Mittwoch, 16. August 2023

Shane Schofields Film-Report: Juli 2023

Das doch ziemlich durchwachsene Sommerwetter und etliche 0,99 € Leihtitel bei Amazon haben dafür gesorgt das der Filmoutput relativ hoch war im Juli. Dabei erweist sich die Videothek ähnliche Leihoption als ein großer Geldeinsparer, da ich diverse Titel sonst immer gerne mal als Blindkauf getätigt habe früher. Doch über die Jahre merkt man halt, dass es nur noch wenige neue Titel gibt die unbedingt in die Sammlung aufgenommen werden müssen. Dann mal viel Spaß. 

ROT = ERSTSICHTUNG / GELB = ERNEUTE SICHTUNG

140. Mindcage (Amazon Video) – Serienkillerthriller der schon sehr schamlos „Das Schweigen der Lämmer“ kopiert und niemals in diese Gefilde kommt - was auch vor allem am weithergeholten Twist liegt, der so gar nicht passen möchte. Während Malkovich noch okay ist, beweist Martin Lawrence das er hier ebenso fehlbesetzt ist wie Chris Rock im letzten „Saw“. Alles andere wirkt immerhin erträglich, aber wirklich spannend wird es auch nie. Kann man sich sparen. 4/10

141. Mad Heidi (Amazon Video) – Inzwischen ist das aufgesetzte Grindhouse-Feeling nur noch ermüdend und die Filme nie so gut wie die Idee davor. Auch hier ist vieles zu albern, zu aufgesetzt und am Ende dann auch noch erstaunlich actionarm und nicht blutig genug. Zwar gibt es auch einige nette Ideen und auch ein paar Witze funktionieren, aber zu keiner Zeit konnte mich der Film abholen. Auch wenn Casper Van Dien sich alle Mühe gibt und sich durch den Film chargiert. Hinzu kommt auch noch das die Heidi Darstellerin dann auch nicht optimal besetzt ist – was aber nur meine Meinung ist. Wie alles andere natürlich auch. Klar merkt man das die Macher das Herz am rechten Fleck haben, aber das reicht leider nicht für einen guten oder wenigstens knackigen Exploiter. Es gibt aber in der Schiene auch schlimmeres. 5/10

142. Alice, Darling (Amazon Video) – Drama um eine toxische Beziehung, welche immerhin nicht völlig übertreibt und eher kleinere Dinge anprangert. Leider wirkt das Ganze etwas ziellos und abschweifend als das Endprodukt wirklich überzeugen kann von der Machart als auch von der Aussage her. 5/10

143. Offseason (Amazon Video) – Die doch arg dünne Geschichte wird hier vor allem durch die Atmosphäre aufgewertet und funktioniert deswegen trotzdem ganz gut. Einige Dinge hätte man gerne vertiefen können, anderes hätte auch grusliger ausfallen dürfen und manchmal tritt der Film etwas auf der Stelle, doch insgesamt einer der besseren in der Masse an Horrortiteln. 6/10

144. Penance Lane (Amazon Video) – Hier haben wir mal wieder die Story einer Kleinstadt, welche Böser ist als man denkt und deswegen ihr Geheimnis mit allen Mitteln verteidigt. Das hat seine Momente durch etwas mehr Action als man sonst so gewohnt ist bei solchen Filmen, aber wirklich neu oder besser als Andere ist hier auch nichts. Immerhin gefallen der coole Tyler Mane als Hüne in der Hauptrollte und auch John Schneider macht das Beste aus seiner Rolle. Keine völlige Zeitverschwendung, aber etwas ätzend das es beim Stream nur die schwache deutsche Synchro gab. 6/10

145. American Carnage (Amazon Video) – Die Mischung aus Horror, Thriller, Satire und Komödie zündete bei mir leider nicht wirklich, präsentiert sich aber trotz des schmalen Budgets immerhin auf technisch ordentliches – bis auf einige Effekte - und vernünftig gespieltes Niveau. Doch so richtig funktionieren wollte keine der Genres und die Auflösung spoilert der Film selbst durch ein Poster an der Wand. War halt nichts für mich. 4/10

146. Knock at the Cabin (BD) – Nach dem misslungenen “Old”, ist das wieder eine Steigerung des Regisseurs und vor allem Dave Bautista gefällt in seiner Rolle. Das Ganze entpuppt sich als flotter Thriller der das Interesse durchaus aufrecht erhalten kann und dabei auch zum Mitdenken anregt. 6/10

