Samstag, 30. August 2008

Buchreview "Killerinstinkt"

G.M.Ford. Buch Nummer zwei um den Journalisten Frank Corso. Für Anhänger der Todesstrafe gibt es kein besseres Argument als Nicholas Balaluga. Aber obwohl der russische Mafioso des 63-fachen Mordes angeklagt ist, hat er es bereits zweimal geschafft, der Justiz von der Klinge zu springen, da Zeugen entweder ihre Aussage zurücknahmen oder einfach spurlos verschwanden bzw. tot aufgefunden wurden. Beim zweiten Prozess verhinderte ein gekaufter Geschworener den Schuldspruch. Bei Prozess Nummer drei darf Frank Corso aufgrund seiner vielfältigen Beziehungen exklusiv aus dem Gerichtssaal berichten. Während sich die Verhandlung durch ständige Einsprüche der Verteidigung immer mehr in die Länge zieht, wird Meg Dougherty in den Sog der Ereignisse gezogen. Sie recherchiert in einem anderen Fall, bei dem in einem nach schweren Regenfällen abgerutschten Brückenfundament ein Pick-up gefunden wird, and dessen Steuer noch der Fahrer saß - von neun Kugeln durchsiebt. Bei ihren Nachforschungen gerät sie ins Visier zweier Killer - und Frank Corso muss alles riskieren, um sie zu retten.

Nachdem Meg verletzt im Krankenhaus landet, will Corso herausfinden, wer hinter allem steckt. Im Gegensatz zu seinem Erstling schreibt Ford diesmal nicht nur aus der Perspektive seines Protagonisten, sondern auch aus jener der beiden Killer, die bei ihrem ersten Auftrag die Überraschung erleben müssen, dass ihr Ziel bereits getötet wurde. Sie verheimlichen das Missgeschick und versuchen nun ihrerseits den "Konkurrenten" zu beseitigen. Natürlich werden sich ihre Wege dannm mit denen des Enthüllungsjournalisten kreuzen. Doch bis es soweit ist, springt der Autor locker zwischen den verschiedenen Erzählsträngen hin und her und versteht es dabei, immer das Interesse des Lesers aufrecht zu erhalten, sodass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen würde. Dazu trägt auch sein flüssiger Schreibstil ohne nennenswerte Längen oder Durchhänger bei.

Und wie es sich für einen ordentlichen Thriller gehört, ist nicht immer alles so, wie es den Eindruck erweckt - für kleinere Plottwists ist gesorgt. Aber irgendwie erweckt das Buch - und speziell die Beschreibung des Frank Corso als finanziell unabhängig, verschroben bis schroff im Umgang mit seinen Mitmenschen, ausgestattet mit einem bis zur Überheblichkeit reichenden Selbstbewusstsein, Beziehungen in allerhöchste Kreise trotz seiner Art als Provokateur jeglicher Vertreter der Obrigkeit - einen Eindruck, als wäre es schon drehbuchgerecht für Hollywood vorgefertigt. Ich hätte nichts dagegen, denn ein Grisham mit seinen Reiseführern mit Lokalkolorit und einem kleinen Tupfer Thrillerelement wäre froh, wenn er wieder einmal ein solches Buch zustande bringen könnte, in dem die Frage gestellt wird, ob man das Gesetz beugen oder brechen darf, wenn es dazu dient, einen Gangster endlich dingfest zu machen. Das sich aber bei Grisham in dieser Richtung schon seit Ewigkeiten keine Besserung erkennen lässt, genieße ich diesen Roman von G. M. Ford.

Dienstag, 26. August 2008

"Fast And Furious" Trailer

Buchreview "Die Amblerwarnung"

Robert Ludlum. Ein weiterer Roman aus der Feder der ersten Adresse, wenn es um klassische Spionage- und Agententhriller geht. Auch die neueste Geschichte bietet wieder eine rasante Story um Intrige und tödlichen Verrat. Ex-Agent Hal Ambler wird von seinen Auftraggebern auf einer entlegenen Insel gefangen gehalten. als ihm die flucht gelingt, nimmt eine mörderische Jagd ihren Anfang.

Der Ort seines Martyriums wird von höchster Geheimhaltung beherrscht und Parrish Island ist eine von der Außenwelt abgeschnittene Insel, sechs Meilen vor der Küste Virginias. Selbst in Regierungskreisen wissen nur wenige von der psychiatrischen Anstalt, die sich in der Mitte der Insel befindet. Ehemalige Agenten, die aufgrund ihrer psychischen Verfassung ein Sicherheitsrisiko darstellen, werden hier gefangen gehalten. Unter ihnen Hal Ambler - als so gefährlich eingestuft, dass er nach Dauermedikation vollständig isoliert wird. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen Ambler und den restlichen Insassen: Hal Ambler ist nicht krank oder verrückt. Mithilfe einer Krankenschwester gelingt ihm die Flucht aus der Klinik. Aber die Welt, in die er zurückkehrt, ist nicht mehr die, die er verlassen hat. Alte Freunde und Kollegen erkennen ihn nicht, die Person Hal Ambler scheint nie existiert zu haben. Von seinen eigenen Leuten gejagt, muss Ambler herausfinden, wer ihn ausschalten will. Dazu muss er sich erinnern. Was macht ihn zur Gefahr, dass jemand bereit ist, für seinen Tod alles zu riskieren?

Dieser Roman ist ein gelungener Thriller. Er ist kurzweilig und hält einige überraschend Wendungen bereit - fast wie ein echter Ludlum zu Lebzeiten. Handwerklich gut, routiniert, aber etwas fehlt - nämlich der echte Ludlum-flair. Trotz dieser leisen Kritik sorgen die sympathischen Protagonisten und das atemberaubende Tempo für ein gelungenes Lesevergnügen. Insgesamt erkennt man aber durchaus etliche Parallelen zur Bourne-Trilogie, aber Robert Ludlum hat sich zu Beginn seiner Schriftstellerkarriere auf eine Themennische festgelegt, diese dann konsequent und gekonnt variiert und somit etliche hochkarätige Thriller verfasst. Seit seinem Tod im März 2001 werden die Manuskripte aus seinem Nachlass von Co-Autoren oder Ghostwritern verarbeitet (hier seien genannt "Die Amblerwarnung" sowie "Die Bancroftstrategie") oder schlicht verwurstet ("Der Tristan-Betrug"). Dieser Beitrag jedenfalls ist gelungen und ich hoffe, man findet noch einige Notizzettel mit Plotansätzen für weitere Romane unter dem Namen Robert Ludlum - und adäquate Ghostwriter hinsichtlich der Umsetzung. Als nächstes wird das zweite Buch von Eric van Lustbader zur Weiterführung der Bourne-reihe erscheinen.

Samstag, 23. August 2008

Buchreview "Noir"

