Donnerstag, 28. Oktober 2010

Bücherreport Oktober

Da der Monat eh schon so gut wie um ist und auch nix mehr dazu kommt, hier also meine gesammelten Erfahrungen mit Lesestoff aus Oktober.
8. Kathy Reichs. "Blut vergisst nicht". Krimi. Weiberkram, ich geb's zu. Meiner werten Gattin zwecks Abwechslung zu meinen üblichen Horror- oder Terrorismusstorys stibitzt. Hätte schlimmer kommen können. Hedwig Courths- Mahler oder so. Eine Leiche wird gefunden, vor wenigen Tagen verstorben. Doch laut Unterlagen eigentlich schon 1968 abgenippelt - in Vietnam. Die Spur führt nach Hawaii. Zwar locker geschrieben und leicht zu lesen, aber trotz diverser Fährten und auch noch einer Einmischung des Drogenmilieus kotzlangweilig. Es passiert einfach nichts. Da ist die Rentnerbravo (uns Älteren noch als Apothekenumschau bekannt) spannender. "Blut vergisst nicht" - aber ich, und zwar dieses Buch. 3/10
9. Brett Battles. "Todesjagd". Thriller. Nach "Der Profi" nun der zweite Thriller um den Cleaner Jonathan Quinn. Als der Leichenbeseitiger von Geheimdienstaktionen seinen neuesten Auftrag erhält, muss er feststellen, dass der Tote ein Kumpel von ihm ist, der ihm einst das Leben rettete. Entgegen seiner üblichen Gepflogenheiten absolut anonym zu agieren und die Auftraggebert nicht persönlich zu kennen, beginnt er jetzt zu ermitteln. Sein Weg führt ihn dabei zu fernen und exotischen Gestaden, ist mit Überraschungen und Wendungen gepflastert. Sein stivh ins Wespennest sorgt schnell dafür, dass er selbst ebenfalls die Abschussliste ziert. Spannung, Tricks, Spionagetechniken und punktgenau gesetzte Actionsequenzen sorgen für ein interessantes Lesevergnügen aus der Agentenwelt einmal ohne Terroristen aus dem Nahen Osten. 7/10
10. Simon Kernick. "Todesangst". Thriller. Dan Taylor schlägt die Augen auf und ist entsetzt. In einem fremden Hotelzimmer, das Bett voller Blut, liegt neben ihm die Leiche von Leah. Das Telefon klingelt und eine unbekannte Stimme befiehlt ihm, den DVD-Player anzuschalten und sich via TV die Disc anzuschauen. Er muss miterleben, wie er Leah tötet. Dann erhält er Anweisungen, einen bestimmten Auftrag auszuführen, der natürlich nicht ohne Probleme abläuft und es bleiben einige Leichen zurück. Jetzt läuft ihm die Zeit davon, um zu beweisen, dass er weder mit dem Tod von Leah noch mit der Aktion bei der Übergabe eines Koffers etwas zu tun hat. Temporeich, blutig und stellenweise etwas brutal kommt die neue Story von Kernick nach "Gnadenlos" und "Deadline" daher. Hin und wieder etwas unlogisch oder an den Haaaen herbeigezogen, liest man sich doch zügig durch die Geschichte und wird mit der einen oder anderen unerwarteten Wendung belohnt. Kein Oberreißer, aber immerhin noch 6/10 wert.
11. Christopher Cook. "Robbers". Thriller. Zwei arbeitslose Streuner mit krimineller Vergangenheit machen die Gegend von Texas unsicher. Eddy knallt an einer Tanke den Verkäufer ab, weil der ihm die Zigaretten nicht verkauft, da ihm ein Cent fehlt. Sein Kumpel Ray Bob ist aber eindeutig der wahre Psycho in ihrer Zweckgemeinschaft, dem macht das Killen Spaß. Der braucht den Nervenkitzel des Tötens und schon bald haben die beiden Jungs verschiedene Jäger mit unterschiedlichen Motiven auf den Fersen. Und neben der Hatz auf die zwei Stromer beschreibt Cook das Land in all seinen Facetten, all seinem Flair. Mangrovensümpfe, Wüsten, Bohrtürme, Städte, Käffer. Reichtum, Armut, Texas Ranger, Red Necks, Rassismus. Alles da. Wir sind in Texas. Seine Protagonisten sind alle irgendwie vom Leben gebeutelt und mehr oder weniger gesetzestreu, teilweise ungebildet, naiv oder schlicht inzestuös verblödet. Teilweise ist das Buch recht dialoglastig, entwickelt aber eine dichte Atmosphäre, die einen in ihren Bann ziehen kann. Narrativ stellenweise so trocken wie das Land, blutig wie ein Porterhouse-Steak und absolut ein Gewinn für die Belletristik. Es ist unmöglich, von vornherein das Ende dieser Verfolgungsjagd zu bestimmen und daher bleibt die Sache auch spannend. 7/10
12. Tom Piccirilli. "Killzone". Thriller. Ein Serienkiller entführt und tötet Kinder. Auch die Tochter von Eddie. Nach 5 Jahren ein neues Szenario. Der Typ nimmt misshandelte Kinder ihren Eltern ab und gibt sie den Paaren, deren Kind er einst tötete. Keiner kann ihn identifizieren. Oder wollen die Eltern es nicht? Ist es nun Reue, die ihn treibt, so zu handeln? Was versucht er zu erreichen? Für Eddie Whitt spielt das keine Rolle, er will ihn unbedingt zur Strecke bringen und kommt dabei an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit. Ein erschreckender, verstörender und dunkler Blick in die Abgründe der menschlichen Seele, aber trotz der nicht übermäßig hohen -Seitenzahl von 350 stellenweise etwas, zäh, den Faden verlierend und im Tempo gehemmt. Trotz des originellen Themas nicht ganz mein Fall. 5/10.
13. Simon Kernick. "Verdächtig". Thriller. Wieder tappt ein armer Tropf in eine Falle. Rob landet mit der Ex-Freundin eines Kumpels sturzbesoffen in deren Appartment. Sie werden von zwei Typen überfallen und Jenny wird von ihnen entführt. Stracks zur Polizei gesprintet erlebt er eine Überraschung. Des Mädels fürsorglicher Papa meint, sie sei in Urlaub und als er mit der Polizei die Wohnung aufsucht, ist diese blitzesauber und ordentlich. Seine Glaubwürdigkeit erst einmal dahin. Also macht er sich selbst auf die Suche und gerät natürlich zügig ins Fadenkreuz. Gewohnte, schnelle Actionkost mit einigen Brutalitäten garniert von Simon Kernick. Ein feiner Zeitvertreib, der nicht anstrengend ist, aber es auch schafft, die Motivation hinter den Geschehnissen lange zu verbergen. Ungewöhlich bei den Romanen von Kernick ist auch, dass sein Serienfigur - der Polizist Mike Bolt - eher an den Rand gedrängt agiert und nur selten in Erscheinung tritt. 7/10
14. Tom Cain. "Assassin". Thriller. In seinem dritten Abenteuer bekommt es Samuel Carver mit Menschenhändlern zu tun. Der Präsident versucht rigoros die Machenschaften auszumerzen, die von südlich der US-Grenze ausgehen und gerät damit ins Visier seiner Kontrahenten. Nur ein Mann kann ihn beschützen. Sein bester - Sam Carver, ein Held alter Schule. Skrupellos, nur seinem Auftrag verpflichtet übersteht er natürlich jede brenzlige Situation und räumt unter den Feinden seines Oberbefehlshabers rücksichtslos auf. Wie schon in den Vorgängern "Target" und "Survivor" setzt Cain bedingungslos auf Action und Thrill - und zwar von Beginn an. Undercoveraktionen und diverse Plottwists runden das Gesamtbild ab. Nachdem V
ince Flynn zuletzt leicht und Kyle Mills aber ganz schwer geschwächelt hatten, stößt Cain zumindest einigermaßen in die vorhandene Lücke hinein und etabliert sich als Gewinn unter den neuen Thrillerautoren. 7/10
15. Duane Louis. "Schnelle Beute". Thriller. Lennon, als Fluchtwagenfahrer beschäftigt, bleibt stumm als ein Van die Karre rammt, die ihn und seine Kumpels vom Tatort wegbringen soll. Ebenso stumm bei jeder weiteren Gelegenheit, bei der man versucht, ihn zu beseitigen. Er wird auch stumm bleiben, wenn er sich an den Schreien seiner Feinde ergötzt, sobald die Zeit der Rache gekommen ist. Kurz, knackig, schnell - Duane Louis in seinem Element. Ein Wortverschwender oder Zeilenschinder war er ja bisher nie. Blutig, lakonisch, gnadenlos. Seine Figur Lennon kommt ohne viel Dialoge aus und handelt lieber. Die eine oder andere fiese Überraschung und einige coole Sprüche sowie ein böser Schluß. Klasse. Und damit nicht genug. Als Bonus gibt es die Fortsetzung zu "Bondes Gift" mit dem Titel "Rotschopf". Starke, temporeiche Lektüre. Für den Thrillerfan nur zu enpfehlen. 7/10.
16. Alex Berenson. "Stille des Todes". Thriller. Islamistischen Terroristen gelingt es, aus einem abgelegenen russischen Depot zwei Atombomben zu klauen. Sie wollen sie in die USA schaffen, um den Präsidenten zu eliminieren. Klar, dass John Wells das zu verhindern sucht. Mal wieder ein Buch mit dem Lieblingsthema der US-Militärs - Kampf dem Bösen aus dem Nahen Osten. Berenson versucht durch die Hintergrundgeschichte seines Protagonisten John Wells die Sache zumindest oberflächlich etwas differenzierter darzustellen und lässt John Wells die Feinde aus beiden Religionslagern bekämpfen. Sieht man von ein paar Hängern ab, die politischen Diskursen geschuldet sind, geht es eigentlich recht schnörkellos voran. Spannung und Thrill sind garantiert, wenn sich Wells mit Egomanen aus den eigenen Reihen auseinandersetzen muss und politische Ränkeschmiede seine Arbeit behindern. Berenson hetzt seinen Helden von Schauplatz zu Schauplatz und lässt leichte Erinnerungen an Tom Clancy wach werden, auch wenn man ihn natürlich nicht erreicht. und vor allen Dingen eigenständig bleibt und nicht bloß den Meister kopiert. Gelungen. 7/10.
17. Richard Laymon. "Das Grab". Horror. "Sperma ist der beste Klebstoff. Oder hat schon mal jemand ein Baby auseinanderfallen sehen?". Dies ist wohl das Grundmotiv, mit dem Laymon seine Werke unterlegt. Ohne Erotik und Fleischbeschau geht es bei ihm nunmal nicht. Die zweite Zutat ist blutige Gewalt (auch wenn ich wieder einmal eine "Anpassung" an den Markt vermute oder schlicht nach den bisherigen Erfahrungen mit den Kürzungen zu misstrauisch bin) und das zusammen ergibt einen Roman, der im bekannten, eher einfältigen, aber leicht zu konsumierenden Laymon-Stil verfasst ist. Er liest sich flüssig und es geht durchaus voran und vor allen Dingen - es passiert auch was. Im Gegensatz zu "Der Ripper" oder "Der Pfahl" ist fast ständig was los und bei so einigen seiner eingestreuten Sprüche musste ich tatsächlich grinsen. Diese Serienkiller/Frankenstein/Zombie-Mixtur wird nie langweilig und Melvin, der junge Frankenstein, hält seine Gemeinde mit seinen Kreaturen, die erst tötete, um sie dann wieder zum Leben zu erwecken, ganz schön auf Trab. Nur dass seine lebenden Toten so etwas wie einen eigenen Willen entwickeln, reden können und - hey, wir sind bei Laymon - natürlich Sex haben wollen. Auch das Ende - obwohl irgendwie mal wieder etwas abrupt, was die eine oder andere Figur betrifft - macht nochmal Laune, trotzdem reicht es nur für 6/10.
18. Anonymus. "Das Buch ohne Staben". Mystery. Hier kann ich mich kurz fassen. Es ist wie bei Filmen, bei denen man ein Erfolgsrezept wieder und wieder kopiert. Das Buch ist wirklich nur ein Rehash von "Das Buch ohne Namen" und der Bourbon Kid taucht - abgesehen von einer Rückblende, wie er zum Bourbon Kid wurde - erst Mitte des buches auf. Die Gags, das Flair aus dem ersten Buch werden einfach wiederholt. Keine Überraschung mehr, nichts Neues. Blut, Kämpfe und Gewalt sind vorhanden, aber das reißt die ganze Chose auch nicht raus.Enttäuschend 4/10
19. Victor Gischler. "Vampire a GoGo". Mystery. Da wird der Student Allan von seinem Professor nach Prag mitgenommen, um dort mit ihm nach dem berühmten Stein der Weisen zu suchen. Nach dem ersten Kater aufgrund überhöhten Alkoholgenusses gerät Allan schon in die Bredouille, denn er bekommt es mit Hexen, Geistern, Zombies und Vampiren zu tun. Zu allem Überfluss stellt sich seine Freundin auch noch als Werwolf heraus. Putzig, aber nicht bemerkenswert. Amüsant, aber kein Brüller. Garniert mit einigen blutigen Ereignissen (hier und da geht mal ein Kopf flöten) liest sich das Buch flüssig, ist aber von stilistischen Feinheiten weit entfernt und hat eigentlich keinen bleibenden Erinnerungswert. Es ist eher ein wildes Gemenge für das Kind im Manne. 5/10 .