147. Bloody Daddy (Stream) – Indisches Remake von “Sleepless Night”, welches durch seine Thrillerhandlung auch auf die typischen Bollywoodtanzszenen verzichtet aber auch zu seinen beiden Vorgängern wenig neues bietet. Dafür gibt es etwas Humor und die Action ist bodenständig und rau, ein paar Ballereien ganz nett und im Finale rumst es auch noch mal ordentlich. Etwas zu lang, aber nicht übel. 6/10

148. In der Stille der Nacht (BD) – In meiner Jugend habe ich solche Thriller eher ausvorgelassen weshalb ich diesen Streifen noch gar nicht kannte. Etliche gute Kritiken und ein guter Preis ließen mich dann doch mal zuschlagen, aber wirklich mitreißend spannend ist der Thriller dann leider doch nicht. Vor allem die Auflösung war sicherlich damals schon nicht besonders gut gemacht. Trotz der guten Darsteller nur etwas über Mittelmaß, aber Thrillerfreunde sehen das vielleicht anders. 6/10

149. Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben (UHD) – Lockerflockiges und sympathisches Abenteuer was durchweg Tempo bietet und den richtigen Ton trifft und dadurch wirklich Spaß macht. Schade eigentlich das der Film nicht wirklich gut an der Kinokasse abgeschnitten hat, denn solche Filme könnten mal etwas mehr Erfolg gebrauchen. Positive Überraschung. 7/10

150. Heropanti (BD) – Typisches Bollywoodvehikel mit viel Drama, Musik, Comedy und leider nur wenig Action. Den Rest muss man halt mögen und es war nicht unerträglich, aber auch nichts außerhalb der Zielgruppe. 4/10

151. Sniper: Tiger Unit (Amazon Video) – B-Film aus China mit einer knackigen Laufzeit, wodurch sehr viel Action vorkommt, die leider etwas unter dem vielen Einsatz des CGI leidet. Sonst nicht so schlecht wie er manchmal gemacht wird, aber sicherlich auch kein B-Tipp. 5/10

152. Der Berserker (BD) – Nach den vielen normalen Titeln hatte ich mal wieder Bock auf etwas völlig unkorrektes und so landete nach langer Zeit mal dieser Italo-Kracher im Player. Mich können diese Italo-Thriller der 70er nicht immer abholen, aber hier bekommt man eine schöne Breitseite an Assiszenen und wilden kram geboten. Schön gewalttätig, mit einer schönen derben Synchro, herrlich menschenverachtend und flottem Tempo. Hat richtig Spaß gemacht. 7/10

153. Red Stone (Amazon Video) – Neal McDonough als Killer Nick Boon, der den Film auch am Laufen hält mit seiner kühlen Darbietung. Sonst gibt es wenig neues an dieser Front, wobei mich die Stimmung solcher heruntergekommenen, kleinen Städte im US Hinterland immer gut abholt. Kann man schauen, aber man bekommt sicherlich auch nichts besonders zu sehen. 5/10

154. Gunfight at Rio Bravo (Amazon Video) – Alexander Nevsky versucht sich diesmal in einen Western und hofft vermutlich immer noch auf die große Actionkarriere. Doch weder er noch seine Filme haben es drauf richtig auf die Kacke zu hauen. Zwar war Nevsky schon langweiliger und schlechter, aber das Budget war deutlich zu klein und so wirkt vor allem die Westernstadt immer zu leer und billig. Immerhin gibt es etwas Action und Matthias Hues und Oliver Gruner als Beigabe. Dennoch nichts, was man sich nochmal antun würde. Aber ja, ich werde mir auch die Fortsetzung anschauen. 4/10

155. Operation Fortune (Amazon Video) – Nach dem wunderbaren „The Gentleman“ und dem vernünftigen „Cash Truck“ ist dieser Film eine ziemliche Enttäuschung. Die Figuren labern viel belangloses Zeug, das Drehbuch wirkt nicht spritzig genug und die Action rockt kaum, so dass man eher gelangweilt die Chose zu Ende schaut. Da hatte ich doch deutlich höhere Erwartungen. Kann ja nicht immer klappen. 5/10

156. Savage! (BD) – Den Film mal in nicht VHS-Qualität zu sehen machte es fast zu einer Erstsichtung und deswegen stufe ich diesen auch so ein. Der Streifen geht auch eher als typischer Santiago Actioner durch als richtiger Blaxploitationstreifen, hat aber natürlich auch diverse Momente welche das Genre eine Zeitlang so beliebt machten. Sonst gibt es viel Balleraction der typischen Art, einen coolen James Iglehart der komischerweise nach nur 2 weiteren Filmen von der Bildfläche verschwunden ist  und ein doch sehr offenes Ende. Macht Laune auf die typische Cirio H. Santiago Art – mehr aber nicht. 6/10

