
Freitag, 31. Oktober 2008
Buchreview "Credo"

Währenddessen sieht ein skrupelloser Fernsehprediger seine große Chance gekommen: Ihm wird die Information zugespielt, dass in dem Forschungslabor der Urknall simuliert und die biblische Schöpfungsgeschichte widerlegt werden soll. Sofort stachelt er mit einer Hetzkampagne religiöse Fundamentalisten auf, diese Blasphemie im Keim zu ersticken. Es kommt zur Katastrophe.
Preston, die eine Hälfte des Autoren Duos Lincoln Child und Douglas Preston, hier zum dritten Mal auf Solopfaden. Mit seinem "Glaubensthriller" lässt er sich anfangs genug Zeit, um die verschiedenen Figuren einführen zu können. Da wären zum Beispiel die Hauptfiguren der Wissenschaftler in ihrer Forschungshöhle mit ihrem charismatischen Anführer George Hazelius, von denen jeder laut Akte einen Makel in seinem Lebenslauf hat, der ihn/sie an allem zweifeln lässt. Hinzu stößt der Privatdetektiv Wyman Ford, der noch mit dem Tod seiner Frau bei einem CIA-Auftrag hadert. Desweiteren werden ein geldgieriger Fernsehprediger, ein ebensolcher Raffzahn von politischem Lobbyisten und ein leicht verrückter Pastor in einer kleinen Navajo-Reservatssiedlung vorgestellt. Die Wege aller dieser Menschen werden sich im Laufe der Geschehnisse kreuzen, nur die Regierungsfuzzis bleiben außen vor und verschanzen sich in ihren Büros und Sitzungssälen, um ihre Karrieren oder Präsidentschftswahlen zu retten und nach Beendigung der Aufräumarbeiten, Köpfe rollen zu lassen und selbst als die weisen Retter dazustehen.
Mit dem ersten Mord kommt langsam etwas Spannung auf und die Fragen des Privatdetektivs im Kreise der Wissenschaftler werden drängender, aber als Außenseiter kommt er nicht voran, da man ihm grundsätzlich misstraut. Als dann die ersten Kontakte mit der überirdischen Intelligenz zustande kommen, nimmt das Geschehen Fahrt auf - außerhalb und innerhalb des Laboratoriums. Während drinnen über Religonen und ihren Sinn diskutiert wird, wiegeln außerhalb der TV-Prediger und der durchgeknallte Pastor die Gläubigen auf. Sollte jemand nun erwarten, dass sich der Roman in eine Diskussion um den Sinn des Daseins und der Existenz allgemein entwickeln und nur mit einer Thrillerhandlung getarnt sein, so sieht er sich gründlich getäuscht. Eher wurde die Religionsfrage und die Stellung der Wissenschaft in der Gesellschaft dazu genutzt, einen actionreichen Thriller zu verfassen. Stilistisch hat der Autor sich natürlich nicht gewandelt und bleibt auf den schon eingeschlagenen Pfaden, die er mit seinem sonstigen Mitautor bisher begangen hat. Auch die Location erinnert irgendwie am frühere Werke. Abgeschieden, fast ohne Kontakt zur Außenwelt und am Ende ohne (beweisbare) Spuren des wirklichen Geschehens zu hinterlassen, von der Erdoberfläche getilgt.
Und damit kommen wir zum dritten Abschnitt des ca. 590 Seiten umfassenden Buches. Dieser ist geprägt von Action, Katastrophenszenarios, explodierenden Hubschraubern, Kampfszenen und wildem Gemetzel. Hinweise auf Armageddon sind hier durchaus angebracht, denn die Beschreibung der Angriffe und deren Auswirkungen lassen solche Vergleiche durchaus zu, ebenso wie die Metaphern hinsichtlich Himmel und Hölle und Bezügen zu Dante's Inferno. Hier wird die in einer Bergmesa verborgene Anlage nicht nur gestürmt, sie wird in einem Höllenfeuer vernichtet, wobei unzählige Opfer zu beklagen sind. Zudem werden wir nicht mit dem üblichen Happy-End belästigt und zum Schluss bleibt nur die Frage: Das war doch nur ein grandioses Täuschungsmanöver, oder?
Donnerstag, 30. Oktober 2008
"Guitar Men" Trailer
Neuer "Kinta" Trailer
Buchreview "Unbekannt verzogen"

Michael Connelly. Henry Pierce steht mit seiner Firma kurz vor einem revolutionären Durchbruch: Er arbeitet an einem Rechner, bei dem Informationen nicht mehr mittels Siliziumchips, sondern auf Molekularebene chemisch übertragen werden. Er verhandelt gerade mit einem Sponsor, der das aufwändige Projekt finanzieren soll. So gut es offensichtlich mit seiner Firma steht, so schlecht sieht es in seinem Privatleben aus. Seine Freundin hat ihn eben erst vor die Tür gesetzt, und er musste sich eine neue Wohnung suchen. Dort erhält er vom ersten Tag an Anrufe von Männern, die eine gewisse Lilly sprechen wollen. Pierce verfolgt die Spuren der geheimnisvollen Frau und gerät dabei in eine Welt voller Internetseiten mit Call-Girls, Sex und Leidenschaften, in der ihm all sein Erfolg und Expertenwissen nichts mehr nützen. Er wird des Mordes verdächtigt, und nicht nur die Polizei heftet sich an seine Fersen.