Olivier Pauvert. Dieser SciFi-Fantasy Mix führt seinen Protagonisten nach seinem Unfall mit einem Gefangenentransporter der französischen Polizei zurück in die Zukunft - etwas mehr als 12 Jahre sind seit dem Sturz in eine Schlucht und seine Befreiung vergangen und er trägt nun an sich die Kennzeichen eines Menschen mit Downsyndrom, was ihn nicht nur zum Aussenseiter degradiert sondern auch bei der Suche nach dem Mörder der jungen Frau, deren Tod er verdächtigt wird, behindert. In einem Frankreich, das sich völlig gewandelt hat seit seinem Unfall, begegnet man ihm nun mit vorsichtiger Zurückhaltung oder offener Abscheu. Hilfe kann er sich nur von anderen seiner Art erhoffen.
Auf der Jagd nach Spuren muss er feststellen, dass sich der Staat in eine Form des Diktats der Gleichschaltung verändert hat, gegen das sich nur wenige aufzulehnen scheinen. die Menschen denken gleich, kleiden sich konform und werden von Großbetrieben ausgebeutet, die ihnen in der massiven Werbung für die immer gleichen Produkte das Geld aus der Tasche ziehen. Freie Marktwirtschaft ist abgeschafft, freie Meinungsäußerung erst recht, die Politik jagt die Widerspenstigen, um sie zu kasernieren und umzuerziehen. Deshalb hat er sich mittlerweile bewaffnet bzw. festgestellt, dass er eine Waffe ist - seine Blicke können töten, was er auch zu nutzen weiß. Hilfe erhält er von weiteren Ausgestossenen, die sich in Hinterhöfen und der Kanalisation vor der Allmacht der staatlichen Geheimpolizei verstecken, um wenigstens zu überleben oder aber einen gemeinsamen Widerstand zu organisieren. Für ihn aber ist die Lösung seines Falles vorrangig, da er sich beim besten Willen nicht als Mörder dieser jungen Frau fühlt. Er vermutet gezielte Manipulation, um in ihm einen Sündenbock aufzubauen.
Das Thema des totalitären Staates wird hier - obwohl etwas an 1984 erinnernd - aus einer neuen Perspektive angegangen. Das Opfer des Systems kehrt Jahre später wieder zurück.! Im Verlaufe der Story wird dann die gesamte perfide Macht und Durchtriebenheit des Staatsapparates aufgerollt, ohne aber dabei die Hauptperson aus dem Auge zu verlieren. Insgesamt wird hier durch den Autor dazu aufgerufen die Menschenrechte, Freiheit (zur Zeit ja in Frankreich mehr als aktuell hinsichtlich der Vororte und des offenen Rassismus bezüglich der Einwanderer aus den früheren Kolonien) und den Datenschutz (mit diesem Thema darf sich aktuell Deutschland beschäftigen, da Firmen und Politik diesen ja nach Gutdünken zu eigenem Nutzen aushebeln, ohne dafür auch nur ansatzweise Strafe fürchten zu müssen, der Bürger wird allein gelassen, da die Mächtigen miteinander kungeln) nicht durch die Staatsmacht oder Wirtschaftsmonopole unterlaufen zu lassen. Hervorzuheben sei, dass der Beginn des Werkes wichtig für die gesamte Auflösung des Falles sein wird sowie die stellenweise harten und grausamen Züge, die Olivier Pauvert in seine Botschaft für Toleranz und Vorsicht vor den Regierenden mit einfließen lässt. Klarer Lesetipp.

Donnerstag, 21. August 2008

"Truck" Trailer

FFF 2008-Tag 8: Vorbei, vorbei, vorbei...

Das war es also für Berlin. Hier die letzten 3 Filme die ich/wir gesehen haben.

TALE 52: Keine Bewertung möglich, da wir das Kino nach 25 Minuten verlassen haben.*gg*
MIRRORS: Viel ist vom Original nicht übrig geblieben. Was eigentlich gut ist, aber leider wurden auch einige bessere Elemente gestrichen wie z.B. die Hintergrundgeschichte des Ex-Polizisten oder die gelungenen Erklärungen zu den Spiegeln, welches das Ende im Original wesentlich wirkungsvoller dastehen lässt. Auch bietet das Original bessere atmosphärischere Morde durch die Spiegel. Sonst war der Film ziemlich Temporeich, auch wenn Aja es diesmal nicht schafft, seine intensive Spannung heraufzubeschwören die er in seinen Vorgängern erreicht hat. Das fand ich sehr schade. Das Actionreiche Finale hat mich aber jetzt nicht gestört, auch wenn tatsächlich etwas überzogen wirkte. Bisher Aja’s schwächster Film in meinen Augen, aber immer noch gut genug für 7/10

TRAILER PARK OF TERROR: Wann lernen es die Filmemacher endlich solche „Spaßfilme“ nicht immer mit einer viel zu langen Einführung herunterzuziehen? Wenn die Charaktere wenigstens interessant wären, könnte man die erste Stunde ja noch ertragen, aber so ist das ganze eher ätzend. Schade, denn sonst hat der Streifen eine richtig coole Idee aus den Trailerpark Klischees, Monster zu machen. Denn da sind verrückte Sachen dabei wie der singende und fluchende Gitarrentyp. Einige lustig brutale Szenen peppen das Finale ebenso auf wie das eine oder andere Lied. Auch die Masken machen eine ordentliche Figur. Dennoch ist das ganze nicht knackig genug was für die Grundidee wirklich schade ist. Erinnert letztendlich stark an 2001 MANIACS, den ich aber wesentlich unterhaltsamer fand. 5/10. Ach ja, das Publikum war bei dem Film wirklich das letzte. Ständiges rein und raus und peinliches Klatschen gab dem FFF Finale einen nervigen Beigeschmack. Aber da der Film aus rechtlichen Gründen nun aus dem Programm genommen wird, hat es sich doch irgendwie gelohnt.
FAZIT: Es ist jedes Jahr das gleiche. Die Highlights die man vorher schon auf dem Zettel hatte, entpuppen sich dann als auch diese. Leider sind nur selten unbekannte Überraschungen dabei, so dass die anderen Filme es selten über den Durchschnitt schaffen. Trotz allem bin zufrieden.
Jetzt Reicht es auch mit dem Kino...obwohl heute geht es mit THE DARK KNIGHT weiter. Endlich wieder Kino!

Mittwoch, 20. August 2008

Buchreview "Im Auge des Bösen"

Dean Vincent Carter. Als Journalist für das Wissenschaftsmagazin "Missing Link" berichtet Ashley Reeves über außergewöhnliche Naturphänomene, als ihn eines Tages ein vielsversprechender Brief erreicht: Ein gewisser Reginald C. Mather lädt ihn auf eine abgelegene Insel ein, wo dieser über eine ansehnliche Sammlung seltener Insekten verfügt. Dort soll sich auch ein Exemplar der Moskito-Varietät "Rote Ganges" befinden - das einzige seiner Art. Als Reeves am späten Abend auf der Insel eintrifft, begegnet er in Meather einem exzentrischen Sammler, der abgeschnitten von jeglicher Zivilisation ein zurückgezogenes Dasein fristet. Doch bald muss Reeves erkennen, dass sein Gastgeber nicht der unschuldige Einsiedler ist, für den er ihn anfangs gehalten hat. Reeves Leben befindet sich in höchster Gefahr, und Mather ist nicht die einzige feindliche Kreatur auf Aries Island.
Hier blüht Tierhorror gemeinsam mit vietnamesischem Mythos um eine Untreue Gattin, die in einen Moskito verwandelt wurde. Klingt irgendwie bekloppt? Ist es leider auch. Storys um Riesenaffen, Mörderspinnen und andere monströse Viecher funktionieren durchaus - wenn das Drumherum stimmt. Doch Carter führt dem Leser in seinem (glücklicherweise) recht kurzen Werk deutlich vor Augen, wie man seine eigenen Ideeneruptionen völlig versauen kann.
Spannung kommt leider gar nicht auf, denn er reiht einfach nur Kapitel an Kapitel - zuerst um die beiden Hauptpersonen, die dann aber von willkürlich auftauchenden, klischeehaft gezeichneten Nebencharakteren ergänzt werden, ohne wirklich etwas zur Geschichte beitragen zu können. So wird der Loveinterest zugefügt, der plötzlich und unmotiviert ebenfalls die Reise zu Insel antritt und wohl nur der Verlängerung der Geschichte und dem Erfüllen der üblichen Vorgehensweise dient. Der Held benimmt sich von Beginn an als wäre er nicht Herr seiner Sinne und lässt sich ständig an der Nase herumführen, ohne auch nur einen einzigen Makel in der fadenscheinigen Geschichte des Professor Mather hinsichtlich der Riesenmücke zu hinterfragen. Das Viech gedeiht und wächst durch die Fütterung von Mather mit nutzlosem Menschenmaterial (Obdachlosen usw.) vom Festland, das eh keiner vermisst und dazu hat der angebliche Einsiedler plötzlich ein oder zwei Helferlein, die jene benötigte Grundnahrung für das Mythosviech beschaffen, damit er selbst die Insel nicht verlassen muss.
Lächerlich wird es dann, als die Riesenmücke ihre telepathischen Fähigkeiten vor dem Leser und dem dusseligen Helden ausbreitet und dem armen Kerl ihre Lebensgeschichte unterjubelt, wonach sie seit Jahrhunderten auf allen Kontinenten Blut gesaugt hat, in der Hoffnung, dass irgendwo ein Nachkomme ihres Gatten, der sie verflucht hat, dabei sein möge, da dessen Blut sie von dem Fluch befreien würde. Natürlich stellen wir dann fest, dass eben jener Journalist dazu zählt.
Wenigstens startet der Autor den Versuch die Story zu retten mit einigen deftigen Splattereinlagen, doch gelingen mag es ihm nicht. Zu spinnert die Story, zu schwach der Stil und der Inhalt nebst Charakteren, um einen Lesegenuss zu erzeugen. Naja, wenigsten war es mit 300 Seiten nicht zu lang. Besser mit dem Moskitonetz in den nächsten Buchladen gehen, damit die Mücke nicht an einen selbst oder den Geldbeutel herankommt. Aber nach letztem Kenntnisstand hat Heyne ein Einsehen mit allen, die sich noch nicht als Testperson für Schwachsinn geopfert haben: Das Werk ist out of print.