157. Megan (Amazon Video) – Ordentlich gemacht und in einer vernünftigen Story gepackt. Auch wenn einen hier wenig Neues erwartet und man doch schon etliche Elemente variiert in ähnlichen Filmen gesehen hat. 6/10

158. The Silencing (Amazon Video) – Auch wenn es doch einige Logiklöcher vorhanden sind, fand ich diesen Thriller durchaus spannend und gut gemacht. Die Auflösung wirkt aber sehr mit der heißen Nadel gestrickt, bis dahin war aber durch die Menschenjagd genug Tempo drin um einen bei der Stange zu halten. Auch das kühl/nasse Setting passte. Etwas auf TV-Niveau, aber nicht so übel. 6/10

159. Dawn of the Dead DC (BD) – Das Remake von Zack Snyder ist immer noch ein knallharter Trip den man immer wieder gerne besucht. 8/10

160. Requiem for a Dream (BD) – Düsterer und immer mehr eskalierender Drogentrip in die Hölle – stark gespielt und beklemmend. 8/10

161. Shotgun Wedding (Amazon Video) – Das Ganze fällt mittelmäßig aus, denn kein Genre wird richtig gut bedient. Die lustigen Momente funktionieren nur bedingt und auch die Action ist jetzt kein Highlight. Kann mal nebenbei gucken oder es auch lassen. 5/10

162. Missing (Netflix) – Für die Tik Tok Generation konzipierter Webthriller der nur über die Oberfläche eines Computers präsentiert wird – ähnlich wie „Open Windows“.  Das klappt tatsächlich ganz gut, ist aber auch etwas anstrengend teilweise. Dafür ist das dennoch recht flott inszeniert, nur ist die Geschichte nicht immer wasserdicht und einiges wird doch arg vereinfacht dargestellt. 6/10

163. Karate Warrior (BD) – Damals als Kind gab es immer diese Dreiercombi „Karate Tiger“, „Karate Kid“ und „Karate Warrior“. Zum Glück habe ich schon damals den „Tiger“ zuerst gesehen, aber das sorgte auch dafür das die beiden anderen Vertreter immer wegen den schwachen Kampfszenen schlechter abschnitten. Film technisch ist „Karate Warrior“ typisch italienisch und schludrig inszeniert, was den Unterhaltungsfaktor aber für mich immer noch über „Karate Kid“ stehen lässt. Das ist verrückt, aber was solls. Teil 2 darf auch gerne mal als Blu-ray erscheinen. 6/10

164. Tiger Cage 3 (BD) – Der dritte Teil der Reihe ist leider der schwächste, was aber vor allem am Mangel der Action liegt. Denn wenn es zur Sache geht, macht das auch Laune und die Stunts und Kampfszenen sind gewohnt rasant. Leider gefällt mir hier die Story nicht so wirklich und diese kommt auch nicht so richtig aus dem Pott. 6/10

165. OM: The Battle Within (Stream) – Actionbombast aus Indien der es in der Action genauso übertreibt wie in der auf coolness getrimmten Inszenierung die alles – nicht nur die Action, auch die Figuren und Inhalte – als großes Highlight präsentieren will. Leider geht das mächtig die Hose und bietet zwar einiges zum Staunen, aber meist zum Kopfschütteln. Eher eine kleine Katastrophe. 3/10

166. The Witcher: Sesaon 3 (Netflix) – Die letzte Staffel mit Henry Cavill und vermutlich auch die letzte, welche ich schauen werde. Denn auch er kann diese lahme und durch und durch schwache Staffel nicht retten. Teilweise war ich richtig genervt und gelangweilt und nur wenige Highlights waren zu finden. Sehr enttäuschend. 4/10

167. The Minute you wake up dead (Amazon Video) – Thriller der auf TV-Niveau daherkommt, aber dafür einige Überraschungen bietet die man nicht immer erwarten kann. Das ist nicht immer logisch vom Verhalten, hat dadurch aber einen vernünftigen Unterhaltungswert und zeigt das Gier durch alle Stufen der Menschheit geht. Die Darsteller spielen auf Autopilot, aber nett ist es gewesen, Produzent Andrew Stevens mal wieder etwas mehr vor der Kamera zu sehen und er hat sich auch gleich eine Szene mit Morgan Freeman gegeben, der hier als Sheriff aber etwas zu Alt wirkt. Sicherlich kein Thrillerknaller, aber zum 1x schauen geht der klar. 6/10