Seine Meriten als Romanautor verdiente Connelly sich speziell mit seiner Reihe um den desillusionierten Polizisten und Privatdetektiv Harry Bosch, aber auch durch den Roman "Das zweite Herz", den Clint Eastwood unter dem Originaltitel "Blood Work" ins Kino brachte, was Michael Connelly wohl auch dazu veranlasst hat, den Regisseur mittlerweile in jedem seiner Romane namentlich auftauchen zu lassen.
Die hier vorliegende Geschichte kann man sich durchaus als Warnung zu Herzen nehmen, aufzupassen, welche Telefonnummer einem bei einem Anbieterwechsel oder Neuanschluss zugeteilt wird und was sich daraus entwickeln kann, wenn man darüber hinaus noch viel zu neugierig ist. Curiosity kills the cat.
Der Protagonist besitzt eine Firma und arbeitet an Patenten für Molekularcomputer (vergleichbar mit den Geräten aus "Die phantastische Reise" oder "Die Reise ins Ich") und man wird anhand der wissenschaftlichen Ausführungen automatisch etwas an Michael Crichton erinnert, aber ohne dass sich die Erfindung hier auf eigene Wege begibt, sondern sich "nur" ein Kriminalfall entwickelt, bei dem die Gefahr eigentlich nur vom Firmenbesitzer selbst ausgeht, da er sich unbedacht und durch seine Wissbegier letztendlich ins Pornomilieu begibt und somit seine Zukunft sowie die seiner Firma aufs Spiel setzt - und das bloß wegen einer Telefonnummer, die zuvor jemand anderem gehörte, was noch eine wichtige Rolle im Verlauf der Geschichte spielen wird.
Der Thriller steigt nicht sofort ins spannende Geschehen ein, sondern baut die Story langsam auf, um dann im Mittelteil deutlich an Tempo zuzulegen, wenn die Hauptfigur durch verschiedene Parteien bedroht wird, von der Polizei verdächtigt wird und dann die Ermittlungen auf eigene Faust fortsetzt, was ihm nicht sonderlich wohl bekommt, da er denn doch eher Forscher ist als Ermittler. Spannend und interessant bleibt das Buch die meiste Zeit über, da man nicht zu schnell erkennen kann, wer hinter der ganzen Misere steckt und sie ausgeheckt hat. Insgesamt ein guter Krimi aus der Hand eines Fachmannes, den ich Thrillerfans durchaus ans Herz legen kann, obwohl ich persönlich die Reihe um "Harry Bosch" bevorzuge, die ja vom selben Autor stammt, wie eingangs erwähnt.
Dienstag, 28. Oktober 2008
Buchreview "Der Anwalt"

Liest sich doch recht gut. Dachte ich auch und habe mir das Werk gegönnt. Selber schuld, sag ich da nur. Da wird eine Figur als Sympathieträger aufzubauen versucht, die man eigentlich nur ablehnen kann. Ein Promianwalt mit dicken Konten, Kindermädchen mit 100.000 $ Jahresverdients, damit sich ja kein Elternteil um den Sohnemann bemühen muss, fette Penthousewohnung und eine Frau, die das Geldausgeben schätzt. Daher überlegt er sich, dass weitere Kunden/Mandanten akquiriert werden müssen, damit auch noch eine Yacht, eine Ferienwohnung in den Bergen sowie ein zweites Kindermädchen für ein mögliches zweites Kind angeschafft werden können. Er hat viel und ist nie zufrieden. Als der Typ dann durch die Tragödie abstürzt und seine Frau ihn verlässt, da sie sich ohne das zuvor entlassenen Kindermädchen " richtig arm" vorkommt und sich gleich einen finanziell potenteren Ernährer sucht, macht das auf den Leser (hier auf mich) ungefähr den Eindruck, als würde man dem Herren Ackermann das Gehalt auf 5 Millionen im Jahr kürzen. Das Mitgefühl hält sich absolut in Grenzen. Und immerhin beinhaltet dieser "Absturz" für den Herren die Möglichkeit nach Entdeckung dieses Steakhouses (in dem eine finanziell gut dastehende Klientel verkehrt, wie man später feststellen darf) sich dort täglich nicht nur mit einem Steak für die arbeitslosen Mühen des Tages zu belohnen, sondern eben diesen auch fast vollständig dort zu verbringen, da er ein Auge auf die Geschäftsführerin geworfen hat. Hey, jeden Tag Steak auswärts mit Drinks und allem möchte sich jeder als Arbeitsloser auch gönnen können und dann noch bemitleidet werden, wie arm man ja dran ist.
