannung keinen Mangel hat. Und zugegeben: Hin und wieder ein neuer Dean Koontz statt des sich mittlerweile ständig wiederholenden Stephen King tut gut.

Samstag, 29. November 2008

Buchreview "Brandenburg"

Henry Porter. Der Brief, den Rudolf Hasenharte in Händen hält, ist eine Fälschung. Dass die Absenderin, Annalise Schering, tot ist, kann er den Stasi-Offizieren jedoch nicht sagen, denn Rosenharte hatte geholfen, den Selbstmord seiner Geliebten vor fünfzehn Jahren zu vertuschen. Nun sieht sich der Exspion gezwungen, nach Triest zu reisen, um dort von der angeblichen Annalise Informationen zu erhalten. Tatsächlich entpuppt sich die Frau, die er dort trifft, als Agentin des britischen Geheimdienstes. Ihr Vorgesetzter Robert Harland versucht, rosenharte auf seine Seite zu ziehen. Er soll einen syrischen Terroristen finden, der von der Stasi gedeckt und für Anschläge im Westen finanziell unterstützt wird. Im Gegenzug bietet Harland Rosenharte die Befreiung seines schwerkranken Bruders an, der als Dissident im Gefängnis von Hohenschönhausen zugrunde gerichtet wird. Rosenharte lässt sich auf das riskante doppelspiel ein. Er muss nun seine verschütteten Kenntnisse im Tarnen, Täuschen und Improvisieren ausgraben und darf nicht den geringsten Fehler machen.





Nun also ein Roman, den wohl alle nach 1980 Geborenen für reine Erfindung halten dürften (besonders nach den Ergebnissen der PISA-Studie) über die Ereignisse zur Zeit des Mauerfalls, also der jüngeren deutschen Geschichte. Der ehemalige DDR-Agent Rosenharte wird in einen Fall verwickelt, der anfänglich als Aufbringung des syrischen Terroristen ausgegeben wird, doch bis dieser überhaupt erst in Erscheinung tritt, beschreibt Porter den Lesern die Unterdrückung im Staate durch die Machthaber und die Ohnmächtigkeit der Bevölkerung gegenüber der Spitzelmethoden innerhalb der eigenen Kreise. Erpressung zur Mitarbeit, Abhöraktionen und Folter gehören zu den Mitteln mit denen die Menschen gefügig gemacht werden. In diesem Umfeld beginnt der Protagonist seine "Arbeit".





Erinnerungen an einen John Le Carre werden automatisch wach, wenn in ausgedehnten Dialogen und dramatischen Ereignissen die Umstände der Anwerbung und der Ausführung des Auftrags umfangreich gezeichnet werden. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und Reflektionen des Lebens in der DDR zumeist zutreffend geschildert. Unwahrscheinlich wird die Geschichte durch ein wahrhaft wahnsinniges Ränkespiel des Helden, der es schafft, insgesamt fünf Geheimdienste (wobei der BND eher nur Erfüllungsgehilfe der Briten und Amis ist) gegeneinander auszuspielen oder für seine Zwecke einzuspannen. Dabei werden natürlich die Briten und Amerikaner größtenteils in positivem Licht dargestellt, die Russen in Form des KGB erscheinen hier als heimlicher Helfer zum Zwecke der Entmachtung der alten DDR-Führungsriege mit einer fiktiven Hauptrolle für Wladimir Putin als Unterstützer von Rosenharte und den Umsturzbemühungen, die hier mit den Versammlungen in den Kirchen und den Montagsdemos sowie der Machtlosigkeit der Befehlshaber ihren Anfang nehmen und dann auch gegen Ende des Buches zum Fall der Mauer führen. Bis dahin wird die Geschichte mit einigen geschickten Wendungen gewürzt, die so nicht unbedingt zu erwarten waren und zur Auflockerung erhält man auch eine Portion Action, aber nicht übermäßig viel. Leider hat Porter dann auch noch einen meines Erachtens überflüssigen Handlungsstrang einfließen lassen, in welchem der Protagonist, der glaubt, seine Eltern wären wahrhafte Nazis gewesen, die im 2. WK umgekommen seien, woraufhin er adoptiert wurde, dann seine richtigen Eltern bzw. nur die Mutter findet, die eigentlich Polen sind, denen er und sein Zwillingsbruder im Krieg geraubt wurde. Das war etwas zuviel des Guten und hatte mit der eigentlichen Handlung nix zu tun. Die übliche Lovestory mit Happy-End darf auch nicht fehlen. Und der syrische Terrorist wird so nebenbei erledigt und war auch nur eine Nebenfigur.


