William Boyd. William Boyd, Meister der Täuschung und des doppelten Spiels, ist
prädestiniert wie kein zweiter, den neuen James Bond zu schreiben. Seit
»Ruhelos« gilt er als Großer der Spionageliteratur und führt nun 007
selbst auf Abwege – großartiger Nervenkitzel für alle Boyd-Leser und
Bond-Fans. Von Ian Fleming Publications auserkoren, der berühmtesten
Agentenfigur der Welt neues Leben einzuhauchen, hat William Boyd ein
raffiniertes Bond-Abenteuer geschrieben. Klassisch, voll unerwarteter
Wendungen, mit zwei enigmatischen Bond-Girls und endlich wieder einem
007, der Wodka Martini trinkt - geschüttelt, nicht gerührt. Quelle Amazon.de - Bucherwerb in einem echten Geschäft.
In einer westafrikanischen Republik werden immense Ölvorkommen entdeckt. Selbstverständlich weckt das Begehrlichkeiten unter den Stämmen des Landes und es kommt zu einem Bürgerkrieg. Doch der schreckt dann auch die westlichen Staaten auf, die sich das "schwarze Gold" liebend gerne einverleiben würden. Zuvorderst die Amerikaner und ihre europäischen Cousins, die Briten. Also wird Bond losgeschickt, der die Interessen der beiden Nationen vertreten soll und den Präsidenten der abtrünnigen Gruppe von der Aufgabe seiner Ziele überzeugen soll. Auch auf das Risiko hin, dass der Mann dabei ums Leben kommt. Doch so einfach wird es nicht. Bond wird enttarnt, gefangengenommen, dann bei einem Fluchtversuch angeschossen. Er kann sich aber dennoch in für ihn angenehmere Gefilde retten. Nach seiner Genesung hat er nur noch ein Ziel: Rache. Ohne Auftrag reist er allein in die USA, um dort den Schuldigen zu stellen und ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.
James Bond im Jahr 1969, seinen 45. Geburtstag alleine feiernd. Doch alleine bleibt er nicht lang. Und schon sind wir bei den bewährten Bond-Zutaten: Den Bond-Girls. Die Trinkgewohnheiten kommen ebenfalls zum Zuge und seine Zigarettchen schmaucht er auch. Die Story um europäische Einmischung in afrikansiche Angelegenheiten des Profites Willen ist nicht das neu erfundene Rad, kennt man auch schon aus Filmen wie "Katanga" oder noch besser aus "Die Wildgänse kommen". Diesmal soll Bond für die Westler die Kastanien aus dem Feuer holen. Und der Erschaffer dieser Story lässt seinen Protagonisten erstaunlich sanft zu Werke gehen. Er ist zwar ein Mann mit einigen besonderen Eigenschaften und einem Trauma des vergangenen Krieges, wirkt aber gleichzeitig sehr zurückgenommen und ruhig. Das Buch erweckte bei mir über die gesamte Distanz eher den Anschein einer schnell erledigten Auftragsarbeit, so oberflächlich erschien mir dieses Afrikaabenteuer. Der musste jetzt wirklich nicht sein. War Jeffery Deaver zu verkopft, ist der hier zu Groschenromanartig geworden. Flach, zwar mit Tempo, aber ohne richtige Spannung und ein alles andere als komplizierter und überraschender Plot. Als Verfilmung würde es gerade für eine TV-Serienfolge reichen.
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