Samstag, 29. November 2008

Buchreview "Brandenburg"

Henry Porter. Der Brief, den Rudolf Hasenharte in Händen hält, ist eine Fälschung. Dass die Absenderin, Annalise Schering, tot ist, kann er den Stasi-Offizieren jedoch nicht sagen, denn Rosenharte hatte geholfen, den Selbstmord seiner Geliebten vor fünfzehn Jahren zu vertuschen. Nun sieht sich der Exspion gezwungen, nach Triest zu reisen, um dort von der angeblichen Annalise Informationen zu erhalten. Tatsächlich entpuppt sich die Frau, die er dort trifft, als Agentin des britischen Geheimdienstes. Ihr Vorgesetzter Robert Harland versucht, rosenharte auf seine Seite zu ziehen. Er soll einen syrischen Terroristen finden, der von der Stasi gedeckt und für Anschläge im Westen finanziell unterstützt wird. Im Gegenzug bietet Harland Rosenharte die Befreiung seines schwerkranken Bruders an, der als Dissident im Gefängnis von Hohenschönhausen zugrunde gerichtet wird. Rosenharte lässt sich auf das riskante doppelspiel ein. Er muss nun seine verschütteten Kenntnisse im Tarnen, Täuschen und Improvisieren ausgraben und darf nicht den geringsten Fehler machen.





Nun also ein Roman, den wohl alle nach 1980 Geborenen für reine Erfindung halten dürften (besonders nach den Ergebnissen der PISA-Studie) über die Ereignisse zur Zeit des Mauerfalls, also der jüngeren deutschen Geschichte. Der ehemalige DDR-Agent Rosenharte wird in einen Fall verwickelt, der anfänglich als Aufbringung des syrischen Terroristen ausgegeben wird, doch bis dieser überhaupt erst in Erscheinung tritt, beschreibt Porter den Lesern die Unterdrückung im Staate durch die Machthaber und die Ohnmächtigkeit der Bevölkerung gegenüber der Spitzelmethoden innerhalb der eigenen Kreise. Erpressung zur Mitarbeit, Abhöraktionen und Folter gehören zu den Mitteln mit denen die Menschen gefügig gemacht werden. In diesem Umfeld beginnt der Protagonist seine "Arbeit".





Erinnerungen an einen John Le Carre werden automatisch wach, wenn in ausgedehnten Dialogen und dramatischen Ereignissen die Umstände der Anwerbung und der Ausführung des Auftrags umfangreich gezeichnet werden. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und Reflektionen des Lebens in der DDR zumeist zutreffend geschildert. Unwahrscheinlich wird die Geschichte durch ein wahrhaft wahnsinniges Ränkespiel des Helden, der es schafft, insgesamt fünf Geheimdienste (wobei der BND eher nur Erfüllungsgehilfe der Briten und Amis ist) gegeneinander auszuspielen oder für seine Zwecke einzuspannen. Dabei werden natürlich die Briten und Amerikaner größtenteils in positivem Licht dargestellt, die Russen in Form des KGB erscheinen hier als heimlicher Helfer zum Zwecke der Entmachtung der alten DDR-Führungsriege mit einer fiktiven Hauptrolle für Wladimir Putin als Unterstützer von Rosenharte und den Umsturzbemühungen, die hier mit den Versammlungen in den Kirchen und den Montagsdemos sowie der Machtlosigkeit der Befehlshaber ihren Anfang nehmen und dann auch gegen Ende des Buches zum Fall der Mauer führen. Bis dahin wird die Geschichte mit einigen geschickten Wendungen gewürzt, die so nicht unbedingt zu erwarten waren und zur Auflockerung erhält man auch eine Portion Action, aber nicht übermäßig viel. Leider hat Porter dann auch noch einen meines Erachtens überflüssigen Handlungsstrang einfließen lassen, in welchem der Protagonist, der glaubt, seine Eltern wären wahrhafte Nazis gewesen, die im 2. WK umgekommen seien, woraufhin er adoptiert wurde, dann seine richtigen Eltern bzw. nur die Mutter findet, die eigentlich Polen sind, denen er und sein Zwillingsbruder im Krieg geraubt wurde. Das war etwas zuviel des Guten und hatte mit der eigentlichen Handlung nix zu tun. Die übliche Lovestory mit Happy-End darf auch nicht fehlen. Und der syrische Terrorist wird so nebenbei erledigt und war auch nur eine Nebenfigur.