Mittwoch, 27. Oktober 2010

"Locked Down" Trailer

Und der nächste MMA Klopper aus dem Hause Grindstone/Tap Out. Glücklicherweise ändern die Macher langsam das Konzept und wechseln endlich die Locations. Locked Down sieht daher auch ganz ordentlich aus und auch die Kämpfe wirken im Trailer besser als in Circle Of Pain von gleichen Regisseur. Na ja, trotz allem braucht man wohl nicht zuviel erwarten.


Promo Poster für "Bratva-Brotherhood"

Das neuste Projekt von Jesse Johnson und Dominiquie Vandenberg. Ein Actionfilm gedreht in 3D. Bitte klickt auf das Poster und es fängt an sich zu bewegen:).

"Mega Shark Versus Crocosaurus & Battle Of Los Angeles" Poster

Hier das billige Pendant zum Sony Action Blockbuster Battle:Los Angeles
Und hier der neue Mega Shark. Da darf man jetzt schon auf die Trailer gespannt sein...

"My Best Bodyguard" Trailer

Gute Action aus Thailand ist in letzter Zeit eher Mangelware. Aber hier könnte was nettes in den Startlöchern stehen. Erinnert eher an Hong Kong Actionfilme, sieht nämlich ähnlich gut produziert aus. Werde ich mal im Auge behalten.

"Orcs" Trailer

Ohne Worte...

"Parasitic" Trailer

Sieht zumindest von den Effekten recht ordentlich aus.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Buchreview "Der elektronische Mönch"

Jeff Somers. Avery Cates ist ein sehr schlechter Mensch. Manche würden ihn als Kriminellen bezeichnen. Er ist sogar bereit zu töten, solange die Bezahlung stimmt. Doch momentan hat Avery Cates Angst. Er muss den elkektronischen Mönchen entkommen: Cyborgs mit menschlichen Gehirnen, verbesserten Roboterkörpern und einem beachtlichen Waffenarsenal. Ihre Mission: alles und jeden zur Cyber-Kirche zu konvertieren. Die Sache hat nur einen Haken - Konvertierung bedeutet den sicheren Tod.
Die Welt hat sich verändert. Es gibt keine Nationalstaaten mehr sondern einen konföderierten Staatenbund unter Führung des Einheitsrates. Für die Sicherheit sorgt der System-Sicherheits-Dienst (SSD) - lässt man das "D" weg, kann man erahnen, wie er funktioniert - sowie eine untergeordnete, korrupte Polizeitruppe. Menschen können sich mit Genoperationen Muskeln usw. verpassen lassen, was aber nicht ohne Nebeneffekte bleibt und die Mönche der Kirche sind Cyborgs. Hier lebt in den zerstörten Teilen New Yorks der kriminelle, einem Drink nie abgeneigte Auftragsnehmer und Revolvermann Avery Cates, der sich auch für den einen oder anderen Mord nicht zu schade ist. Doch zum Leidwesen seiner Kundschaft entscheidet er selbst, wen er umzubringen gedenkt und wen nicht. Irgendein kruder Rest von Gewissen und Ehre schwirrt ihm im Geist herum und er kann davon nicht ab, selbst wenn es ihm Ärger einbringt. Klar, dass er damit in Schwierigkeiten gerät und schon bald von der Weltpolizei (ein Schelm, wer da an einen bestimmten Staat denkt, der sich zu solchen Aktionen berechtigt fühlt) des SSD gesucht wird. Doch damit nicht genug, er bekommt es auch noch mit den elektronischen mönchen zu tun, die ihn zur Cyber-Kirche konvertieren wollen, wobei er auch noch das Pech hat, mitansehen zu müssen, wie einer dieser Mönche einen der eigentlich unantastbaren SSD-Bullen tötet. Natürlich wird ihm diese Aktion auch noch in die Schuhe geschoben und er wird von allen gejagt. Doch Überraschung: der Big Boss des SSD heuert ihn mit einem fantastischen finanziellen Angebot an, die Cyber-Kirche aufzuhalten, die korrupten SSD-Schergen zu eliminieren und so aus allem heraus zu kommen. Da nur der Boss und Cates informiert sind, bleibt es bei der Hetzjagd auf Avery, der zwischen allen Fronten steht.
Zur Abwechslung mal ein anderes Genre - SciFi. Auf Jeff Somers bin ich beim Stöbern in meinem Stammbuchladen gestoßen und habe beim Blättern in dessen Danksagungen angesichts seines Buches "Die digitale Seuche" aufgrund des Textes "Als mich die Regierung bat, dieses Buch zu schreiben........" und der weiteren Sätze mit einem debilen Grinsen (nein, das ist bei mir nicht Dauerzustand) im Laden gestanden und mich dann sofort zum Kauf entschieden. Zu Hause eingetroffen, musste ich feststellen, dass zuvor noch die Lektüre von "Der eletronische Mönch" angebracht wäre. Also geordert, erhalten und sofort in Arbeit genommen. Ergebnis: ganz, ganz klasse Unterhaltung. Trotz einer wirklich düsteren Zukunftsvision mit Noir-Elementen packt der Autor noch genügend Humor mit hinein, dass es den Leser stellenweise wirklich zum Schmunzeln animiert. Auch wenn er an einen Richard Morgan und dessen rhetorische Fähigkeiten noch nicht heranreicht, ist Jeff Somers immerhin recht vielversprechend gestartet. Mal sehen, was die Folgebücher "Die digitale Seuche" und "Das ewige Grab" zu bieten haben. Eines ist sicher. Die Lektüre des Buches macht Spaß, ist flüssig zu lesen und spannend mit der einen oder anderen Actionszene aufgewertet und sein selbsterzählender Protagonist lässt es an flapsigen Bemerkungen und Gedanken an die Welt an sich nicht mangeln, ohne daraus ein existenzielles Drama zu machen. Schlicht kurzweilig, temporeich, frisch und flott zulesendes Debüt von Jeff Somers, das wirklich Lust auf mehr macht.