Und blöd ist der Kerl auch noch. Nachdem man seinem "Absturz" ins Selbstmitleid eine zeitlang folgen durfte und er sich nach einer Phase ständiger Betrunkenheit (natürlich nicht mit billigem Fusel), seiner Entdeckung des Restaurants und der Feststellung, dass es dort einen Raum gibt, zu dem nur Ausgewählte Zutritt haben und in dem es ein Geheimnis gibt, wartet man sehnsüchtig, dass endlich etwas passiert, denn bis dahin war es weder ein Thriller, noch ein halbwegs interessanter Roman. Als er dann endlich Zugang zu dem Raum unter der Bedingung bekommt, dass er die rechtliche Vertretung für einen Unbekannten übernimmt, stellt sich seine Dämlichkeit sofort heraus. Ein Geschäft (Grundsücksverkauf) innerhalb weniger Stunden ohne erforderliche Papiere und völlig unter dem üblichen Preisnivaeu abzuwickeln, sollte einem guten Anwalt genügen, um sich aus dem Geschäft zurückzuziehen. Da er aber versprochen hatte, um des Zugangs zum Havana Room willen die Aufgabe zu übernehmen, sei es noch verziehen. Als er dann aber auf eben jenes Grundstück gelotst wird, um eine Leiche zu beseitigen, wäre es an der Zeit gewesen, seinen Verstand einzuschalten. Tut er nicht, also bekommt er Ärger. Übrigens - das große Geheimnis des Havana Room: dort wird Fugu (in den USA verboten) serviert, diesen giftigen Kugelfisch aus asiatischen Gewässern, den man nur absolut korrekt von Profis zubereitet genießen sollte, will man den Verzehr überleben. Das war es denn auch.
Nun entwickelt sich ein leidlich spannendes Thrillergeplänkel um das Grundstück, den Käufer sowie Verkäufer, die Leiche, die Vergangenheit einzelner Personen, alles gebührlich ausgedehnt, um den Eindruck eines literarischen Kunstgriffs zu erwecken und einer Hauptperson, die bei mir nie punkten konnte und ich daher froh war, dass ich die Lektüre beendet hatte. Einziger Sympathieträger wird gerade die Figur, die man anfangs als möglichen Betrüger dargestellt bekommt. Was den angeht ist sein Schicksal wirklich tragisch, nicht wie beim titelgebenden Anwalt, der zum Happy End wieder einen Job bekommt, seine mittlerweile geläuterte Alte (ist ja wieder Geld im Haus und man kann sich wohl ein neues Kindermädchen leisten) auch wieder zurücknimmt. Empfehlen würde ich dieses Werk niemandem, der auf gute Thriller, Action oder Ähnliches steht. Das ist eher etwas für Leute, die Mammutwerke im Dramabereich ohne allzu großes Erzähltempo für ganz große Literatur halten, aber eben nichts für mich.
Freitag, 24. Oktober 2008
Mittwoch, 22. Oktober 2008
Buchreview "Die Spur des Blutes"

G.M.Ford. Der Albtraum beginnt in Pennsylvania mit dem Tod eines Mannes, den eine bombe in Stücke reißt. Ein Jahr später zieht sich bereits eine blutige Spur bis zur Westküste, und die Kette der tödlichen Banküberfälle reißt nicht ab. Ein Verrückter scheint hinter den Taten zu stecken, ein Mann, der seine Opfer mit Bomben um den Hals in Banken schickt und Geld rauben lässt. Doch wo das FBI nur einen skrupellosen Verbrecher am Werk sieht, der beliebig tötet, vermutet der Journalist und Schriftsteller Frank Corso ein motiv und eine Botschaft. Gemeinsam mit seiner Kollegin, der Reporterin Chris Andriatta, sucht er nach dem Schlüssel der Taten. Doch je näher sie dem Täter kommen, desto schockierender die Wahrheit, die allmählich sichtbar wird.
Der sechste und letzte Roman in der Serie um den Schriftsteller Frank Corso, der, ausgestattet mit einem neuen Verleger und einem hochdotierten Vertrag, in seiner üblichen Manier provozierend und arrogant den Bewohner des ersten Tatorts die Nerven raubt. Ein kleines Städtchen, in dem alle zusammen halten und wo Verschwiegenheit erstes Gebot ist, lässt ihn informationslos daran denken, die Sache hinzuwerfen, doch eine Klausel in seinem neuen Vertrag zwingt ihn zum Weitermachen. Also stochert er herum und wird alsbald derart belohnt, dass man versucht, ihn zubeseitigen. Aus dem Krankenhaus entlassen, wird er vom FBI zur Westküste geschleppt und dort mit weiteren Fällen konfrontiert. Teils in Videos der örtlichen Behörden, teils live sieht er die nächsten Banküberfälle und bombengesteuerten Hinrichtungen unfreiwilliger Bankräuber.
Sein bekanntes Problem mit Autoritäten oder Behörden lässt ihn ständig bei FBI oder ATF anecken, die er mit seinen Sprüchen nur noch weiter provoziert, um ihnen ihre Unfähigkeit unter die Nase zu reiben. Im Laufe seiner Ermittlungen muss er feststellen, dass nicht jeder, der anscheinend auf seiner Seite ist, auch wirklich in seinem Sinne handelt. Er kann niemand vertrauen und stößt ständig auf Widerstände, während die anderen Ermittlungsbehörden sich gegenseitig den Ruhm streitig machen wollen, endlich den Durchbruch zu erzielen. In seinem üblichen lockeren und runden Stil sorgt Ford dafür, dass auch das letzte Buch um Corso nichts an Qualität einbüßt und man es bis zu einem unkonventionellen Ende zügig lesen kann.