So hat der Roman denn auch seine Höhen und Tiefen, ist meines um 100 Seiten zu umfangreich und wird eigentlich kaum dauerhaft in Erinnerung bleiben, da er statt eines actionreichen Spionagethrillers eher den Kampf eines Mannes um die Existenz seiner Familie und seiner selbst zeigt, anstatt rasante Schilderungen von Verfolgung, toten Briefkästen, nächtlichen Einsätzen und Abwehr von Gegnern zeigt. Wer sich also einen Roman im Stile von Ludlums Bourne-Einsätzen erhofft hat, ist hier fehl am Platze, wer auf dialogreiche Kost spekuliert, die von Literaten bevorzugt wird, kann sich dagegen freuen. Zuletzt noch eine Bemerkung zum Titel. Das Buch spielt zwar in Berlin sowie in Dresden und Leipzig, doch wieso der Autor ihm den Titel "Brandenburg" (auch im Original) gab, bleibt wohl sein Geheimnis.

Montag, 24. November 2008

Sonntag, 23. November 2008

Neuer "Black Dynamite" Trailer

Unterscheidet sich nun doch deutlich vom alten Teaser Trailer. War aber fast zu erwarten. Nichts desto trotz, ist Michael Jai White unglaublich cool. Die zusehenen Oneliner rocken jedenfalls!

Freitag, 21. November 2008

Buchreview "Globalia"


Jean-Christophe Rufin. Globalia ist eine perfekte Welt. Zum Schutz vor äußeren Gefahren und schlechtem Wetter ist sie in einer riesigen, gläsernen Kuppel untergebracht. Diese trennt die moderne Welt von den übrigen unzivilisierten Gebieten. Freiheit, Sicherheit, Wohlstand - hier scheint all das tägliche Realität. Globalia ist ein Land ohne Grenzen, eine Welt ohne Kriege. Das Alter ist abgeschafft, die Vergangenheit auch.




Doch einem ist diese perfekte Welt unerträglich: Der junge Baikal ist ein Rebell, er will raus, er will frische Luft atmen, das Meer sehen und ausbrechen aus seinem künstlichen Leben. Gemeinsam mit seiner Freundin Kate schmiedet er einen Plan: Während einer Trekkingtour wollen die beiden versuchen, auf die andere Seite Seite der Glaswand, in die sogenannte Non-Zone, zu kommen. Doch ihr Fluchtversuch scheitert, sie werden vom "Gesellschaftsschutz" gefasst - jedoch schon bald wieder in der Non-Zone auf freien Fuß gesetzt. Denn der unbeugsame Baikal eignet sich hervorragend als Feindbild, das die Regierung braucht, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Eine mörderische Jagd beginnt.
Rufin verpackt seine allgemeine, nicht auf einen speziellen Staat bezogene, Gesellschaftskritik in einen Zukunftsroman, in dem er die heutigen "Werte" wie Jugendwahn und Kontrolle ad absurdum führt und durch überspitzte Darstellungen den Irrsinn aufzeigt. In dieser perfekten Welt wird die Zeitrechnung nur noch von Jahr 1 bis Jahr 60 geführt und dann wieder von vorn begonnen. Nachdem man mittlerweile die Lebensdauer extrem verlängern kann, soll damit das wahre Alter der "Menschen mit großer Zukunft", wie hier die älteren Bewohner bezeichnet werden, verschleiert werden. Denn gibt man das Geburtsjahr 10 an kann man eben 10 sein oder auch 70 oder 130. Desweiteren hat sich der Gleichheitswahn hinsichtlich des jugendlichen Aussehens dahingehend verschoben, dass nun die Schönheitsoperationen darin bestehen, sich älter zu machen als man ist, da die Jugend in dieser Welt verpönt ist - keine Erfahrung, Erscheinungsbild häßlich und allgemein in der Minderheit, da Geburten nur noch dann erlaubt sind, wenn es für die Bevölkerungszahl tatsächlich von Nöten. In dieser subtileren Form der Diktatur ist die freie Meinungsäußerung natürlich erlaubt - sogar gefördert -, solange man sich nicht zu Kritik am Staat hinreißen lässt. Die Medien sind manipuliert und da ein solches Herrschaftskonstrukt zumeist auf Angst basiert, verübt die Regierung eigenhändig Anschläge, die dann den Bewohnern der Non-Zonen zugeschrieben werden, um die Bevölkerung Globalias zusammen zu halten. Aus dieser Welt will Baikal ausbrechen.
Nachdem er bei seinem ersten Fluchtversuch gefangen und zurück gebracht wurde, setzt ihn die Regierung überraschend wieder in der von ihm gewünschten Freiheit aus. Natürlich nicht ohne Hintergedanken. So beginnt eine fein gesponnene Intrige, die Baikal zu einem Werkzeug der Mächtigen machen soll, damit der Staat Globalia weiter die Kontrolle über seine Bürger ohne Kritik ausüben kann, da man doch feststellen musste, dass die Anschläge nicht mehr die Wirkung erzielten, die man sich erhofft hat und man nun einen neuen - einen echten Feind braucht. Während er Autor nun die Geschichte Baikals und seines Weges in den an ein Endzeitszenario erinnernden Non-Zonen aufzeichnet, wird von ihm parallel die Entwicklung innerhalb Globalis geschildert, die an Spannung immer mehr Fahrt aufnimmt, weil sich der Autor sogar ein mehrfaches Intrigenspiel ausgedacht hat, das ein Robert Ludlum nicht besser hätte ersinnen können. Daher bleibt das Buch auch bis zum Ende interessant und mit kleinen Überraschungen versehen.
Für Leser, die sich an Werken wie "1984" oder "Fahrenheit 451" erfreuen können, ist das Buch die wahre Pracht und durch die intriganten Strippenzieher der Regierung und ihrer Schergen werden auch die Thrillerfreunde gut versorgt. Wer sich aber anhand der Inhaltsangabe eine mördersiche Jagd versprochen hat, die mit einem ordentlichen Actionanteil gewürzt ist, der hat hier leider verloren. Ein paar kleine Scharmützel außerhalb Globalias in den Non-Zonen und das war es auch schon. Aber an sich ein gutes Buch, die intelligentere Form der Thrillerliteratur.