FFF 2008-Tag 7-Showdown

Wie erwartet war gestern ein wirklich guter Tag.

THE REBEL: Vorzügliche Martial Arts aus Vietnam die durch Story und Inszenierung an die goldene Zeit des HK oder Korea Actionkinos erinnert. Gutes Budget und toll eingefangene und Choreographierte Fights mit einen verdammt geil kämpfenden Johnny Ngyuen in der Hauptrolle. Bitte gebt den Mann weitere Rollen dieses Kalibers. Für Martial Arts Fans eine lohnende Sache. 8/10

OUTLANDER: Sehr unterhaltsamer Genremix, der manchmal etwas zu lang ist, aber dennoch viel Spaß macht. Gute und blutige Action, kein zu ernster Ton, ein geiler Ron Perlman und Jim Caviezel der ruhig öfter solche Rollen spielen könnte. Für das Budget sind die Effekte ziemlich gut und der Film hat jedenfalls einen Kinostart verdient. Denn für DTV ist der Film zu ordentlich inszeniert. Erfindet das Rad natürlich auch nicht neu, wollte der Film aber sicherlich auch nicht. War gut! 8/10

MARTYRS: Hartes Brett aus Frankreich, deren Filmemacher anscheinend eine ziemliche Wut im Bauch haben. Anders kann man sich die knallharten Filme nicht erklären. Wirklich bewerten kann ich den Film dabei gar nicht. Er gefiel mir zwar wesentlich besser als den lächerlichen INSIDE, da MARTYRS wirklich sehr realistisch ernst ist und nicht so überzogen wirkt. Aber mir fehlt bei solchen Streifen der Unterhaltungswert, den ich von einem Film erwarte. Und ich kann diese brutale, realistische Gewalt gegen Frauen (wie sie hier nach der Hälfte zelebriert wird) einfach nichts abgewinnen. Dafür ist die Auflösung und das Ende irgendwie faszinierend. Nicht leicht in Worte zu fassen, aber verdammt starker Tobak. Gebe erst einmal 7/10.
MOTHER OF TEARS: Hier habe ich natürlich im Vorfeld genug Schlechtes gelesen, das ich gleich mit Nullerwartung rein gegangen bin. Die absolute Katastrophe blieb mir zwar erspart, aber gut ist definitiv was anderes. Für Argento und vor allem für die bisher faszinierende Trilogie natürlich schon sehr traurig was da abging. Verdammt schlecht gespielt, schwach eingefangen und teils mit absolut bescheuerten Ideen (der Geist der Mutter), sowie mangelnder Spannung und einem schwachen Finale versehen. Aufgesetzt wirkender Splatter und die unfreiwillige Komik lassen ihn zumindest nicht langweilig werden. Schwache 4/10.
Letzter Tag heute mit TALE 52, MIRRORS und TRAILER PARK OF TERROR.

Dienstag, 19. August 2008

Buchreview "Finnischer Tango"

Taavi Soinivaara. Tausende Kilometer liegen zwischen Helsinki und Bagdad. Und doch ist die finnische Hauptstadt Dreh- und Angelpunkt eines mörderischen Plans: von hier soll ein weltweiter Jihad ausgehen. Noch ahnt Arto Ratamo nicht, dass er es mit einem Fall von apokalyptischen Dimensionen zu tun hat. Die fünf Jahre als Ermittler der Sicherheitspolizei haben Spuren bei ihm hinterlassen. Zudem ist seine alte Liebe Riita Kuurma von Europol zurückgekehrt, während seine jetzige Freundin Ilona mehr Nähe sucht. Doch eine andere Frau braucht seine Hilfe. Eeva, die ein enormes Zahlengedächtnis hat, wird von Terroristen erpresst. Ratamo läuft die Zeit davon, um herauszufinden, wo und wann der Terroranschlag stattfinden soll.
Der Autor spart nicht mit Bezugnahme auf aktuelle Tagesgeschehen Darstellungen der Situation in Bagdad inklusive des Verhaltens der amerikanischen Besatzer gegenüber der Bevölkerung. Hier werden die Auslöser für die folgenden Ereignisse und deren Planung erörtert und dann weiter geführt, bis die Akteure die finnische Hauptstadt erreichen. Dort angelangt, erhält man einen Eindruck in das Leben und Treiben der finnischen Gemeinschaft, da der Autor das Eintauchen der Terroristen ins alltägliche Leben ihrer neuen Heimat beschreibt und es daher dem Sicherheitspolizisten Ratamo schwer fällt, unter den ganzen Flüchtlingen und Fremdarbeitern, die sich schon eingewöhnt haben, die Verbecher ausfindig zu machen. Den eigentlichen Plan der finnischen Variante der "Achse des Bösen" enthüllt der Autor erst im Laufe des Geschehens. Eingeflochten werden die menschlichen Züge und Probleme des Ermittlers, der es mit Herz und Verstand zu meistern versucht, seine Fälle und sein Privatleben zu ordnen. Im Laufe der Handlung werden einige drastische Szenen aus irakischen Gefängnissen geschildert, die im starken Kontrast zum Leben in der finnischen Metropole stehen, was für Stammleser eher ungewohnt ist, da Soininvaara auf ausführliche Gewaltdarstellungen in seinen bisher sechs Romanen um Arto Ratamo eher verzichtet hat. Die Spannung hinsichtlich des Ziels und die Auflösung des Falls bleibt jederzeit erhalten und dieser Roman ist meiner subjektiven Meinung nach wie die vorherigen Ratamo-Fälle auch, ein hervorragender Kontrast zu den Romanen des Schweden Mankell, dem mittlerweile schon inflationär gehuldigt wird, obwohl er meines Erachtens seit einigen Jahren eher schwächelt. für Freunde des guten, gediegenen skandinavischen Krimis eine klare Empfehlung.

Fantasy Filmfest 2008-Tag 7: Das Ende naht

OPAPATIKA: Etwas verwirrender und zu langer Fantsy-Actionfilm der aber einige wirkliche gute Ideen hat, viel blutige Action (die etwas einfallsreicher hätte sein können) und erstaunlich ordentliche Effekte bot. Das religiöse Thema dürfte den meisten Westlern aber zu anstrengend sein. Mir hat es aber ganz gut gefallen. 6/10

DYING BREED: X-te Variante des Backwoodthemas, der sich abermals zu Beginn viel zu viel Zeit lässt. Schöne Landschaftsaufnahmen, paar lustige Szenen und ein ganz ordentliches Finale retten in den Streifen ins Mittelmaß. 5/10

DOWNLOADING NANCY: Sehr gut gespieltes Depri-Drama welches von Christopher Doyle mal wieder in guten, kühlen Bilder eingefangen wurden. Wahrlich kein gute Laune Film, der auch eine konkrete Aussage vermissen lässt und irgendwie unpassend auf dem FFF ist. War zwischendurch aber mal was anderes. 6/10

LADY BLOOD haben wir dann ausfallen lassen. War wohl eine gute Entscheidung. Heute ist aber einer der Highlight Tage: THE REBEL, OUTLANDER, MARTYRS und …na ja… MOTHER OF TEARS.

