Donnerstag, 4. April 2019

Shane Schofields Film-Report: März 2019

Diesen Monat ging mal wieder etwas mehr und im April steht mein erster Urlaub seit November an. Da wird es sicherlich auch Zeit geben, den einen oder anderen Film zu schauen. Der März war von der Ausbeute aber okay, auch wenn einige Flops dabei waren und Erwartungen nicht erfüllt wurden. Trotzdem konnte ich viele Neuheiten nach holen, merke aber schnell das ich dann auch wieder ältere Filme schauen muss um nicht das Vertrauen zu verlieren...
 
RED = FIRST WATCH / YELLOW = RE-WATCH
 

37. The Nun (BD) – Nach dem gelungenen The Hallow schaffte Cory Hardy gleich den Sprung nach Hollywood. Leider fängt er abermals eine schöne Atmosphäre ein, aber das Drehbuch lässt ihm in Stich und generiert nur den üblichen Horrorramsch der letzten Jahre, der kaum noch überraschend oder gruselig ist. Kann man schauen, muss man aber nicht. 5/10
38. You might be the Killer (BD) – Nette Verbeugung vor dem Slasher-Genre, dessen Humor aber nicht so zündet wie die Macher es vermutlich denken. Immerhin ist die Grundidee ganz nett, aber über die Bewertung "belanglos" kommt der Film, der auf eine bei Twitter entstandene Idee beruht, dennoch nicht. 5/10
39. Mile 22 (BD) – Gott was gab es für miese Kritiken für den Film und vor allem der Schnitt soll so extrem unübersichtlich sein. Äh…nein. Klar sollte man nicht mit so viele Schnitte arbeiten, wenn man vor der Kamera Profis hat, die auch Kämpfen können und warum man eine Franchise um eine Hauptfigur aufbauen will, die nicht gerade zum Helden taugt weiß ich auch nicht, aber letztlich ist Mile 22 dennoch ein wuchtiger Actionfilm mit teilweise sehr starken Szenen und hohem Tempo. Und ich hatte auch mit der Kameraarbeit kein Problem. Da habe ich schon schlimmeres erlebt und ja, natürlich auch besseres. Ankotzen tut mich aber weiterhin die Unart Filme offen enden zu lassen, in der Hoffnung eine Reihe zu starten. Das ärgert auch hier, vor allem wenn der Film dann Floppt. Leute, man kann doch Fährten für eine Fortsetzung legen, aber schließt den einen Film doch einfach ab und guckt dann ob es überhaupt weitergeht. Dennoch, als Actionfilm durchaus brauchbar. 6/10
40. Hotel Artemis (BD) – Nette Mischung aus verschiedenen Vorlagen, mit einigen soliden Figuren und guten Darstellern. Etwas Action, etwas Gewalt und teilweise flotte Dialoge vertreiben die Zeit recht schnell. Hier wäre mehr drin gewesen, aber nun gut. Man ist ja schon mit wenig zufrieden. 6/10
41. Venom (BD) – Nicht so schlimm wie erwartet, durchaus mit Tempo und etwas zu viel Humor versehen. Raste an einen so vorbei und gerät dabei schon wieder in Vergessenheit. Aber Venoms Stimme in Englisch ist echt cool.  6/10
42. House of Purgatory (BD) – Ordentliche, aber nicht neue Grundidee, welche durch das schmale Budget leider unter Wert verkauft wird. Obwohl nicht wirklich viel passiert, wird einen auch nicht wirklich langweilig und einige doofe Ideen halten wach. 4/10
43. Patient 7 (BD) – Horror-Anthologie welche teilweise etwas merkwürdige Kurzgeschichten verbindet. Dank Michael Ironside, der alle an die Wand spielt, und einigen wenigen gelungenen Episoden, durchaus auch mal anschaubar. Wenn auch zu lang. 5/10
44. Kin (BD) – Die Jugend-Variante von Laserblast, mit höheren Action- und Gewaltanteil hätte der Streifen viel mehr Potential, ist durchaus unterhaltsam und bietet immerhin zwischendurch ganz nette Action. Aber hier haben wir abermals ein sehr offenes Ende. Erstaunlich wie verzweifelt Produzenten sind und ein Franchise erschaffen wollen. Selbst bei so kleinen Produktionen. Immerhin solide Unterhaltung.  6/10
45. Atomic Eden (BD) – Billig, teilweise holprig aber irgendwie auch charmant. Zum Glück haben wir Mike Möller, der bei der Action grandios abliefert. Sonst teilweise gruselige Leistungen der Darsteller, aber das war auch schon früher so und an diesen B-Filmen orientiert sich Atomic Eden natürlich. Leider ist die Story eher schwachbrüstig und teilweise zündet das Geschehen nicht so richtig. Dennoch bin ich dankbar für den Versuch und hoffe in diese Richtung geht noch was. 5/10
46. Another Wolfcop (BD) – Knackiger als der Vorgänger und dank der bescheuerten Story auch deutlich Comichafter. Leider kann er nicht ganz das Tempo des Beginns halten, aber die Figuren sind sympathisch und einige Gags funktionieren gut (aber nicht alle!). Darf gerne noch ein Teil kommen, aber dann muss der Wolfcop bitte, einfach mehr in Action sein. 6/10
47. Deadpool (BD) – Kruder Humor und mit viel Herzblut umgesetzte Comicverfilmung. Sehr gelungen. 8/10
48. The Equalizer 2 (BD) – Schwächere Fortsetzung, welche sich in zu vielen uninteressanten Nebenplots verläuft (eine Vaterfigur für einen Jugendlichen? Wirklich? Schon wieder?) und die Hauptstory eher vernachlässigt. Dadurch entstehen doch einige Längen, welche auch nicht durch die wenige, aber coole Action aufgefangen werden.  6/10
49. Dark of the Sun (BD) – Krachiger Söldnerstreifen, der vor allem für seine Zeit mit einer gesunden Härte daherkommt. Hat auch auf Blu-ray und über die vielen Jahre, wo ich ihn nicht mehr gesehen habe, nichts von seinen Reiz verloren. Macht Spaß. 8/10