Donnerstag, 20. November 2008

"Whitewall" Teaser

Könnte ein interessantes Projekt werden. Sieht nach einer ordentlichen Mischung aus.

"Infected" Trailer

Hat das Rauchmonster aus Lost auch eine Rolle im Film bekommen ?

"Coweb" Teaser

Ist schon etwas länger im Umlauf und richtig umhauen tut mich der Trailer auch nicht, aber immerhin ist Kane Kosugi mit dabei.

Dienstag, 18. November 2008

Erste Bilder aus "Hunter Prey"

Hier sind erste Bilder aus dem Feature Debüt von Sandy Collora. Endlich legt der Mann nach, der mit einem Minibudget die beiden bekannten Kurzfilme Batman:Dead End(da wo Batman gegen den Predator kämpft) und World's Finest gezaubert hat. Man fragt sich wirklich warum solche Leute nicht eher mal die Chance bekommen einen Spielfilm zu inszenieren. Na ja, Hunter Prey soll vor allem einen Hommage an die 80er Science Fiction Filme werden. Die Bilder sehen schon mal ziemlich gut aus. Es geht um eine Spezialeinheit, die einen flüchtigen Gangster wieder einfangen sollen und auf einem Alienplaneten in Schwierigkeiten geraten. Ich bin gespannt!
Übrigens dreht auch der Regisseur von Grayson (den ich noch besser als Dead End fand), John Fiorella, ebenfalls einen Actionfilm in Spielfilmlänge mit den Namen Ditch. Leider gibt es darüber keine weiteren Infos. Auch da bin ich rattig drauf.

1. längerer "Star Trek" Trailer

Wie bei J.J. Abrams nicht anders zu erwarten, sieht das verdammt ordentlich aus. Nun bin aber alles andere als ein Hardcore Star Trek Fan und kann da sicherlich wesentlich entspannter herangehen als die Freaks. Aber hier werde ich auch wieder ins Kino gehen. Das wäre der erste Star Trek seit "The First Contact".

Neuer "Bitch Slap" Trailer

Wird garantiert Spaßig.

Donnerstag, 13. November 2008

"Give'em Hell Malone" Teaser

Thomas Jane und Russell Mulcahy. Eigentlich sollte da doch ein guter Actioner bei herausspringen. Aber ein Kinohit wird auch der Streifen sicherlich nicht. Was nicht heißen muss das er nicht trotzdem gut ist, nicht wahr?

Zum Teaser

"The Interceptor" Promo Trailer

Und gleich ein weiterer futuristischer Actionfilm aus Russland.

