Dienstag, 4. August 2020

Shane Schofields Film-Report: Juli 2020

Ein weiterer Monat ist um und außer einigen guten Filmen, war der Monat eher ein Schuss in den Ofen. Aber es passt zum Jahr 2020, was wirklich bisher wenig bis gar nichts positives hervorgebracht hat. 

ROT = ERSTSICHTUNG / GELB = ERNEUTE SICHTUNG


168. Under Siege (BD) – Wohl Steven Seagals bester Streifen. Was aber vor allem an seine Gegner und der markanten Besetzung dieser liegt - Tommy Lee Jones, Gary Busey und  die anderen machen einfach Laune. Da fällt gar nicht so auf, dass die Action wenig spektakulär und erst zum Ende hin zahlreicher wird. Doch die Regie von Andrew Davies gibt dem Film Qualitäten, die vor allem später nie wieder erreicht wurden. Vielleicht lag es auch daran, dass Seagal noch nicht dachte der Filmgott schlechthin zu sein. 8/10

169. Berserker (BD) – Bär oder Geist? Jedenfalls werden farblose und zu alte Teens durch die Wildnis gejagt und getötet. Das alles ist aber verdammt dröge und billig eingefangen. Mal wieder gesehen und das reicht jetzt auch für immer. 4/10

170. Hellmaster (BD) – Etwas krudes und wenig aufregendes  Horrorstück mit dem gerade verstorbenen John Saxon, der sich in eine Reihe typischer Videothekenheuler einreiht. 5/10

171. Omega Syndrome (BD) – Solides B-Action-Ding, welches etwas mehr Action gebrauchen könnte, aber sonst durchaus in Ordnung geht – was auch an Ken Wahl liegt, den ich gerne in solchen Rollen gesehen habe. 6/10

172. Sniper: Assassin`s End (BD) – Auch Teil 8 (!) der Sniper Reihe ist durchaus gut gelungen und so bleibt die Serie auf einem anständigen Niveau. Zwar fällt hier die Action wieder etwas weniger und gerade im Finale recht unspektakulär aus, aber die Bekannten Gesichter und neue interessante Figuren werten den Film noch einmal auf. Auch einige Einstellungen und Spielereien passen. Darf gerne weitergehen oder einen Spin-Off bekommen.  6/10

173. The Kick-Fighter (BD) – Mit diesem Film schafft es einer der schwächeren Richard Norton Film seinen Weg auf eine Blu-ray. Da wäre mir Mission Terminate tausend Mal lieber gewesen, aber natürlich freut man sich überhaupt über solche Dinger. Hier fallen die Kampfszenen leider enttäuschend aus – vor allem bei dem was Norton eigentlich kann. Für B-Fans geht es aber dennoch klar. 5/10

174. Kill Zone aka SPL (BD) – Lohnt sich schon alleine für die letzte halbe Stunde. Sonst ziemlich düster und wenig positiv in seiner Grundstimmung. Dafür aber natürlich mit einigen geilen Fights versehen. 7/10

175. Cabal (BD) – Nein, nicht der Nightbreed sondern ein neuer Film von Rene Perez, der eine Mischung aus Action und Horrorfilm ist. Wider etwas besser, aber man hat nicht das Gefühl, dass wirklich irgendeine Steigerung in Sachen Budget oder Leistung zu erkennen sind. Das die Story völlig bescheuert ist, wird auch keinen überraschen. Trotz seiner kurzen Länge gibt es sogar etwas Langeweile zu erleben, aber auch einige Action die okay ist. Perez hat schon schlimmeres abgeliefert, aber auch etwas Besseres.  5/10

176. Candy Corn (BD) – Wie diverse andere Horrorfilme ist auch Candy Corn eine Hommage an die 80er. Leider fehlt mir einiges an Tempo und auch die Figuren sind einem relativ egal. Pancho Moler ist dafür als Dr. Death ziemlich gut und auch wenn Tony Todd wenig zu tun hat, ist es immer schön ihn zu sehen und reden zu hören. Alles ganz nett und mit Handgemachten Effekten versehen, aber wenig inspirierend und auch optisch etwas fad. 5/10

177. Under Siege 2: Dark Territory (BD) – Schon die Fortsetzung fällt deutlich schwächer aus und einige Effekte waren schon damals eine Frechheit. So wirklich zündet das Konzept auch nicht, auch wenn mit Eric Bogosian und Everett McGill wieder einige starke Gegner gecastet wurden. Zwar kracht es mal ganz nett, aber vieles ist auch einfach zu plump und doof. Insgesamt eine Enttäuschung. 5/10