50. Zombie Nightmare (BD) – Kann ein Film schlecht sein, der mit dem Song Ace of Spades beginnt? Ja, allerdings. Zwar ist das Ding hier eine echte Gurke, aber teilweise so doof, dass man ihn durchaus ertragen kann. Zumindest heutzutage. Damals als Kind fand ich den nur Scheiße. 4/10
51. Shocking Dark (BD) – Bruno Mattei in seinem Element. Er verwurstet Aliens mit dem Terminator und wirkt dabei noch dilettantischer als sonst. Ich mag seine Filme ja meistens, aber Contaminator ist einer seiner schwächsten. Etwas zu billig und zu schwach eingefangen. Da hilft die unfreiwillige Komik auch nicht. Auch weil die geile Idee mit dem überschwemmten Venedig gar nicht zum Zuge kommt und alles im üblichen Fabrikgebäude spielt. Weiterer Minuspunkt sind die beschissenen Mimen. Hier fehlt eindeutig einer vom Kaliber eines Reb Brown, Miles O’Keeffe oder Brent Huff. Es gibt deutlich geilere Vincent Dawn Filme, warum kommen diese nicht auf Blu-ray raus? 3/10
52. Dead Zone (BD) – Erstaunlich zurückhaltender und etwas zu episodenhafte Verfilmung nach einem Stephen King Roman. Dennoch war er auch mal wieder einen Blick wert. 6/10
53. Primal Rage (BD) – Braucht etwas zu lang (und ist auch insgesamt ein Tick zu lang geraten) um in die Gänge zu kommen, aber dann kommt durchaus Stimmung auf in diesem Bigfoot/Predator Verschnitt. Vor allem gibt es einige wunderbar blutige und Handgemachte Effekte. Leider muss am Ende mal wieder ein Twist folgen, statt einer Figur einfach mal (wie im Vorbild Predator) den Sieg zu gönnen. Sonst aber einer der besten Bigfoot Filme der letzten Jahre. Was immer das heißen mag.  6/10
54. Blood Hunt (BD) – Rape und Revenge Streifen aus Australien, der wirklich nichts Neues dem Genre beizutragen hat. Kann man mal schauen, aber etwas mehr kann man heutzutage in so einen Genre schon noch bieten. 5/10
55. Psycho Cop 2 (BD) – Nett, aber letztlich auch nur durchschnittliche Videothekenkost. Dennoch deutlich gelungener als der lahme Vorgänger. 5/10
56. Amityville 2: Der Besessene (BD) – Durchaus flotter als der Vorgänger und deswegen ebenfalls gut goutierbar. 6/10
57. Bubba – The Redneck Werwolf (BD) – Basierend auf ein albernes Comic, kommt auch der Film daher. Billig, blutig, überdreht, aber teilweise ganz witzig und mit selbst gebrannten Whiskey bestimmt auch unterhaltsam. 5/10
58. Existenz (BD) – Ein Cronenberg, der mich abermals nicht wirklich begeistern konnte. Dann lieber Videodrome. 5/10
59. Redcon-1 (BD) – Überlanger Zpmbie-Actionfilm, der zum Ende immer mehr nervt. Vor allem die theatralischen Todesszenen mit nerviger Musik und die peinlichen Rückblenden (teilweise von Dingen die zwei Minuten zuvor passiert sind) gingen mir mächtig auf den Zeiger. Dabei gibt es Momente und Action die gefallen, aber keine Ahnung warum die Macher das nicht straight durchgezogen haben.  Verdammt enttäuschend. 4/10
60. Wir (Kino) – Völlig vermurkster Thriller, der nicht nur eine sehr unharmonische und wenig sympathische Familie präsentiert, sondern an seinen massiven Logiklöchern (die will ich hier gar nicht alle aufzählen) in der Handlung verreckt. Dazu kommen wenig Spannung, völlig unpassende Comedy-Elemente und eine Auflösung, welche einen mehr und mehr verärgert. Ich gehe ja nur noch gezielt ins Kino, aber der hier war das schlechteste seit langer Zeit (im Kino). Zum Glück war es umsonst und einige Sequenzen durchaus solide. 4/10
61. Bad Time at the El Royale (BD) – Der zweite Drew Goddard Streifen kommt nicht an Cabin in the Woods heran, ist aber dennoch sehr gut genießbar. Leider ist der Film (mal wieder) viel zu lang ausgefallen und nicht alle Überraschungen zündeten gleichermaßen. Dafür gefallen aber die Darsteller und die durchaus schönen Gewaltmomente. 6/10
62. Overlord (BD) – Leider konnte auch Overlord die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Das Setting ist zwar prima und die Humorlose Herangehensweise muss man unbedingt positiv erwähnen, aber einige Längen und zu wenig Horroranteil schmälert das Gesamtergebnis. Dafür sind Effekte und Masken prima und auch der Beginn kommt gut rüber. Wenn es noch mehr in der Stadt zur Sache gegangen wäre und hätten wir mehr Kreaturen serviert bekommen, wäre der bestimmt ein Knaller gewesen. So ist der gut, aber nicht mehr. Trotzdem traurig das solche Streifen untergehen und "Wir" hunderte Millionen einspielt. 7/10
63. Triple Threat (BD) – Auch hier war zu erwarten, dass die Hoffnungen einen ultimativen Actionkracher zu bekommen,  nicht erreicht werden können. So ist es denn auch gekommen. Klar kracht es hier ordentlich und es gibt auch rasante Action und Kämpfe zu sehen, aber irgendwie zündet es nicht endgültig. Mag an der doch sehr dünnen, bis unrund wirkenden Story liegen (was mich aber eigentlich wenig stört), oder an den etwas misslungenen Mittelteil. Dabei gibt es echt geile Sachen, wie der Beginn oder der Überfall auf das Polizeirevier. Aber gerade die Kämpfe wirken, trotz Profi Tim Man, niemals so wuchtig wie sie hätten sein müssen. Guter B-Action-Kracher, der aber noch mehr hätte sein müssen. 7/10