Dienstag, 19. Oktober 2010

>>>DRIVE ANGRY [Shot in 3D]

Fettes Konzept...Amber Heard...
Und am Ende dann dieser enttäuschende...

Samstag, 16. Oktober 2010

Buchreview "Schattenkrieger"

Brian Moreland. Jack Chambers, Veteran aus dem 2. Weltkrieg, bewahrt seit 60 Jahren ein dunkles Geheimnis. Tief unter deutscher Erde verborgen liegt ein Nazi-Relikg, so bizarr und gefährlich, dass Chambers schwor, das Geehimnis mit ins Grab zu nehmen. Eine albtraumhafte Vision jedoch überzeugt ihn davon, dass das Relikt geborgen werden muss. Er wendet sich mit seinem düsteren Geheimnis an seinen einzigen Vertrauten bei der Army.
Jack Chambers leidet unter seinen Albträumen und Gewissensbissen und schickt seinen Enkel Sean mit einem Auftrag nach Deutschland. Ein Rabbi versucht schon auf dem Weg dorthin, dessen Mission zu unterbinden und lässt myteriöse Andeutungen ihr Werk des Misstrauens tun, um zu vermeiden, dass das Tagebuch des Jack Chambers die darin enthaltenen Geheimnisse offenbart und Sean es zu einem ehemaligen Kameraden seines Vaters bringt. Der Rabbi will unbedingt verhindern, dass das Tagebuch zu General Briggs kommt, da es den Auftrag enthält, ein Grab auf einem entlegenen deutschen Friedhof zu öffnen, da durch diesen Frevel die Hölle auf Erden entfesselt werden würde. Doch Sean setzt sich durch und das Grab wird geöffnet. Man findet uralte Skelette und Briggs handelt nach den verschlüsselten Anweisungen im Tagebuch und begibt sich in ein Tunnelsystem unter dem Friedhof. Was er dort vorfindet, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren. Auf Seans Nachfrage widmet man sich dem Inhalt des Tagebuchs und nun wird rückblickend die Geschichte der Einheit von Jack Chambers und seinen Glücklichen Sieben in all ihrer Grausamkeit und Kriegsrealität erzählt. Grabenkämpfe mit den deutschen im Hürtgenwald, der dunkel, nass und nebelverhangen daherkommt. Doch irgendwann wird den Soldaten klar, dass hier noch irgendetwas anderes lauert, das man nicht erklären kann, etwas Unbarmherziges. Ein Gegner gegen den es keine Abwehr gibt, kein Entrinnen. Es wird zur Geschichte der Nazis und ihrem Glauben an die Übermenschen, die Herrenrasse und ihrer Faszination für Mythologie.
Ein amerikanischer Autor kann wohl gar nicht anders als den WKII in Gut und Böse zu unterteilen und daher seine Landsleute als absolut makellos und fehlerfrei zu skizzieren, während die Gegner mit sämtlichen Unzulänglichkeiten und Charakterfehlern ausgeschmückt sind, die man einem Menschen nur zuschreiben kann, was natürlich eine äußerst einseitige Betrachtungsweise ergibt. Zudem ist er schriftstellerisch auch nicht unbedingt erste Wahl (wenn auch auf dem Klappendeckel von James Rollins ausdrücklich gelobt), obwohl er sich bemüht, seinem Roman eine gewisse Substanz zu verleihen. Trotzdem erinnert manches in seinen Schilderungen im Hürtgenwald an ein Drehbuch, wenn pünktlich mit Auftritt der Bösen der Nebel durch den Wald wabert, der Regen einsetzt und alles ungemütlich wird. Manchmal erinnert sein Stil an Groschenheftniveau oder einen Schüleraufsatz. Gerade bei Beginn der Kampfhandlungen versucht er mit den Einschüben von "rat-ta-ta-ta-tat" auf jeder zweiten Seite die Schussgeräusche darzustellen, was auf die Dauer ermüdend und einfallslos wirkt, doch nach geraumer Zeit schien es ihm selbst aufgefallen zu sein und er mäßigt sich in der Hinsicht. Nebenbei überspannt er den Bogen bei dem religiösen Gemenge gegen Ende der Story mit ihren Einflüssen der Katholiken, Atheisten, der Kabbala, der Freimaurer und den Bemühungen der Soldaten und des Rabbi ordentlich, was ich als nicht so ganz gelungen empfunden habe. So als wolle er alles Mögliche unterbringen, um die Story aufzupeppen oder den Leser zu verwirren als dann noch die übernatürlichen Elemente Einzug in die Geschichte halten. Insgesamt erwartet den Leser eine trashige Kriegsactionstory, die mit zunehmender Dauer zu einem Mystery-Thriller mit blutigem Horroreinschlag wird. Brutalitäten und Gemetzel eingeschlossen. Da wird gesplattert, aber auch an Klischees nicht gespart, viel geballert, blutige Einschüsse deutlichst geschildert, Nazi-Mythologie eingebaut. Wie das Geheimnis um den Inhalt des Tagebuchs nun ausschaut, lasse ich natürlich offen und dass am Schluss auch noch Gefühlsduselei eingeflochten wird muss ich nicht weiter ausführen. Insgesamt könnte das Buch ein ganz gutes sein, trotz der Mängel. Die Story hat Potenzial, bräuchte aber einen besseren Autor. So kommt es gerade mal auf eine mittelmäßgie Bewertung meinerseits und als Kauf würde ich raten, das Taschenbuch von "Schattenkrieger" abzuwarten.
Noch eine Kleinigkeit am Rande bemerkt. Da ich mir anfangs nun wirklich nicht sicher war, ob ich das Buch nun kaufen sollte oder nicht, habe ich entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten gewartet und dann einige Rezensionen durchgelesen, um vielleicht Hinweise zu erhalten, die mich dazu bewegen konnten, mir das Werk zu gönnen (hat ja funktioniert). Bei der Gelegenheit bin ich auch auf verschiedene Amazon-Analphabeten-Depp-des-Tages-Rezis gestoßen, die nicht nur (heute weiß ich, dass sie selbst das nicht zustande brachten) gespoilert und die Pointe verraten haben, dass es sich um Vampire der Nazis (da ich das hier so offen darlege, könnt ihr davon ausgehen, dass auch das nicht korrekt ist) handelt, die den Wald unsicher machen. Ich bin also etwas vorbelastet an das Buch gegangen und meine Erwartungen an einen gelungenen Kniff waren weg. Es ist ein bisschen anders gekommen. Sinn meines letzten Abschnittes hier ist es eigentlich nur, vor den Amazon-Rezis zu warnen. Da sind entweder Fan-Boys am Werke oder Leute, die die Bücher entweder nicht gelesen oder nicht verstanden haben, was bei hier vorliegenden hieße, dass sie schon Schwierigkeiten haben, einzelne Buchstaben zu Worten und mehrere Worte zu einem (verständlichen) Satz zu formen bzw. diese zu entschlüsseln als wäre es eine Art Geheimschrift. Warum ich das jetzt hier loslasse? Ich hab mich geärgert und will das loswerden. Hat mit dem Buch per se nichts zu tun.