Nachdem in den ersten ca. 100 Seiten eher Corso und seine Sticheleien gegen die Bevölkerung der Stadt in Pennsylvania im Mittelpunkt stehen, wendet sich ab dem ersten Attentat auf ihn die Story mehr dem aktionsgeladenen Inhalt zu. Garniert mit kleineren Überraschungen und Wendungen steigert sich das Ganze zu dem erwähnten Ende, das nicht in den üblichen Bahnen eines Thrillers oder Krimis mündet. Für Leser der anderen Abenteuer eine willkommene Fortsetzung und auch ein Abschied vom Protagonisten, da laut Verlag keine weiteren Aufgaben für Corso mehr folgen werden. Ansonsten gute Thrillerkost mit Actioneinlagen verfeinert.
Dienstag, 21. Oktober 2008
Buchreview "Wolfsnacht"

Ein weiteres Output skandinavischer Prägung und erster Roman einer Reihe um die Fernsehmoderatorin Kristin Bye. Der Autor hat schon durch den Roman "Frevel" auf sich aufmerksam gemacht, der sehr viel Ähnlichkeit zu Dan Browns "Sakrileg" aufweist, aber zwei Jahre zuvor verfasst wurde, jedoch erst später in Deutschland veröffentlicht wurde.
Zu Beginn erweckt die Story den Eindruck eines neuen Terror-Thrillers amerikanischen Stils, doch dass dem nicht so ist, wird bald klar. Während die Politiker hinter den Kulissen in ihren Großraumbüros national (und international) Betroffenheit bekunden und um Mittel und Wege beratschlagen, die Krise zu beenden, ohne selbst am Ende mit einem Makel dazustehen, falls etwas misslingt, also die Verantwortung immer schön nach unten weitergeben, die Presse in einer Manier Schlagzeilen produziert, wie es hierzulande nur von dem Vier-Buchstaben-Faltblatt ohne ordentliche Satzstellung bekannt ist, macht der Verhandlungsführer des Geiselbefreiungsteams die unangenehme Feststellung, dass er es mit einem außerordentlich intelligenten Gegner zu tun hat, die ihren wahren Ziele durch ständige Täuschungsmanöver zu vertuschen wissen und zudem Hilfe von außen haben, sodass die Handlungsstränge nicht auf das Geschehen im Studio beschränkt bleiben.
Um die Beweggründe der Geiselnehmer zu analysieren hat sich Egeland akribisch in die Tschetschenienproblematik eingearbeitet und verbindet Information mit seinem Story-Gerüst, ohne dabei allzu trocken zu dozieren und damit den Spannungsaufbau zu zerstören. Sein runder, gut lesbarer Stil tut sein Übriges, um das Buch zu einem echten "Page-Turner" zu machen, ohne allzu vordergründig auf Action zu setzen.
Also bis zum unerwarteten Schluss ein guter Roman des Norwegers, der auf weitere Veröffentlichungen hoffen lässt (die auch schon angekündigt wurden). Übrigens sind die Geschehnisse des Biches auf 10 Stunden komprimiert, sodass die kurzen Kapitel und schnellen Szenenwechsel eine Wirkung erzielen wie die Bildteilung bei der TV-Serie "24". Nicht unbedingt etwas für die Actionfreunde, aber als spannender Thriller durchaus empfehlenswert.
Montag, 20. Oktober 2008
Buchreview "Der Angriff"

Währenddessen sind sich auf amerikanischer Seite die Mächtigen aus Politik, Militär und Geheimdiensten uneinig, wie man gegen die Angreifer vorgehen soll. Manchen, so hat es den Anschein, kommt die dramatische Situation nicht ungelegen, weil sie sich davon persönliche Vorteile erhoffen.Schließlich setzen sich diejenigen durch, die bei aller gebotenen Rücksicht auf die Geiseln auf ein entschlossenes Handeln dringen.
Und so wird als erster Schritt Mitch Rapp, ein Mann für ganz spezielle Einsätze aus den Reihen der CIA, losgeschickt, um die Lage im besetzten Weißen Haus zu sondieren, und den Weg für die Rückeroberung zu bereiten. Rapps Mission wird zum Wettlauf mit der Zeit, doch mithilfe der Kameras, die er an wichtigen Punkten im Inneren des Gebäudes anbringt, können sich die US-Verantwortlichen ein Bild von der Lage machen - und so gehen sie schließlich das große Risiko ein und schicken ihre Sondereinsatzkräfte los, um den Amts- und wohnsitz des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stürmen. Das Leben von zig Geiseln hängt ebenso an einem seidenen Faden wie das des Präsidenten , als der entscheidende Kampf gegen die Terroristen beginnt und das Weiße Haus zum Schlachtfeld wird.
Nach seinem guten Erstling "Das Ultimatum" hier nun der erste Auftritt seines Serienhelden Mitch Rapp. die Rollenverteilung ist klar definiert. Auf der einen Seite die guten Amerikaner, auf der Gegenseite die bösen Araber, die dann ihren Albtraum in Gestalt des Mitch Rapp erleben. Dieser geht die Sache in einer Manier an, die streckenweise an Bruce Willis in "Stirb langsam" erinnert und die Gangster reihenweise eliminiert. Dazu befleißigt er sich absolut rücksichtsloser Methoden - knallhart und ohne Kompromisse. Währenddessen versuchen die Politiker außerhalb des Weißen Hauses sich über ihre Strategien einig zu werden und scheitern dabei eher kläglich.
