Dienstag, 23. August 2016

Buchreview "The end 5 - Blut, Schweiß und Tränen"

G. Michael Hopf. Nach einem leidvollen Weg findet Gordon eine Zuflucht in den Bergen Idahos. Allerdings sucht er dort vergeblich nach Ruhe. Er sieht sich gezwungen, in einen Krieg zu ziehen, den er nie wollte. Mit Rache im Herzen und einer Armee im Rücken geht er in die Offensive gegen diejenigen, denen er vormals Treue geschworen hatte.

Gordon van Zandt zieht wieder in den Krieg. Kaskadien soll unabhängig bleiben, doch genau hier ist der Knackpunkt: Präsident Connor will das nicht zulassen und schickt seine Truppen los. Auch um seine Macht zu stärken ist ihm kein Trick zu mies. Die Auseinandersetzung wird mit aller Macht geführt, die Konfrontation gesucht. Jeder will den jeweiligen Feind vom Angesicht der Erde tilgen. Dabei werden auch Allianzen geschmiedet, die man nicht unbedingt als sicher bezeichnen kann. Und in Idaho geht das Leben weiter seinen Gang. Die Kinder müssen lernen, wie man überlebt und die Anleitung dazu erhalten sie von Hector, einem mexikanisch-stämmigen Mann, der sich von seinen schweren Verletzungen erholt. Und wie in jeder Gesellschaft üblich, gibt es auch hier Eifersüchteleien und mehr oder weniger gut begründete Abneigungen gegen die eine oder andere Person. Das äußert sich manchmal in Recht skurrilen Szenarien. Doch als der Krieg näher kommt, müssen alle zusammenhalten.

Die "The end"-Reihe ist eine actionreiche Dystopie, die sich packend liest. Die Fronten zwischen den Protagonisten sind hier klar abgesteckt und so kommt es, dass hier und da auch mit zweierlei Maß gemessen wird. Was die "gute" Seite darf, wird bei der anderen Seite verteufelt und als Verletzung der Menschenrechte angeprangert. Was mittlerweile auch recht auffällig ist, ist die Tatsache, dass Van Zandt nicht nur ein klangvoller Südstaatenname ist, sondern die ganze Geschichte sehr an diverse Kriege erinnert, in denen sich ein Teil des Landes vom anderen abspalten wollte. Hier scheint es, als wären die aktuellen Geschehnisse ganz leicht auf den Bürgerkrieg im 19. Jahrhundert zu übertragen und die Sympathien auf Seiten der Kämpfer für eine Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten. Kaskadien als der Süden und die Länder um Präsident Connor als die Nordstaaten. Natürlich gibt es auch einige politische Schachzüge und Verwicklungen, die man sich durchaus so vorstellen kann, in einer Zeit, in der es kaum noch gültige Regeln gibt. Beide Seiten haben da wenige Skrupel, aber was auf Seiten der Van Zandts als gerechtfertigt angesehen wird, ist bei den Feinden der Familie als Misshandlung skizziert. Wenn Samantha einen wehrlosen Gefangenen halb zu Tode prügelt, bloß weil er sie "geärgert" hat, wird das vorbehaltlos akzeptiert. Dafür hat dann die Gegenseite einen noch fieseren Plan, trägt dick auf im Kampf um Macht und Einfluss und mordet ungeniert. Abgesehen von diesen einseitigen Schilderungen, ist das Buch ein rasanter Kracher, der  mit etlichen Actionsequenzen aufwarten kann. Hubschrauberattacken, Panzerangriffe, Bombenattentate. Dazu eine unerwartete, dafür aber böse Schachzüge beider Seiten und fertig ist ein temporeicher fünfter Teil einer Endzeitsaga, die mal ohne Zombies und Infizierte auskommt und weil sich das ganze so flott liest, lässt der Autor auch gleich noch einen sechsten Teil folgen. Derartige Lektüren dürfte es gerne mehr geben.

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