Montag, 18. August 2008

FFF 2008-Tag 6-Es beginnt zu schmerzen

100 FEET: Durchschnittlicher Geisterfilm mit soliden Spannungsbogen und einer guten Famke Jansen aber einen etwas überladenden Finale. Dafür gibt es hier eine der besten „Geist tötet Mensch“ Szenen die ich bisher gesehen habe. 5/10

SHUTTLE: Mindestens 20 Minuten zu langer Thriller der nach Schema F abläuft. Kann ich langsam nicht mehr sehen. 4/10
THE STRANGERS: Intensiver Psychothriller wie er sein muss. Aus wenig wird hier viel Atmosphäre produziert und dazu punktet er zudem mit gelungener Soundkulisse. Trotz allem fehlte der letzte schweißtreibende Kick und das Ende war mir nicht konsequent genug. 7/10
IT’S ALIVE: Sehr mittelmäßiger Horror mit schwacher Figurenzeichnung und dem fehlen der typischen Larry Cohen Note. Belanglos. 4/10
VIRUS UNDEAD: Und nun die größte Frechheit des Tages. In Begleitung der Darsteller und Crew haben wir uns trotz vorbehalte VIRUS UNDEAD angeschaut. Das gute vorweg: Effekte und Make Up Masken sahen gut aus. Das war es schon. Der Rest ist unerträglicher Mist voll von schlechten Schauspielern, unglaublich miesen Dialogen, ätzenden Figuren, extrem auffallenden Logikfehlern(da werden die Fenster verschlossen aber die Verandatür ist Speerangelweit offen), Filmfehler(da sind die Darsteller alleine auf dem Grundstück und im hinteren Fenster sieht man wie vermutlich ein Crewmitglied vorbeiläuft) und bohrender Langeweile in einer Ereignislosen 08/15 Geschichte. Dadurch dass ja alles in der Umgebung von Berlin spielt, ist der Streifen durch die englischsprachige(und deutsche Namen denn auch noch Englisch ausgesprochen werden…oh man, das muss man selbst sehen) „amerikanische Inszenierung“ ein Pool für unfreiwillige komische Szenen. Wenn ein Wachtmeister Lieutenant genannt werden möchte, die Figuren Worte wie „Dude“ benutzen oder so getan wird ob das kleine Dorf 1000 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt ist(Hey Leute wir sind in Deutschland, von wegen ich wäre hier niemals weggekommen wenn ich nicht nach Berlin gezogen wäre…) ist das nur die Spitze des Eisberges. Miese Running Gags (Donut, Kuckucksuhr) gibt es denn noch gratis dazu. Dem anliegen einen Genrefilm in Deutschland auf 35mm zu drehen in alle Ehren, aber dann bitte nicht so ein Schrott. Als die Crew am Ende applaudierte, setzten wir von der letzten Reihe Buhrufe dagegen. Leider stimmten die anderen nicht mit ein, obwohl im Nachhinein keiner von den Leuten, mit denen ich gesprochen habe, den Film gut fand. Dafür sind aber etliche während des Filmes raus gegangen. Für die Effekte gibt es 2/10!
Da ich langsam nicht mehr im Kino sitzen kann gibt es mit OPAPATIKA, DYING BREED und DOWNLOADING NANCY nur 3 Filme heute.

Sonntag, 17. August 2008

FFF 2008-Tag 5-Same Ol, Same Ol

AWAKE: Netter Thriller der durch seine kurze Laufzeit und einigen gelungenen Wendungen leicht goutierbar ist. Auf die Story muss mann sich aber sicherlich einlassen. Für Jessica Alba gibt’s von mir ja grundsätzlich einen Bonuspunkt, deswegen 6/10.

JACK BROOKS MONSTER SLAYER: Hab ich mich sehr drauf gefreut, leider ist er dennoch eine kleine Enttäuschung. Wie schon nach dem Trailer befürchtet, braucht der Film zu lange um wirklich in die puschen zu kommen. Dann gibt es noch viel zu wenig Humor und etliche Momente wo verpasst wird, irgendwie cooler zu sein. So bieten sich im Finale doch einige Szenen für gelungene Oneliner an und leider kommt in der Richtung gar nichts. Aber dennoch ist das knackige Finale und die tollen Oldschool Effekte das Beste an den Streifen. Sehen wir den Film als Start einer neuen Horrorreihe und hoffen das die Fehler und das langsame Tempo bei einer eventuellen Fortsetzung besser gelöst werden. Knappe 6/10.
DONKEY PUNCH: Lahmer Brit-Thriller mit nervenden Darstellern die auch noch nervende unsympathische Figuren verkörpern. Spannung bleibt gleich auf der Strecke da man zu Beginn sich schon denken kann wer überlebt und einen die Figuren sowieso scheißegal sind. Dabei hat doch, unter anderen TODESSTILLE, gezeigt wie man so ein Thema spannend umsetzt. 4/10

Heute ist das Menü vollgestopft mit: 100 Feet, Shuttle, The Strangers(da bin ich sehr gespannt), Virus Undead(da habe ich etwas Angst vor) und It's Alive(noch mehr Angst...).

Samstag, 16. August 2008

FFF 2008-Tag 4-Die Abrechnung

SHIVER: Durchschnittlicher Thriller aus Spanien, der zwar eine gelungene Dorfatmosphäre und vernünftige Darsteller bietet, aber sonst ziemlich konventionell geraten ist. Nicht schlecht aber für mich persönlich nur Mittelmaß. 5/10

TRANSIBIEREN: Überlang, extrem langweilig, unspannend und absolut überraschungsfrei. Fast schon eine Frechheit eine so platte Geschichte auf fast 2 Stunden zu strecken und den Zuschauer mit belanglosen Gelaber zu quälen. Fazit: Guter Cast verpackt in langweiligen Müll. 3/10
DANCE OF THE DEAD: Verdammt unterhaltsame Zombiekomödie mit etlichen beabsichtigten 80er Jahre Klischees und hohem Tempo. Die witzigen Figuren werden nur kurz eingeführt und dann geht’s schon flugs los mit der Action. Schräger Humor verpackt mit ein bisschen Splatter. Erfindet das Genre sicherlich nicht neu, aber Gregg Bishop liefert nach seinem überraschenden Debüt „The Other Side“ abermals ordentliche Ware. 7/10
MY NAME IS BRUCE: Unter teils übertriebenen Klatschen und Lachen, endete der Tag mit dem verdammt lustigen Bruce Campbell Streifen. Toll wie sich Campbell selbst auf die Schippe nimmt, seine Fans verarscht und sich durch den Streifen als arrogantes Arschloch durchkalauert. Die Geschichte ist natürlich absoluter Blödsinn und dient nur als Plattform für seine One-Man-Show; und das ist auch gut so. Leider merkt man den Film sein schmales Budget an, so das gerade bei der Dämonenaction abstriche zu machen sind. Nichts desto trotz, ein herrlicher Spaß. Wie immer gibt’s bei solchen Horrorcomedys von mir 7/10!

Heute folgen 4 weitere, wobei sich erst kurzfristig entschieden wird was geguckt wird. Fest steht natürlich nur JACK BROOKS-MONSTER SLAYER.

Buchreview "Codename Viper"