Die gesamten Abläufe werden vom Autor in einem zügigen Fluß dargelegt, der die Spannung hochhält, obwohl er sich auch so manchen Klischees bedient, welches aber zumeist in der rasanten Handlung untergeht ebenso wie kleine Unstimmigkeiten hinsichtlich der Altersangaben so manches Helferleins, da sich sowieso fast alles um den Kern der Handlung dreht und Nebenschauplätze nur am Rande erwähnt werden. Wie der Vorgänger weist auch diese Buch einen patriotischen Grundton auf, den man auch aus den Werken eines Tom Clancy kennt, wobei dessen Ausarbeitung technischer Details intensiver dargestellt wird als im vorliegenden Werk. Rapp kämpft sich eher mit einfachen Mitteln und rüden Methoden durch die Schar seiner Feinde, findet natürlich seine Liebe und rettet den Präsidenten, der fortan große Stücke auf ihn hält. Unterstützung von Außen erhält er zudem von Mitspielern, die man schon im Vorgängerroman, in dem Rapp noch keine Rolle spielte, kennen gelernt hat.
Kurz und knapp: Einmal begonnen, möchte man das Buch nicht vor dem ende aus der Hand legen. Harter Actionstoff (Rapp sucht gar nicht erst nach Rechtfertigung für sein brutales Handeln, sondern erkennt sich als Killer im Staatsauftrag und unterschiedet sich allein dadurch von den meisten Protagonisten anderer Autoren) in Einzelkämpfermanier. Ganz klarer Lesetipp wie bisher alle veröffetnlichten Romane des Vince Flynn.
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Buchreview "Die Romanow Prophezeiung"

Eines Tages, als Lord gerade durch die belebten Straßen Moskaus spaziert, hält eine dunkle Limousine neben ihm. Ohne jegliche Vorwarnung eröffnen die schwerbewaffneten Insassen des Fahrzeugs das Feuer auf ihn. Nur mit knapper Not kann er dem Tod entkommen. Zuerst kann Miles sich beim besten Willen nicht erklären, wer ihm nach dem Leben trachtet - und vor allem, warum. Doch schon bald wird Miles in ein tödliches Netz aus Verrat und Intrigen verstrickt, das weit in die russische Vergangenheit zurückreicht. Sein einziger Anhaltspunkt bei seiner verzweifelten Suche nach der Wahrheit ist eine brisante Botschaft des zwielichtigen Priesters Rasputin - eine rätselhafte Prophezeiung, die genug Sprengkraft besitzt, um die gesamte Welt aus den Angeln zu heben: Wenn Rasputin Recht hat, fielen am 16. Juli 1918 nicht alle Mitglieder der Zarenfamilie dem Erschießungskommando der Revolutionäre zum Opfer - ein Romanow soll laut Rasputin überlebt haben.
Der Autor hat das Thema mit Informationen aus den Recherchen und Quellen, die er heranzog, gespickt, aber trotzdem ist es nur Fiktion, eine erfundene Geschichte. Das Buch wird im Wesentlichen aus der Sicht des amerikanischen Anwalts geschildert, doch um das wirkliche Komplott in Planung und Ausführung gänzlich zu erfassen, werden auch die Ränkeschmiede der russischen Gegenseite ausführlich portraitiert. Berry konfrontiert den Leser nicht sofort mit dem anstehenden Hauptereignis und hält somit die Spannung des Buches während der Ermittlungsarbeit des Hauptcharakters, die nur schrittweise vorankommt, über die gesamte Seitenzahl hoch.
Ob man dem Kernthema etwas Reizvolles abgewinnen kann, ist Geschmackssache (ich persönlich schätze gut geschriebene Russlandromane wie sie auch Glenn Meade oder Robert Harris schon ablieferten), aber sicher ist, dass der Autor hier trotz Rückblicken in den jüngeren Werdegang der russischen Nation keinen trockenen Geschichtsunterricht abgeliefert hat, sondern mit rasanter Action in der Gegenwart den geneigten Leser gut zu unterhalten weiß. Überaus spannend, modern, hin und wieder brutaler Thriller wäre wohl die treffendste Beschreibung für das Buch, in dessen Handlung Kirche, Religion und Prophezeiungen vermischt sind, da diese in Russland auch heute noch eine fast genauso große Rolle spielen, wie in der Zarenzeit, aber das Hauptaugenmerk im Bereich des Thrillers liegt.
Guter Roman, nette Idee, sauber recherchiert und flüssig umgesetzt. Durchaus zu empfehlen. Steve Berry hat mich mit seinem Erstling überzeugt, sodass ich mir auch seine Folgeromane gegönnt habe.
