Montag, 17. Juli 2023

Shane Schofields Film-Report: Juni 2023

Neuer Monat, neues Glück. Wieder haben etliche 0,99 € Filme zum Leihen mein Geldbeutel geschont, aber auch viel Zeit in Anspruch genommen. Darunter leiden aktuell die etwas älteren Titel, aber man will ja auf den laufenden bleiben. Sonst konnten wieder einige Staffeln abgeschlossen werden, die über einen längeren Zeitraum konsumiert wurden und es gab insgesamt mehr Erstsichtungen als altbekannte Streifen. Mal sehen, wie lange ich das noch aushalte, bis ich die typischen 80er/90er Kracher vermisse. 

ROT = ERSTSICHTUNG / GELB = ERNEUTE SICHTUNG


115. Outer Range: Season 1 (Amazon Video) – Irgendwie vergessen damals die Staffel zu Ende zu schauen und jetzt mal nachgeholt, nachdem ich gelesen habe, das angeblich eine zweite Staffel kommen soll. Die Mischung aus „Akte X“ und „Yellowstone“ hat seine Momente, überzeugt darstellerisch, aber verrennt sich oftmals in zähe Nebenplots. Mehr Mystery als Drama bitte für Staffel 2. Immerhin hat sie es geschafft das ich mir eine Fortsetzung auch anschauen würde, also ging sie insgesamt schon klar. 6/10

116. Crimes oft he Future (Amazon Video) – Dieser Cronenberg konnte mich, wie seine letzten Filme seit „Tödliche Versprechen“, auch nicht wirklich abholen. Das Setting wirkt zu billig, die Story dahinter zu Groß für das Budget und so konnte sich bei mir weder Stimmung noch Spannung aufbauen. Zu viele belanglose Dialoge und einige schwache Effkte runden das Ganze eher nach unten ab. Nie wieder. 4/10

117. Castle Falls (BD) – Der Scott Adkins Actioner, dessen Konzept etwas an „Tresspass“ erinnert, braucht sehr lange, um endlich Action zu liefern und versucht dabei seinen Figuren etwas Tiefe zu geben. Das funktioniert mal besser mal weniger, aber wenn es Action gibt, ist die vernünftig und Lundgren weiß halt auch als Regisseur, was er tut. Dafür ist er inzwischen sehr steif in der Action und ich finde er sollte ruhig mehr Regie führen, auch wenn diese Arbeit nicht an seine ersten 3 Filme herankommt. 6/10

118. Pig (BD) – Viele dachten es kommt ein Cage Actioner im John Wick Stil daher, aber der Film entpuppt sich als ruhiges aber durchaus faszinierendes Drama, was auch durch Cages ruhige Darstellung funktioniert. Hat mir gefallen, obwohl das eigentlich nicht mein Genre ist. 6/10

119. Citadel: Season 1 (Amazon Video) – Aufgebauschte Agentenserie, die eigentlich ganz gut beginnt und sich dann doch etwas in seinen Twists und Turns verrennt. Die Action ist gut aber jetzt auch nicht bombastisch und wieder einmal fragt man sich, was so viel Geld kosten kann, man es aber zu wenig auf dem Screen sieht. Staffel 2 würde trotzdem eine Chance bekommen, denn langweilig war es nicht. 6/10 

120. Underwater (Disney+) – Auch die Zweitsichtung des Temporeichen Horror-Thrillers konnte überzeugen. Zwar geben die Figuren nicht viel her, noch gibt es eine besondere Tiefe, aber muss ja auch nicht immer sein. Dafür wird von Anfang an auf die Tube gedrückt und das Finale mit ihren Lovecraft Monstern rockt. Gute Unterhaltung. 7/10

121. Hypnotic (Netflix) - Der für NETFLIX produzierte Thriller hat mit der Manipulierung durch Hypnose ein nettes Thema zu bieten, doch leider kommt der Film eher wie ein typischer TV-Thriller daher. Die Spannung lodert auf Sparflamme, die Überraschungen bleiben als erfahrener Zuschauer aus und der Rest ist durch und durch Mittelmaß. 5/10

122. Intrusion (Netflix) – Hier folgt ein zweiter harmloser Thriller der auch nur einfache Kost ohne hohen Spannungsbogen auffährt. Zwar mit Freida Pinto und Logan-Marshall Green ordentlich besetzt, bekommen beide nur wenig zu tun. Auch ist die Story etwas weithergeholt und das Finale dann wenig überraschend und vom Verhalten auch etwas dumm. Das tut nicht weh, richtig gut ist das aber auch nicht. 5/10