So hat der Roman denn auch seine Höhen und Tiefen, ist meines um 100 Seiten zu umfangreich und wird eigentlich kaum dauerhaft in Erinnerung bleiben, da er statt eines actionreichen Spionagethrillers eher den Kampf eines Mannes um die Existenz seiner Familie und seiner selbst zeigt, anstatt rasante Schilderungen von Verfolgung, toten Briefkästen, nächtlichen Einsätzen und Abwehr von Gegnern zeigt. Wer sich also einen Roman im Stile von Ludlums Bourne-Einsätzen erhofft hat, ist hier fehl am Platze, wer auf dialogreiche Kost spekuliert, die von Literaten bevorzugt wird, kann sich dagegen freuen. Zuletzt noch eine Bemerkung zum Titel. Das Buch spielt zwar in Berlin sowie in Dresden und Leipzig, doch wieso der Autor ihm den Titel "Brandenburg" (auch im Original) gab, bleibt wohl sein Geheimnis.

Montag, 24. November 2008

Sonntag, 23. November 2008

Neuer "Black Dynamite" Trailer

Unterscheidet sich nun doch deutlich vom alten Teaser Trailer. War aber fast zu erwarten. Nichts desto trotz, ist Michael Jai White unglaublich cool. Die zusehenen Oneliner rocken jedenfalls!

Freitag, 21. November 2008

Buchreview "Globalia"


Jean-Christophe Rufin. Globalia ist eine perfekte Welt. Zum Schutz vor äußeren Gefahren und schlechtem Wetter ist sie in einer riesigen, gläsernen Kuppel untergebracht. Diese trennt die moderne Welt von den übrigen unzivilisierten Gebieten. Freiheit, Sicherheit, Wohlstand - hier scheint all das tägliche Realität. Globalia ist ein Land ohne Grenzen, eine Welt ohne Kriege. Das Alter ist abgeschafft, die Vergangenheit auch.