Mittwoch, 12. November 2008

Buchreview "Nano"


Jeff Carlson. Der schlimmste Albtraum wird Wirklichkeit: Nanoviren, winzige, im Labor entwickelte Maschinen, geraten außer Kontrolle und überziehen die Welt mit einer vernichtenden Seuche. Fünf Milliarden Menschen fallen ihr zum Opfer. Eine Schwäche allerdings weisen die künstlichen Geschöpfe auf: Sie können nicht oberhalb von 3000 Metern (ca. 10000 Fuß) existieren. Die letzten Überlebenden um Cameron Najarro und Albert Sawyer finden sich auf den Brergkuppen des kalifornischen Hinterlandes zusammen. Doch als die Nahrungsvorräte knapp werden, treffen Najarro und Sawyer eine riskante Entscheidung: Sie brechen zu einer Mission ins Tal auf, mitten hinein in die Welt der Nanoviren.





Das Erstwerk des Autors (Originaltitel: "The Plague Year") verschont den Leser mit langen Vorgeschichten und steigt sofort in die Handlung ein. Die Katastrophe ist schon geschehen und er schildert den Überlebenskampf einer dieser Gruppen, die sich auf die umliegenden Berge flüchten konnten. Durch Nahrungsmangel hat der Kannibalismus einzug gehalten und die Schwächsten waren die Ersten - auf der Kochstelle. Wie es in solchen Dramen üblich ist, haben sich auch unter den wenigen auf dieser besagten Bergspitze zwei Gruppen gebildet, die mehr oder weniger um die Befehlsgewalt über die gesamte Truppe rangeln. Als eines Tages von einer gegenüberliegenden Konklave ein Mutiger den Weg durch das Tal zu ihnen findet, um sie zu seinen Leuten zu führen, die ein Funkgerät ihr eigen nennen, beginnt die abenteuerliche Reise durch die verseuchte Welt der Nanos. Selbst hier, wo es um, ihr Überleben geht, können sich die beiden Seiten nicht über die Vorgehensweise einigen und trennen sich, nur um sich später während des beschwerlichen Weges unter widrigsten Bedingungen mit im Tal gefundenen Waffen zu bekämpfen.
Währenddessen sind auf der Raumstation ISS einige wenige Wissenschaftler und Raumfahrer gut verpflegt und sicher vor den Gefahren dabei, ein Gegenmittel für die todbringende menschliche Erfindung zu suchen. Auch hier spaltet man sich in verschiedene Gruppen, zusätzlich noch angeheizt durch Konflikte, die nur dadurch entstehen, dass man sich nun schon seit Monaten ohne Abwechslung auf der Pelle hockt. Die Einen wollen auf der Erde ihr bisheriges Mittel testen, andere lieber sicher im All bleiben. Als sie letztendlich von den Resten der bisherigen Regierung zurückbeordert werden, erledigt sich das Problem von allein.
Auf der Erde angekommen müssen sie feststellen, dass sich auch hier Machtkämpfe um die Regierung und sichere Gebiete sowie Nahrungsmittel und Wasser immer mehr in den Tagesablauf eingeschlichen haben. Heckenschützen, Hubschrauberangriffe auf Rebellenlager, interne Querelen und Intrigen sorgen in dem Roman für Abwechslung und einen gehörigen Actionanteil, der sich noch steigert, als eine Gruppe Überlebender sich über Funk melden kann und bestätigt, einen der Wissenschaftler aufgenommen zu haben, der Mitschuld an der Apokalypse trägt. Sofort wird eine Truppe mit Soldaten zum Schutz der mitgenommenen Wissenschaftler zusammengestellt, die zu den Ausharrenden fliegt, um den Auslöser der Krankheit zu holen und seine Informationen zum weiteren Vorgehen zu nutzen. So treffen die beiden zu Anfang geschilderten Hoffnungsträger zusammen, um die Menschheit vor der völligen Vernichtung zu erretten. Und wie in unserer Welt üblich, versuchen die Regierenden aus ihren sicheren Bunkern, den größtmöglichen Vorteil für sich und ihre Nationen aus dem Dilemma herauszuholen und die Nanoviren als Waffe zu nutzen, sobald das Gegenmittel gefunden ist. Die Jagd auf die kleine Gruppe beginnt.
An Actionelementen hat der Autor nicht gespart, wobei sich der zweite Abschnitt des Buches mehr hervorhebt als Teil 1, in welchem nach und nach der Ausbruch der Seuche geschildert wird. Es liest sich alles recht flott und ohne große Schwierigkeiten, da man auch nicht mit übermäßig vielen Fachbegriffen aus der Lektüre gerissen wird, die man sich zum besseren Verständnis erst aneignen müsste. Einzig die Charakterzeichnung hat für mich ein Element vermissen lassen, das mir einen der Protagonisten hätte sympathisch machen können, sodass man mitfiebern könnte, wie er die nächsten Ereignisse übersteht. Natürlich tauchen bei solchen Ereignissen Egoismen auf, man muss töten, um zu essen, aber selbst wenn ich dies alles nicht auf die Goldwaage legen würde, stößt es mich eher ab, dass die Figuren, die die Handlung bestimmen samt und sonders in irgendeiner Form nach Ruhm drängen (Verehrung weil Heilmittel gefunden, Mitmenschen gerettet und was sie sich nicht alles so wünschen), ohne eigentlich weiter an andere zu denken und sie sogar bei ihrer Flucht im Stich lassen, obwohl es Möglichkeiten zur Hilfestellung gegeben hätte. Trotz hin und wieder eingestreuter Bedenken über ihr Verhalten, schafft es der Autor nicht, den negativen Beigeschmack wegzuwischen. Das ist auch der Grund, warum ich mir nicht sicher bin, ob ich das als Trilogie angelegte Werk weiter verfolgen soll. Aber bis zum Erscheinen der Fortsetzung ist ja noch Zeit und der Originaltitel des nächsten Buches "The Plague War" verspricht zumindest Action. Mal sehen.

