Emmy Laybourne. Ein Tsunami verwüstet die Ostküste der USA. Vierzehn Jugendliche stranden in einem einkaufszentrum. Der Strom fällt aus. Aus der nahen Chemiefabrik entweicht eine giftige Wolke. Der schüchterne Dean muss über sich selbst hinauswachsen, um sich und die anderen zu retten - nicht zuletzt das mädchen, in das er schon lange heimlich verliebt ist.
Jahr 2045. Dean und sein jüngerer Bruder Alex erreichen den Schulbus wie gewohnt auf den letzten Drücker. Die üblichen Kabbeleien hören auf, als plötzlich etwas wie Schüsse auf die Dächer der beiden Busse einhämmert. Schnell erkennen Schüler und Busfahrer, dass es Hagelkörner sind. Was heißt Körner? Golfbälle. Der Fahrer des Busses, in dem Dean sitzt, wird durch die Windschutzscheibe von einem dieser immensen Hagelbrocken getroffen und verunfallt das Fahrzeug. Der zweite Bus mit einer resoluten Fahrerin kommt nahe heran, sodass die überlebenden Kids umsteigen können, bevor ihr Bus explodiert. Dean wird dabei von Niko, einem der älteren Jungen, gerettet. Sie werden unter Mühen zu einem Shopping Center kutschiert und wundern sich, dass dort noch keine Angestellten sind. Die sind schon da, liegen aber unter dem tödlichen Eishagel begraben. Keine Chance gehabt. Nachdem die Kinder im Inneren in Sicherheit sind, macht sich die Fahrerin auf, irgendwo Hilfe zu organisieren. Die Kids sollen in der Zwischenzeit auf Jake hören, der eh der coolste Typ an der Schule ist. Was anfangs noch wie ein Abenteuer anmutet, wird bald zu einem Schrecken. Die kleineren Kinder im Alter von sieben bis zehn bekommen es doch schnell mit der Angst zu tun. Und dann schaffen sie es, einen wirklich altmodischen Fernseher zum Laufen zu bringen. Was sie erfahren müssen ist grauenhaft. Ein Forschungszentrum der Armee wurde zertrümmert und dabei ist eine biologische Waffe in Form einer Wolke ausgetreten, die auf die jeweiligen Blutgruppen auch eine jeweils andere Auswirkung hat. Vom Ausschlag bis ungehemmten Aggressionen ist alles dabei. Glücklicherweise lassen die Auswirkungen nach, wenn man rechtzeitig in Sicherheit kommt. Sie dichten alles ab, verrammeln das Tor und richten sich jetzt endgültig in der Shopping Mall ein.
Endzeit für Kiddies. Gefahr nicht nur durch den Sturm, auch durch die Giftwolke und dann die Gruppendynamik, wenn sich mehrere Personen auf so engem Raum über längere Zeit zusammenraufen müssen. Es gibt Reibereien, Streit um die Führungsposition und andere Konflikte. Und eben noch die verliebten Jungs und Mädels. Da sind die geborenen Anführer und die Mitläufer. So werden sie zu Beginn vorgestellt - und im Laufe der Handlung zeigt ein jeder, was in ihm steckt oder ob er nur ein großmäuliger Blender war. Alle machen ein Entwicklung durch, manchmal nachvollziehbar, manchmal nicht unbedingt. Eigensinnigkeit und Geltungssucht gefährden den Gruppenfrieden, ein Mädchen setzt sich sogar innerhalb ihres Domizils ab und verbleibt fortan in ihrem Versteck. Und Emmy Laybourne hat in ihrem Buch für Jugendliche eindeutig auf Emotion gesetzt, sorgt für einige dramatische Szenen, ohne diese mit allzu viel Härte zu garnieren. Trotz einiger spannender und im Ansatz brutal anmutender Szenen, schießt sie nie übers Ziel hinaus, bleibt ihrem Stil treu, der recht leicht lesbar und wenig kompliziert ist. Was sie aber auch macht - und es gut in die Story einbindet - ist, eine deutliche Kritik an der Speicherung sämtlicher Daten in einem Medium wie z. B. der Cloud (Im Buch National Contactivity) zu speichern. Fällt eine Komponente aus, ist alles hin. Und die Versprechen von Regierung und Anbietern über absolute Sicherheit sind passe. Und als sie dann einen altmodischen TV zum Laufen bringen, werden sie von der Mledung überrascht, dass ihr aller verehrter Präsident (Warum die Fritzen dort so verehrt werden, will sich mir bis heute nicht erschließen. Es sind Politiker und die haben alle ein Prolbem mit der Wahrheit.) an einem geheimen Ort in Sicherheit ist, während die Bevölkerung von Colorado sich mit dem chemischen Kampfstoff auseinandersetzen muss, der von ihrer ach so gütigen Regierung entwickelt wurde. Schwer für die Kinder, das zu verstehen. Und die Erzählungen von Max, was der alles so mit seinem Vater erlebt hat, deuten auf eine schwer gestörte Familie hin, in der der Kleine aufwachsen muss. Und als dann Erwachsene in die neue Welt der Kinder eindringen, wird schnell deutlich, dass von denen auch eine große Gefahr ausgeht, die die Gruppe sprengen könnte. Einige Spannungsspitzen in einer leicht konsumierbaren Dystopie für Jugendliche um die 14 Jahre, die zudem stellenweise deutlich macht, dass sie von Frauenhand verfasst ist, machen Laune. Kein großer Wurf (zumindest nicht für Erwachsene), aber flott und einigermaßen unterhaltsam ist dieser erste Teil einer Trilogie schon.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen