Montag, 20. Oktober 2008

Buchreview "Der Angriff"

Vince Flynn. An einem gewöhnlichen Morgen in Washington D.C. wird das Weiße Haus plötzlich zur Zielscheibe des Terrors: Eine Gruppe von islamistischen Terroristen, die von Saddam Hussein unterstützt wird, hat es geschafft, ins Weiße Haus einzudringen und mehr als hundert Geiseln in ihre Gewalt zu bringen. Der Präsident entgeht mit knapper Not dem Anschlag und wird von Männern des Secret Service in den Bunker des White House gebracht. Doch die Terroristen setzen alles daran, ihn aus seinem vermeintlich sicheren Versteck herauszuholen.



Währenddessen sind sich auf amerikanischer Seite die Mächtigen aus Politik, Militär und Geheimdiensten uneinig, wie man gegen die Angreifer vorgehen soll. Manchen, so hat es den Anschein, kommt die dramatische Situation nicht ungelegen, weil sie sich davon persönliche Vorteile erhoffen.Schließlich setzen sich diejenigen durch, die bei aller gebotenen Rücksicht auf die Geiseln auf ein entschlossenes Handeln dringen.
Und so wird als erster Schritt Mitch Rapp, ein Mann für ganz spezielle Einsätze aus den Reihen der CIA, losgeschickt, um die Lage im besetzten Weißen Haus zu sondieren, und den Weg für die Rückeroberung zu bereiten. Rapps Mission wird zum Wettlauf mit der Zeit, doch mithilfe der Kameras, die er an wichtigen Punkten im Inneren des Gebäudes anbringt, können sich die US-Verantwortlichen ein Bild von der Lage machen - und so gehen sie schließlich das große Risiko ein und schicken ihre Sondereinsatzkräfte los, um den Amts- und wohnsitz des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stürmen. Das Leben von zig Geiseln hängt ebenso an einem seidenen Faden wie das des Präsidenten , als der entscheidende Kampf gegen die Terroristen beginnt und das Weiße Haus zum Schlachtfeld wird.
Nach seinem guten Erstling "Das Ultimatum" hier nun der erste Auftritt seines Serienhelden Mitch Rapp. die Rollenverteilung ist klar definiert. Auf der einen Seite die guten Amerikaner, auf der Gegenseite die bösen Araber, die dann ihren Albtraum in Gestalt des Mitch Rapp erleben. Dieser geht die Sache in einer Manier an, die streckenweise an Bruce Willis in "Stirb langsam" erinnert und die Gangster reihenweise eliminiert. Dazu befleißigt er sich absolut rücksichtsloser Methoden - knallhart und ohne Kompromisse. Währenddessen versuchen die Politiker außerhalb des Weißen Hauses sich über ihre Strategien einig zu werden und scheitern dabei eher kläglich.
Die gesamten Abläufe werden vom Autor in einem zügigen Fluß dargelegt, der die Spannung hochhält, obwohl er sich auch so manchen Klischees bedient, welches aber zumeist in der rasanten Handlung untergeht ebenso wie kleine Unstimmigkeiten hinsichtlich der Altersangaben so manches Helferleins, da sich sowieso fast alles um den Kern der Handlung dreht und Nebenschauplätze nur am Rande erwähnt werden. Wie der Vorgänger weist auch diese Buch einen patriotischen Grundton auf, den man auch aus den Werken eines Tom Clancy kennt, wobei dessen Ausarbeitung technischer Details intensiver dargestellt wird als im vorliegenden Werk. Rapp kämpft sich eher mit einfachen Mitteln und rüden Methoden durch die Schar seiner Feinde, findet natürlich seine Liebe und rettet den Präsidenten, der fortan große Stücke auf ihn hält. Unterstützung von Außen erhält er zudem von Mitspielern, die man schon im Vorgängerroman, in dem Rapp noch keine Rolle spielte, kennen gelernt hat.
Kurz und knapp: Einmal begonnen, möchte man das Buch nicht vor dem ende aus der Hand legen. Harter Actionstoff (Rapp sucht gar nicht erst nach Rechtfertigung für sein brutales Handeln, sondern erkennt sich als Killer im Staatsauftrag und unterschiedet sich allein dadurch von den meisten Protagonisten anderer Autoren) in Einzelkämpfermanier. Ganz klarer Lesetipp wie bisher alle veröffetnlichten Romane des Vince Flynn.

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