Freitag, 18. August 2017

Buchreview "Die Opferung" G. Masterton

Graham Masterton. Existiert das verrufene Fortyfoot-Haus wirklich, oder ist es eine Spiegelung aus Vergangenheit oder Zukunft? Und was haust dort auf dem Dachboden? Ratten? Nein, es ist Brown Jenkin – und der ist weitaus schlimmer, als es Ratten je sein könnten. 

David Williams ist derzeit nicht gerade der Mensch mit dem größten Glück auf der Welt. Seine Frau ist mit nem anderen Kerl abgezogen, winselt jetzt aber rum, dass sie den sohn Danny angeblich zu wenig sieht und David sie bei ihm schlecht machen würde. Geschäftlich ist er auch am ende und somit auch finanziell. Da er aber für sich und Danny Geld zum Leben braucht, nimmt er einen Job in einem Dorf auf einer kleinen Insel an. Er soll das Fortyfoot-Haus renovieren. Es dauert nicht lange, das machen unheimliche Geräusche ihnen zu schafffen. David forscht nach und entdeckt seltsame Bildnisse, gruselige alte Männer, einen Kinderfriedhof und düstere Räumlichkeiten. Doch er findet auch Liz, mit der er eine wunderbare Zeit verlebt - bis plötzlich Menschen umkommen, er Ratfaces sieht und einen finsteren Raum auf dem Dachboden entdeckt, der ihn zu unbeschreiblichem Grauen führt.

Horror, das Genre, für das man studiert haben muss, um es verstehen zu können. So äußern sich diverse Schlauberger ziemlich überheblich gegenüber Leuten, denen ein Buch nicht wirklich gefällt. So auch mehrfach geschehen bei diesem Werk von Graham Masterton. Um es vorweg zu sagen, mir würde vermutlich auch jemand mitteilen, ich müsse doch studieren, da ich einige Passagen des Buches als eher zäh empfand. Der Anfang ist gelungen, die Spannung wird aufgebaut, die Figuren vorgestellt. Dabei darf man sich auch schnell darauf einigen, dass die Ex des Protagonisten ne weinerliche Egoistin fernab jeglicher Realität ist. David versucht sein Bestes, um den Jungen und sich gut über die Runden zu bringen und entpuppt sich als netter Dad und Held der Geschichte. Und mit dem ersten Auftauchen der Geräusche steigt auch der Spannungspegel, der anhält und weitere unheimliche Momente bietet, bis dann Liz in das Leben der beiden tritt. Das folgende Geschehen hat zwar einen Zweck für die Story, zieht sich aber meines Erachtens zu lange hin, bevor das letzte Drittel dann zu einem furiosen Finale kommt, das dann auch einige Härten aufzubieten hat. Das Buch enthält alle Zutaten für einen brauchbaren Horroroman, ist unterhaltsam, bietet - bis auf die Ausnahme - Abwechslung und liest sich flott weg. Dann aber schon von "5-Sterne-Literatur" zu faseln und andere Meinungen niederzumachen, ist unverschämt. Und ganz nebenbei hat der Junge mit seinem Fußball irgendwann seinen "Helden" Paul Gascoigne "gespielt",wie man das halt so macht in dem Alter. Hätte David gewusst, was aus dem damaligen Superstar wurde, hätte er das seinem Sohn mit einer Aktion, die in der Handlung des Buches möglich wäre, erspart.😀 Ein nettes Buch, das sich um einen Spagat zwischen Anspruch und reiner Allerweltsware bemüht, den aber nur bedingt zustande bringt. Mittelmaß auf 380 Seiten - für mich - und nicht mehr. Empfehlung daher nur bedingt. Fans werden das eher anders sehen und es bejubeln. Sei ihnen von Herzen gegönnt.

2 Kommentare:

Shane Schofield hat gesagt…

Wo bist du denn jetzt schon wieder angeeckt? Muahahahah

Anonym hat gesagt…

Niemand. Aber wenn mir was ganz allgemein gegen den Strich geht, auch wenn ich nicht persönlich betroffen bin, dann mach ich das schon deutlich.

Gruß
Harry