Doch einem ist diese perfekte Welt unerträglich: Der junge Baikal ist ein Rebell, er will raus, er will frische Luft atmen, das Meer sehen und ausbrechen aus seinem künstlichen Leben. Gemeinsam mit seiner Freundin Kate schmiedet er einen Plan: Während einer Trekkingtour wollen die beiden versuchen, auf die andere Seite Seite der Glaswand, in die sogenannte Non-Zone, zu kommen. Doch ihr Fluchtversuch scheitert, sie werden vom "Gesellschaftsschutz" gefasst - jedoch schon bald wieder in der Non-Zone auf freien Fuß gesetzt. Denn der unbeugsame Baikal eignet sich hervorragend als Feindbild, das die Regierung braucht, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Eine mörderische Jagd beginnt.
Rufin verpackt seine allgemeine, nicht auf einen speziellen Staat bezogene, Gesellschaftskritik in einen Zukunftsroman, in dem er die heutigen "Werte" wie Jugendwahn und Kontrolle ad absurdum führt und durch überspitzte Darstellungen den Irrsinn aufzeigt. In dieser perfekten Welt wird die Zeitrechnung nur noch von Jahr 1 bis Jahr 60 geführt und dann wieder von vorn begonnen. Nachdem man mittlerweile die Lebensdauer extrem verlängern kann, soll damit das wahre Alter der "Menschen mit großer Zukunft", wie hier die älteren Bewohner bezeichnet werden, verschleiert werden. Denn gibt man das Geburtsjahr 10 an kann man eben 10 sein oder auch 70 oder 130. Desweiteren hat sich der Gleichheitswahn hinsichtlich des jugendlichen Aussehens dahingehend verschoben, dass nun die Schönheitsoperationen darin bestehen, sich älter zu machen als man ist, da die Jugend in dieser Welt verpönt ist - keine Erfahrung, Erscheinungsbild häßlich und allgemein in der Minderheit, da Geburten nur noch dann erlaubt sind, wenn es für die Bevölkerungszahl tatsächlich von Nöten. In dieser subtileren Form der Diktatur ist die freie Meinungsäußerung natürlich erlaubt - sogar gefördert -, solange man sich nicht zu Kritik am Staat hinreißen lässt. Die Medien sind manipuliert und da ein solches Herrschaftskonstrukt zumeist auf Angst basiert, verübt die Regierung eigenhändig Anschläge, die dann den Bewohnern der Non-Zonen zugeschrieben werden, um die Bevölkerung Globalias zusammen zu halten. Aus dieser Welt will Baikal ausbrechen.
Nachdem er bei seinem ersten Fluchtversuch gefangen und zurück gebracht wurde, setzt ihn die Regierung überraschend wieder in der von ihm gewünschten Freiheit aus. Natürlich nicht ohne Hintergedanken. So beginnt eine fein gesponnene Intrige, die Baikal zu einem Werkzeug der Mächtigen machen soll, damit der Staat Globalia weiter die Kontrolle über seine Bürger ohne Kritik ausüben kann, da man doch feststellen musste, dass die Anschläge nicht mehr die Wirkung erzielten, die man sich erhofft hat und man nun einen neuen - einen echten Feind braucht. Während er Autor nun die Geschichte Baikals und seines Weges in den an ein Endzeitszenario erinnernden Non-Zonen aufzeichnet, wird von ihm parallel die Entwicklung innerhalb Globalis geschildert, die an Spannung immer mehr Fahrt aufnimmt, weil sich der Autor sogar ein mehrfaches Intrigenspiel ausgedacht hat, das ein Robert Ludlum nicht besser hätte ersinnen können. Daher bleibt das Buch auch bis zum Ende interessant und mit kleinen Überraschungen versehen.
Für Leser, die sich an Werken wie "1984" oder "Fahrenheit 451" erfreuen können, ist das Buch die wahre Pracht und durch die intriganten Strippenzieher der Regierung und ihrer Schergen werden auch die Thrillerfreunde gut versorgt. Wer sich aber anhand der Inhaltsangabe eine mördersiche Jagd versprochen hat, die mit einem ordentlichen Actionanteil gewürzt ist, der hat hier leider verloren. Ein paar kleine Scharmützel außerhalb Globalias in den Non-Zonen und das war es auch schon. Aber an sich ein gutes Buch, die intelligentere Form der Thrillerliteratur.

Donnerstag, 20. November 2008

"Whitewall" Teaser

Könnte ein interessantes Projekt werden. Sieht nach einer ordentlichen Mischung aus.

"Infected" Trailer

Hat das Rauchmonster aus Lost auch eine Rolle im Film bekommen ?

"Coweb" Teaser

Ist schon etwas länger im Umlauf und richtig umhauen tut mich der Trailer auch nicht, aber immerhin ist Kane Kosugi mit dabei.