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mile 22 - sehe ich sogar etwas besser als du. Nicht nur die Action, auch wenn es etwas überzogen war, der Heroe der Geschichte ist ein echtes Arschloch. Warum nicht? Immer die blöden netten, die den ganzen Film über strahlen? Und die miesen Kritiken? Bei den meisten davon weiß man ja, woher es kommt. Sollte man also nicht zu eng sehen. 7/10
Hotel Artemis - hier ziehe ich etwas ab. Mittelmaß für 5/10.
Atomic Eden - da bin ich wieder anderer Meinung, wie ich ja schon ausführlicher erläutert hab. Trotz aller Mängel immer noch besser als der meiste Ami- oder Britenschrott, der in letzter Zeit aufgefahren wurde. Mike Möller ist ein Plus und ich bin froh, dass man sich in Deutschland überhaupt noch dieser Action widmet.
Another wolfcop - nettes Späßle, kann gerne noch einer kommen. Passt schon so.
Deadpool - lass ich so gelten.
The Equalizer 2 - auch da bin ich bei dir und frage mich, was die ganzen Jubelarien sollten.
Dark of the sun aka Katanga - einer meiner Favoriten mit ner 9/10.
Primal Rage - Auch schon etwas ausführlicher abgehandelt und ich sehe ihn besser. Warum mal ner Figur wie in Predator den Sieg gönnen? Weil in der Zeit zuvielen der Sieg gegönnt wurde, war langweilig. Irgendwann setzte dann eine Welle ein, die die Figuren dann einem härteren Schicksal aussetzten und mittlerweile stimmt die Mischung einigermaßen. Nö, als Nachteil empfinde ich den Schlusstwist icht.
Redcon-1 - auch schon zu geäußert. Leider viel Ptential verschenkt.
Overlord - als nee. Bestenfalls ne 6/10. Alles schon dagewesen. Kommandonummer, die halt keinen James Ryan hat, aber Monster. Wäre ja eigentlich ein Pfund, aber das alles hangelt sich zu sehr an bekannten Mustern hoch.

