Mittwoch, 4. April 2018

Shane Schofields Film-Report: März 2018

Ein Monat mit wenig Überraschungen und soliden Beiträgen mit Tendenz nach oben und unten. War also wie immer alles dabei.
 
RED = NEW WATCH / YELLOW = RE-WATCH  
 

47. Day of the Dead (BD) – Tja, was soll man noch dazu sagen. Ein erneutes Remake, welches diesmal auch in einem Bunker spielt, aber dennoch fast auf ganzer Linie versagt. Das liegt vor allem an den blassen, zu jungen und ziemlich unsympathischen Darstellern und deren wirklich richtig dummen Verhalten in diversen Situationen. Da ist plötzlich der eigentlich fiese Captain des Bunkers, der einzige der richtig entscheidet und dadurch gar nicht mehr als Gegenpol der „guten“ Fraktion funktioniert. Auch die nicht sooo üble Idee mit dem intelligenten Zombie ging eigentlich, aber leider wurde nichts draus gemacht. Schade um Jonathon Schaech, der noch der Beste ist, im diesen kleinen Desaster. Da retten auch ein paar gute Masken und handgemachte Splatter-Effekte nichts mehr. Und bei den letzten zwei Minuten hätte ich fast gekotzt. 4/10
 
 
48. Scream of the Banshee (BD) – Flotter, aber ohne über wirkliche Highlights verfügender Horror von Steven C. Miller. 5/10
 
 49. Kingdom – Season 2.2 (BD) – Es gibt wieder etliche Dramen zu bestehen und unglaublich viel Alkohol zu vernichten. Vielleicht einen Tick schwächer als sonst, aber immer noch gut und unterhaltsam. Die letzte Staffel darf gerne kommen. 8/10
 
 50. Gefährliche Begierde (DVD) – Carnal Crimes ist der erste von etlichen Erotik-Thrillern, die der Pornoregisseur Gregory Dark unter dem Namen Alexander Hippolyte abdrehte. Diese erste Fingerübung bietet einiges an Voyeurismus, aber wenig Spannung. Die Erotikszenen gehen für das Genre in Ordnung, aber seine späteren Werke fand ich noch einen Deut besser. Auch weil dann die Besetzung immer bekannter wurde. 4/10
 
 51. Crawlspace (BD) – Lahmer Thriller aus dem Hause Empire mit Klaus Kinski in einer Paraderolle als Psychopath und Killer. Mit den Beteiligten, hätte gerne etwas Saftigeres bei herauskommen dürfen. Das gelang hier jedoch nicht. Highlight hier, das Wendecover der Blu-ray. 4/10
 
 52. Trash Fire (BD) – Schräges und bitteres,  aber wieder einmal ordentliches Drama von Richard Bates Jr..  Kommt zwar nicht an Excision heran, bietet aber genug Dialoge und Ideen, damit man über die Runden kommt. 6/10
 
 53. Malevolence (DVD) – Das Debüt von Steven Mena ist sehr günstig produziert und kann nicht wirklich überzeugen. Die Figuren verhalten sich hier auch mal wieder ziemlich blöd und mit fiebern konnte man anhand der mangelnden Spannung auch nicht wirklich. Immerhin erinnert der Score an Carpenter und co. Erträglich, aber nicht mehr. 4/10
 
 54. Justice League XXX (DVD) – Bevor der richtige Streifen im Player landet, gab es die Pornoversion von Axel Braun. Das ist sicherlich sehr würdevoll nerdig umgesetzt, manchmal etwas albern und leider mit keiner Action versetzt. So bleibt nicht viel von der bemühten Geschichte übrig, als seine Comichelden in Kostümen beim knattern zuzusehen. Aber darum geht es ja hauptsächlich. Ich war dennoch etwas enttäuscht, was vor allem abermals am sehr offenen Ende lag. Daumen hoch aber für die sehr gute DVD Veröffentlichung mit Poster, Art-Karten und einer Non-Sex Version. 5/10
 
 55. Sniper – Ultimate Kill (BD) – Die Reihe und sein Held bleiben weiterhin sehr gut anschaubar und einige Momente geben einen sogar das Gefühl eine A-Produktion beizuwohnen (z.B. der Beginn). Aber wie schon beim ersten Sniper Film des Deutschen Claudio Fäh, wird etwas versäumt mehr auf die Kacke zu hauen und teilweise dümpelt der Plot so vor sich hin. Dennoch ist das Ergebnis so vernünftig, das gerne ein weiterer Teil kommen kann. Gibt ja neben der The Marine Reihe kaum noch solche Dinger im DTV-Bereich. Vor allem wenn die Action so Handgemacht ist, wie hier. 6/10
 