178. 21 Bridges (BD) – Hier hatte ich doch deutlich mehr erwartet und auch wenn das Tempo in Ordnung ist, packt einen die Handlung nicht so wirklich und auch die Twists sind wenig überraschend. Außerdem wirkt Bosemans Rolle etwas zu sehr Klugscheißer und dadurch wenig sympathisch. Echt gute Cop-Thriller sind auch weiterhin eher Mangelware. 6/10

179. Manhattan Baby (BD) – Schon einer der schwächeren Fulci Filme, mit etwas verquaster Story und wenig aufregenden Momenten. Immerhin ist die Musik gewohnt nett. 5/10

180. Sorceress (BD) – Jim Wynorski bietet für fast jeden Männergeschmack (Linda Blair, Julie Strain, Rochelle Swanson, Toni Naples, Kristi Ducati etc.) etwas und zeigt viele entblößte Körper in einen typischen Videotheken-Erotik-Thriller mit leichten Horroreinflüssen. Dank gern gesehener Darsteller wie Edward Albert, Michael Parks oder Larry Poindexter, viel Sex und flotten Tempo lässt sich der gut wegschauen.  Aber man muss auch feststellen wie schlecht Linda Blair schauspielert. War insgesamt  ganz nett. 6/10

181. Deep Rising (BD) – Mein Lieblingsfilm von Stephen Sommers und gerne hätte ich eine Fortsetzung gesehen welcher dann auf der Insel spielt. Treat Williams ist großartig als Anti-Held, Famke Janssen ist hier echt heiß und auch die restliche Schar an Darstellern sind cool. Hohes Tempo, viel Action und auch einige veraltete Effekte mit denen man leben muss. Macht aber immer wieder Laune! 8/10

182. Terminator: Dark Fate (BD) – Lange habe ich mich nicht getraut den Film eine Chance zu geben, es aber nun doch mal getan. Letztlich nicht so schlecht wie befürchtet, aber auch weit weg von der Qualität der ersten beiden Teile. Dazu kommen einige sehr fragwürdigen Storyentscheidungen, teilweise schwache Effekte und wenig aufregende Actionszenen. Am schlimmsten ist aber Natalia Reyes die einfach schlecht ist und dabei lächerlich wirkt. Auch der feindliche Terminator ist nicht besonders charismatisch und bietet wenig neues.  Dafür sind die Davis und Hamilton nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Doch nicht Scheiße, aber eigentlich auch ziemlich überflüssig. 5/10

183. Sie Leben (BD) – John Carpenters Sozialsatire mit einem extrem coolen Roddy Piper, der hier nach eigentlich viel erfolgreicher im Actionsektor hätte sein müssen. Er harmoniert toll mit Keith David und die Idee ist einfach spaßig und vermutlich gar nicht mal so weit hergeholt *gg*. Die durchlaufende Musik ist der Hammer und die Stimmung einfach gelungen. Nur das Finale fand ich immer etwas schwach. Aber sonst immer wieder so gut wie beim ersten Mal. 8/10

184. The Mandalorian (Disney +) – Nachdem Star Wars eigentlich schon erledigt war (neue Trilogie), kommt diese coole und gelungene Serie daher.  Hier passt eigentlich fast alles, auch wenn man schon die Limitierung einer Serie erkennen kann. Dennoch kommt endlich mal wieder Stimmung auf und die Titelmelodie ist ebenso cool wie der Abspann. Dazu gute Gaststars und einiges an Action. Ja, kann gerne so weiter gehen. 8/10

185. Natural Born Killers (BD) – Jahre her das ich den gesehen habe und auf Dauer ist der Film einfach anstrengend, weil zu weit drüber. Jeder Darsteller (Jones, Downey) wollte scheinbar beim overacting am besten abschneiden und nur Woody Harrelson ist ziemlich cool und fast ein Ruhepool. Lustig auch das einige Tom Sizemore Szenen an seinen späteren Porno erinnerten – echt schade dass er so abgestürzt ist. Sonst sicherlich ein wilder unkonventioneller Trip, der mich aber nie richtig begeistern konnte wie andere „Kultfilme“. 6/10

186. The Informer (BD) – Gut gespielter und optisch schicker, durchaus ansprechend erzählter (Knast-)Thriller mit wenigen, aber knackigen Actionmomenten. 7/10

187. Harley Davidson and The Marlboro Man (BD) – Total entspanntes, cooles und sehr unterhaltsames Männerkino aus einer besseren Zeit. Macht immer noch Spaß, auch wenn einiges ziemlich Banane ist. 7/10

188. Deadline (BD) – Mysteriöser und merkwürdiger Thriller mit einigen Verweisen was Horrorfilme angeblich anstellen könnten. Erstaunlicherweise niemals in Deutschland erschienen, trotz ansprechender Inszenierung und Leistungen der Beteiligten. Aber vielleicht lag es auch an der doch nicht alltäglichen Handlung und der  ein oder anderen Länge. Ich hatte auch etwas ganz anderes erwartet, aber das ist ja mein Problem...  6/10