123. Die Bestie (Netflix) – Das die Italiener gerne mal einen Film kopieren kennen wir zum Glück ja aus den glorreichen Videothekenzeiten. Heute sind es die Streamingkanäle die nach Futter rufen. So bekommen wir eine „Taken“ Variante, die am meisten wegen der Optik des Hauptdarstellers hängen bleibt. Sonst bekommt man eine Reihe Klischees geboten, die man zur genüge, kennt und zwischenzeitlich nette Actionhäpchen, die aber nie die Qualität französischer Streifen erreicht. Zwar hat man das gesehene schnell vergessen, aber man weiß auch das es nicht eine komplette Zeitverschwendung war. Actionvielseher können mal reinschnuppern. Läuft ja eh bei NETFLIX. 6/10

124. Ruhelos – Sans répit (Netflix) – Durch NETFLIX bekommt man natürlich auch mal Filme zu sehen, die man vielleicht nicht auf dem Schirm hätte, wenn sie nicht für NETFLIX starten würden. Das Remake des koreanischen Thrillers „A Hard Day“ funktioniert sehr ordentlich und kommt etwas flotter daher und hat einige absurde Momente die Laune machen, einige nette Actionsequenzen und mit dem Glatzkopf Franck Gastambide einen sympathischen Anti-Helden. Hier macht man nicht viel falsch. 7/10

125. 24 Stunden gejagt (DVD) – Dieser kleine unbekannte, aber garstig, kalte Backwood-Rache-Thriller ist kompetent gemacht, teilweise ziemlich hart, gut gespielt, sowie besetzt und zu keinem Zeitpunkt uninteressant. Dazu der gelungene Score von Alan Howarth und man ist sehr zufrieden nach dem kleinen Reißer. Der dürfte gerne mal als Blu-ray kommen, ist aber immer noch eher ein Geheimtipp und selbst in den USA kaum gesehen worden. 7/10

126. Mercenary Fighters (BD) – Reb Brown Gegen Peter Fonda in einer typischen CANNON Produktion die zwar mehr Action hätte vertragen dürfen, aber wenn es zur Sache geht, sieht man das es ein CANNON Film ist. Einer meiner liebsten mit Reb Brown und alle paar Jahre läuft der mal durch den Player – jetzt sogar als Blu-ray. 7/10

127. Living to Die (DVD) – Wings Hauser in einen PM Film bei dem er auch die Regie innegehabt hat. Etwas schwächer als „The Art of Dying“, weil nicht ganz so schmierig und etwas langsamer, aber trotzdem in ähnlicher Machart aber ohne viel Action. Wer den Output von PM kennt aus der Zeit, weiß er zu erwarten hat – auch wenn das Ende tatsächlich überraschen kann. 5/10

128. Verrat in der Bucht (BD) – Kleiner B-Kriegsfilm der neben nicht wirklich guter Uniformen etwas Action bietet aber sonst eher auf Sparflamme läuft. Hatte ich mal in einer Aktion mitgeholt und nun habe ich den auch mal gesehen. War nicht nötig, aber auch nicht schlimm. 5/10

129. Pranks (BD) – Ein typischer Slasher mit wirklich häßlichen Darstellern und einigen schön saftigen Kills. Sonst aber bekommt man halt das, was die anderen Slasher so nach „Halloween“ oder „Friday The 13th“ geboten haben – nur relativ billig und dadurch kein Pflichttitel. 5/10

130. Bloodstone (BD) – Nico Mastorakis wollte auch mal einen Abenteuerfilm mit Indy Anleihen drehen und liefert dieses Werk als Produzent ab und gab dem damals aufstrebenden Regisseur Dwight H. Little nach „Getting Even“ abermals die Chance etwas Action zu zeigen. Die fällt hier aber schwächer aus und hat nur wenige packende Momente, da vermutlich das Geld schon knapp war. Trotzdem hilft die exotische indische Kulisse und ein nettes Tempo, um das Ding über die Zielgerade zu bringen. Für die Besetzung des nervigen und tollpatschigen indischen Polizisten würde man übrigens heutzutage geteert und gefedert werden. 6/10

131. 211 (BD) – Mäßiger Thriller mit einem etwas müde wirkenden Nicolas Cage, der zwar nett anfängt aber dann in den Actionszenen leider einiges vermissen lässt. Es wird zwar viel geballert, aber das hat wenig Druck und Wirkung. 4/10

132. Midnight in the Switchgrass (Amazon Video) – Ganz solider Thriller mit einem müden Bruce Willis in der Nebenrolle. Dafür gehen die anderen 3 größeren Namen, Hirsch, Fox, Haas in Ordnung und auch wenn hier wenig Überraschendes zu finden ist, gibt es auch nicht viel zu meckern. 5/10