Gruß
Harry

Brice hat gesagt…

Mile22 hatte ich tatsächlich liegen lassen wegen der miesen Meinungen. Vielleicht gebe ich dann doch noch eine Chance.

Equalizer 2 fand ich gut, die Drama Elemente funktionierten im 1. Teil etwas besser, aber auch da war es ja ehrlich gesagt schon nichts neues, sondern einfach nur gut gemacht. Vorteil von 1 war aber vor allem Marton Csokas als richtig guter Fiesling. Dafür war das Sturmfinale in 2 auch wieder genau mein Ding. Etwas schwächer insgesamt ja, aber das erwartet man ja schon.

Randnotiz, Cabin in the Woods fand ich schon immer total überbewertet. Mich hat der Film damals fast schon richtig geärgert, weil es nach gutem Beginn dann ausgerechnet die Hinterwälderfamilie wurde und der Film dann nicht viel neues Bot, außer den Hintergedanken.

Triple Threat sehe ich auf einem ähnlichen Level wie Skin Trade, der war auch ganz nett, aber mir ging es da ähnlich, irgendwas fehlte. Trotzdem ein guter Actionfilm.

Anonym hat gesagt…

@Brice. Lass dir gesagt sein, dass die Hauptfigur in Mile 22 wirklich ein richtiger Arsch ist. Nicht irgendwie nur ein Knurrhahn mit irgendwoe einem Funken Nettigkeit verborgen - nö, er fieser Drecksack, dem man morgens bei der Erstbegegnung gleich mal eine reinhauen möchte. Und dann noch eine und noch eine. Und weil derartige Figuren viel zu selten NICHT auf der Feindesseite sind, konnte ich es hier akzeptieren.
Was Shane zu dem offenen Ende schreibt,ist leider nur zu richtig. Ein Cliffhanger, der in "24" echt Furore gemacht hätte. Vielleicht übernimmt ja Netflix die Fortsetzung.

Gruß
Harry

McClane hat gesagt…

Vollends unterstreichen kann ich deine Ansichten zu "Triple Threat", "Overlord", "Deadpool", "The Equalizer 2" und "Psycho Cop 2".
"Dark of the Sun" sehe ich ähnlich, aber leicht schwächer.

"eXistenZ" fand ich beim ersten Sehen auch nicht so super, aber ich finde der gewinnt, hat mir beim zweiten Schauen besser gefallen. Ich mag diese Fleisch-Variante von Cyberspace/Virtual Reality und die ganzen Mindfuck-Ebenen.
"Dead Zone" finde ich noch besser, gehört zu meinen Cronenberg-Favoriten. Dafür war ich von "Videodrome" damals etwas enttäuscht.

"Bad Times at the El Royale" war nicht so gut wie "Cabin in the Woods", aber ich fand den echt launig, gerade in Sachen Charaktere, Dialoge, Styling. Lässt nur etwas nach, wenn die Katze aus dem Sack ist bezüglich der ganzen Handlungsfäden.

"Venom" verbuch ich als interessant gescheitert. Stilistisch unausgewogen, die Comedy-Einlage im Restaurant ist eher peinlich und der Showdown unansehnlicher Pixel-Klumpatsch, aber die Verfolgungsjagd rockt dank uns Spiro und Tom Hardy rettet in der Hauptrolle noch was zu retten ist.

Bei "Mile 22" kann ich aber echt nicht groß was loben. Die Prämisse von der Höllenjagd durch ein feindliches Umfeld wird vollkommen verdödelt (man wartet den halben Film bis es mal losgeht), das Ende ist eine Frechheit, die Figuren unsympathisch und dass man bei Leuten wie Uwais und Rousey auf so ein Schnittgewitter setzt, ist auch Verschwendung. Und ja, ich fand den Schnitt teilweise echt bärig schlecht. Kann mich noch an die Szene im Diner erinnern, wenn Uwais jemanden in Einstellung A wegkickt und der in Einstellung B gezeigte Treffer gar nicht dran passt. Gerade angesichts des Potentials in meinen Augen ein echtes Ärgernis.