Freitag, 15. Oktober 2010

>>>DEATH KAPPA

Wer nach dem Trailer dachte, die Produzenten von Filmen wie Tokyo Gore Police würden mit DEATH KAPPA Riesenmonster-Kloppe im reinsten Godzilla-Style abliefern, der liegt nur teilweise richtig: Tatsächlich bekommen wir es mit einem völlig abgedrehten Mix aus zeitgemäßem J-Trash, Mad Scientist- und Splatterelementen, Mutronics-/Guyver-Anleihen und einem finalen Kaiju-Clash im Modellbau-Hochhäusermeer zu tun. Vor Kampfjet-Armadas an Bindfäden oder Häusern, die im Innern komplett von nur einer Glühlampe beleuchtet werden, sollte man sich besser nicht fürchten, sondern stattdessen über Sumo-Wrestling-Moves und Schornstein-Nunchakos lachen können. Für Godzilla-Insider gibt es von der Strahlenkanone auf Rädern bis zum Titanosaurus-Schwanz zudem Zitate en masse zu entdecken. Wem Guila, Frankensteins Teufelsei, Kraa! The Sea Monster oder Reptilian nicht behämmert genug waren, der sollte sich schleunigst an DEATH KAPPA versuchen. Die Blu-ray/DVD-Combo ist zum aktuellen Preis ein Witz, ein Hologramm-Schuber verschönert das Set zusätzlich, eine ultra-trashige englische Synchro ist ebenfalls mit an Bord und ich werde mein Leben lang stolz behaupten können: Avatar? Nein, meine allererste Blu-ray ist DEATH KAPPA gewesen! XD

Mittwoch, 13. Oktober 2010

>>>BFTP200X

Part II [2004 + 2005]

2003 entdeckte/präsentierte ein gewisser Luc Besson Ong-Bak, und damit haben wir gleich die ideale Überleitung zum zweiten Teil unseres BFTP200X-Specials: Ein Jahr später produzierte der gewisse Herr Besson nämlich GHETTO GANGZ - DIE HÖLLE VOR PARIS (2004) und machte damit die Trendsportart Parkour endgültig leinwandfähig. Die Hauptdarsteller David Belle und Cyril Raffaelli sind aus der Welt des modernen Actionfilms seitdem kaum mehr wegzudenken: Ihre Choreografien und Stunts sind fester Bestandteil von Filmen wie Transporter: The Mission (2005), Stirb langsam 4.0 und Hitman (beide 2007), Der unglaubliche Hulk (2008), Prince of Persia oder Tekken (beide 2010). GHETTO GANGZ ist nicht unbedingt der Überknaller und baut zum Ende hin leider leicht ab, Spaß macht er aber allemal und ist für den modernen Actionfilm sogar irgendwie historisch wertvoll…

>>>TRAILER

Der ziemlich unbekannte und mit 200.000 US$ ebenso preisgünstige Actionthriller THE PRODIGY (2004) kann zu Beginn und am Ende mit geilen Actionsequenzen aufwarten. Der Thrillerpart funktioniert zwar nicht ganz so gut, aber dafür sind Inszenierung, Musik und Optik umso gelungener. William Kaufmann hat sich mit diesem Geheimtipp für Höheres empfohlen und scheint die Erwartungen nicht zu enttäuschen: Der Trailer zu seinem neuen Film Sinners & Saints rockt!

>>>TRAILER

WAKE OF DEATH (2004) und THE MECHANIK (2005) waren die Highlights, wenn es um unsere alternden B-Actionhelden Van Damme und Lundgren geht. WAKE OF DEATH war in Deutschland trotz Spio/JK niemals ungekürzt zu sehen, doch auch wer auf einen Import zurückgriff, stellte fest, dass B-Action hier vielleicht sogar ein wenig tief gegriffen ist: Jean Claudes Rachefeldzug konnte in Sachen Optik und kompromissloser Umsetzung beinahe noch mehr überzeugen, als auf Seiten der sehr guten, aber niemals euphorisch werden lassenden Actionsequenzen. THE MECHANIK gilt als Dolphs bislang beste Regiearbeit, und dank Spio/JK ist sein persönlicher Rachefeldzug sogar ungeschnitten bei uns erhältlich. Mit seinen späteren Regiearbeiten konnte er leider nicht ganz die Klasse des Mechanikers erreichen. Vielleicht trugen aber auch die in die Höhe geschossenen Erwartungen eine Teilschuld an den späteren Ernüchterungen/leichten Enttäuschungen?

>>>TRAILER | TRAILER

Vor kurzem noch vom Kollegen Blade Runner lobend erwähnt, finden auch wir fast nur gute Worte für Jesse Johnsons PIT FIGHTER (2005): Bei diesem knüppelharten Prügelstreifen mit Dominiquie Vandenberg und Steven Bauer in den Hauptrollen konnte sogar die dramatische Story überzeugen. Der positive Gesamteindruck wurde lediglich durch das etwas übers Ziel hinausschießende Finale getrübt.

>>>TRAILER

Zu SHA PO LANG (2005) braucht man wohl kaum noch Worte zu verlieren: Regisseur Wilson Yip und seine Hauptdarsteller/Choreographen-Combo Donnie Yen haben die geile Martial Arts-Action zurück in die Heimat Hongkong gebracht und einen hochmodernen Actionklassiker geschaffen. Veredelt wird das Ganze durch Auftritte von Sammo Hung, Simon Yam und Jacky Wu. Und wenn einmal von Sammo die Rede, dann darf auch Jackie nicht fehlen: Seine NEW POLICE STORY (2004) ist eine höchst gelungene Mischung aus Action, Stunts, dramatischer Story und überraschend viel Schauspieltalent. Der seit Rumble in the Bronx beste Film der in Würde gealterten Hongkong-Legende Jackie Chan!

>>>TRAILER | TRAILER

Niemals hätten wir geglaubt, dass wir mal einen deutschen Actionfilm als Geheimtipp aufführen würden: Von kleineren Schwächen abgesehen überraschte KAMPFANSAGE 3 - DER LETZTE SCHÜLER (2005) als spaßiger Endzeitklopper mit teils sehr guten Martial Arts-Sequenzen. Rantrauen werden sich vermutlich nicht viele, aber das Ding ist für Action-/Martial Arts-/Endzeitfans definitiv eine Sichtung wert.

>>>TRAILER

Beim ersten Mal schlossen wir mit einem Thailight, und um eine weitere Brücke zu schlagen, schließen wir dieses Mal gleich mit Thailights im Doppelpack: Panna Rittikrai, der Stuntmaestro Thailands, förderte nach Tony Jaa ein weiteres Wunderkind namens Dan Chupong. Mit ihm in der Hauptrolle inszenierte er BORN TO FIGHT (2004) und begeisterte die Fans mit einem Feuerwerk an harten, teils atemberaubenden Stunts, die die Fights eines Ong-Bak mit dicken Explosionen und blutigen Shoot-Outs kombinierten. Ein Jahr später kehrte auch Tony Jaa zurück. TOM-YUM-GOONG (2005) packte auf alles, was man in Ong-Bak sah und dort schon kaum glaubte, noch eine Schippe drauf: Plansequenzen von mehreren Minuten Länge, einen Kampf gegen vier ausgewachsene Wrestler gleichzeitig, Weltrekorde im Knochenbrechen, sowie die Entdeckung von Lateef Crowder (Undisputed 3, Tekken) und Jon Foo (Universal Soldier: Regeneration, Tekken) noch als Bonus obendrauf. Trotz ähnlicher Schwächen wie Ong-Bak in nahezu allen Bereichen jenseits der Fights und Stunts ist TOM-YUM-GOONG für mich das absolute Kampfsport-Highlight des vergangenen Jahrzehnts. Mit diesem Dreierpack setzte sich das thailändische Actionkino selbst eine unglaublich hohe Messlatte, die es in den folgenden Jahren leider nie wieder erreichen sollte…

>>>TRAILER | TRAILER

Dienstag, 12. Oktober 2010

"Blood Out" Trailer

Solche Trailer könnten viel öfter erscheinen. Neben der ordentlichen Besetzung ist auch der Rest ein Fall für meine Augen:)  


"Killjoy 3" Trailer

Teil 1 und 2 habe ich links liegen gelassen, aber dieser hier sieht ganz lustig aus. Wird aber sicherlich ebenso enttäuschen wie alle Full Moon Filme in letzter Zeit. Aber Killerclown ist Killerclown.

Shane Schofields Film Report: Monat September 2010

So, da isser wieder. Wie die letzten Wochen und Monate landen eher ältere Filme im Player und ich muss zugeben das macht mir auch echt mehr Spaß momentan. Sonst kennen ja alle die markierungen, oder? Denn ich hab keine Lust mehr heute:). Damit werde ich mich auch die nächsten 2 Wochen ausklinken da ich Arbeitstechnisch zu sehr eingespannt bin. Na ja, 2 Trailer folgen noch und dann ist aber genug. Wenn ich es denn solange aushalte:) 



262. The Expendables (Kino) – Ein zweites Mal, diesmal in Originalton. Verdammt unterhaltsam, aber nicht perfekt. 8/10







263. D4 (DVD) – Hier folgt noch eine längere Kritik, da ich den Screener dafür direkt vom Regisseur bekommen habe. Jetzt also nur soviel: Netter Low Budget Action-Horrorfilm mit ordentlichen Ende.6/10






264. Final Destination (DVD) – War damals beim Fantasy Filmfest ein echter Knaller und ist heute immer noch gerne gesehen. 8/10






265. Punisher Warzone (BD) – Es musste mal wieder brachiale Action sein. Etwas mehr Einfallsreichtum und längere Gefechte und wir hätten einen Actionklassiker. Dennoch wunderbare Unterhaltung für Fans. 8/10






266. Shadow Walkers (DVD) – Horror/ Action Mischung der unteren Preisklasse mit schwachen Darstellern, peinlichen Monstermasken und einigen netten Actionszenen. Trotzdem goutier ich den immer wieder, aber wirklich empfehlen würde ich den nicht unbedingt. 5/10