Patrick Robinson. Unter der Rubrik Politthriller wird uns hier ein Technothriller serviert. Argentinien in Jahr 2010: Noch immer ist die Schmach der Niederlage im Falkland-Krieg der 1980-er Jahre nicht vergessen, und der Hass auf die Briten sitzt tief. Die Malvinas, wie die Falklandinseln in der Landessprache heißen, gehören nach Meinung der Argentinier zu ihrem Land, die Engländer sind nur verhasste Besetzer. So lässt sich die argentinische Regierung von Russland leicht überzeugen, noch einmal einen Überraschungsangriff auf Großbritannien zu starten. Handstreichartig werden die Inseln vor der Küste erobert, in einer hochgeheimen Mission leistet Russland Schützenhilfe. Ihr Atom-U-Boot viper K 157 fügt den Engländern den größtmöglichen Schaden zu. Russland jedoch hat allein ein wirtschaftliches Interesse: Das Land benötigt dringend Erdöl. die Förderung der neuen Quellen auf den Falklandinseln will man gemeinsam mit Argentinien betreiben. Der US-amerikanische Admiral Morgan verfolgt die Entwicklung mit Sorge. Natürlich werden die USA Großbritannien beistehen müssen, wenigstens inoffiziell und mittels verdeckter Aktionen. Dies ist seine große Stunde: Der Einsatz einer "Phantomarmee" wird geplant.
Ich beginne mit dem, was mit negativ auffällig geworden ist. Die Politiker (nicht dass ich eine allzu positive Einstellung zu der Gattung der "Homo Laberus" hätte) kommen ziemlich schlecht weg. Speziell der englische Premier wird als eine unfähige Schaufensterpuppe im Spiel um Wählerstimmen gezeichnet - feige, entschlusslos, kriecherisch. Der US-Präsident kommt natürlich etwas besser weg, aber bei genauem Hinsehen entpuppt er sich als Marionette von Militär und Wirtschaft (da hat sich wohl von heute bis zum Jahre 2010 in Führungskreisen aller Welt nix geändert). Und Robinson macht sich munter daran, Ausgabenkürzungen bei Militärs zugunsten sozialer Projekte für Arbeitslose, Drogenbekämpfung und Gesundheitswesensowie unterdrückte Schwule und Lesben als fehlerhaft hinsichtlich der Empfänger darzustellen, da diese ja eh nur unverbesserliche Faulenzer oder Drückeberger zweifelhafter Natur seien und somit britische Ausgaben in solche Programme besser in Militärkreisen zur Verteidigung verwendet werden könnten. Der US-Präsident lässt sich in der Hinsicht natürlich nicht angreifen, da die Verteidigungsausgaben hoch sind, die Armeeführung immer im Recht ist und wenn ein Wirtschaftsboss seine Interessen sowie die Gewinne auf den besetzten Inseln in Gefahr sieht, wird gehandelt. Geld und Politik eben, ist ja heute nicht anders, wenn die Bosse mit Politikern kungeln. Ansonsten stört mich eigentlich nur die übliche einseitige Charakterzeichnung der Figuren: die feigen Briten (in Form der Politiker), die ehemalige Weltmacht am Abgrund (Briten unzulänglich bewaffnet und nicht richtig im Kampf ausgebildet), die hinterhältigen Angreifer (Argentinien und Russland) sowie die immer heldenhaften, bestens gedrillten und loyalen Kämpfer für eine gerechte Welt (natürlich nur aus Amisicht zu Aminutzen) aus Amerika. Sollte jemand die obigen Kritikpunkte so verstehen, dass mir das Buch nicht gefiel, liegt er falsch. Dass Tom Clancy uns jetzt schon seit Jahren nicht mehr mit eigenen Büchern versorgt, hat eine Lücke gerissen, die Robinson zumindest größtenteils ausfüllen kann. Nicht ganz die Klasse von TC, aber nahe dran. Ebenfalls positiv ist die Vorstellung der Hauptfiguren seines Romans vor Beginn der Geschichte, ohne allerdings etwas vom folgenden Geschehen vorwegzunehmen. Die Schilderung der Separationsversuche des größten Erdöllagers Sibirien von den Russen und deren Gegenmaßnahmen zeigt schon seine Qualität, die er mit dem Spinnen der militärischen Intrigen gegen Großbritannien fortsetzt. Vorbereitung und Umsetzung des Angriffs sind gut in Szene gesetzt, wobei die Schilderung der Kampfhandlung nicht den größten Raum einnimmt, aber zu gefallen weiß. Der Zeitraum bis zum Eintritt der USA mit der erwähnten "Phantom Force" (eine Eliteeinheit) wird etwas zu ausführlich geschildert, um die wirtschaftlichen Auswirkungen und die Reaktion der Wirtschaftsbosse sowie die Kleinarbeit der amerikanischen Geheimdienste und ihre fast hellseherischen Fähigkeiten in der Voraussage der nächsten Geschehnisse entsprechend zu würdigen. Militäreinsatz über alles, aber nur dem eigenen Vorteil oder des schnöden Mammons willen, über die Briten (gemeint sind die Zivilisten) auf den Inseln wird kaum ein Wort verloren. Wenn jemand Tom Clancy als republikanischen Rechtsverteidiger bezeichnet hat, dann dürfte dies auch auf Patrick Robinson zutreffen. Sein Admiral Morgan, für mich nur schwerlich als Sympathiefigur zu akzeptieren, ist ein Kriegstreiber erster Güte, aber es ist alles ein Roman und um der Handlung willen ist ein solches Verhalten dann auch akzeptabel. Der zweite Teil des Buches beschreibt den Angriff der USA auf die Argentinier (selbstverständlich ohne Kriegserklärung im Geheimen),um sie von den Inseln zu vertreiben und nachdrücklich daran zu erinnern, dass sie keine weiteren Aktionen wagen sollten. Zudem wurde bei der britischen Kapitulation nach den ersten Kampfhandlungen eine SAS-Einsatzgruppe auf den Inseln zurückgelassen, die natürlich von den befreundeten Amerikanern (um diese Menschen macht sich Amerika dann Sorgen, sind ja Militärkumpels) gerettet werden müssen, bevor die eigentlichen Angriffe auf Argentinien vollständig ins Rollen kommen. Die erstklassige amerikansiche Planung durch Admiral Morgan und seinen Stab sorgt natürlcih dafür, dass der Einsatz nicht nur ohne Verluste vonstatten geht, die Engländer samt und sonders gerettet werden und argentinische Truppen auf eigenen Stützpunkten aussehen wie Dilettanten, sondern Argentinien sich auf Bedingungen einlässt, um die Angriffe zu beenden, die Amerika und dessen wirtschaftlichen Interessen zu Gute kommen. Besagtes russisches Atom-U-Boot aus dem Klappentext, das den Argentiniern zu Hilfe kommt, zerstört bei den ersten Angriffen auf die marode englische Flotte, die zur Rückeroberung der Falklands vor den Inseln in Stellung ging, einen (den einzig ob der Etatkürzungen noch verbliebenen) Flugzeugträger der Engländer und ward dann nur noch auf Rückreiseetappen erwähnt, bis es dann kurz vor erreichen der Heimat in der Enge bei GIUK (Grönland, Island und United Kingdom) doch noch torpediert wird. Schließlich kann Amerika ja keinen Gegner verschonen. Auch diese Aktion geschieht, ohne dass je einer erfahren wird, dass das U-Boot von den amerikanischen Streitkräften vernichtet wurde. Ein flüssig geschriebenes Buch, das eine Steigerung im Vergleich zum letzten Werk des Autors darstellt und zugleich auch eines seiner besten ist. Wer Politthriller im Stile von Clancy schätzt, kann ohne Bedenken zugreifen, auch wenn dessen Klasse nicht vollständig erreicht wird. Review anhand der gebundenen Ausgabe erstellt.

Freitag, 15. August 2008

Buchreview "Teufelsflut"

Colin Forbes. Spezialagent Tweed steht vor einer brisanten Aufgabe. Er und sein Team sollen dem gewissenlosen Biochemiker Dr. Goslar das Handwerk legen, der einen hochgefährlichen biologischen Kampfstoff entwickelt hat. Ein Test erweist sich als erfolgreich und natürlich sind Tweed und sein Team vor Ort, um das Ergebnis mitzuerleben. Der gezielte einsatz dieser Waffe würde hunderte Millionen Menschen das Leben kosten. Militärs in aller Welt sind an der chemischen Formel interessiert, während Agenten der verschiedensten Staaten versuchen, um jeden Preis in den Besitz zu gelangen. Doch wer wird Goslar zuerst finden? Die Jagd nach dem Phantom Goslar erweist sich für Tweed und seine Leute als extrem lebensgefährlich. Sie müssen nicht nur schneller sein als die gegnerischen Agenten, sondern auch einen gnadenlosen Kampf mit dem zerstörerischen Goslar führen. Die Aussichten, das rücksichtslose Wissenschaftsgenie aufzuhalten, tendieren gegen null.

Das ist mal ein Klappentext. Spionage, Gewalt, Agenten, Gegenagenten, Biowaffen, alles in einem Band. Und der unbelehrbare Autor dieses Textes hat sich nach diversen Enttäuschungen bei Colin Forbes' Tweed-Reihe wieder dazu verführen lassen, seine (wohl?)verdienten Euro dafür hinzublättern. Mich hat schon immer der steife, britische Stil seiner Romane etwas angenervt, aber dieses überdimensionierte Darstellen der Hauptcharaktere als fast unverwundbar, ausgestattet mit einer an Nobelpreisträger erinnernden Intelligenz, perfekt auf fast jedem Gebiet, allwissend, modelgleich aussehend, moralisch unantastbar, jederzeit integer - das sind die Superhelden von Forbes - und entstammen noch nicht einmal einem Comic. Die Gegenseite kommt bei der Schwarz/Weißmalerei natürlich nicht so gut weg und ist grundsätzlich von abgrundtiefer Häßlichkeit gezeichnet, mindestens ebenso böse, hinterhältig und niederträchtig sowie ohne jegliche Loyalität oder Menschlichkeit. Jeder Fall, jedes Problem wird von Tweeds Truppe aus dem Handgelenk heraus gelöst, wobei die Hauptfiguren jeweils als Perfektionisten in sämtlichen Lebenslagen geschildert werden.