189. Man on Fire (BD) – Denzel Washington in einem Rachethriller der etwas zu lang geraten ist und im technischen Schnick-Schnack schwelgt und es dabei übertreibt. Sonst sehr gut gespielt und melancholisch in der Stimmung. Warum aber die Romanfigur mal wieder die Hautfarbe wechseln musste und das Sterben der Figuren vertauscht wurde, bleibt mal wieder offen. Aber ebenso sehenswert wie die Erstverfilmung mit Scott Glenn. 7/10


4 Kommentare:

Brice hat gesagt…

Under Siege 1 ist schon richtig cool im Gesamtpaket und ja der zweite fällt ab, aber ich finde den immer noch recht unterhaltsam und an guten Tagen finde ich ist er ne 7, sonst ne gute 6.

Bei The Mandalorian war halt grade gut das es "kleiner" war, hoffentlich können sie sich das erhalten und landen nicht wieder nur bei Effekten ohne sonst irgendwas. Gleiche Wertung.

Sie Leben hab ich noch irgendwo im Keller auf Original VHS ... Bestimmt 20 Jahre her das ich den gesehen habe. Glaube aber das der mich damals nicht so gepackt hat.

The Informer empfand ich auch ähnlich gut und sympathisch. Genau wie Deep Rising, wobei ich die Effekte nicht so schlimm finde, die richtigen Sets und 1-2 Splatter Szenen überwiegen das locker.

21 Bridge wäre mit besserer Story auch besser gewesen. Brücken waren ja letztendlich kein Thema ... Action und Atmosphäre waren aber gut. Bin schon froh das im Actionthriller Bereich überhaupt mal wieder was mit mehr Budget kam.

Man on Fire hingehen finde ich ziemlich überragend. Den Roman kenne ich nicht, aber Washington passt extrem gut. Machart, Soundtrack sowie den ruhigen Anfang finde ich super. Einer meiner absoluten Lieblingsfilme von einem meiner Lieblingsregisseure. Hier gebe ich eine seltene 9. Übertrieben hat Scott es für mich erst in Domino, danach wurde es wieder solider.

McClane hat gesagt…

Zustimmung bei "21 Bridges" (nett, aber zu wenig aus der Prämisse gemacht, die immerhin den Titel stellt), "Sie leben" und "Killzone SPL".

"Under Siege" finde ich etwas besser, noch mehr "Under Siege 2". Den seh ich auf Augenhöhe mit dem Erstling, vielleicht sogar etwas besser, weil er die Action etwas besser verteilt. Verstehe gar nicht, warum du (und manch anderer) einen so großen Qualitätsunterschied zwischen den beiden sieht.

Dafür bist du immer noch viel zu gnädig zu "The Kick Fighter" und "Omega Syndrome". Klischeehafter, langweilig erzählter B-Actionschlonz, bei denen noch nicht mal die wenigen Actionszenen irgendwie kicken.

"Deep Rising" und "Harley Davidson & Marlboro Man" find ich beide ganz nett, aber nicht ganz so gut wie du. Bei Stephen Sommers seh ich "Die Mumie" ganz vorn, dahinter dann "Odd Thomas". Aber "Deep Rising" ist schon insofern nett, dass man einen klassischen B-Stoff kinotauglich aufmöbelt und mit Stars aus Hollywoods zweiter Reihe besetzt, das ist schon sympathisch. Das Sequel hätt ich mir auch angesehen.

"Natural Born Killers" find ich etwas schwächer. Ich hab es drei Mal mit dem Teil versucht, aber ich find den zu gewollt, zu anstrengend (später beim Gefängnisausbruch wird es erträglich) und bei weitem nicht so medienkritisch oder satirisch wie Stone sich das vorstellt.

"Man on Fire" fand ich dagegen etwas stärker, IMO Scotts bester Film post-2000. Die Erstverfilmung liegt hier rum, wollte ich demnächst mal schauen. "The Mandalorian" steht auf der Watchlist, "The Informer" pack ich mal drauf - hab da jetzt mehrfach Gutes drüber gehört.

Shane Schofield hat gesagt…

Danke für euer Feedback. Wie immer;)

Anonym hat gesagt…

Also SPL fand ich relativ langatmig, jedoch die letzten beiden Fights knallen enorm.

Under Siege 2 sehe ich ähnlich wie mein Vorredner. Im gesamten gefällt der mir mindestens gleich wie der Erste.

NBK jedoch finde ich sehr stark. Diese völlige Abgedrehtheit, ständigen Optikwechsel ein genialer Tommy Lee Jones zum Schluss usw finde ich schnüren ein Gesamtpaket welches man selten zu Gesicht bekommt.
Kann allerdings auch jeden verstehen der damit nichts anzufangen weiß.