267. Dark City (BD) – Noch immer ein absolut toller Streifen den man gesehen haben muss. Auch der war beim Fantasy Filmfest damals eine Wucht. 9/10






268. Pandorum (BD) – Schon wieder, weil Kumpel zu Besuch. 8/10






269. Night Hunter (DVD) – Vampirfilm mit Don „The Dragon“ Wilson und merkwürdiger Wackelkamera in den Actionszenen. B-Fans trauen mal einem Blick. 6/10






270. Space Hunter (DVD) – Fand ich damals ziemlich großartig, hat aber etwas verloren über die Jahre. Aber noch immer mag ich das Endzeitsetting, Kopfgeldjäger im All sowieso, merkwürdige Mutanten und einige nette Actionszenen. 6/10






271. TCM (DVD) – Das Remake des Klassikers ist sicherlich Hochglanzhorror, aber ich mag das Ding. 7/10






272. Bitch Slap Unrated (BD) – Jetzt noch mal auf Blu-ray gesehen und mir hat er trotz fehlender nackter Titten (was alle bemängeln), trotzdem nett unterhalten. Ist sicherlich Geschmackssache(wie immer). 7/10






273. Final Destination 2 (DVD) – Fetzige Fortsetzung mit geilen Unfällen und der besten Anfangssequenz aller Teile. Dazu noch einige Figuren die man sogar leiden kann und schon hat man einen großen Spaß. 8/10






274. Final Destination 3 (DVD) – Nicht mehr ganz so prickelnd das ganze und auch die Figuren werden hier schon relativ unsympathisch. Kein Vergleich zu den Vorgängern, auch wenn hier einige Kills natürlich auch lustig sind. 6/10






275. Final Destination 4 (BD) – Eine ziemliche Enttäuschung das Ding. Wirkt schnell heruntergekurbelt und Lustlos. Da half auch schon der 3D Effekt im Kino nicht gegen. Dass die Personen nun nur noch Arschlöcher sind, braucht man gar nicht mehr erwähnen. 4/10






276. Return of the living Dead (DVD) – Unterhaltsamer Zombiespaß der bei mir aber nie wirklich Kultcharakter aufkommen ließ. Aber trotz allem, um längen besser als der meiste Zombieschrott heutiger Tage. 7/10






277. Die Mächte des Wahnsinns (DVD) – Einer der letzten starken Carpenter Streifen. Tolle Atmosphäre und unheimliche Ideen. Mag ich sehr. 8/10






278. Urban Legend (DVD) – Aus der damaligen Slasherwelle mitschwimmend und trotzdem ordentlich geworden. Was auch an den Darstellern und der Inszenierung liegt. 7/10






279. Dommsday (BD) – Großartiger Streifen von Neil Marshall der einfach verdammt viel Laune bereitet. 9/10






280. Experiment 7 (DVD) – Von und mit Joe Davison (u.a. Darsteller und Produzent von 100 Tears) der sich aber auch nur in die Masse an billigen Zombiestreifen einreiht. Zwar machen Davison und sein Partner Cenac als Jägergespann Sam und William ordentlich Spaß und auch Candice Rojas taugt als Heldin, aber das restliche Gerüst steht auf wackligen Beinen. Die Action gleicht sich zu sehr und besonders Brutal ist das ganze auch nicht. Der Kniff am Ende musste eigentlich auch nicht wirklich sein. Low Budget Fans können trotzdem mal einen Blick riskieren, dürfen aber nicht neues erwarten. 5/10






281. Hunter Prey (DVD) – Spielfilmdebüt vom Regisseur von Batman: Dead End. Habe ich hier schon öfter angekündigt und nun endlich gesehen. Leider nicht ganz so der Knaller, da mehr geredet als gekämpft wird, aber sonst für das schmale Budget gut gefilmt und mit netten Effekten versehen. Und selbst die eigentlich einfache Geschichte gibt sich Mühe und bietet gar einige Überraschungen. Steckt also mehr dahinter als ein billiger Möchtegernstreifen. Da es nur wenige Sci-Fi Filme gibt, spreche ich trotzdem mal eine Empfehlung aus. Natürlich auf eigene Gefahr. 6/10






282. Snakes on a Plane (DVD) – Was wurde damals für ein Wirbel um den Streifen gemacht. Letztendlich ist es aber nur ein solider Tierhorrorstreifen geworden, bei dem man die Logik meist weggelassen hat. Ich war damals und auch heute noch etwas enttäuscht. 6/10






283. The Grudge (DVD) US Remake was ähnlich funktioniert wie das Original. Nur etwas stringenter Erzählt. Ist OK. 7/10






284. Tekken (BD) – Bin kein Tekken Freak und deswegen ist ganze auch ganz solide geworden. Leider sind vor allem die Kämpfe zu selten und zu kurz geraten. Zwar gut dass die Darsteller fighten können, aber wirklich viel rausgeholt wurde trotzdem nicht. Trotz allem kein Flop, sondern für B-Fans sicherlich keine Zeitverschwendung. Tekken Fans werden das meistens anders sehen. 6/10






285. The Bleeding (DVD) – Mal wieder Vampire. Immerhin ist der kurze Streifen (74 Minuten ohne Abspann) unterhaltsam geworden und durch die Darsteller (Madsen, DMX Jones mit peinlicher Frisur) vor allem für Hartgesottene B-Fans ein Pflichttermin. Leider scheint das meiste Geld für die letzten 25 Minuten draufgegangen zu sein, denn vorher wirkt doch alles ziemlich gerafft und auch die Action ist eher kurz. Aber alleine die Highwayszene ist verdammt gut geworden. Schauspielerisch darf man aber einiges an Over- und Underactig erwarten. Langeweile kommt aber bei dem Tempo keine auf. 6/10






286. Robo-Geisha (DVD) – Was soll man dazu sagen? Einige nette Ideen verpuffen gegen den lahmen Rest. Für mich eine Spur zu billig und blödsinnig und letztendlich nicht krank genug. 3/10






287. Bats (DVD) – Wie ich finde durchaus ansprechender Tierhorror mit gutem Budget welches in die fähigen Hände von Louis Morneau gelegt wurde. Geht in Ordnung. 7/10






288. Dracula jagt Frankenstein (VHS) – Blödsinniger Titel und blödsinniger Film. Durch die Synchro noch ganz witzig, aber sonst…na ja nicht unbedingt mein Geschmack. 3/10



"Skeleton Lake" Teaser

Durchaus interessant aussehender Low Budget Actionfilm. 


SKELETON LAKE - TEASER from Ayz Waraich on Vimeo.

"Helldriver" Trailer

Ist eigentlich eher Bockels Metier, aber was solls. Einfach verrückt...


Sonntag, 10. Oktober 2010

Buchreview "Eden"