Dienstag, 18. November 2008

Erste Bilder aus "Hunter Prey"

Hier sind erste Bilder aus dem Feature Debüt von Sandy Collora. Endlich legt der Mann nach, der mit einem Minibudget die beiden bekannten Kurzfilme Batman:Dead End(da wo Batman gegen den Predator kämpft) und World's Finest gezaubert hat. Man fragt sich wirklich warum solche Leute nicht eher mal die Chance bekommen einen Spielfilm zu inszenieren. Na ja, Hunter Prey soll vor allem einen Hommage an die 80er Science Fiction Filme werden. Die Bilder sehen schon mal ziemlich gut aus. Es geht um eine Spezialeinheit, die einen flüchtigen Gangster wieder einfangen sollen und auf einem Alienplaneten in Schwierigkeiten geraten. Ich bin gespannt!
Übrigens dreht auch der Regisseur von Grayson (den ich noch besser als Dead End fand), John Fiorella, ebenfalls einen Actionfilm in Spielfilmlänge mit den Namen Ditch. Leider gibt es darüber keine weiteren Infos. Auch da bin ich rattig drauf.

1. längerer "Star Trek" Trailer

Wie bei J.J. Abrams nicht anders zu erwarten, sieht das verdammt ordentlich aus. Nun bin aber alles andere als ein Hardcore Star Trek Fan und kann da sicherlich wesentlich entspannter herangehen als die Freaks. Aber hier werde ich auch wieder ins Kino gehen. Das wäre der erste Star Trek seit "The First Contact".

Neuer "Bitch Slap" Trailer

Wird garantiert Spaßig.

Donnerstag, 13. November 2008

"Give'em Hell Malone" Teaser

Thomas Jane und Russell Mulcahy. Eigentlich sollte da doch ein guter Actioner bei herausspringen. Aber ein Kinohit wird auch der Streifen sicherlich nicht. Was nicht heißen muss das er nicht trotzdem gut ist, nicht wahr?

Zum Teaser

"The Interceptor" Promo Trailer

Und gleich ein weiterer futuristischer Actionfilm aus Russland.

Mittwoch, 12. November 2008

Buchreview "Nano"


Jeff Carlson. Der schlimmste Albtraum wird Wirklichkeit: Nanoviren, winzige, im Labor entwickelte Maschinen, geraten außer Kontrolle und überziehen die Welt mit einer vernichtenden Seuche. Fünf Milliarden Menschen fallen ihr zum Opfer. Eine Schwäche allerdings weisen die künstlichen Geschöpfe auf: Sie können nicht oberhalb von 3000 Metern (ca. 10000 Fuß) existieren. Die letzten Überlebenden um Cameron Najarro und Albert Sawyer finden sich auf den Brergkuppen des kalifornischen Hinterlandes zusammen. Doch als die Nahrungsvorräte knapp werden, treffen Najarro und Sawyer eine riskante Entscheidung: Sie brechen zu einer Mission ins Tal auf, mitten hinein in die Welt der Nanoviren.





