Montag, 10. Oktober 2016

Buchreview "Retreat 3: Stirb lachend" DiLouie, Knight, McKinney

Joe McKinney, Craig DiLouie und Stephen Knight. Nach wochenlangen Kämpfen quer durch ein Amerika, welches von furchtlosen, kreischenden Killern überrannt wurde, stehen Lt. Colonel Harry Lee und seine Männer vom 55. Infanterie-Regiment am Stadtrand von Philadelphia. Auf dem Weg dorthin haben sie Tausenden Flüchtlingen Schutz geboten und standen oft vor schier unlösbaren Aufgaben. Die "Stadt der Nächstenliebe" befindet sich zur Zeit unter dem Schutz von General Anthony Bell, Kommandant der berühmten 56. Stryker Brigade. Aber in einer Welt, die total verrückt geworden ist, ist nichts wie es scheint. Und während Bell Lee verhaften lässt, um ihn vor eine tödliche Wahl zu stellen, versucht dessen rechte Hand, Major Chris Walker, alles in seiner Macht Stehende, um eine Katastrophe zu verhindern. Schafft er es, Lee der Schlinge des Henkers zu entreißen? Und kann er seine Truppen und die vielen Zivilisten unbeschadet durch ein Philadelphia voller verrückter Killer führen? Oder werden sie alle lachend sterben?

Philadelphia hatte sich verbarrikadiert und konnte den Klowns - oder Crazies, wie man sie hier nannte - lange standhalten. Doch bald fielen die Schutzwälle und die lachenden Killer trieben die Armee und die Zivilisten in immer kleinere Refugien. In dieses Chaos kamen Colonel Lee und seine Leute. Sie hatten in den Schlachten der letzten Wochen ihre sämtliche Luftuntersützung verloren, etliche Trucks mussten zurückgelassen und konnten nicht einmal mehr ausgeschlachtet werden, da ihnen die lachenden Killer auf den Fersen waren. Sie hatten große Hoffnungen in Philadelphia gesetzt und wären nur zu gerne direkt in die Stadt eingefahren. Lee hat das aber verhindert und wollte mit einem Spähtrupp erkunden, wie es wirklich um Philly bestellt war. Nicht gut, wie man schon bald erkennen musste. Dennoch mussten sie hier durch, wenn sie weiter Richtung Mount Weather vordringen wollten. Unterdessen schlägt sich der Cop Jeff Carter alleine durch die Reihen der Crazies, da er trotz des Rückzugsbefehls seine Familie nicht den Irren überlassen wollte. Was er sehen muss, verschlägt ihm schier die Sprache. Und während die vorgezogenen Posten aufgegeben wurden, hatten die Crazies eine neue Taktik entwickelt - sie ließen Passagierflugzeuge in die Stadt stürzen, machten alles dem Boden gleich. Da sollte man meinen, dass alle Verteidigungskräfte zusammenhalten würden. Weit gefehlt. General Bell lässt Lee verhaften, weil der sich anmaßen würde, einen Rang innezuhaben, der ihm nicht zustünde. Obwohl Walker, der Lee dazu ermächtigt hatte, dabeisteht und widerspricht, revidiert der General seine Entscheidung nicht. So berichtet es Colonel Morgan, der im Auftrag es Generals handelt.

"Retreat 3 - Stirb lachend" ist mit seinen 150 Seiten eher ein Quick Reader. Und da schadet es nicht, dass diese Lektüre vollgepackt ist mit Action, die man gerade von Craig DiLouie gewohnt ist. Militär gegen Infizierte. Gut bewaffnete, aber zahlenmäßig unterlegene Truppen gegen eine zwar unbewaffnete, aber schier erdrückende Übermacht. Einer Übermacht, der es völlig egal ist, ob sie nun stirbt oder nicht. Dazu einige Gewaltspitzen wie das Pfählen von Zivilisten mit Verkehrsschildern durch die Klowns - oder eben Crazies. Literarisch besonders wertvoll ist das nicht, liegt aber sicher auch nicht in der Absicht der Autoren. Sie haben aber immerhin mal eine kleine Eifersüchtelei im Zuge einer sich anbahnenden Romanze eingeflochten. Ist aber eher eine Randerscheinung im Dauergeballer. Einige Kompetenzstreitigkeiten um die Rangfolge dienen auch nur dem Zweck, eine Wendung vorzubereiten. Dazu noch Erkenntnisse aufkommen lassen, die durchaus schon früher hätten auffallen können. Auch dem geneigten Leser. Bis auf einen Punkt, dessen Auflösung wohl noch einige Bände hinausgezögert werden wird. Interesse wurde dadurch aber geweckt, um sich den nachfolgenden Geschehnissen ebenfalls zu widmen. Insgesamt ein netter, kleiner Action-Quickie ohne jeglichen Anspruch außer dem, den Leser zu unterhalten. Das hat funktioniert. Feuer frei auf alle flachen Charaktere - also jeden. Ist jetzt nicht einmal abfällig gemeint. Das Autorentrio huldigt der reinen Militäraction und verzichtet auf allumfassende Beschreibungen oder tiefgründige Erkenntnisse.

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