56. Tokarev (BD) – Gut gefilmter Rachetrip mit einem ordentlichen Nicolas Cage, der sich nicht immer, aber meistens etwas zurückhält. Einige Actionszenen sind sehr gut und der Rest passt auch für ein angenehmes Filmerlebnis. 6/10
 
 57. The Editor (BD) – ASTRON 6 Hommage an den Giallo ist ebenso respektvoll, wie albern und abgedreht (das Ende!). Zwar läuft hier nicht alles rund, aber sie schaffen es dennoch den geneigten Fan anzusprechen und die richtige Atmosphäre zu treffen. Auch wenn mir etwas mehr Ernsthaftigkeit besser gefallen hätte und es schön gewesen wäre, wenn man nicht so oft EDITOR gesagt hätte... 6/10
 
 58. Feuerstoss (DVD) – Stuart Whitman auf den Spuren von Dirty Harry in einen rotzigen Actionfilm aus Italien. Durchaus ansprechend, wenn auch nicht bahnbrechend aufregend. 6/10
 
59. X-Tro (BD) – Merkwürdiger Alien kram mit kruden Szenen und mäßigen Darstellern. Irgendwie schwer zu beurteilen, aber  doch faszinierend und gleichzeitig ziemlicher murks. 5/10
 
60. Blade Runner – The Final Cut (BD) – Hier braucht man kaum noch Worte zu verlieren. Ein Meisterwerk und nicht sehr zugänglich – vor allem für das heutige Publikum. Trotz der ruhigen Inszenierung für mich niemals Langweilig, verdammt gut gespielt und immer noch faszinierend. 9/10
 
61. Blade Runner 2049 (BD) – Hier ist das Fazit nicht ganz so stark. Trotz ähnlicher Atmosphäre, schafft es die abermals nicht besonders umfangreiche Geschichte diesmal nicht über die etwas zu langen 164 Minuten spannend zu unterhalten. Ohne einen Actionfilm haben zu wollen, hätte etwas mehr Rasanz oder einfach mehr Spannung dem Film gut getan. Eine schöne Verbeugung, mit durchaus eigenen Ideen ohne aber übertriebenen Fanservice zu liefern. Aber vollständig überzeugen konnte mich der Film dann leider doch nicht (kann auch an Ryan Gosling gelegen haben, der mich noch nie wirklich mit seinem lang gezogenen Gesicht begeistern konnte). Aber das kann ich hier, in wenigen Sätzen eh nicht erklären. 7/10
 
P.S. Mich würde mal interessieren, was mein Kollege BLADE RUNNER - aus alten
Zeiten - von dem Film hält. Also falls du noch mit liest Andre, gib mal ein Kommentar ab.
 
62. Assault – Anschlag bei Nacht (Das Ende) – John Carpenters zweiter Kinofilm ist ein toller Actionfilm mit Westernelementen, dichter Inszenierung, knackiger Härte und großartiger Atmosphäre. Zwar geht zum Finale hin etwas die Luft aus, aber das ändert nichts an der Klasse des Streifens. 8/10
 
63. Return to Horror-High (BD) – Sehr mäßiger Slasher mit müder Pointe. Kann man mal sehen, muss man aber auch nicht. Schade das die BD aus England nicht das alte VHS Cover von Highlight bietet. 5/10
 
64. The Dentist (BD) – Brian Yuzna in Bestform mit einem Corbin Bernsen der mächtig vom Leder zieht. Noch immer übertrieben, aber unterhaltsam. 7/10
 
65. Automata (BD) – Auf den Spuren eines Blade Runners, mit I Robot Mischung, ruhig erzählt und wenig Action gemixt, bekommt man einen durchaus ansehnlichen, wenn auch nicht wirklich intelligenten Sci-Fi Thriller. Banders spielt gut auf, aber Dylan McDermott ist leider zu unterbeschäftigt. Dafür überraschen die tollen Robotereffekte, auch wenn einige andere etwas schwächer ausfallen. Das Thema sprach mich an und auch wenn das Ende enttäuscht, ist der Rest nette Kost. 6/10
66. Frozen Money (BD) – Survival-Thriller der leider nicht zu fesseln vermag, da weder die Figuren besonders sympathisch gezeichnet sind, noch sich wirklich logisch verhalten. Dadurch fehlt einfach die Spannung in der eh dünnen Geschichte. 4/10
 
67. Overdrive (BD) – Schöne Fahrzeuge in optisch überzeugenden Vehikel, mit etwas Action, oberflächlichen Schönlingen, viel aufgesetzter coolness und gutem Tempo. Nicht ganz unsympathisch, aber auch kein Brecher. Kurzweilig, wie man inzwischen so schön sagt.  6/10
 