Montag, 13. Oktober 2008
"Feast 2:Sloppy Seconds" Kurz-Kommentar

Donnerstag, 9. Oktober 2008
"The Unborn" Trailer
Buchreview "Midas"

Herausgekommen ist hier ein gut durchdachter und strukturierter Polit- und Wirtschaftsthriller, der in einige Szenarien unterteilt ist. Es beginnt mit Terroranschlägen inklusive anschließender Zeugenbeseitigung, während ein Präsident - vom Volk umjubelt - den starken Mann spielt. So kommt es, dass mit der USA-üblichen Begründung zur nationalen Sicherheit die Bürgerrechte (Recht auf einen Anwalt usw.) abgeschafft werden und ein Triumph of Freedom Act ausgerufen wird. Zusammenhänge der Welt- und US-Wirtschaft werden detailliert dargestellt, da überall hohe Regierungsbeamte in den Aufsichtsräten Konzernriesen ihre lukrativen Nebeneinkünfte beziehen. Ist ja nicht neu, kennt man auch von den deutschen Politbonzen, die sich so bereichern als ob ihre Einnahmen aus den Positionen in der Regierung nicht ausreichen würden. Geld regiert die Welt.
Romane im Terrorismusbereich sind ja mittlerweile wie Sand am Meer auf dem Markt, doch kaum einer ist so spannend und realistisch (bei Andrews kommt es gerade auf den letzten Punkt an) hinsichtlich des Sicherheitswahnes in den USA. Es werden viele Figuren vorgestellt und ausführliche Verflechtungen diverser Personen in mehr oder weniger hohen Positionen in die verschiedensten illegalen Aktivitäten beschrieben, was dem Leser die gesamte Aufmerksamkeit abfordert, um nicht den Faden der Geschichte zu verlieren. Dies geht zwar auf Kosten der Charakterdarstellung der Figuren (abgesehen vom Protagonisten), ist aber nicht weiter verwunderlich, hätte es den Fluß der Geschichte dann doch eher behindert als gefördert, wenn der Leser auch damit noch überfrachtet worden wäre. Wie sich für einen guten Thriller gehört, ist nicht jeder das, was er zu sein scheint oder vorgibt zu sein, was die Aufgabe des guten Westwood nicht gerade erleichtert.
Beim Lesen bekommt man durchaus den Eindruck vermittelt, dass die USA im Falle eines ähnlichen Anschlages genau so und nicht anders reagieren würden. Wie genau? Bitte selbst im genialen Buch von Russell Andrews davon überzeugen.
Buchreview "Mefisto"

Richard Montanari. Sommer in Philadelphia. Doch die Ruhe trügt. Kevin Byrne, Detective der Mordkommission, und seine Partnerin Jessica Balzano werden zu einem bizarren Fall hinzugerufen. Eine Frau ist ermordet worden, und ihr Todeskampf wurde von dem Mörder auf Video aufgenommen, hineingeschnitten in die berühmte Dusch-Szene aus Alfred Hitchcocks Psycho. Doch diesmal ist das Blut rot und das Messer real. Bald tauchen weitere Filmklassiker auf, in denen Mordszenen nachgestellt und nachträglich eingefügt werden. Ist ein Verbrecher am Werk, der die Filmgeschichte zum Hintergrund seiner perversen Fantasien macht?
Hier ist es nun, das angekündigte Zweitwerk des Richard Montanari, das auch wie erwähnt mein letztes sein wird. Ich beginne aber mit den wenigen positiven Aspekten des Romans. Der Killer mordet sich nicht nur durch Psycho, sondern nimmt sich auch Scarface mit Al Pacino als Vorbild (naja, auf jeden Fall besser als hätte er versucht, in Footloose einen geeigneten Mord zu finden), was einige Härten in dem Buch zu Tage treten lässt. Und da das Gesamtwerk im Filmmilieu seinen Lauf nimmt, sind die vielen Anspielungen und Zitate, die tatsächlich sehr gehäuft vorkommen, für einen Filmfan sehr interessant. Diese Abschnitte haben mir zumindest eine gewisse Lesefreude beschert.
Und dann habe ich mich von der Lesefreude verabschiedet. Wie schon in seinem ersten Buch hat der Autor seinen oberflächlichen Stil gewahrt und uns ein Werk kredenzt, das durchaus an ein Drehbuch für einen dieser 08/15 TV-Thriller am Wochenende um 20.15 Uhr auf Vox erinnert. Alles schon mal gehabt oder gesehen, trotz diverser Hinweise auf immer neue Verdächtige ziemlich vorhersehbar und sollte jemand als Hobby "Klischeesucher" in seiner Vita haben, dann ist er hier richtig. Bis auf den Punkt, dass die beiden Hautpfiguren noch keine Romanze begonnen haben (ist ja noch Zeit, da die Reihe weitergeführt wird, um dieses Klischee auch noch zu bedienen), wird jedes sonstige Klischee aus eben diesen TV-Schmonzetten munter gewürdigt und runtergebetet wie bei einem dieser Abzählreime. Gingen mir die Hauptfiguren schon im Erstling auf den Keks, steigert sich das hier nur noch, speziell das Szenario, dass Kevin Byrne nun auch noch seherische Fähigkeiten entwickelt, die sich durch einen Kopfschuss (den er augenscheinlich überlebte) Ende des ersten Teils entwickelten und jedes Mal bei einer Berührung mit Personen auftreten - nicht bei jeder Person, und dieser Unterschied wird nie erklärt. Natürlich sind alle "Guten" und Ermittler gutaussehend, gut gebaut, freundlich, höflich - eben fast perfekte Menschen (mit Ausnahme von Byrnes Hang zur Selbstjustiz), während Randfiguren oder Täter immer nur mit negativen Attributen geschildert werden. Hatten wir alles schon bei diversen anderen Schreiberlingen (Cussler, Forbes) sowie in jedem zweiten TV-Thriller amerikanischer Machart.