133. Der gestiefelte Kater 2: Der letzte Wunsch (Amazon Video) – Charmante und süße Fortsetzung, die besser war als gedacht. 7/10

134. Glorious (Amazon Video) – Dieses Kammerspiel bzw. Klospiel ist gut umgesetzt und und trotz des begrenzten Raumes unterhaltsam und mit einigen gelungenen Dialogen versehen. Ryan Kwanten trägt die Hauptrolle gut auf seinen Schultern, die Stimme von J.K. Simmons ist großartig und den einen oder anderen Twist gibt es auch noch – dazu etwas Blut und Wahnsinn. Wie  nach dem Trailer zu erwarten, eine nette kleine Produktion. 6/10

135. Die Jagd (BD) – In Erinnerung an Treat Williams gab es einen seiner ersten Filme und dem merkt man die Schwierigkeiten bei der Produktion deutlich an, aber dennoch ist der Film flott und Williams ein sympathischer Schurke. Sicherlich nicht ohne Grund kein wirklich bekannter Streifen, aber leichtfüßige Unterhaltung. 6/10

136. Raiders of the Sun (BD) – Mit dieser Blu-ray VÖ ist auch der letzte Endzeit-Streifen von Cirio H. Santiago nun auf diesem Medium erschienen und niemals hätte ich das gedacht. Auch wenn hier das übliche abgeliefert wird – inklusive kleiner Stock-Footage Szenen – macht auch dieser Richard Norton Streifen Spaß und hat tatsächlich auch einige schräge Ideen (der Kampf an den Seilen, den typen der Rick Deans Wildschwein Kopfbedeckung immer hinterherträgt) zu bieten sowie natürlich viel Action im Streinbruch und Ruinen. Mit Rick Dean, William Steis, Blake Boyd, Brigitta Stenberg und den üblichen Verdächtigen auch noch gut besetzt. 7/10

137. The Mandolorian: Season 3 (Disney+) – Die bisher schwächste Staffel, die aber immer noch genug Spaß macht und viel Action bereithält. Nicht alles gefiel und ich werde auch weiterhin kein Freund von Katee Sackhof werden, weswegen der größere Fokus auf sie nicht so meins war. Dennoch funktioniert das immer noch sehr gut. Das Ende der Staffel wirkt fast perfekt als Ende der Serie, aber ich denke es wird weitergehen. 7/10

138. Visitor of the Future (Amazon Video) – Mehr Komödie als alles andere, muss man zugeben das einige Gags und manche Situationskomik wirklich gut funktionieren – auch wenn sie echt platt oder doof sind. Der Rest ist zwar nett, aber irgendwie fehlte etwas der Impact und die Action war nun auch kein Highlight. Sympathisch und recht flott, aber mehr auch nicht. 5/10

139. Stundenplan (Netflix) – Der polnische Actionfilm orientiert sich eindeutig an Filme wie "The Substitute“ oder „Der Prinzipal“ und liefert damit auch eine Hommage an B-Filme der Zeit ab. Hier erwarten einem einige Actionfilmklischees was aber dem Unterhaltungswert nur wenig schmälert. Eher schon das nicht alle Actionszenen gelungen und dort noch der nötige Schliff und eine ausgeklügelte Stuntarbeit fehlt. Trotzdem ein netter Actionflick für zwischendurch und mal sehen, ob sich Daniel Markowicz mit seinem nächsten Film noch steigern kann. Das Herz am rechten Actionfleck scheint er zu haben. 6/10

1 Kommentar:

McClane hat gesagt…

Volle Zustimmung bei "Bloodstone" und "Underwater".

Beu "24 Stunden gejagt" war ich erfreut über die deutsche DVD-VÖ, dann konnte ich den auch mal sehen. Netter kleiner Backwood-Thriller, effektiv gemacht, wenn auch durch das schmale Budget etwas gehemmt.

"Mercenary Fighters" ist okaye Cannon-Baller-Action, hat mich aber weniger abgeholt als dich, und "Raiders of the Sun" hab ich damals als einer der schwächeren Santiago-Endzeit-Actioner empfunden. Da lieber nochmal "Equalizer 2000".

Von "Pig" war ich nach den Vorschusslorbeeren etwas enttäuscht. Cage ist super, aber diese Balance aus bodenständigem Drama auf der einen Seite und abstruser Koch-Business-Parallelwelt hat für mich fast gar nicht funktioniert.

Sonst steht noch einiges auf der Watchlist wie "Castle Falls", "Citadel", "Ruhelos" und "Die Jagd".