Der nächste "Inhabited Island" Trailer

3. Trailer zum ehrgeizigen Sci-Fi Actioner aus Russland. Gefällt mir weiterhin.

Donnerstag, 6. November 2008

"The Eleventh Hour" Trailer

Das sieht auch nach ganz ordentlicher B-Ware aus.

"War Wolves" Trailer

He,he...genau mein B-Ding.

"The Level" Trailer

Von den Brüdern die auch den unterhaltsamen Rockaway gemacht haben.

"Hired Gun" Trailer

"Target Practice" Trailer

"Kill Zone" Trailer

"The Fists Of Righteous Harmony" Trailer

Wer glaubt das ich keine billigen Actionfilme mehr finde, der täuscht sich:)

"The Lost Samaritan" Trailer

"Nobody" Trailer

"Inalienable" Trailer

"Road Of No Return" Trailer

"Rat Scratch Fever" Trailer

An Diesen Trailer konnte ich nicht vorbeigehen. Vom Regisseur von Creepies. Und das sieht man. Wirkt wie ein Remake nur mit Ratten. Also das richtige für Mad Maik.

"Crossed" Trailer

Poster der Woche

Dienstag, 4. November 2008

Buchreview "Logoland"

Max Barry. In Max Barrys Vision von Morgen läuft der globale Kapitalismus und Konsumterror Amok. Die Welt wird von einigen wenigen amerikanischen Konzernen beherrscht, die aggressiv um die Vormachtstellung am Markt kämpfen, wobei ihnen jedes Mittel recht ist. Angestellte werden nach ihrem Arbeitgeber benannt, Steuern sind verboten, selbst Polizei und amerikanische Waffenlobby sind längst privatisiert und korrupt. Die freie Marktwirtschaft kennt keine Grenzen oder Skrupel, und so ist es kein Wunder, als zwei Marketingangestellte von Nike die Idee zu einer gnadenlosen Promotionaktion haben. Um die Street Credibility eines neuen 2.500 Dollar teuren Turnschuhs zusteigern, wollen sie bei dessen Markteinführung 10 Teenager erschießen lassen. Da sie die Morde nicht selbst begehen wollen, ködern sie Hack Nike, einen kleinen, leichtgläubigen Vertreibsangestellten. Als er kalte Füße bekommt, geht er zur Polizei, die ihm anbietet, den Job gegen Bezahlung für ihn auszuführen. Doch auch die Polizei will sich die Hände nicht selber schmutzig machen und sublizensiert den Auftrag an die amerikanische Waffenlobby. Ein sauberes Lizenzgeschäft, wäre da nicht Agentin Jennifer Gouvernment, die dem Konsumwahn den rücken gekehrt hat und den Kampf gegen eine Welt aufnimmt, in der nur die Karriere zählt.