Als Lesetipp nur für den Urlaub geeignet, bei dem man das schöne Wetter schon nach 5 Seiten "Genuss" dem Buch vorzieht und die ganze Sache nur so nebenbei ohne sonderliches Interesse wie Fast Food zum Mitnehmen goutiert. Wer sich richtig auf einen spannenden Thriller mit Actionelementen einlassen will, sollte einen größeren Bogen um das Buch schlagen. Von diesem Autor wird man also keine weitere Kritik mehr von mir lesen, da ich mich nun von seinen Lektüren verabschiede. Es gibt Interessanteres und Innovativeres.
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Dienstag, 7. Oktober 2008
Stock im Arsch...äh Stöckchen im Blog

Die Trash Academy, da schön schräg und sie ebenfalls ein Endzeit Special hatten! Großartig...
...Frankies Filmecke weil immer sehr informativ und er gibt sich viel mehr mühe als ich:)...
...weiterhin DVD Discovery da hier super Besprechungen von besonderen Filmen und DVDs zu finden sind...
...und schon sind wir bei Kais Trashcorner der oft meinen Geschmack trifft, aber manchmal auch nicht. Ausserdem wollte ich diesen Blog schon immer mal verlinken...
...Sutter Cains (Film-)Blog kommt auch noch dazu, weil ich immer wieder da mal hängen bleibe...
...und jetzt mal etwas anderes und zwar Nachtwächter Protokolle. Warum? Weil ganz anders als das was sonst hier verlinkt ist...
...und als letztes Marie-Sann - My Blog weil sie nicht nur ziemlich süß ist, sondern auch verdammt cool zeichnen kann!
So das wars. Ich wäre übrigens dafür, so etwas zu machen mit Blogs die man überhaupt nicht leiden kann. Das wäre viel schneller gegangen *gg*
****
Was ihr tun müsst, wenn ihr nominiert seid:
1. Der nominierte Blogger darf das Logo in seinem Blog präsentieren. 2. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast. 3. Nominiere mindestens 7 weitere Blogs. 4. Verlinke diese Blogs mit Deinem Blog. 5. Hinterlasse eine Nachricht bei den neu Nominierten.
Montag, 6. Oktober 2008
Sonntag, 5. Oktober 2008
In Gedenken an Cirio H. Santiago:"Raiders Of The Sun" Trailer
Die Vergleiche zu anderen Filmen im Trailer sind evtl. etwas zu weit hergeholt *gg*
Samstag, 4. Oktober 2008
Buchreview "Crucifix"

Richard Montanari. Die Bevölkerung von Philadelphia wird mit Verbrechen konfrontiert, die alles bisher Dagewesenein den Schatten stellen: Ein eisklater Mörder hat es auf katholische Mädchen abgesehen und lehnt sich bei seinen Tötungsritualen an die Passion Christi an. Für die Kriminalbeamten Kevin Byrne und Jessica Balzano beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Osterfest steht kurz bevor, und für diesen Termin hat sich der Killer die Krönung seiner mörderischen Aktivitäten vorbehalten.
Ein weiterer Serienkillerthriller. Diesmal im religiösen Umfeld. Zu Beginn werden die beiden Helden Jessica Balzano und Kevin Byrne ausführlich vorgestellt, wobei sich die Figur des Byrne meines Erachtens gleich als rechter Unsympath darstellt, da er durchaus zur Selbstjustiz neigt und als er einen Unschuldigen durch sein Bullen-Stalker-Gehabe in den Selbstmord treibt, wird er auch prompt von den Medien an den Pranger gestellt (natürlich von der Justiz frei gesprochen) und als Killer gebrandmarkt sowie sein Ausschluss aus dem Polizeidienst gefordert. Seine einzige Konsequenz aus seinem Handeln ist ein Welle von Selbstmitleid, da er auf diese Weise natürlich nicht bei der Polizei aufhören kann, denn schließlich ist er nicht nur Beamter, sondern ein Held der Stadt, der mit einer Suspendierung oder Aufgabe des Postens nicht würdig verabschiedet würde. Die Frage nach seinem Opfer stellt sich ihm eher nicht. Der weibliche Part des Bullenduos ist natürlich jung, überaus hübsch, intelligent, mit Durchsetzungsvermögen und allseits beliebt.
Trotz einiger Wendungen bei der Suche nach dem Killer gibt es keine allzu großen Überraschungen, vieles davon hat man irgendwo schon einmal gelesen, alles ist irgendwie bekannt. Dafür bedient der Autor ausführlich die Klischees des Polizeigenres, übertreibt aber zum Ende hin etwas mit den Irreführungen bei der Ermittlungsarbeit. Die Sprache ist in schlichte und kurze Sätze gepackt, daher leicht verständlich und teilweise dem Gossenjargon zuzuordnen, aber Montanari wollte sicher auch keinen Beitrag zur Weltliteratur leisten oder den Nobelpreis gewinnen. Spannungselementen werden Erzählstränge mit unwesentlichen Nebengeschichten zur Seite gestellt, was den Erzählfluss hemmt und das Lesevergnügen etwas behindert.