Die Figurenzeichnung hat mich - zum wiederholten Male - genervt, Spannung wie in dem Klappentext versprochen kam zu keinem Zeitpunkt auf und ich musste mich schwer mühen, das Buch zu Ende zu lesen. Nur für absolute Fans des Autors, ansonsten nicht zu empfehlen. Für mich selbst hoffe ich, dass mir das jetzt endgültig in Erinnerung bleibt und ich mich wieder dazu verleiten lasse, einen Roman dieser Reihe zu lesen. Lieber einen Film auf C-Niveau als das.

2. Teaser zu "Recon 2023"

Teil 3 der unterhaltsamen Sci-Fi-Low Budget Militärserie.

"The Haunting Of Molly Hartley" Trailer

FFF 2008-Tag 3-Rückblick

Der bisher schwächste Tag, deshalb verliere ich auch nicht soviele Worte:
SASORI: Misslungenes Remake, welches weder bei Story, Optik oder Action glänzen kann. Gerade beim letzteren enttäuscht der Streifen meist durch fade Choreographie und lausigem Wirework. 4/10.

LIKE A DRAGON: Auch dieser Episodenhaft erzählte Miike (er und ich werden keine Freunde mehr...) langweilte mehr als er unterhielt. Gut 20-25 Minuten zu lang und einfach zu formelhaft und nüchtern Inszeniert. Ein paar schräge Ideen und Figuren reichen bei der wenigen 08/15 Action nicht aus um einen unterhaltsamen Streifen abzuliefern. 4/10.
MIDNIGHT MEAT TRAIN: Überraschend langsam erzählter Horrorfilm der permanent Spannung aufbaut und gute Darsteller bietet. Wenige, aber gelungene Mordszenen, ein sehr interessantes Finale (bei dem man merkt wer Regie geführt hat und welches ruhig mehr von der „Umgebung“ hätte Preis geben können ) und eine gelungene Optik, überspielen die manchmal etwas unsichere Figurenentwicklung. Hat mir aber gut gefallen. 7/10.
Heute stehen SHIVER, TRANSSIBERIAN, DANCE OF THE DEAD und MY NAME IS BRUCE auf dem Zettel. Da bin ich eigentlich ganz zuversichtlich.

Donnerstag, 14. August 2008

FFF 2008-Tag 2 Auslese und Vorschau für Tag 3

SENSELESS: Ruhiger aber kleiner fieser Thriller der angenehm anders daherkommt und sich doch vom Folterhorror der letzten Zeit abhebt. Es werden kaum Antworten geboten und Jason Behr(The Tattooist, Dragon Wars) spielt seine Rolle als Opfer überraschend gut. Solide 6/10.

Restraint: Stark gespielter (vor allem Travis Fimmel überzeugt als Ron und Teresa Palmer ist…na ja…ziemlich sexy) und durchweg spannender Aussie Thriller, der durch die gute Figurenzeichnung und netten Twists (zwar nicht immer alle überraschend) positiv punkten kann. Die dreier Konstellation bietet, durch den begrenzten Raum, viele Reibungsmöglichkeiten wodurch ein konstanter Spannungsbogen erreicht wird. Und das Ende ist schön gemein. Überraschend positive 7/10!
REPO:THE GENTIC OPERA: Tja, was soll ich dazu schreiben? Ich bin wirklich kein Musical Fan und trotzdem wollte ich den Streifen sehen. Er macht optisch jedenfalls unheimlich viel Spaß und man merkt bei der Ausstattung(erinnert unheimlich an alte Michael Ninn Pornos wie LATEX oder SHOCK) und Inszenierung den Enthusiasmus des Regisseurs. Alles harmoniert perfekt miteinander und auch die Darsteller füllen ihr Rolle mit leben aus(auch wenn Paul Sorvino nicht so gut singen kann). Die Story selbst wird da zwar zur Nebensache, ist aber trotzdem recht ordentlich. Ich fand nur dass zwischendurch zu wenig passierte und alles, vor allem das Finale zu gestreckt wirkte. Leider ging mir das Gesinge dann irgendwann kräftig auf den Zeiger(einige Stücke waren aber richtig gut, wie das Alex Vega und Sarah Brightman Duett). Hier gebe ich mal keine Bewertung ab, aber für Musicalhorrorfans ist das sicherlich ein gelungenes Werk.
JCVD: Heiß erwartet kann der Film fast alle Vorschußlorbeeren erfüllen. Van Damme spielt sich die Seele aus dem Leib und begeistert als heruntergekommener Actionheld, der vieles in seinem Leben falsch gemacht hat. Anspielungen auf seine Bulgarien Filme gibt es ebenso wie auf seine Frauen, Kinder und Drogenproblemen(in einen grandiosen Monolog mit den Zuschauern). Das Drama verschließt sich aber nicht vor gleichzeitigen schrägen Humor, hat aber zwischendurch auch die eine oder andere Länge zu verkraften. Ob der Film wirklich für Van Damme Fans ist(die gucken den ja sowieso) oder gar für Leute die gar nichts mit ihm anfangen können, sei mal dahingestellt. Überrascht über das Ergebnis werden alle Seiten sein. Für die Steven Seagal Anspielungen und der wirklich tollen Leistung Van Damme's gibt 8/10!
Heute stehen mit SASORI(hmm...???), LIKE A DRAGON(oh Gott, ich kann mit Takashi Miike gar nichts abgewinnen) und natürlich MIDNIGHT MEAT TRAIN(hoffentlich:YEAH!) nur 3 Streifen an.

Mittwoch, 13. August 2008

Buchreview zu "Die Wohlgesinnten"

