Dienstag, 26. August 2008

Buchreview "Die Amblerwarnung"

Robert Ludlum. Ein weiterer Roman aus der Feder der ersten Adresse, wenn es um klassische Spionage- und Agententhriller geht. Auch die neueste Geschichte bietet wieder eine rasante Story um Intrige und tödlichen Verrat. Ex-Agent Hal Ambler wird von seinen Auftraggebern auf einer entlegenen Insel gefangen gehalten. als ihm die flucht gelingt, nimmt eine mörderische Jagd ihren Anfang.

Der Ort seines Martyriums wird von höchster Geheimhaltung beherrscht und Parrish Island ist eine von der Außenwelt abgeschnittene Insel, sechs Meilen vor der Küste Virginias. Selbst in Regierungskreisen wissen nur wenige von der psychiatrischen Anstalt, die sich in der Mitte der Insel befindet. Ehemalige Agenten, die aufgrund ihrer psychischen Verfassung ein Sicherheitsrisiko darstellen, werden hier gefangen gehalten. Unter ihnen Hal Ambler - als so gefährlich eingestuft, dass er nach Dauermedikation vollständig isoliert wird. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen Ambler und den restlichen Insassen: Hal Ambler ist nicht krank oder verrückt. Mithilfe einer Krankenschwester gelingt ihm die Flucht aus der Klinik. Aber die Welt, in die er zurückkehrt, ist nicht mehr die, die er verlassen hat. Alte Freunde und Kollegen erkennen ihn nicht, die Person Hal Ambler scheint nie existiert zu haben. Von seinen eigenen Leuten gejagt, muss Ambler herausfinden, wer ihn ausschalten will. Dazu muss er sich erinnern. Was macht ihn zur Gefahr, dass jemand bereit ist, für seinen Tod alles zu riskieren?

Dieser Roman ist ein gelungener Thriller. Er ist kurzweilig und hält einige überraschend Wendungen bereit - fast wie ein echter Ludlum zu Lebzeiten. Handwerklich gut, routiniert, aber etwas fehlt - nämlich der echte Ludlum-flair. Trotz dieser leisen Kritik sorgen die sympathischen Protagonisten und das atemberaubende Tempo für ein gelungenes Lesevergnügen. Insgesamt erkennt man aber durchaus etliche Parallelen zur Bourne-Trilogie, aber Robert Ludlum hat sich zu Beginn seiner Schriftstellerkarriere auf eine Themennische festgelegt, diese dann konsequent und gekonnt variiert und somit etliche hochkarätige Thriller verfasst. Seit seinem Tod im März 2001 werden die Manuskripte aus seinem Nachlass von Co-Autoren oder Ghostwritern verarbeitet (hier seien genannt "Die Amblerwarnung" sowie "Die Bancroftstrategie") oder schlicht verwurstet ("Der Tristan-Betrug"). Dieser Beitrag jedenfalls ist gelungen und ich hoffe, man findet noch einige Notizzettel mit Plotansätzen für weitere Romane unter dem Namen Robert Ludlum - und adäquate Ghostwriter hinsichtlich der Umsetzung. Als nächstes wird das zweite Buch von Eric van Lustbader zur Weiterführung der Bourne-reihe erscheinen.

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