Montag, 29. Mai 2017

Buchreview "Theo Boone und das verschwundene Mädchen" J. Grisham

John Grisham. Theo Boone, Anwaltssohn mit ausgeprägtem Sinn für Recht und Gerechtigkeit, ist erst dreizehn. Aber das hält ihn nicht davon ab, die schwierigsten Kriminalfälle zu lösen. Als Theos beste Freundin April Finnemore spurlos verschwindet, steht err vor seiner bislang größten Herausforderung. Die Polizei kommt in ihren Ermittlungen nicht weiter - und Theo hat einen schrecklichen Verdacht. 

Nachdem der Tag die üblichen Diskussionen Schule oder Gericht mit etwas Ungehorsam von Theos Seite sein Ende gefunden hatte und alle friedlich in ihren Betten schlummerten, beginnt der aufregende Teil. Mitten in der Nacht werden die Boones aus den Betten geklingelt. Die Polizei steht vor der Tür und will Theo befragen. April Finnemore ist verrschwunden und Theo ist wohl der letzte der Schüler, der sie gesehen hat. Keiner hat auch nur die geringste Ahnung, was geschehen sein könnte. Doch die Familie ist in der Stadt für ihre unkonventionelle lebensweise bekannt und April ist oft alleine auf sich gestellt, da könnte alles Mögliche passiert sein. Irgendwann kommt dem Onkel von Theo, der aus der Kanzlei ausgeschlossen wurde, weil er sich bei einer Dummheit erwischen ließ, die richtige Idee. Es kostet Zeit, die zu überprüfen, aber er hatte den perfekten Riecher. Man macht sich auf den Weg, findet das Girl und nimmt sie mit nach Hause. Jetzt steht noch eine Gerichtsverhandlung an. Auch Theo hat einen Fall zu verteidigen. Hat doch der Papagei einer älteren Dame im wahrsten Sinne des Wortes die Pferde scheu gemacht und die Geschädigten verlangen die Einschläferung des frechen Übeltäters. 

Der zweite Fall des Theo Boone ist gut getimet und genau richtig für die Zielgruppe - vermute ich. Die Aufgabe ist recht einfach und vor allen Dingen auch ohne jegliche Gewalt zu lösen. Grisham spricht einige soziale Probleme oder auch Erziehungsmethoden an, macht noch ein bisschen auf Gesundheitsminister, nimmt sich aber zurück und belässt es bei einigne kleinen Nebensätzen. Zu Beginn wird eine feine Spannungskurve angefangen, die aber mit der Zeit doch schnell wieder zu einer Geraden wird, wenn sich andeutet, dass Onkel Ike das feine Näschen der Aufklärung hatte, was einem Gauner im Knast dann leider den Plan versaut, wie er in Freiheit kommen könnte. Nettes Storychen mit dem einen oder anderen Spannungsmoment, einem neugierigen, schlauen und auch ungehorsamen Protagonisten von 13 Jahren und Eltern, die sich nicht um ihre Blagen kümmern bzw. deren Erziehung zu wünschen übrig lässt. Statt eines Endes mit Schrecken gibt es dann auch noch eines mit Humor. Locker-leichter Stil, den selbst diverse Schlappmäuler aus Elite-Buchforen begreifen können, die grundsätzlich meinen, wenn jemand eine andere Ansicht zum Inhalt eines Buches hat, habe er dies nicht verstanden. Nur Elite-Schlauberger, der sich nach einem Buchtitel mit dem Nick versorgte, kann alleine und korrekt die tiefere Bedeutung eines Werkes richtig beurteilen. Dann schafft er dies auch bei dem hier. Obwohl er ja eher ein Leser der komplexen Ed Lee-Werke ist und da über den Redneck-Sprech schon stolpert. Aber die Theo Boone-Bücher können Eltern ihren Sprößlingen gerne vorsetzen. Gewaltfreie Jugendkrimis ohne schlimmmere Kraftausdrücke, die ein bisschen an die Abenteuer von Tom Sawyer erinnern, dem hier aber sein Huck fehlt.250 schnell konsumierte Seiten erbringen den Beweis.

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