Mittwoch, 26. Oktober 2016

(Mini-)Review, Trailer "Never let go"

Eine Ex-FBI-Agentin, die schon früher mentale Schwierigkeiten hatte, fliegt mit ihrer neu geborenen Tochter nach Marokko, wo sie am Strand in der Sonne ihre Depressionen vertreiben möchte, um endlich die Pillen absetzen zu können. Sie lässt sich einen Moment von einem Schmuckverkäufer ablenken und schon wurde ihre kleine Tochter entführt. Sie rast den Kerlen hinterher, kann aber nur einen stellen, der dann auch noch vor ein Auto gerät und dabei den Löffel abgibt. Jetzt hetzt sie die Gangster und sie wird von der Polizei gejagt. 
Was hier wie beworben nach einem netten "Taken" mit Frau aussieht und auch im Trailer ein bisschen was hergemacht hat, entwickelt sich eher zu einem Ärgernis, wenn man Action sehen wollte. Sehr oft beschleicht einen das Gefühl, dass der Kameramann im Nebenberuf Hals-Nasen-Ohrenarzt sein muss, so dicht geht er seitlich mit der Kamera an die Köpfe der Darsteller ran. Außer Ohrenschmalz und Poren gibt es da nix zu gucken. Und sobald mal etwas Tempo ins Spiel kommt, kriegt er wieder das große Zittern. Bei einer Kampfszene sieht das im Zusammenspiel mit zu dicht auf die Kämpfer aufgerückt nach gar nix aus. Weil man eben genau das erkennt - gar nix. Sie holt aus, Gewackel, Gewackel, Gewackel, ein letzter Tritt und schon liegen sechs Figuren am Boden. Wer im Trailer meint, das Bild wäre hier und da unscharf, hat vollkommen recht. Leider als Stilmittel benutzt. Soll vielleicht ihre eingeschränkte Sichtweise dokumentieren oder was auch immer. Für mich einfach nur unmöglich. Dazu hat man dann noch eine kleine Verschwörung aus Politkreisen und ne Portion Hinterlist gepaart mit Verrat eingebaut sowie einen Kniff, der suggerieren soll, dass die Lady spinnt. Für jeden, der schon mehr als zehn TV-Filme auf RTL hinter sich gebracht hat, alles sofort zu durchschauen. Positiv ist, dass hier die einheimischen Bullen man nicht als die miesen Drecksäcke dargestellt werden, die einen armen Ami drangsalieren. Die Hatz der Protagonistin bringt Tempo ins Geschehen kann den Film aber nicht retten. Und sobald mal eine härtere Sequenz ansteht, wird eh weggeblendet. Bisserl Geballer drin, aber nur lau inszeniert und die Kampfszenen sind als solche eh nicht zu erkennen. Großmütige 4/10. Mel Gibsons Icon ist für die Auswertung im Heimkino zuständig. Hilft natürlich auch net. Keine Empfehlung.


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