68. Mom and Dad (BD) – Eine schöne Idee (Eltern wollen ihrer Brut endlich auch mal an den Kragen gehen), in fetziger Inszenierung und reichlich schwarzen Humor. Genau ein Thema das mit Nicolas Cage voller Elan vom Leder ziehen darf. So wie er, macht auch der ganze Film viel Laune. Aber für mich hätte das sehr gerne noch etwas härter und fieser sein können. Dennoch sympathisch und von Brian Taylor gewohnt impulsiv inszeniert.  7/10
 
69. Jigsaw (BD) – Wenn ich als Sammler nur den ersten Teil einer Reihe habe, sagt es schon genug über eine Filmserie aus. Auch der neuste Ableger fügt sich nahtlos in die Belanglosen, aber immerhin anschaubaren Sequels ein. Etwas weniger Gewalt, immer noch ziemlich hanebüchen und wenig innovativ vergeht auch der achte Teil wie eine Sternschnuppe. Nett, aber schnell vergessen. 6/10
 
70. Phantasm 3 (BD) – Hier wird der Ton leider etwas leichter es gibt etwas mehr Humor. Leider ging auch das Budget wieder in den Keller, so dass die gelungene Atmosphäre des Vorgängers nicht mehr erreicht wird. Dafür gibt es immerhin noch genügend Action, aber auch eher nervige Figuren. Für einen dritten Teil, immer noch verdaulich. Ab jetzt wird es noch schwächer. Zumindest in meiner Erinnerung betreffend Teil 4. Und an Teil 5 hab ich mich ja bisher noch gar nicht ran getraut. 6/10

5 Kommentare:

Brice hat gesagt…

Die zweite Staffel Kingdom zeigte mir schon starke Abnutzungserscheinungen. War noch gut, aber für die dritte Staffel müsste schon etwas frisches her. Ganz ohne Wertung habe ich aber auch bemerkt das der Alkoholkonsum enorm ist.

Ich oute mich jetzt. Habe Blade Runner in den letzten 15 Jahren bestimmt 3-4 mal gesehen, weil ich immer wieder dachte, ich war nicht alt genug, ich hätte ihn nicht verstanden usw. aber der Funke springt einfach immer wieder nicht über. Ähnlich ging es mir auch mit "Die Klapperschlange", wohingegen ich den zweiten Teil ziemlich cool finde. Von Assault mag ich das Original und auch das Remake. Vom Original kenne ich aber auch nur die neue Synchro.

Tokarev fand ich auch in Ordnung, nichts besonderes, aber anschaubar. Cage war überragend in Army of One. Mag ihn nach wie vor. Hoffe auf eine baldige Veröffentlichung von Vengeance.

Shane Schofield hat gesagt…

Also bei Blade Runner kann ich das irgendwie nachvollziehen, aber Klapperschlange? Der ist doch einfach cool😎. Aber so ist das eben und das ist auch voll in Ordnung so.

Andre Gerstenberger hat gesagt…

Meinst du mich Harry, als du den Namen in der PS Nachricht erwähnt hast, wenn ja muss ich dir ehrlich sagen. "Blade Runner" bekommt von mir eine 4/10, ja mich packte der Film Null. Also ich finde Ridley Scott hat bessere Filme gemacht. "Blade Runner 2049", war trotz sehr ruhiger Erzählweise deutlich ansprechender. Visuell perfekt ausgearbeitet mit atemberaubender Atmosphäre.

Shane Schofield hat gesagt…

@ Andre G.
Ich bin ja nicht der Harry und nein, du warst diesmal nicht gemeint. Trotzdem danke für dein Kommentar😉.

McClane hat gesagt…

Bei "Assault on Precinct 13", "Phantasm 3" und "The Editor" gehe ich mit. Bei letzterem fand ich es echt krass wie sehr sie den Seventies-Giallo-Look wiederbelebt haben, neben den ganzen Verweisen auf "Der Killer von Wien", Argento, Fulci usw., aber eine schlüssigere Geschichte wäre nicht verkehrt gewesen.

"Tokarev" fand ich eher halbwegs interessant gescheitert und die "The Dentist"-Filme haben mich auch nie so wirklich erreicht.

Bei den "Blade Runner"-Filmen geht es mir dagegen wieder ähnlich wie dir. Wobei es beides Filme sind, die ich eher schätze als liebe, da sie ja doch eher über die Gedankenspiele, die Atmo und die Referenzen (z.B. auf den Film Noir im Erstling) funktionieren, weniger durch nahbare Figuren in den Bahn ziehen. 2049 ist ja noch ne Ecke sperriger als der Erstling, quasi ein Arthouse-Film mit Blockbuster-Budget. Ich kann sowohl Villeneuve als auch Warner nur meinen Respekt dafür zollen, dass die den so veröffentlicht haben, aber dass der kommerziell damit nicht zum Hit wurde, ist auch nicht so verwunderlich. Der ist schon interessant, audiovisuell sowieso meisterlich, aber auch verdammt spröde.