Das Erstwerk des Autors (Originaltitel: "The Plague Year") verschont den Leser mit langen Vorgeschichten und steigt sofort in die Handlung ein. Die Katastrophe ist schon geschehen und er schildert den Überlebenskampf einer dieser Gruppen, die sich auf die umliegenden Berge flüchten konnten. Durch Nahrungsmangel hat der Kannibalismus einzug gehalten und die Schwächsten waren die Ersten - auf der Kochstelle. Wie es in solchen Dramen üblich ist, haben sich auch unter den wenigen auf dieser besagten Bergspitze zwei Gruppen gebildet, die mehr oder weniger um die Befehlsgewalt über die gesamte Truppe rangeln. Als eines Tages von einer gegenüberliegenden Konklave ein Mutiger den Weg durch das Tal zu ihnen findet, um sie zu seinen Leuten zu führen, die ein Funkgerät ihr eigen nennen, beginnt die abenteuerliche Reise durch die verseuchte Welt der Nanos. Selbst hier, wo es um, ihr Überleben geht, können sich die beiden Seiten nicht über die Vorgehensweise einigen und trennen sich, nur um sich später während des beschwerlichen Weges unter widrigsten Bedingungen mit im Tal gefundenen Waffen zu bekämpfen.
Währenddessen sind auf der Raumstation ISS einige wenige Wissenschaftler und Raumfahrer gut verpflegt und sicher vor den Gefahren dabei, ein Gegenmittel für die todbringende menschliche Erfindung zu suchen. Auch hier spaltet man sich in verschiedene Gruppen, zusätzlich noch angeheizt durch Konflikte, die nur dadurch entstehen, dass man sich nun schon seit Monaten ohne Abwechslung auf der Pelle hockt. Die Einen wollen auf der Erde ihr bisheriges Mittel testen, andere lieber sicher im All bleiben. Als sie letztendlich von den Resten der bisherigen Regierung zurückbeordert werden, erledigt sich das Problem von allein.
Auf der Erde angekommen müssen sie feststellen, dass sich auch hier Machtkämpfe um die Regierung und sichere Gebiete sowie Nahrungsmittel und Wasser immer mehr in den Tagesablauf eingeschlichen haben. Heckenschützen, Hubschrauberangriffe auf Rebellenlager, interne Querelen und Intrigen sorgen in dem Roman für Abwechslung und einen gehörigen Actionanteil, der sich noch steigert, als eine Gruppe Überlebender sich über Funk melden kann und bestätigt, einen der Wissenschaftler aufgenommen zu haben, der Mitschuld an der Apokalypse trägt. Sofort wird eine Truppe mit Soldaten zum Schutz der mitgenommenen Wissenschaftler zusammengestellt, die zu den Ausharrenden fliegt, um den Auslöser der Krankheit zu holen und seine Informationen zum weiteren Vorgehen zu nutzen. So treffen die beiden zu Anfang geschilderten Hoffnungsträger zusammen, um die Menschheit vor der völligen Vernichtung zu erretten. Und wie in unserer Welt üblich, versuchen die Regierenden aus ihren sicheren Bunkern, den größtmöglichen Vorteil für sich und ihre Nationen aus dem Dilemma herauszuholen und die Nanoviren als Waffe zu nutzen, sobald das Gegenmittel gefunden ist. Die Jagd auf die kleine Gruppe beginnt.
An Actionelementen hat der Autor nicht gespart, wobei sich der zweite Abschnitt des Buches mehr hervorhebt als Teil 1, in welchem nach und nach der Ausbruch der Seuche geschildert wird. Es liest sich alles recht flott und ohne große Schwierigkeiten, da man auch nicht mit übermäßig vielen Fachbegriffen aus der Lektüre gerissen wird, die man sich zum besseren Verständnis erst aneignen müsste. Einzig die Charakterzeichnung hat für mich ein Element vermissen lassen, das mir einen der Protagonisten hätte sympathisch machen können, sodass man mitfiebern könnte, wie er die nächsten Ereignisse übersteht. Natürlich tauchen bei solchen Ereignissen Egoismen auf, man muss töten, um zu essen, aber selbst wenn ich dies alles nicht auf die Goldwaage legen würde, stößt es mich eher ab, dass die Figuren, die die Handlung bestimmen samt und sonders in irgendeiner Form nach Ruhm drängen (Verehrung weil Heilmittel gefunden, Mitmenschen gerettet und was sie sich nicht alles so wünschen), ohne eigentlich weiter an andere zu denken und sie sogar bei ihrer Flucht im Stich lassen, obwohl es Möglichkeiten zur Hilfestellung gegeben hätte. Trotz hin und wieder eingestreuter Bedenken über ihr Verhalten, schafft es der Autor nicht, den negativen Beigeschmack wegzuwischen. Das ist auch der Grund, warum ich mir nicht sicher bin, ob ich das als Trilogie angelegte Werk weiter verfolgen soll. Aber bis zum Erscheinen der Fortsetzung ist ja noch Zeit und der Originaltitel des nächsten Buches "The Plague War" verspricht zumindest Action. Mal sehen.

Der nächste "Inhabited Island" Trailer

3. Trailer zum ehrgeizigen Sci-Fi Actioner aus Russland. Gefällt mir weiterhin.