Freitag, 28. Oktober 2016

(Mini-)Review, Trailer "Vigilante Diaries"

Ein Armeeheld, der zum Rächer der Entrechteten mutierte, wird gefangen, um ihn seinen größten Feinden zu übergeben. In einem actionreichen Spiel um Spionage und Verrat macht sich seine Truppe daran, ihn zu befreien, damit er die Armenier umnieten kann, die ihm das angetan haben.
Erwartet nicht zuviel. Sicher, der Film ist verrückt, überzogen und überdreht, haut etliche Ballersequenzen raus und spart auch nicht mit plakativer Gewalt und nem Schwung nackte Haut. Aber leider ist auch viel im Ansatz stecken geblieben. Die Coolness wirkt zu aufgesetzt, auch wenn man in Betracht zieht, dass das durchaus im Sinne der Übertreibung gewollt ist. Der Humor zündet nicht und Jason Mewes? Sorry, der nervt. Glücklicherweise hat er nicht viel Screentime. Michael Jai White hat da schon mehr, wirkt aber dennoch unterfordert und verschenkt. Zu Beginn mal im Ansatz etwas von seiner Kunst und ein paar Kills mit der Wumme und das war es auch schon, der Rest ist Gelaber. Michael Madsen spielt nen Mann im Hintergrund, der einige Fäden zieht und sich aufspielt. Naja, im Grunde spielt er wie immer in den letzten Jahren. Sich selbst als aufgedunsenen Scheckabholer mit erkennbarem Desinteresse. Danny der Trejo darf da ja nicht fehlen, hat aber nur ein Cameo. Ebenso wie James Russo. Die Story versucht sich am cleveren Spionagethriller mit internationalen Schauplätzen und mehreren Zeitebenen. Wollte man den Zuschauer nerven oder gar verwirren, ist es teilweise gelungen. Gekünstelter Aufbau, um eine Wertigkeit vorzutäuschen, die es eigentlich nicht bräuchte. Wäre wenigstens die Action immer okay. CGI-Blut war ja zu erwarten, ne doofe Story auch, doch das Rumgeballer als planlos zu bezeichnen, ist noch ein fettes Lob. Wie Kinder, denen man ne Knarre in die Hand gibt, wird überall mal hingezielt und abgedrückt. Stell dir vor, du bist aufm Spielplatz und guckst da zu. Nur dass die Filmfiguren eigentlich Elite-Soldaten sein sollen. Mir kam der Gedanke, dass da jemand seinen eigenen "Shoot 'em up"-Spaß erzeugen wollte. Misslungen, völlig misslungen. Schraubt man die Erwartungen herunter, sieht über etliche Dusseligkeiten hinweg und erfreut sich nur an den Sequenzen, in denen es kracht und raucht und auf die Fresse gibt, kann man einen gewissen Unterhaltungswert für seine Zeit bekommen und ist nicht völlig enttäuscht. Wie es wohl Dragonrage - unser Mann für Facebook - war; er gab dem Film die Bewertung "Punisher" für Arme, sehr Arme. Man hätte den Film auch nach 30 Minuten ausmachen können. Nun, ganz so schlimm ist es nicht - mit geringeren Erwartungen. 4,5/10 sind gut gemeint wegen der Action - oder trotz der Action?   


4 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Hm, sieht im Trailer aber nett aus. Zumindest sympathischer als in dem SUBURRA danach, da ist kein Darsteller dabei, den ich auch nur länger als zwei Minuten angucken will. Komisch, oder?
RATTATTATTATTATTATTATT!

Shane Schofield hat gesagt…

Ich fand den nicht so übel. Etwas konfus, aber eigentlich unterhaltsam. Und Paul Sloan würde einen guten Punisher abgeben.

Anonym hat gesagt…

@Michael. "Suburra" wird eh erst einmal gelesen. Aber da alle Charaktere wohl Mistböcke sind, will man denen vielleicht auch nicht zuschauen. Ich guck ja auch keine Sitzungen im Bundestag.

@Shane. Bei den Actionszenen war schon brauchbarer Stoff bei, aber manchmal wurde doch recht vogelwild in der Gegend rumgeballert, irgendwie ohne Plan. Guckbar, kein reines Ärgernis wie der zuvor gesichtete "Never let go". Doch zum Jubilieren reichts nicht.

Gruß
Harry

Anonym hat gesagt…

Hier die Meinung unseres Facebookers:

http://letterboxd.com/ivica_pusticki/film/vigilante-diaries/

Gruß
Harry