Tony Monchinski. Ganz Nordamerika ist von Zombies besetzt. Die wenigen Überlebenden Menschen haben sich in die hermetisch abgeriegelte Enklave eden zurückgezogen und versuchen dort ein normales Leben zu führen. Doch dann wird Harris, einer der Bewohner Edens, im Schlaf von einem Zombie angegriffen und gebissen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er sich ebenfalls in einen Untoten verwandeln und die Bewohner ins verderben reißen wird. Doch wie ist es dem Zombie gelungen in die Enklave einzudringen? Offenbar gibt es einen Verräter in den eigenen Reihen. Harris setzt alles daran, den Übeltäter zu finden, doch die Zeit arbeitet gegen ihn.
(Pseudoreales?) Vorwort. Einstieg. Brett!! Sofort geht es ans Eingemachte. Da werden Zombieschädel gespalten, in Fetzen geschossen, von den Körpern getrennt. Eingeweide fliegen durch die Gegend, Körperteile im Verwesungszustand bedecken den Boden, wobei Monchinski im Gegensatz zu den meisten anderen Autoren hier auch auf den Gestank der Viecher hinweist. Eden ist wie ein altes Western-Fort im Indianergebiet. Befestigt, von blutgierigen Feinden umzingelt. Und ein Seitentor stand offen, was den Angriff auf Harris erst möglich machte. Mit Flammenwerfern, Macheten, Motorsägen, Pistolen und Schnellfeuergewehren werden die lebenden Leichname, die eingedrungen sind, vernichtet und das Tor wieder geschlossen. In New York, der großspurig selbsternannten Hauptstadt der Welt, beginnt das grausame Dilemma wie mit den Russkies in "Die rote Flut", nur dass es hier eben die tote Flut ist und die Angreifer nicht mit Fallschirmen abgesprungen sind. Ohne Vorwarnung tauchen sie auf und verwüsten binnen kurzer Zeit die Innenstadt und breiten sich weiter aus. Selbst die Armee mit Panzern, Bombern und Giftgas kann sie nicht aufhalten, die einzigen Opfer bei den Abwehrmaßnahmen sind die noch nicht Infizierten. Danach bleiben nur noch einzelne, zu Befestigungsanlagen ausgebaute Widerstandnester der Menschen, in die sie sich zurückzogen, um zu überleben und den Ausgang oder das Ende der toten Invasion abzuwarten, einfach auszusitzen, in der Hoffnung, dass es bald ein Ende hat. Eden ist so eines und erinnert im Aufbau an die Enklave aus "The Ultimate Warrior" mit Yul Brynner. Und auch hier gibt es innerhalb der Festungsmauern Reibereien unter den Überlebenden, Despoten, die die Macht wollen und bedenkenlose Verräter, die um ihrer Rache willen, alle zu opfern bereit sind, was beinahe zur Katastrophe für die Bewohner von Eden führt, wie es schon bei der Nachbarenklave Jericho passiert ist. In einem steten Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wird die Geschichte der Untoten und der Errichtung von Eden durch Monchinski geschildert. Wie ungläubig die Menschen den ersten Angriffen gegenüberstanden, die Regierung alles unter dem Tisch halten wollte und auf Zeit gespielt hat, ohne die wahre Bedrohung zu akzeptieren, wie in Pressekonferenzen standhaft eine ernste Gefahr mit Lügen heruntergespielt wurde. Ebenso wie sich die wenigen übrig gebliebenen Menschen mit ihrer Situation arrangiert und begriffen haben, dass sie eine der letzten Bastionen der Menschheit gegen die Untoten sind.
In Monchinskis "Eden" existieren die Fitness-Zombies (hier Sprinter genannt) aus dem "Dawn of the dead"-Remake in enger Gemeinschaft mit den Gehhilfen-Untoten (hier Schlurfer genannt) aus Romero-Zeiten, die sich nur langsam un unbeholfen vorwärts bewegen können, gemeinsam ist ihnen aber die Gier nach Menschenfleisch (im Gegensatz zu Brian Keene werden hier die Tiere nicht vom Virus befallen dienen aber als Ersatzhäppchen, wenn gerade keine Menschen fressbar in der Nähe sind). Der Autor liefert keine Erklärung für das Phänomen der lebenden Toten, TV-Diskussionen mit Spezialisten und sogenannten Experten (erinnernd an den Film "Zombie" - in Deutschland so betitlet - von George A. Romero) führen wie erwartet und auch im wahren Leben zu nichts (man denke nur an die ganzen Diskussionen nach einem vermeintlichen Amoklauf von Jugendlichen über das Thema gewaltverherrlichende Spiele und Filme, die im Endeffekt doch nur gehaltloses Gewäsch sind), er lässt die Schicksale einiger Charaktere (von denen aber auch viele aufgrund der Thematik ziemlich leblos wirken) offen und bietet zum Ende auch keine Lösung an. Er haut dem Leser "nur" einen echten Zombie-Splatter-Roman um die Ohren - auf die Augen -, wie es ihn lange nicht gab. Endzeit ist Essenszeit. Die ultimative Zombieapokalypse. Eine zerstörte Welt ohne Hoffnung. Sehr gefällig neben der ganzen Action, die sich aber auch von Beginn bis Ende durchzieht, ohne Atem zu holen, sind die vielen Filmzitate nicht nur aus dem Horrorbereich. Angenehmer, aber nicht allzu anspruchsvoller Schreibstil, Tempo, einige Spannung und etliche Härten machen das Buch zu einem Page-Turner, der selbstverständlich jeden sich ernst nehmenden Literaturkritiker auf die Palme bringen würde. Wundert mich eh, dass hier noch nicht nach Zensur oder neudeutsch Marktanpassung geplärrt wurde. Äußerst brutal und nicht wirklich höheren Weihen in Literatenkreisen genügend, aber für den geneigten Konsumenten wirklich packend und erfreulich, wird der Leser angesprochen, der sich aber durch die scheinbar willkürlichen Zeitsprünge durchaus konzentrieren muss, um nicht den Überblick über die Handlung zu verlieren. Obwohl also eine wirkliche chronologische Reihung fehlt, die sogenannte Zivilisation am Ende den Bach runtergeht, wurde die Geschichte um Eden eine äußerst unterhaltsame Lektüre für erwachsene Leser. Dass im Nachwort aus Tom Savini plötzlich im Druck Tom Savin wurde ist mal wieder ein Beweis, dass echte Wertarbeit für die Verlage nicht mehr aktuell ist. Wird schon keiner merken, dass wir nicht mehr auf Sprache achten. Korrekturlesen ist was Anderes. Lektor, was ist das? Hauptsache verkauft. Davon abgesehen ist das Buch für den Horror- und Zombiefan fast schon Pflichtlektüre. Klare Kauf- oder zumindest Leseempfehlung.
Falls hier jemand Fehler findet, kann er sie behalten. Finderlohn gibt es nicht.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

>>>NUDE NUNS WITH BIG GUNS

Nach Blaxploitation (Black Dynamite) und Mexploitation (Machete) landen wir nun bei Nunsploitation: Der Trailer zu NUDE NUNS WITH BIG GUNS könnte glatt aus dem Grindhouse-Double Feature stammen. Schweigen wir, und lauschen wir der himmlischen Botschaft...
>>>
Trailer bei YouTube anschauen

Dienstag, 5. Oktober 2010

Geburtstagsspecial: Blade Runner bespricht Charlie Valentine!

Heute ist es mir eine Ehre, eine ganz besondere Besprechung zu präsentieren!Nach fast 19 Monaten konnte ich den geschätzten Kollegen Blade Runner, zumindest kurzzeitig, aus dem Ruhestand holen und ihn überreden zum 5 jährigen Geburtstag mal wieder eine Kritik zu verfassen. Ich denke die meisten können sich noch an Blade Runner erinnern, der mit über 2200 Reviews in der OFDb nicht mehr wegzudenken ist und einige Jahre erfolgreich den Blog Blade Runners Universum betrieben hat. Irgendwann änderten sich aber seine Interessen und vor allem gab es immer wieder zeitliche Probleme, so das er entschieden hat den Blog komplett zu löschen (nachdem jemand anderes eigentlich weiterführen wollte nicht geklappt hat) und nur noch wenige Filme überhaupt zu schauen. Was natürlich schade war, denn er hatte einige echte Highlights zu bieten. Und natürlich vermisse ich unsere Frotzeleien wie damals zu Miami Vice oder Snakes On A Plane:).


Doch wie in einem B-Actionfilm, fuhr ich los, fand ihn in einem einsamen Holzhaus in den Bergen, um ihn dann noch einmal für einen letzten Auftrag aus dem Ruhestand zu holen, damit er zeigen kann das er nichts verlernt hat *gg*.


Um nicht irgendwas zu besprechen hat er sich einen Film ausgesucht der bisher noch keine deutsche Besprechung erfahren hat. Nämlich Charlie Valentine von Jesse Johnson und damit schließt sich der Kreis, denn kaum ein anderer hat den Regisseur so promoted wie er. Absolut passend ist es auch das der Film endlich am 19.10.2010 in den USA eine DVD Veröffentlichung erhält. Dafür bekam der Film nicht nur einen neuen Titel, sondern auch einen neuen Trailer. Das alles findet Ihr jetzt bei diesem Geburtstagsspecial und Blade Runners Besprechung zu Charlie Valentine. Ich bedanke mich bei Blade Runner und wünsche nun viel Spaß!





 

REVIEW:

Es ist in den letzten beiden Jahren ruhig um Jesse V. Johnson („Pit Fighter“, Alien Agent“) geworden. Der ehemalige Stunt-Koordinator und Stuntman, der mit seinem Überraschungshit „Pit Fighter“ seinerzeit viel Beachtung fand und sich mit seinen Folgewerken „The Last Sentinel“ oder „The Fifth Commandment“ im B-Action-Bereich schnell einen guten Ruf erarbeitete, war eine zeitlang ein vielbeschäftigter Mann. Einerseits versuchte er mit persönlichen und deutlich ambitionierten Projekten wie „The Butcher“ oder „Charlie Valentine“ seine eigenen Filmvisionen zu realisieren, anderseits mit zumindest kommerziell erfolgreichen Auftragsarbeiten wie „Green Street Hooligans 2“ sich finanziell über Wasser zu halten. Als das nicht mehr gelang, aufgrund der Wirtschaftskrise 2008 / 2009 in Amerika die Budgets speziell für kleinere Produktionen knapper wurden und seine Projekte (u.a. der wie „Slumdog Millionaire“ angelegte „Martha May Jupiter“ oder ein Actionthriller mit Mark Dacascos nach eigenem Drehbuch), immer wieder gecancelt wurden, war er gezwungen wieder als Stuntman in größeren Hollywoodproduktionen wie „Avatar“ oder „Thor“ seine Brötchen zu verdienen.

Während dessen wurde „Charlie Valentine“, der bereits 2008 abgedreht wurde, von den Produzenten auf so ziemlich jedem erdenklichen Festival eingereicht und hamstert munter Preise ein. Vielleicht auch ein Grund warum der Jesse V. Johnson nicht komplett in Vergessenheit geraten ist und er nun einen erneuten Anlauf nehmen kann als Regisseur durchzustarten. Aktuell bereitet er mit Martial Arts – Experte Dominiquie Vandenberg („Pit Fighter“) einen 3-D-Martial-Arts-Kracher vor, zu dem bereits ein 20minütiger (!!!) Trailer existiert.

