Dienstag, 19. Mai 2015

Buchreview "24-Deadline" J. Swallow

James Swallow. Im spannenden Finale der achten Staffel von 24 wird Bundesagent Jack Bauer zum Flüchtigen erklärt. 4 Jahre später startet die tickende Uhr erneut, als Jack Bauer wieder auftaucht – dieses Mal in London. Findet nun heraus, was geschah, als die Uhr vor vier Jahren verblasste.

Nach den Ereignissen um Präsidentin Taylor ist Jack Bauer auf der Flucht. Es ist 17.00 Uhr und die Jagd beginnt. Eigentlich hat Jack kaum eine Chance. Zur Familie kann er eigentlich nicht, da er sie gefährden würde. Die meisten seiner Freunde sind entweder tot, verhaftet oder zumindest unter Beobachtung. Also muss er seine Schwierigkeiten alleine stemmen: Den Haftbefehl mit Steckbrief der ihm sämtliche Ermittlungsbehörden auf den Hals hetzt ebenso wie die Killer des russischen Präsidenten, der ihn tot sehen will und sich dafür auf Informationen von den Chinesen verlassen kann, da sie ebenfalls entschieden mehr wert auf einen toten Jack Bauer legen. Das FBI ist zuerst an ihm dran. Dabei ein schießwütiger Agent namens Hadley, der Bauer liebend gerne für einen Tod verantwortlich machen würde, mit dem der gar nichts zu tun hatte und dabei seine Vorgesetzten wiederholt übergeht. Auf die Stimme der Vernunft eines seiner Agenten hört Hadley nicht. so geschieht es, dass Bauer ein SWAT-Team in eine Falle lockt und sie genüsslich fertig macht, aber am Leben lässt. Leute, ihr seid gewarnt. Lasst mich in Ruhe und ich habe das Land in 24 Stunden verlassen. Selbstverständlich hört keiner auf diesen Tipp. Nachdem er aus dem Gebäude geflüchtet ist, in dem er das Team zerlegt hat, nimmt Bauer einen SUV mit dem Agenten, der sich bisher zurückgehalten hat, als Fahrergeisel. Während der Fahrt versucht der Mann, Bauer zum aufgeben zu überreden, muss aber einsehen, dass das unter diesen Umständen schwierig ist. Sie werden nämlich von Hadley und seinen zwei Agentinnen verfolgt und wild beballert. Hier wird keine Rücksicht mehr genommen, ob es vielleicht Kolatteralschäden geben könnte. An einer Ecke zwingt Jack seinen aus dem Wagen zu springen und rast weiter, kann die Verfolger abhängen. Es gelingt ihm sogar einen Hubschrauber zu klauen und sich mit der einzigen Person zu treffen, der er sich womöglich noch anvertrauen kann. Die ist unter dem Tarnnamen Charles Williams als Fahrer bei einem Möchtegernmafioso angestellt, der momentan etwas im Clinch mit seinem Chef ist. Kein großes Problem, denn der Möchtegern ist nur ein Trottel mit einem Gebrauchtwagenhandel, den die Mafia zur Geldwäsche braucht. Als Jack anruft, ist Williams sofort zur Stelle. Gemeinsam versuchen sie jetzt, Jack gesund zu seiner Familie nach L.A. zu bringen, damit er sich wenigstens diesmal verabschieden kann und sie nicht wieder in dem Glauben er sei tot zurücklässt. Ein Güterzug scheint ein guter Plan. Reisen wie die Hobos früher. Aber der Zug kommt erst in einigen Stunden an der Stelle vorbei, wo sie aufspringen können. Selbstverständlich holen die Schwierigkeiten die beiden Flüchtigen ein. Nicht in Form der Behörden odr gar der Russen. Nein, sie müssen sich mit gesetzlosen Bikern herumschlagen, die in ebendieser Gegend ein Geschäft mit Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zwangsarbeit aufgezogen haben. 

"24 - Deadline" setzt ziemlich direkt an die achte Staffel an und es wäre für einen geneigten Leser auch sehr von Vorteil, sich mit der Serie von Beginn an beschäftigt zu haben, da sonst nur Fragen über Fragen auftauchen würden, wer denn nun der und jener sei und was damals passiert, wohin welche Anspielung gehört. Es werden alte Namen wie Nina Meyers oder die linke Bazille Logan in den Ring geworfen, an Handlungen angeknüpft, die mit der dritten Staffel zu tun haben, auch Heller wird erwähnt, der noch nicht US-Präsident ist. Das Buch bietet temporeiche und gute Actionunterhaltung, kann aber den Suchtfaktor, den die Serie zweifelsohne hat und die bei mir der Auslöser war, mich auf TV-Serien mit durchgehender Handlung zu konzentrieren und jene mit dem Fall der Woche nur hin und wieder zu akzeptieren ("Castle" sei als Beispiel genannt oder das überragende "Person of interest", das einen genialen Mix aus Case of the week und durchgehenden Handlungsstängen bietet und von mal zu mal komplexer wird), nicht wirklich rüberbringen. Dennoch ist es ein Buch, das starke Action bietet, dafür aber die Charaktere blass bleiben lässt und keine (großen) Überraschungen beinhaltet. War aber sicher auch beabsichtigt. Es ist ganz klar ein Buch für die große Fanbase, die "24" hat und für die ist eine echte Freude. Jack Bauer, wie er leibt und lebt. So könnte man auch weitere Stories für eine mögliche Weiterführung der Serie gestalten. Angeblich gibt es ja schon sehr vage Denkansätze, bei denen aber Jack Bauer (Kiefer Sutherland) auf der Strecke bleiben und pensioniert werden soll. Bei den Planspielen wurde sogar Yvonne Strahovski als neue Protagonistin in den Ring geworfen. Aber bei aller Freude, das sind nur Gerüchte über irgendwelche Kanäle an die Öffentlichkeit gebracht. Ob und bis da wirklich geht, steht in den berühmten Sternen. Naja, wenn es weitere Bücher gibt, sind die zumindest ein kleiner Trost und für September hat man ja angeblich schon die neunte Staffel "24 - Live another day" auf DVD/BD angekündigt, die ja seit gestern auf PRO7Maxx ihre Free-TV-Premiere hat und jeweils so gegen 22 Uhr ausgestrahlt werden soll.

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