Jonathan Littell. Die Wohlgesinnten sind die fiktiven Erinnerungen des SS-Offiziers Maximilian Aue, Jahrgang 1913, Sohn eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter, promovierter Jurist und frühes NSDAP-Mitglied.
Es sind die verstörenden Erinnerungen an die Schauplätze des zweiten Weltkrieges und an das Grauen der Verfolgung und Vernichtung der Juden vom Juni 1941 bis April 1945, an die Einsatz- kommandos und Massenhinrichtungen in der Ukraine und im Kaukasus, an den Kessel von Stalingrad, an Auschwitz, das besetzte Paris und das zerstörte Berlin. An seine Begegnungen mit Nazigrößen wie Himmler, Eichmann und Speer.
Es ist ein Bericht über die Naziverbrechen aus der Sicht eines Täters und zu Beginn seiner Aufzeichnungen konfrontiert uns der Ich-Erzähler Aue mit der Aussage "Ich bin wie ihr". Dieser kann der Leser aber nur bedingt folgen. Beschrieben wird das in jungen Jahren inzestuöse Verhältnis zu seiner Schwester, die es aber in den späteren Jugendjahren beendet, was laut seiner Erkenntnis zu einer Homosexualität führte, da keine Frau einem Vergleich mit seiner Schwester hätte standhalten können. Bei der Ausübung eben jener Praktiken in einem Park, wird er von einem Gestapo-Mann aufgetan, der ihn aber nicht verhaftet, sondern "freundlich überredet", der SS beizutreten.
Nach der Eingewöhnungszeit mit Berichten erstellen, die dem Willen der Vorgesetzten und der Führung entsprechen, aber nicht der tatsächlichen Sachlage, wird Aue zu den Kriegsschauplätzen im Osten abgeordnet, um eine effizientere Vernichtungsmaschinerie aufzubauen als dies bisher der Fall ist. Die Opfer in den Lagern sind dafür nur Gegenstand, nicht menschliche Wesen. Er nimmt an Erschießungen, der ausgewählten Bevölkerung teil, welche er damit rechtfertigt, vom Chaos und Blutrausch mitgerissen worden zu sein und auf diese Weise findet er für alles eine Begründung, das ihn zu Massakern an Juden, Zivilbevölkerung oder gegnerischen Soldaten verführt. In seine Augen sind die Juden zwar bemitleidenswerte Menschen, aber da minderwertig, ist eine Vernichtung mit Stumpf und Stiel absolut von Nöten. Zudem müsse man ja seine Befehle hinsichtlich der Quoten an Hinrichtungen erfüllen, damit schlechtere Zahlen im Vergleich mit anderen Orten und Befehlshabern nicht einer Beförderung im Wege stünden, was dazu führte, dass man auch hin und wieder willkürlich Leute aus der Menge aufgreift, um die Zahlen zu erhöhen. Spätestens hier kann der Leser die Aussage "Ich bin wie ihr" nicht mehr nachvollziehen. Hier geht es nicht um jemanden, der weggesehen hat, "nur" ein Mitläufer oder Befehlsempfänger war, sondern um einen von Egoismus getriebenen Täter, der diese Menschen noch nicht einmal hasst, sondern sie nur als Karrieresprungbrett betrachtet, ohne sie als lebende Wesen wahrzunehmen. Und dies alles gekrönt von seinen erklärenden Aussagen, dass er ja nicht zu den Schuldigen zähle, da er für alles seine gerechtfertigten Beweggründe gehabt habe.
Der Leser wird konfrontiert mit der ständigen Vorteilsnahme eines privilegierten, begüterten Elternmörders (was sich bei einem Genesungsurlaub ereignete und mit einem Alkoholblackout verharmlost wird und so keine Schuldgefühle aufkommen lässt), der Stalingrad nur deshalb rechtzeitig mit dem letzten Flug verlassen konnte, weil er schwerer Verwundeten Kameraden den Platz streitig machte, da diese ja sowieso sterben müssten, was er in seiner Überheblichkeit ohne ärztlichen Kenntnisse beurteilt hat. Hauptsache weg von der Front. Nach der Rettung und dem folgenden oben erwähnten Mord erlebt man den Rekonvaleszenten bei einem Leben in Saus und Braus (der es sich aber auch im Einsatzgebiet mit wechselnden Lovern und Saufgelagen mit Offizierskollegen schon hat gutgehen lassen) erst im besetzten Paris und später dann in Berlin bis zum Fall, das den Kontrast zwischen dem Offizier, der ja rein gar nichts für die Gräueltaten konnte und dem normalen Teil der Bevölkerung, die ums Überleben in der zerbombten Stadt kämpfen mussten. Von wegen "Ich bin wie ihr"!!!!!!
Seine sexuellen Eskapanden, die schon zuvor immer wieder während des 1300 Seiten umfassenden Buches geschildert wurden, werden nun richtiggehend ausgewalzt und seinen perversen Phantasien ziemlich viel Raum gegeben. Desweiteren werden - je näher die Niederlage rückt - die Intrigen im Kreise der Mächtigen und Oberbefehlshaber immer weiter entlarvt und seine Beteiligung zur Wahrung seiner Interessen tritt deutlich zu Tage. Zum Zwecke des eigenen Vorteils werden Vorgesetzte oder Auftraggeber mit widersprüchlichen Informationen versorgt, die ihm die Möglichkeit eröffnen sollen, zwecks erschwindelter Reisepapiere Deutschland zu verlassen. Da er seine Papiere in den Wirren der Angriffe auf Berlin verliert, erschlägt die verabscheuungswürdige Hauptfigur Aue den jahrelangen Freund und Offizierskollegen aufgrund einer gewissen Ähnlichkeit, um sich die Ausreise nach Frankreich zu ermöglichen, wo er zum erfolgreichen Unternehmer mutierte und sich genötigt sah, diesen Bericht zu verfassen.
Diese Buch hat die nationalen Kritiker entzweit. Von epochalem Meisterwerk mit exzellent recherchiertem Material über die damalige Zeit ist genauso die Rede wie von unerträglichem Schund. Ich sehe es einfach als das, was es ist - ein Roman, eine fiktive Geschichte ohne Anspruch auf die alleinige Wahrheit.
Ich gebe nur eine bedingte Leseempfehlung, da das Buch a) gewisse Längen hat und b) für empfindsame Gemüter eher ungeeignet erscheint ob der drastischen Schilderung seiner Obssessionen und der Gräueltaten. Wer sich aber davon distanzieren kann, sollte einen Blick riskieren, aber das Erscheinen des preislich günstigeren Taschenbuchs abwarten. Als Meisterwerk würde ich das Buch aber nicht bezeichnen. Wie gesagt, die Meinungen sind gespalten.

FFF 2008-Tag 2

So weiter geht es heute. Auf dem Programm stehen SENSELESS (ohne irgendwelche Erwartungen), RESTRAINT (Trailer sah ganz OK aus), REPO! (puuhh...mal schauen...bin ja nicht gerade der Musical Fan), JVCD (da erwarte ich einiges!) und dann war eigentlich CROSSFIRE geplant. Nach dem langweiligen Trailer gestern vor EDEN LAKE ist der aber bereits gestrichen wurden. THE RAGE kenne ich ja schon...und der war nun auch nicht besonders gut. Aber 4 Filme reichen ja auch erst einmal.

"Eden Lake" Kurzkommentar

VORSICHT!!! Spoiler!!!
Mal wieder wurde ein Film mit krassen Sprüchen angekündigt und mal wieder war es nur ein laues Lüftchen. EDEN LAKE erweist sich schnell als ziemlich fader Thriller, der sein ganzes Schockkriterium einzig aus der Sache mit den Jugendlichen zieht. Würde man die Täter tauschen, hätte man einen von vielen überraschungsfreien Backwood Streifen. Doch so ist das natürlich alles extrem verstörend. Na ja, mehr oder weniger. Klar, ist die Situation beängstigend, gerade wenn man das Verhalten der Gang fast jeden Tag auf der Straße selbst sehen kann und damit weiß, das es gar nicht so weit hergeholt ist(natürlich ohne den Mord, wie er hier gezeigt wird). Doch leider entzieht man dem Thema die Spannung wenn sich die Figuren teilweise extrem dämlich verhalten und mal wieder sehr unlogische Dinge tun. Vor allem die Stimmungsschwankungen und Handlungen der Frau, waren doch arg anstrengend. Auch war die Inszenierung etwas zu langatmig und gedehnt. Immer wieder Flucht, verstecken, dummes Verhalten, mal wieder Gefangenname und wieder das ganze von vorne. Wirklich packen konnte mich das ganze deshalb nicht und so verpuffte auch das Ende eher emotionslos. Einige solide Spannungsmomente, sowie gute Leistungen der Darsteller bringen das ganze auf runde 5/10. Für mich aber eher enttäuschend.

Und bitte liebe FFF Zuschauer: Ist das Klatschen bei Splatterszenen in Partyfilmen immer sehr unterhaltsam, passt es bei eindeutig ernstgemeinten Filmen überhaupt nicht. Vor allem bei Szenen wie der Stachel im Fuß der Frau. Meine Güte…das hat man doch sicherlich schon 100x gesehen, oder?

"No Man's Land:Reeker 2" Trailer

"Painted Skin" Trailer

Na ja...

Dienstag, 12. August 2008

Buchreview "Ein amerikanischer Thriller"

Ich gestehe, dass ich lange brauchte, um mir endlich ein Buch von James Ellroy zu gönnen. Nun muss ich sagen, dass dies ein Fehler war - so lange zu warten.

James Ellroy beginnt seine geplante Trilogie um das Amerika zu Vietnamzeiten mit den Jahren 1958-1963 bis zur Ermordung John F. Kennedys. Er macht nicht davor halt, amerikanische Denkmäler wie die Kennedys oder J. Edgar Hoover vom Sockel zu stoßen und ihre Verwicklung in die mafiösen Strukturen zu dieser Zeit zur Sprache zu bringen.

In einer Mischung aus Fakt und Fiktion sind authentische Ereignisse wie die völlig misslungene Invasion von Kuba in der Schweinebucht, die Mordanschläge auf Fidel Castro mittles vergifteter Zigarren und ähnlicher Sagen der Geheimdienste auf amerikanischer Seite, beschreibt Ellroy die unmoralische Seite des damals angeblich so jungfräulichen Amerika unter der Regentschaft Kennedys. Immer wieder wird auf das Zusammenwirken zweier eigentlich verfeindeter Kräfte wie Mafia und CIA verwiesen, die sich zusätzlich noch des Ku Klux Klans bedienen (hauptsächlich dessen willfährigem "Personal") und hinter allem stand der nach außen blütenreine Mr. President, ohne den die CIA nicht agieren durfte. Zugute kamen dem Präsidenten hier auch die Kontakte seines Vaters durch frühere illegale Geschäftsverbindungen wie Geldwäsche, Schwarzgeldkonten oder Fondsgeschäfte zur Mafia, die aber auch das folgende Unheil später nicht mehr aufhalten konnten, denn Mr. President ließ durch die Justiz seine ehemaligen "Kampfgefährten" nach deren Benutzung für seine Zwecke in Form seines Bruders Robert Kennedy als Justizminister gnadenlos verfolgen, wobei auch Persönlichkeiten aus dem Mafiaumfeld wie Frank Sinatra und Howard Hughes in den Focus des polizeilichen Interesses gerieten, aber durch die vorherrschende Korruption im Polizeiapparat ihren Kopf aus der Schlinge ziehen konnten, obwohl sie schon längst im kriminellen Drogensumpf ihrer Freunde versunken waren. Die betrogenen Mafiabosse haben sich für die Hinterhältigkeit ihrer ehemaligen Partner 1963 bitter gerächt.

