Donnerstag, 7. September 2017

Shane Schofields Film-Report: August 2017

Der August war mal wieder ein guter Monat für B-Movie-Action. Das kommt ja tatsächlich in den letzten Jahren eher selten vor. War Undisputed 4 wie erwartet, konnten immerhin Boone und Death Fighter sich positiv darstellen. Dazu einige ältere Titel und schon war der Monat um.
 
RED = First -Watch / YELLOW = Re-Watch

170. Collide (BD) – Actionfilm mit der Unterstützung der Alarm für Cobra 11 Crew, welche auch für die wenigen Highlights des Streifens sorgen. Doch der Actionanteil ist zu gering und die Geschichte relativ Dröge um zu überzeugen. Da helfen auch die „Stars“ nicht, welche eher fragwürdige Leistungen und Dialoge liefern. Kein Wunder das der einige Zeit auf Halde lag. 4/10
171. Resident Evil: The Final Chapter (BD) – Man kann nur hoffen das es wirklich der letzte Teil mit dieser Kombination ist. Denn auch der letzte Teil verliert sich in diversen Actionszenen (mal ganz ordentlich, oftmals eher nicht) ohne Spannung oder Atmosphäre. Dazu kommt das die Schnitte hektisch und einige Effekte schwach sind. Die über die Teile immer absurdere Story hätte man auch in weniger Filmen erzählen und beenden können und die Schauspieler - neben der in der Rolle sehr nervigen Milla Jovovich - interessieren keine Sau. Mit der schwächste Teil neben dem direkten Vorgänger. Hier darf dann wirklich sehr schnell ein Reboot kommen – nur diesmal in GUT bitte. Und Paul, du darfst auch gerne wieder solche Kost wie Event Horizon oder Death Race liefern.  5/10
172. Wrong Trail (BD) – Sehr unausgegorener Backwood-Body-Horror-Jagdfilm-Mix mit unsympathischen Figuren und teilweise nervigen Leistungen und Handlungen.  3/10
173. Kong: Skull Island (BD) – Es gibt sie also doch noch, die großen Blockbuster die auch mal Laune bereiten können. Hier geht es ordentlich zur Sache und der Film bietet schöne und gewaltige Monsteraction. Die Menschen gehen auch klar und ich fand es nur relativ enttäuschend das Tom Hiddleston nach cooler Einführung als Held wenig zu tun hatte. Bis auf die etwas deplatziert wirkende Katana Szene (die wirkte als ob die Macher gemerkt hätten, das der eigentliche Held gar keine Actionszenen bekommen hat und deswegen schnell eine „coole“ Szene inszeniert hätten) zumindest. Auch sonst spielen die bekannten Leute eher auf Sparflamme, aber Tempo, Effekte und Soundtrack sind vollkommen in Ordnung und damit ist der Film einer der besseren Hollywood-Blockbuster der letzten Zeit. 7/10
174. The Sect (BD) – Krudes Ding aus Italien, das etwas zu lang ausfällt, aber dank vernünftiger Atmosphäre und merkwürdigen Ideen unterhalten kann. 6/10
175. Patrick (BD) – Das Remake des Horrorstreifens kann nicht vollends überzeugen, aber ist zu ertragen. 5/10
176. Beyond Forgiveness  (DVD) – Thomas Ian Griffith und Rutger Hauer in einer der ersten Ostblock-Produktionen von NU IMAGE, welche aber noch ein gutes Budget zur Verfügung hatte. Dementsprechend ist die Action gut eingefangen, genug vorhanden und blutig inszeniert. Passt. 7/10
177. The Gate (BD) – Sympathischer, aber harmloser Horrorflick von Tibor Takács mit schönen Old-School Tricks und sympathischen Jungdarstellern. Zwar kein wirklicher Klassiker, hat mal wieder Spaß gemacht den zu schauen.  6/10