Im Gesamteindruck einigermaßen spannend, hinlänglich bekannte Motive verarbeitet und sicher kein absoluter "Pageturner" a la Brad Thor, aber auch keine Niete. Ordentlicher Spannungsroman für einen Erstling, der aber nicht herausragt. Einen zweiten des Autors habe ich noch auf Halde liegen, das wird aber auch der letzte sein, da es etliche interessantere Autoren gibt, die meinen Geschmack eher treffen.
Freitag, 3. Oktober 2008
In Gedenken an Cirio H. Santiago:"Wheels Of Fire" Trailer
Mittwoch, 1. Oktober 2008
Buchreview "Der faule Henker"

Für Lincoln Rhyme, den gelähmten Ermittler, und seine ambitionierte Partnerin Amelia Sachs ist sofort klar: Es war nicht der letzte Mord dieses Täters. Zu lustvoll missbraucht er die Tricks großer Magier wie Houdini oder David Copperfield, zu schlau sind seine Ablenkungsmanöver. Und schon nach wenigen Stunden schlägt der Mörder tatsächlich ein zweites Mal zu. Wieder liefert er einen eindrucksvollen Beweis seiner Täuschungskunst und hinterlässt die Ermittler ratlos: Was ist Zaubertrick, was ist Wirklichkeit?
Erst die junge Illusionistin Kara bringt Rhyme und Sachs auf die richtige Spur: Es gibt einen perfiden Plan hinter den vordergründigen Effekten zu entschlüsseln, um so noch vielleicht in letzter Sekunde einen wahrhaft grausigen Racheakt zu verhindern - den akribisch geplanten Höhepunkt in der mörderischen Glanzvorstellung eines psychopathischen Magiers.
Hier beginne ich einmal mit den wenigen kleinen Schwächen des Buches. Zuerst erinnert mich vieles der akribischen Arbeit an die TV-Serie CSI - die allwissenden Bullen. Hat mich schon nach kurzer Zeit im TV genervt. Dann sind die Passagen, in denen Stichpunkte zum Täter und Tathergang auf der Schiefertafel in Rhymes Labor gelistet werden, etwas zu ausgiebig erzählt und wirkt etwas lähmend auf den Fluss der Story und zuletzt ist es dem erfahrenen Krimileser nicht schwer gefallen, den wahren Grund für die Morde zu enträtseln - aber nicht den Täter. Mehr Negatives gibt es nicht und im Gesamtbild des Buches sind die genannten Punkte absolut zu vernachlässigen.
Deaver hat sich anhand von Fachliteratur akribisch in die Materie der Magie eingearbeitet, sodass er detailgetreu die Tricks der Illusionisten wiedergeben kann. Natürlich braucht man nicht darauf zu hoffen, dass hier die neuesten Showelemente der aktiven Künstler dieses Metiers aufgedeckt werden, doch was uns Deaver anbietet, ist allein schon interessant genug. Der Roman ist an sich schon ein Zweikampf der beiden Genies Rhyme und Täter, gewürzt mit Täuschungen, Tricks und Ablenkungsmanövern jeglicher Art. Verkleidung und Hergang wandeln sich von Fall zu Fall und die Verfolger bleiben immer einen Schritt hinter dem Psychopathen aus der Illusionistenriege zurück. Verdächtige tauche auf, werden wieder entlastet und glaubt man endlich den wahren Täter entlarvt zu haben, muss man feststellen, dass man wieder getäuscht wurde. Tote sind nicht tot, Alte eigentlich jung - so sehen Teile der Palette von Täuschungen aus.
Der Autor hat es geschafft, im 5. Abenteuer der Ermittler Lincoln Rhyme und Amelia Sachs , deren ersten Fall uns Hollywood schon unter dem Titel "Der Knochenjäger" mit Denzel Washington, Angelina Jolie und Ed O'Neill (ja, der olle Bundy kann auch richtig schaupielern) kredenzt hat, die Spannungsschraube stetig anzuziehen und den Leser bei Laune zu halten. Das Motto "Was kannst Du glauben?Wem kannst Du vertrauen?" ist hier Programm. Ist er wirklich nur ein Serienkiller oder verfolgt er tatsächlich ein höheres Ziel? Diese Fragen stellen sich die Ermittler und der Leser und der Arsch, der diese Zeilen hier verfasst, verrät nix. Viel Spaß beim Lesen und Mitraten.
Jeffrey Deaver präsentiert sich hier selbst als Meister der Illusion, der Irrungen und Wirrungen mit falschen Fährten und allem, was zu einem guten Thriller gehört. Die Action ist gut über das Gesamtwerk verteilt und steigert die Spannung mit ständig. Für Thrillerfans ein klares "must have"!!!!!! Klasse Lektüre, der meine eingangs geschilderten kleinen Minuspunkte nichts anhaben können.
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