Die Hauptfiguren der Geschichte sind der brutale, aber schlaue Pete sowie der Anwalt, welche in den Mittelpunkt der Streitigkeiten um Macht, Einfluss und Kohle im Dunstkreis der Mächtigen geraten und feststellen müssen, dass bei wechselnden Loyalitäten jeder sein eigenes Süppchen zu kochen pflegt und geleistete Dienste (wie zum Beispiel der vietnamesische Drogenschmuggel mithilfe der CIA-Linie Air America zwecks Finanzierung des späteren Schweinebuchtdesasters) nicht anerkannt werden, sobald man seinen Nutzen für die Auftraggeber verloren hat. So wird gelogen, betrogen, erpresst, gemordet, um immer in der besten Ausgangsposition zu sein und seine Nützlichkeit für die Mächtigen dieser amerikanischen Welt zu erhalten. So kommt es, dass in diesem Werk selbst die vermeintlich Guten ihre dunklen Seiten irgendwann offen legen müssen und ihre schmutzigen Geheimnisse aufgedeckt werden (inklusive der Liaison J. F. Kennedys mit der Monroe - und seines Bruders ebenfalls mit der Monroe). Wer an das Gute im Menschen glaubt und sich dieses bewahren will, sollte dieses Buch meiden wie der Teufel das Weihwasser. Wer aber schnelle, harte Thriller liebt, findet hier ein Meisterwerk.

Fortgesetzt wird das Werk in "Ein amerikanischer Albtraum", der bis zur Ermordung von Robert Kennedy führt und ab Juni 2009, wenn in den USA Teil 3 erscheint, mit dem Zeitraum danach bis zum Beginn der Watergateaffäre. Ellroy wollte mit diesem Werk in seiner Gesamtheit zeigen, dass die USA nicht erst mit Watergate ihre Unschuld verloren, sondern dass dies schon viel früher der Fall war, als allgemein angenommen oder kommuniziert wurde.

Heute gehts Los!

Endlich ist es mal wieder soweit und da dieses Jahr ein wirklich gutes Programm wartet, habe ich mir seit Jahren mal wieder eine Dauerkarte gegönnt. Das bedeutet die nächsten 8 Tage sind voll ausgebucht. Ich werde zwar versuchen alle Filme die ich sehe kurz zu besprechen, aber ob das wirklich etwas wird? Heute geht's mit EDEN LAKE los. Reizt mich jetzt nicht so wirklich, aber die Kritiken sind ja wirklich sehr gut. Mal sehen. Ich wünsche allen anderen die auch in Berlin am Start sind viel Vergnügen. Vielleicht sieht man sich ja...

"Insanitarium" Review

Vorzüglicher Asylum Horror!

"Taken" Review

Ein Festschmaus für Actionfreunde mit einem unglaublich coolen Liam Neeson.

Buchreview "Die Insel"

Richard Laymon. Und hier ein weiteres Werk des "sexbesessenen Psychopathen", wie ihn einige seiner nicht ganz so wohlmeinenden Kritiker zu bezeichnen pflegten.

Zwei Schwestern sowie ihre jeweiligen Angetrauten haben ihrem Schwiegervater und dessen Ehefrau eine Seereise nach den Bahamas geschenkt. In ihrer Begleitung auch die jüngste Tochter nebst ihrem Freund, dem 18-jährigen Rupert.

Bei einem Zwischenstopp auf einer unbewohnten (?) Insel explodiert die Yacht plötzlich - an Bord der liebe Schwiegervater. Kein Funkgerät zur Hand beginnt nun eine Robinson-Crusoe-Story nach Art des Hauses Laymon. Spannungen innerhalb der Familie tun sich schon nach wenigen Stunden des erzwungenen Aufenthaltes wie Krater auf und münden in ständigem Gezänk, das teilweise recht kindisch anmutet (da der 18-jährige Rupert dies alles in Tagebuchform beschreibt, wird der Eindruck auch erhärtet), bis in der ersten Nacht Angetrauter Nummer Eins - Keith - verschwindet und am folgenden Morgen an einem Ast baumelnd gefunden wird. Während der Panik nach dem Fund werden die ersten Beschuldigungen hinsichtlich der Morde laut, was die Gruppe noch mehr entzweit.

Klingt alles nach einer simplen Geschichte, entwickelt sich aber anders als erwaret. Expect the unexpected. Gradlinig und hart erzählt uns der Autor in seiner Form der Gewaltpornografie, welche Wendungen eine solche, an sich einfache, Ausgangssituation bieten kann. Die wunderbare Kulisse der Insel bei den Bahamas mit Strand, blauem Himmel und klarer See wird mit dem Bösen, das Menschen sich antun, gekontert. Wie sich der 18-jährige in seinen Phantasien ergeht und dann zum Handeln übergeht und wie er jegliche Kritik an seiner Person, die kommenden Ereignisse, die wieder in blutige Wortgebilde eingebunden sind, an sich abperlen lässt, als wäre er ein alter Fahrensmann, ist eine typische Beschreibung menschlicher Triebe unter extremen Bedingungen, wie man sie von Laymon schon aus anderen Werken kennt.

Leider gerät auch bei diesem Buch das zweite Drittel etwas langatmig, doch im letzten Drittel wird dieser Lapsus wieder aufgehoben. Man muss schon den drastischen Stil des Autors zu schätzen wissen, um sich auf ihn einzulassen, das übliche, schwächelnde zweite Drittel überstehen und man hat ein tolles Lesevergnügen. Für Freunde der härteren Thrillerkost ein volle Dröhnung. Wer aber drastische Gewaltbeschreibungen und sexuelle Übertreibungen nicht zu seinen Favoriten zählt, sollte die Finger davon lassen.

Regulärer "Far Cry" Trailer

Sonntag, 10. August 2008

Buchreview "Das Spiel"

Richard Laymons Roman ist eine Schreckensphantasie des 2001 verstorbenen Autors in der seine Titelfigur Jane bei ihrer Arbeit in der Bibliothek vor Ort einen umschlag mit 50 Dollar auf dem Ausgabetresen vorfindet und in beigefügter Nachricht vom MOG (Master of Games) aufgefordert wird, an einem Spiel teilzunehmen - der Gaudi wegen, aber auch wegen des zu erwartenden finanziellen Vorteils.
So erfüllt sie Aufgabe eins und findet einen weiteren Umschlag nunmehr mir 100 Dollar Inhalt sowie einer weiteren Nachricht. Nach anfänglichen Zweifeln, ob sie weiter mitspielen soll, siegt die Gier und sie setzt die Hatz fort, ohne zu ahnen, dass die Aufgaben immer härter und brutaler werden. Laymon beginnt das Buch direkt und ohne Umschweife, eine Charakterzeichnung bleibt zugunsten des Tempos der Story vorerst aus. Leider beschränkt sich diese Zurückhaltung nur auf den Beginn, denn sobald die Protagonistin einen geheimnisvollen Fremden trifft, psychologiert sich Laymon durch vermeintliche Probleme der26-jährigen, die sich aus seiner Sicht nur als sexuelle Hemmungen darstellen, was er in einer entsprechend deutlichen Sprache würdigt.
Hat man diesen Teil aber überstanden, splattert sich Laymon in bester Horrormanier während des letzten Drittles inklusive Kannibalismusansätzen und Sado-Maso-Phantasien fröhlich zum Ende hin und beackert hierbei die miesesten Instinkte seiner Hauptfiguren (ein in seinen Büchern immer wieder kehrender Aspekt). Er würdigt das Recht zur Selbstjustiz und huldigt den ekelhaften, von sich selbst mehr als nur eingenommen Charakteren in einer Weise, die man nur unter Amerikanern vermuten könnte. Die Spannung des Werkes bezieht sich jeweils vorrangig aus dem Interesse, welches abartige, böse Spiel sich der MOG als nächstes für die knusper Bibliothekenmaus ausgedacht hat. die Sprache ist hart und drastisch.
Aufgrund des mauen zweiten Drittels nur eine bedingte Leseempfehlung, für Splatterfans und Freunde härterer Kost aber immer einen Blick wert.