178. Sniper (BD) – Wie versprochen starte ich mit Sniper den „Sniper-Marathon“ und werde mir alle Filme der Reihe nach und nach geben. Teil 1 ist eher Dschungel-Thriller als Actionfilm, kann aber durch die dichte Dschungelatmosphäre punkten. Die wenigen Actionszenen sind gut gefilmt und die Stimmung zwischen Berenger und Zane passt auch. Gute Genre-Ware. 7/10
179. Undisputed IV – Boyka is back (BD) – Endlich wurde Teil 4 der Actionreihe veröffentlicht und auch wenn er nicht an Teil 3 herankommt, bietet die Alibi-Story genug Schauwerte um den Actionfan zufrieden zu stellen. Die Fights sind natürlich toll Choreographiert und trotz anderer Regie (Wirklich? Im Making Of sieht man nur Florentine hauptsächlich beteiligt) braucht man auf gute Kameraführung und Schnitt nicht verzichten. Letztlich sind die Gegner im Vorgänger aber viel besser und interessanter gewesen und auch die Geschichte verlangt schon einiges an Good-Will des Zuschauers.  Doch man kann hier klar zufrieden sein und die Arbeiten von Adkins/Florentine sind auch weiterhin die Speerspitze des B-Actionkinos. 8/10
180. Boone – The Bounty Hunter (DVD) – John Hennigans (der momentan bei Lucha Underground – der besten Wrestling-Show der Welt – rockt) Traum-Projekt ist ein Actionfilm mit deutlichen Augenzwinkern und einigen guten Gags. Auch wenn das Budget sehr schmal war, bekommt man etliche gute Actionszenen geboten. Vor allem die Fights und Parkour-Stunts können überzeugen und mit TJ Storm und Lateef Crowder haben wir auch zwei Experten am Start, die sich einige gute Szenen mit Hennigan teilen. Auch der Rest der Besetzung überzeugt mit Spielfreude und die vielen Cameos (Lamas sieht auch ziemlich cool aus und könnte auch gerne mal wieder eine Hauptrolle abbekommen) machen auch Laune. Einige Schwachpunkte wie Explosionen und CGI Mündungsfeuer versuchen die Macher so gering wie möglich zu halten und so schmälert es das Ergebnis nur bedingt. Insgesamt war ich sehr positiv überrascht und John  Hennigan darf nicht nur eine Fortsetzung realisieren, sondern auch gerne härtere und düstere Actionrollen annehmen. 7/10
181. The Cure for Wellness (BD) – Optisch schöner Thriller, der aber etwas zu lang geraten ist und vor allem im Finale viel von seiner interessanten Prämisse versaut. Goutierbar, aber nicht so stark wie ein ähnlich gelagerter Shutter Island. 6/10
182. Die Pranke des Leoparden (BD) – Bruceplotation Werk mit viel Action und bescheuerter Geschichte sowie Leistungen die fast schmerzen. Sicherlich für Fans keine schlechte Alternative, aber ich kann mit den alten Eastern inzwischen relativ wenig anfangen. 5/10
183. Headhunter (BD) – Mischung aus Horror- und Cop-Thriller mit dem sympathischen Wayne Crawford und Kay Lenz als seine Partnerin. Der Fokus wird manchmal etwas viel auf die privaten Probleme der Protagonisten gelegt, aber der Voodoo-Einfluss macht einiges wieder wett. Ich mag den irgendwie und deswegen landet der auch immer wieder mal im Player. Mit der Blu-ray ist das Thema dann auch endlich Kauftechnisch abgeschlossen.  6/10
184. Outland (BD) – Sean Connery ermittelt auf trostlosen Mienenplaneten und klärt eine Verschwörung auf. Ruhiges Tempo, einige blutige Actionszenen und eine dichte Atmosphäre lässt den Streifen positiv davon kommen. Von den bekannten Gesichtern mal ganz zu schweigen. 7/10