Sein „Charlie Valentine“ schlägt dagegen eine ganz andere Gangart ein. Knüpft er doch thematisch und stilistisch an „The Butcher“ an, aus dem Johnson offensichtlich gelernt hat. Mit 90 Minuten Nettolaufzeit vermeidet er Längen wie in „The Butcher“, bleibt aber dem Milieu, anachronistischen Figuren und eruptiven Gewaltausbrüchen, nicht immer ohne Selbstzweck, treu.

Denn Charlie Valentine, gefühlvoll und augenzwinkernd von Raymond J. Barry („Rapid Fire“, „Year of the Dragon“) verkörpert, ist ein stilsicherer Gangster der alten Schule, der einen letzten großen Coup landen will und sich dabei tüchtig verspekuliert. Der ausbaldowerte Plan geht nach hinten los, und sein Team stirbt im Kugelhagel. Nur Charlie kommt knapp mit dem Leben davon.



Ohne ihn von seiner misslichen Lage zu erzählen, flüchtet er zu seinem Sohn Danny („NCIS: Naval Criminal Investigative Service“ – Star Michael Weatherly) und dessen Freundin Jenny (Maxine Bahns, „The Elite“, „Paradise Lost“). Sein Filius, der sich als Spieler eher schlecht als recht über Wasser hält, zeigt sich schnell fasziniert von seinem Vater zu dem er nie ein besonders Inniges Verhältnis pflegte. So führt Charlie seinen Sohnemann in eine kriminelle Welt ein, die Danny schnell magisch anzieht.



Ähnlich wie „The Butcher“ lässt „Charlie Valentine“ seinen Figuren viel Zeit und Raum sich zu entfalten und stellt die eigentliche Story hinten an. Um Atmosphäre zu generieren, setzen die Hauptkulissen sich, wie in dem Milieu üblich aus Lagerhallen, Bars und Stripschuppen zusammen. Auch deshalb vermag der Zuschauer nachvollziehen, was für eine magische Anziehungskraft der Lebenswandel Charlies auf seinen Sohn ausübt. Im guten Glauben an seinen Vater lässt sich Danny in allen Gepflogenheiten der kriminellen Szene unterweisen. Doch sein Vater hat natürlich schnell wieder den nächsten Coup im Hinterkopf, um sich erneut abzusetzen. Aber da holt ihn schon wieder seine Vergangenheit ein, die sich als Nächstes seinen Sohn vornimmt...



Die exquisit besetzten Nebenrollen (u.a. Tom Berenger, ein wahnsinnig guter James Russo, Jesses Stammcrew: Keith David, Steven Bauer, Dominiquie Vandenberg, Jerry Trimble, Vernon Wells, Matthias Hues) werten „Charlie Valentine“ enorm auf und verhelfen ihm neben seinem 2,35:1 – Format zu einem sehr professionellem Layout. Dieser überzeugende Rahmen hebt die Produktion auch wohltuend von vielen Billigheimern ab, die in den letzten Jahren die Videotheken überschwemmen. Die Figuren und die Szenerien sind greifbar und keinesfalls auf Discount-Niveau.



Dem insgesamt doch zu gemächlichem Werk sollte der geneigte Zuschauer keinen großartigen Spannungsbogen und keine Actionorgie abverlangen. Beide Zutaten besitzt der Film zweifellos, konzentriert sich in erster Linie aber auf das Vater-Sohn-Drama mit dem absehbaren bösem Ende, das nicht unbedingt genretypisch in ein Blutbad ausartet.



Die dabei stets mitschwingende Melancholie, das Verharren in symbolträchtigen Momenten zwischen Vater und Sohn erdet „Charlie Valentine“ bewusst, so dass seine überzogenen Gewaltausbrüchen die Ambitionen Jesse V. Johnsons, nach „The Butcher“ erneut einen ruhigeren Stoff mit Tiefgang und interessanten Charakteren zu verfilmen, nicht übertünchen.





Fazit:

Mit „Charlie Valentine“ gelang Jesse V. Johnson ein gutes Gangsterdrama, das einige Fehler von seinem Vorgänger „The Butcher“ umgeht. Trotz der gemäßigten Gangart und den bewusst gesetzten Ruhepolen überzeugt „Charlie Valentine“ mit einer stringenten Handlung, die sich ihren Charakteren zuwendet und von den stark aufspielenden Darstellern veredelt wird. Ein Meilenstein gelang damit nicht, dafür fehlt es dem Drehbuch phasenweise leider an Substanz. Denn so viel Neues ringt Jesse V. Johnson dem Genre leider nicht ab. So bleibt ein unterhaltsamer, bisweilen sehr harter Gangsterfilm, der nicht komplett ohne genreübliche Klischees auskommt, jedoch gut unterhält. (7/10)

"The Warriors Way" Trailer

Nette Idee, aber mal abwarten was das wird.

BLAST FROM THE PAST: "Comin' At Ya! (3D Noir)"


Tony Anthony hat damals einige coole Western gemacht wie die Stranger Reihe oder Blindman. Einen der größten Erfolge hatte er mit der ersten 3D Welle und Comin' At Ya!. Dieser Film hieß bei uns "Alles fliegt Dir um die Ohren!". Die bisherige 3D Umsetzung auf der US DVD ist kaum auszuhalten und deshalb wird der Film gerade neu Überarbeitet und soll dann wieder veröffentlicht werden. Eine gute Nachricht, denn der Film ist ziemlich verrückt und abgedreht und macht deswegen wirklich sehr viel Spaß!