168. Boon (Amazon Video) – Fortsetzung von „Red Stone“ um die Figur des Nick Boon, der ebenso funktioniert wie der Vorgänger und vor allem von Neal McDonough lebt, der die Rolle einfach lebt. Diesmal ist sein Gegner Tommy Flannagan und auch dieser gibt sich wieder Mühe. Goutierbar ohne Ausschläge nach oben oder unten. 5/10

169. The Price we pay (Amazon Video) – Zweiter Kitamura hintereinander der ziemlich enttäuscht und auch im Finale nicht mehr viel retten kann. Davor muss man etliche anstrengende und dumme Dialoge ertragen und auch Stephen Dorff kann da nicht aushelfen um mehr zu erreichen. Zwar geht es im Showdown etwas mehr zur Sache aber einen Kitamura erkennt man hier nicht wirklich. Hätte auch irgend jemand inszenieren können. Mehr als enttäuschend. 4/10


4 Kommentare:

McClane hat gesagt…

Zustimmung bei "Megan", "Dawn of the Dead", "Requiem for a Dream" und "Dungeons & Dragons - Ehre unter Dieben". Letzterer war echt eine schöne Überraschung, was den Flop umso bitterer macht.

"Der Berserker" hab ich mal vor über 10 Jahren gesehen, fand den damals eher mittelmäßig.

"Penance Lane" tönt ganz interessant, aber ist so eine typische Lighthouse-VÖ, bei der man den O-Ton nicht eingekauft hat (DVD und Blu-Ray haben den wohl auch nicht).

"The Price We Pay" werde ich mir trotz der schlechten Kritiken irgendwann mal gönnen. "Tiger Cage 3" liegt schon ewig hier rum, muss ich endlich mal gucken, genau wie "Missing". Dessen Quasi-Vorgänger "Searching" fand ich recht knorke.

Brice hat gesagt…

Searching fand ich auch sehr gelungen. Bei Missing war mir die Hauptdarstellerin leider komplett unsympathisch, der Rest passte aber. Würde mir davon auch noch einen dritten Ableger angucken. Finde die Machart in der Tat stark, obwohl ich kein TikTok habe :D

Operation Fortune gefiel mir auch nicht, habe den nicht mal zu Ende gesehen, weil einfach zu belanglos. Dafür war The Covenant aber richtig gut.

TonyJaa hat gesagt…

Ein sehr ernüchternder Monat bei dir, bis auf ein paar vereinzelte Titel wie Dawn..., Reqiuem for a Dream oder Dungeons & Dragons den ich ebenfalls als sehr positiv aufgefasst hatte.

Bei der 3. Season The Witcher gehe durchaus mit, nur nicht ganz so hart ins Gericht, fand sie aber alles andere als gut.

Operation Fortune fand ich ähnlich enttäuschend vor allem nach dem sehr guten Cash Truck. Hier kann ich meinem Vorgängerkommentar nur beipflichten, schau dir The Covenant an. Zwar kein typischer Ritchie und gemäß den Actionszenen etwas "zahm" aber durchaus unterhaltsam.

Gleiches empfand ich bei Missing, den ich ähnlich wie du bewerten würde, Searching aber im Schnitt besser und kurzweiliger empfand.

Dankbar bin ich in dem Sinne für die Erinnerung an Red Stone und Boon, wobei mir nur dank deiner Bewertung aufgefallen ist, dass letzterer ja sogar die Fortsetzung ist. War mir vorher nicht so ganz klar.

Abschliessend ein paar Worte zu Knock at the Cabin: Bewerten würde ich ihn wohl auch im gesunden Mittelfeld also mit 5,5-6/10. Flott war er irgendwie schon, das Spiel von Bautista oder eigentlich allen drei "Antagonisten" gefiel. Was ausblieb war der typische Shyamalan'sche Schlenker zum Ende. Das fand ich sehr ernüchternd, ja gerade zu unbefriedigend.
Ich bin da aber auch einer der die schlechten Kritiken zu Old nicht nachvollziehen kann. Diesen fand ich durchaus spannend, mysteriös und kurzweilig. Anders herum empfinde ich fast alles nach The Six Sense für langweiligen Nonsens gerade solch Titel wie The Visit, The Village etc. Nebst seiner "Superhelden"-Trilogie die noch ganz ansehnlich ist, bin ich wohl einer der wenigen die nur mit The Happening, eben jenem Old und Knock at the Cabin wirklich was anfangen konnten.

Shane Schofield hat gesagt…

Hey Jungs. Danke für eure meinungen und Kommentare. Freut mich!