185. Body Snatchers (BD) – Abel Ferraras Version wirkt teilweise unrund und manchmal etwas hastig inszeniert und leidet geringfügig unter seinen beiden, blassen Hauptdarsteller. Dennoch ein netter Zeitvertreib. 6/10
186. Dark Alien (BD) – In Amerika unter dem passenderen Titel Lost Time erschienen, kann der Film in der ersten Hälfte durchaus einige gute Momente aufweisen, verliert sich aber irgendwann in einer immer abstruseren Handlung, die einiges zu wünschen übrig lässt. Da können dann auch Luke Goss und Robert Davi nicht mehr viel retten. 4/10
187. Sniper 2 (DVD) – Vom Dschungel in den günstigen Ostblock. Teil 2 kann natürlich nicht mehr an den Vorgänger heranreichen, aber dank der sicheren Hand eines Craig R. Baxley gibt es dennoch einige gelungene Actionszenen und schöne Explosionen zu sehen. Er macht das Beste aus seinem Budget und das Finale in der zerstörten Stadt fällt sogar ziemlich gut aus. Im DTV Bereich durchaus zufriedenstellend. 6/10
188. The Hunted (BD) – Ein sehr blasser Christopher Lambert flieht vor Ninjas und wird von einem anderen Japaner beschützt. Zwar ist der Streifen irgendwo ganz gelungen, aber das Geschehen wirkt doch sehr flach und anchmal fehlt es am Tempo. Die Actionszenen sind jetzt nicht ausufernd, dafür immerhin realistisch und blutig, aber der gute Ruf des Filmes rührt sicherlich Hauptsächlich von der Zug-Szene her. Viel mehr Highlights gibt es bei der etwas schleppenden Story nicht. Das Finale ist zwar okay, aber irgendwie hätte ich mir mehr Wucht gewünscht. Nicht übel, aber teilweise etwas überbewertet.  6/10
189. Death Fighter aka White Tiger (DVD) – Toby Russell – der vor allem durch seine Martial Arts Dokumentationen bekannt ist, aber u.a. auch bei Karate Champ 2 Regie geführt hat und in einigen Kloppern als Darsteller dabei war – versammelt eine Schar neuer und alter Stars und lässt diese in den Dschungel ziehen um zu Kämpfen. Das ist Action wie aus den 80igern. Hier braucht man kein Anspruch erwarten, sondern bekommt einige nette Sprüche, mäßige Leistungen außerhalb der Actionszenen und eine einfache und straighte Mann will Mord an seinem Partner rächen Geschichte. So muss es sein, denn die Actionszenen sind teilweise großartig inszeniert. Vor allem Matt Mullins überzeugt abermals durch seine Körperbeherrschung und der Darsteller des Otto darf in zwei großartigen Fights auf engsten Raum (unter einem Stelzenhaus und in einem LKW) zeigen wie spektakulär so etwas ausfallen kann. Dagegen sind die „alten“ Hasen wie Don Wilson und Chynthia Rothrock sehr gemächlich unterwegs (Joe Lewis sieht hier wirklich schlimm aus und wirkt sehr krank und ist dann ja auch alsbald verstorben), wenn  auch beide immer noch eine gute Figur abgeben und es Spaß macht die beiden gegeneinander fighten zu sehen.  Das Budget war natürlich schmal und so muss man mit einigen kleinen, heutzutage aber nicht ungewöhnlichen schwächen leben wie CGI Blut und CGI unterstützte Explosionen. Die Szenen sind aber so gering, dass es egal ist. Dafür ist es mal wieder schön einen Actionfilm im Dschungel zu verfolgen und nicht im Ostblock. Nach diversen Verschiebungen durch Streitigkeiten der Produzenten, bin ich froh, dass der Film endlich veröffentlicht wurde und auch wenn in der Mitte der Film etwas mehr Tempo vertragen hätte, war ich am Ende sehr zufrieden mit diesem Old-School Actioner. 7/10