Ich schicke es gleich vorweg: Das Werk hat mich begeistert und ich kann es nur dringend als lektüre empfehlen. Auch wenn der Roman unter dem Siegel einer Satire vermarktet wird, kommt die Action nicht zu kurz. Die in der Zusammenfassung erwähnte Planung der Marketingstrategie des plötzlichen Kundentodes wird tatsächlich auch in die Tat umgesetzt, aber wir bekommen es auch mit schwer bewaffneten Milizen und Polizeieinheiten zu tun, die ihre Einsatzwagen mit uafmontierten MGs a la Death Race aufgemotzt haben. Auftragsmorde, Intrigen, Hinterhalte und bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Burger King und McDonald's gehören in den Handlungsablauf.




Als Satire kommt die Lektüre bissig, böse und absolut fies rüber. Eine Abrechnung mitdem Globalisierungs- und Wirtschaftsgebaren hauptsächlich der USA allererster Güte. Die Welt ist unterteilt in US-Wirtschaftszonen oder deren Gegner (z. B. EU oder China). Gesamtamerika bis Feuerland sowie Australien, Russland gehören gemeinsam mit Großbritannien und Japan zum US-amerikanischen Wirtschaftsreich, das natürlich von den USA verwaltet wird und "regiert" wird. Der Autor erwähnt real existierende Firmen namentlich und in einem Vorwort erklärt er warum und distanziert sich gleichzeitig davon, dass er diesen Firmen jegliche im Buch vorkommenden Aktivitäten im wwahren Leben unterstellen möchte, damit ihm die Firmenanwälte nicht mit einer klagewelle wie in den USA (HEUTE) üblich. Ansonsten hat er die bisherigen Auswüchse der Konzerne und ihrer Strategien sowie deren Werbemaßnahmen weiter geführt und überspitzt, wie die groteske Namensgebung der Bevölkerung, da die arbeitende Masse Nachnamen den Firmennamen ihres jeweiligen Arbeitgebers tragen muss wie z.B. Harry Arcor oder Shane McDonald's (Sorry, Shane!!!). Arbeitslose sind auch Nachnamenslos. Zudem entlarvt er die geistig flachen Werbemaßnahmen der US-Konsumankurbelungsindustrie, die wir ja weltweit und auch in Deutschland nur zu gerne übernehmen (siehe Saturn) als Volksverdummung ebenso wie das wenig soziale Verhalten und die Egoismen, die sich durch die immer weitere Privatisierung zum Zwecke der Gewinnmaximierung ergeben (Premiumstraßen, die nur Reiche befahren können, gesponsorte Schulen wie die Legoschule usw.).




So ist es denn auch zu erklären, dass in den US-Gebieten die Polizei privatisiert ist und statt für Recht und Ordnung zu sorgen eher ihr eigenes, gewinnbringendes Süppchen kocht. Strafverfolgung gibt es nur noch gegen Bares von den Opfern, wer nicht zahlen kann, hat dann eben Pech gehabt. Auf diese Art bekommt dann die NRA (National Rifle Association) den Mordauftag zugeschustert und daraus ergibt sich dann das Dilemma für Nike. Sämtliche Mitwisser der innovativen Werbekampagne müssen beseitigt werden, während Jennifer Government, die für eine geschwächte Regierung arbeitet, die fast alles in private Hände gegeben hat, den Tätern auf der Spur ist, weil die Eltern eines beim Attentat erschossenen Mädchens ihr Haus verkaufen, um die Ermittlungsarbeit zu finanzieren, da die Regierung nur Vorsorge trifft, dass keine Verbrechen geschehen, aber für die Strafverfolgung keine Mittel zur Verfügung stellt. Eine solche Praktik wird auch vom Gesundheitswesen gefördert. ein Krankenwagen fährt erst los, nachdem die Kreditkartennummer sowie die Liquidität des Kunden gepüft wurde. So kommt es, dass Jennifer Government bei ihrer Jagd nach den Verbrechern immer wieder in Shoot-outs gerät (Beispiel: die Polizei baut ein MG auf der Ladentheke des Burger King auf, um damit den gegenüberliegenden Konkurrenten McDonald's in Fetzen zu schießen. Ein herrliches Bild!!!), bei denen alle Mittel angewendet werden, die zur Verfügung stehen, sodass die Leser, die der Actionfraktion angehören, mehr als nur zufriedenstellend versorgt werden.



Nach AC/DC, Jimmy Barnes und Matthew Reilly ist Max Barry das nächste Highlight aus Down Under. Soderbergh und Clooney haben sich wohl mit gutem Grund schon die Filmrechte gesichert. Satire, Action, Thrill - alles drin. Und da ich noch nicht einmal alle starken Einfälle des Autors hier auflisten konnte - unbedingt lesen!!!!