Montag, 4. Oktober 2010

Bücherreport September

So, hier also mein erster Bücherreport mit Kurzreviews zu verwerteten Schriften mehr oder weniger talentierter Autoren. Ist noch ein bisserl klein ausgefallen, da die Idee erst im Laufe des Monats ersonnen wurde. Hier im Report werde ich die Werke auch mit dem bekannten Punktsystem bewerten. Natürlich nur meiner subjektiven Meinung nach.
1. Rick Mofina. "Countdown". Thriller. Ein vielversprechender Klappentext, in welchem verschiedene Ereignisse zu einem Gesamtkonstrukt verwoben werden. Im Irak rettet eine Krankenschwester einen LKW-Fahrer aus den USA. In Kalifornien sucht eine Mutter ihren verschwundenen Sohn. In den kanadischen Rocky Mountains rettet ein Polizist auf "Zwangsurlaub" ein Mädchen aus einem reißenden Fluß. Ihre letzten Worte nötigen seinen Polizisteninstinkt die Ermittlungen aufzunehmen. Ohne große Unterstützung seiner Vorgesetzten führen ihn Spuren in die USA und zu einem Komplott immensen Ausmaßes. Ein erschütterndes Attentat ist geplant. Allein sein Stil reißt nicht mit, die Story wird zu schnell vorhersehbar. Überzeugend ist was anderes. Leider hat sich der Autor entschlossen, seine Leser nicht allzu sehr mit Substanz zu belästigen und den eindimensionalen Charakteren kein bißchen Flair zugestanden. Schwarz-Weiß-Denken sowie etliche Klischees runden das Ganze ab. Und die meisten Leser kommen schon nach ca. 100 Seiten nicht nur auf die Hintergründe, sondern können auch das Ende ohne zu viel Gedankenspiele vorausahnen. Geht in der Masse der Veröffentlichungen unter und wird in allen Punkten der Belanglosigkeit schuldig gesprochen. 3/10
2. Michael Connelly. "So wahr uns Gott helfe". Thriller. Connelly, der vor kurzem noch an der -Seite des am 30.9. verstorbenen Seriencreators Stephen J. Cannell eine kleinere Rolle in der TV-Serie "Castle" hatte, ist im Thrillerbereich eigentlich eine sichere Bank. Sein neustes Buch führt den Anwalt Michael Heller dazu, dass er den Mord an einem Kollegen aufklären muss, der ihm seine Fälle und die Kanzlei vermacht hat, was nun zu einer Bedrohung wird. Welcher Klient hat etwas zu verbergen? In einer größeren Nebenrolle taucht auch sein Serienheld Harry Bosch als Ermittler auf, der Heller später unterstützt. Falsche Fährten, juristische Tricks und körperliche Gewalt halten Einzug ins das bisher beschauliche Leben des Anwalts. Insgesamt ein gut recherchierter Justizthriller, der mehr Substanz hat, als mehrere Bücher zusammen aus der Feder bestimmter Erfolgsautoren. Zudem wird auch vor den Fehlern des amerikanischen Rechtssystems nicht halt gemacht und die Methoden und Abläufe vor Gericht angeprangert. Mehr Show als sein, mehr gewinnen als Gerechtigkeit üben. Tricks und Lügen, um alle zu täuschen. Jeder ist ein Lügner. Ein paar kleinere Mängel wie z.B. die überflüssige Enthüllung am Ende, die nichts mit dem Fall zu tun hat, schmälern die Punktzahl auf 7/10.
3. Daniel Silva. "Das Terrornetz". Thriller. Eine weitere Aufgabe für den Kunstrestaurator Gabriel Allom, der hinter dieser Fassade eigentlich als Killer im Dienste des israelischen Geheimdienstes steht. Natürlich geht es gegen die bösen Terroristen aus dem Umfeld Israels. eigentlich ist das schon eher ein Gewohnheitskauf, da ich die Serie nunmal begonnen habe und sie mir anfangs auch ziemlich zusagte, nur mittlerweile ist das Thema abgedroschen. Statt den heldenhaften Kämpfern gegen den Terror aus den USA sind nun die Israelis die Protagonisten unterstützt von ihren Verbündeten USA und Großbritannien und Seitenhiebe gegen die deutsche Vergangenheit gehören zum guten Ton, auch wenn Deutschland in den Storys keine Rolle spielt. Diesmal geht es gegen einen saudischen Milliardär, der die Terrororganisationen im Nahen Osten mit seinen Geldern finanziert. Um ihn auszuschalten, versucht man mit Hilfe seiner Leidenschaft für Kunst an ihn heranzukommen. Nach einem verheerenden Attentat auf den Vatikan macht sich Allom daran, ein bekanntes und beühmtes Bild für den Milliardär aufzubereiten, um sich undercover in die Organisation einzuschleichen und sie zu vernichten. Planen, ausführen, verschwinden. Spannung ist leidlich vorhanden, Action zu Beginn und gegen Ende satt, dazwischen viel Dialog und Planspiele. Vergleiche mit John Le Carre sind zu hoch gegriffen, aber erzählerisch und sprachlich ist Silva einigen seiner Kollegen doch weit voraus. Sein Kniff mit dem Kunstgewerbe dem Ganzen einen intellektuelleren Anstrich zu geben, ist lobenswert (außer dass das Thema Kunst bei mir Perlen vor die Säue ist) und nicht zu verachten, aber über gutes Mittelmaß kommt er hier nicht hinaus. 6/10
4. Daniel Silva. "Das Moskaukomplott". Thriller. Gleich der nächste Silva. Diesmal werden die neuen Reichen in Russland ins Visier genommen. Ein Waffenhändler gerät ins Fadenkreuz von Gabriel Allom und seinen Leuten. Ein Freihändler, der an jeden alles verkauft, was dieser Kunde zu bezahlen bereit ist. Israels Angst vor Atomwaffen in den Händen ihrer unfreundlich gesinnten Nachbarn treibt sie also dazu, diesen Typen auszuschalten. Mal abgesehen davon, dass die neue Bedrohung nicht von einem Araber ausgeht, läuft die Story nach genau dem gleichen Schema ab wie die des Vorgängers. Mit einem restaurierten Bild in die Falle gelockt und die Pläne vereitelt, aber unerwarteterweise schafft es der Waffenhändler seinen Häschern zu entkommen, was auf eine Fortsetzung schließen lässt. Wieder ein völlig einseitiges Buch, in dem Israel als einzige Nation (neben den USA) mit einer Berechtigung zum Töten seiner Feinde mit allen Mitteln und außer acht lassen jeglichen internationalen Rechts ausgestattet wird. Differenzierte Geschichten sehen anders aus. Sprachlich und stilistisch hat isch natürlich auch nichts geändert und sein Erfolg gibt Silva recht, doch wenn man zwei seiner Bücher in direkter Folge liest, fallen die Parallelen deutlich ins Auge und man langweilt sich denn doch. Daher auch nur 6/10.
5. Douglas Preston/Lincoln Child. "Cult". Thriller. Eigentlich ist der Begriff Thriller für die Pendergast-Romane nicht wirklich zutreffend, da sie genreübergreifend verfasst und nicht in eine bestimmte Kategorie einzuordnen sind. Wissenschaft, Geschichte, Horror, Fantasy, Thriller, Computertechnik - all diese Elemente finden in der Reihe um Special-Agent Pendergast Eingang. In "Cult" widmet sich das Autoren-Duo dem Zombie-Thema. Aber nicht so wie dereinst George A. Romero, sondern mehr auf den karibischen Voodoo-Kult bezogen. Ein Freund von Pendergast wird in New York getötet, obwohl der Mörder nachweislich schon Tage vorher das Zeitliche gesegnet hatte. Die Presse speilt den Fall hoch, schnell ist eine verdächtige Gruppe von Außenseitern gefunden, die man als Schuldige präsentieren kann. Natürlich ein Trugschluss. So einfach sind die Pendergastfälle nun doch nicht gestrickt. Manche Szenerie erinnert an vergangene Romane wie "Das Relikt", aber das Gespür für Atmoshäre hat die Autoren nicht verlassen. Okkultes, düstere Gewölbe, falsche Fährten, überraschende Wendungen - alles vorhanden. Routiniert geschrieben, durchaus spannend, stellenweise etwas härter als die Vorgänger, aber auch wieder mehr auf dem Boden der Tatsachen. Für die Fans der Reihe sicher ein Muss, für mich mittlerweile nur reine Vervollständigung. Es wird Zeit für etwas Neues. Eine neue Reihe oder wieder einige Einzelabenteuer. Gönnt Pendergast ne Pause. 6/10
6. Jean-Christophe Grange. "Choral des Todes". Thriller. Frankreichs Vorzeigeautor mit der außergewöhnlichen Themenwahl ist wieder aktiv. In einer Kirche geschieht ein Mord. Den Fall übernimmt der pensionierte Kommissar Kasdan mit einem vom Drogenentzug gebeutelten, rekonvaleszenten Kollegen namens Volokine. Die beiden ungewöhnlichen Protagonisten werden durch weitere Morde auf eine ungewöhnliche Methode aufmerksam, die zu beweisen wirklich schwer fällt. Außerdem ist es nicht leicht, die Hintergründe aufzudecken, die bis in die tiefste Vergangenheit zurückführen und mit Chile, Nazideutschland, Sekten und einem Staat im Staate zu tun haben. Zeugen sterben, Spuren werden vernichtet. Grange verbindet die nationalsozialistische Idee mit deren Faible für klassische Musik und komponiert selbst ein wirklich gelungenes Stück Literatur mit historischem Hintergrund. Detailliert und vielschichtig seine Protagonisten, spannend und teilweise brutal seine Story, die den Leser wirklich in ihren Bann ziehen kann. Ein wieder einmal düster gestricktes Werk, das die Abgründe und Boshaftigkeit der menschlichen Seele zum thematisiert. Hier findet man keine strahlenden Helden ohne Makel. Ein erzählerischer Ästhet mit Hang zu außergewöhnlichen Stoffen und thematisch ein Abweichler vom üblichen Einheitsbrei. Wer "Die purpurnen Flüsse" mochte und düstere, abgründige Geschichten mag, ist hier goldrichtig. 8/10 (Hätte eigentlich eine umfangreichere Besprechung verdient, aber der Zeitmangel hat es verhindert).
7. Patrick Robinson. "Bis zum bitteren Tod". Thriller. Und weiter geht die Privatfehde zwischen Admirla Morgan auf US-Seite und dem zu den Palästinensern übergelaufenen englischen Major Kerman. Ein missglückter Anschlag auf den Flughafen Boston, die Festnahme der Beteiligten und ein absolut rechtsfreies Bombenattentat in Damaskus auf Kerman, für das Morgan die Israelis eingespannt hat, bilden den Beginn des Katz-und Mausspiels der beiden Kontrahenten. Danach beherrschen Kermans Planung zum Beseitigen des Admirals sowie der grobe Klotz Morgan die Szenerie. Und ab hier wird das Buch so richtig mies. Rechtslastig ist schon zu vornehm ausgedrückt. Die Verunglimpfung von Rassen, Hautfarben und einzelnen Personen anderer Herkunft oder Denkweise durch den Protagonisten ist schlicht ätzend. Ich mache mir nun wirklich bei den Thrillern oder Actionromanen mit terroristischem Hintergrund keine übermäßigen Gedanken über die einseitige Darstellung der Parteien, aber was hier abgeliefert wurde, stößt selbst mir übel auf. Dazu die Art des Admirals, der nicht nur rechthaberisch und selbstherrllich daherkommt, sondern auch seinem Präsidenten und allen in seinem Umfeld Befehle erteilt, alles inklusive Prässident kuscht und spielt die Marionette des durchgeknallten Rechtsauslegers. Es gibt kein Rechtsempfinden. Wer nicht spurt, gehört weggesperrt - wenn er Glück hat. Nationen, die nicht mit der USA - heißt hier Morgan - einer Meinung sind, müssen auf Kurs gebracht werden. Gitmo, Folter, Gefängnisse in Übersee - alles noch zu milde in den Augen des Admirals. Glücklicherweise ist dies der letzte Roman um die Hauptfigur des Admiral Morgan und ich hoffe, dass Patrick Robinson wieder zu alter Klasse zurückfindet und sich auch einer etwas gemäßigteren Ansicht zu seinen Themen befleißigt, denn was er hier abgeliefert hat, war schlicht unsäglich. Normalerweise sollte man ja mit den Hauptfiguren mitfiebern, aber hier war das nicht möglich. Hätte dies ein Deutscher verfasst, er wäre weltweit geächtet worden und hierzulande sicher auf dem Index gelandet. Nur für die Action zu Beginn und am Ende gibt es 2/10.