8 Kommentare:

McClane hat gesagt…

"Kong: Skull Island" fand ich noch ne Nummer stärker als du. Eines der unerwarteten Jahreshighlights.

Das, was ich gesehen habe, sehe ich ähnlich, manches vielleicht minimal besser, manches minimal schwächer. "Boone" und "Death Fighter" sind auf jeden Fall vorgemerkt, von denen hatte ich bisher noch gar nicht gehört.

Anonym hat gesagt…

@McClane. Was Boone und Death Fighter angeht, musst du halt hin und wieder mal hier reinschauen.:)
Ich geb dir aber scoh mal für Herbst zwei Tipps auf den Weg: Maschinenland (Original: REvolt) und REndel (finnischer Superhelt), Trailer gibt es natürlich hier.

Collide: Das bisserl Action war okay, der Rest - besonders Kingsley - hat genervt. ne 3/10 langt da völlig.
Resident Evil:Final chapter. Plätscherte irgendwie an mir vorbei.
Wrong Trail. War zwar wirklich oft Quatsch, aber dennoch bleib ich bei meiner etwas zuuu positiven 6/10
Kong - Skull Island: Reiner Spaß 8/10
Patrick. Zu ertragen, aber gerade so. 4/10
Sniper. Passt - also nun warten auf Teil 7.
Undisputed 4. Wenn man die Story völlig weglässt, ist die 8 okay. Aber einige Klischeeszenen waren mir einfach zu blöd.
Outland. Connery auf dem Mienenplanten - also im Bundestag, hehe. Blödsinn beiseite. Feiner Krimi im All. Passt
Sniper 2. Passt
The Hunted.Ja, wegen der Szene im Zug ist der bei mir auch immer in Erinnerung und kriegt ne 7/10.

Den rest kenne ich entweder gar nicht oder es liegt zu lange zurück, dass ich die Filme gesehen hab, um wenigstens ne halbwegs gerechte Beurteilung abzugeben.

McClane hat gesagt…

Von "Rendel" hab ich schon was mitbekommen. Muss mal den Trailer sichten, damit ich entscheide ob ich mir den auf dem FFF gebe oder bis zur Heim-VÖ warte.

Anonym hat gesagt…

Boah, meine peinlichen Rechtschreibfehler schieb ich jetzt auf einen betriebsinternen Rechtschreibrat, der natürlich von Shane und seinem Mienenfeld angeführt wird. Held mit "t" am Sclkuss - kotz.

Es gibt da noch andere interessante Sachen wie "Jagveld", "Killing Ground" oder "Five fingers for Marseille". Sind aber nur Trailer, Termine für Deutschland kenne ich keine bis jetzt.

Gruß
Harry

Brice hat gesagt…

Undisputed gebe ich als Fan der Reihe eine 7, neutral wäre es wohl vielleicht nur eine 5. Die Fights sind klasse, Schnitt und Optik gehen auch klar. Aber die Story war schon wirklich schwach und auch so präsentiert das man es merkte, im Gegensatz zu 2 und 3 hat auch ein Gegenpart wie White oder Jenkins gefehlt.

Resident Evil habe ich bis jetzt nicht zu Ende geschafft, war aber bis jetzt besser als der dämliche Vorgänger, muss aber gestehen das mir die Jovovich in der Rolle eigentlich mittlerweile gut gefällt. Seit Extinction zumindest.

Kong muss ich mir auch mal ansehen und Sniper wäre auch cool. Den habe ich das letzte Mal auf VHS gesehen. Genau wie den 90er Body Snatchers, meine aber das ich den eigentlich immer ganz in Ordnung fand.

Andre Gerstenberger hat gesagt…

Habe eben erfahren das "Aftermath" endlich in Deutschland veröffentlicht wird. Nur der deutsche Titel ist mal wieder sowas von billig.

https://www.videobuster.de/dvd-bluray-verleih/211230/vendetta

Ich freue mich richtig auf den Film, auch wenn ich immer wieder frage, wer sich solche dämlichen Titel ausdenkt. Klingt ja nach einem B-Film aus den 90ern, aber gut solange der Film überzeugt, nehme ich das in Kauf.

Ich habe gestern "Security" angeschaut. Cooler Actioner, auch wenn Ben Kingsley unterfordert war und deshalb gelangweilt rüber kam.

Anonym hat gesagt…

@Brice. Bei "Undisputed 4" waren schon einige Szenen sehr banal, aber als dan gegen Ende das mit dem Bild, das die Kinder für ihn gemalt hatten, kam, war ich auch nicht mehr so recht milde gestimmt, was die Story anging. Das war sozusagen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

@Andre Gerstenberger. Danke für den Link, hatte noch nichts davon gelesen, dass der kommen soll. Und die Marotte, englische Titel durch andere englische Titel zu ersetzen, ist auch recht nervig.

Ben Kingsley abeitet in letzter Zeit eher wie der gute Bruce Willis. Überall dabei, aber nur für den Scheck, die Arbeit selbst wird nur gelangweilt abgeliefert. Obwohl er hier besser war als in "Collide". Das war nämlich ne Schande.

Gruß
Harry

McClane hat gesagt…

Der hiesige Titel für "Aftermath" ist echt "originell". Gibt bestimmte tolle Konversationen im Elektromarkt.

Kunde: Ich hätte gern "Vendetta".
Verkäufer: Den von 2013 mit Danny Dyer?
Kunde: Nein.
Verkäufer: Den von 2015 mit Dean Cain?
Kunde: Ne, den von 2017 mit Arnold Schwarzenegger.