Dienstag, 19. Februar 2019

Buchreview "Outbreak - Operation London" L. Duffy

Luke Duffy. Das Festland ist verloren, erobert von den Armeen der lebenden Toten, die nun auf Erden wandeln und sich wie eine Seuche über das Ödland ausbreiten, welches früher einmal unsere Zivilisation gewesen war. Während sich die wenigen Überlebenden auf kleinere Inselgruppen zurückgezogen haben und sich an diesen wie Ratten in einem Meer des Schreckens festklammern, stellen nun jene gefräßigen Schatten der Menschheit die dominante Spezies auf dem Planeten dar. In den Flüchtlingslagern breiten sich Hungersnöte und Krankheiten aus und gefährden das Überleben der wenigen Menschen. Die Überreste der Regierung und der Streitkräfte sehen sich zu einer Offensive gezwungen, um wieder etwas Boden von den infizierten Horden der Untoten zurückzuerobern. Und so findet sich ein Team mutiger Soldaten schnell an der Frontlinie eines großen Gegenschlags wieder, beauftragt mit einer Mission, welche ihre verfaulenden Gegner erfolgreich zurückdrängen könnte. Von nun an kämpfen sie nicht nur für sich selbst, sondern für die gesamte Menschheit.

Dadurch, dass zwischen dem ersten und zweiten Buch doch rund 18 lange Monate mit etlichen anderen gelesenen Büchern - auch aus der Ecke der Zombie-Invasionen - lagen, war es etwas schwer wieder in den gewohnten Lesefluss zu kommen. Aber nach einigen Seiten mit den hiesigen Protagonisten ging alles wieder zügig vonstatten. Unterschiedliche Charaktere, die rotz ihres Überlebens zanken. Da tun sich besonders Tina und Chris hervor. Während die Frau tough und militärisch ausgebildet ist, über eiserne Reserven an Kondition und taktisches sowie kämpferisches Wissen verfügt, ist ihr Bruder ein weinerlicher Fettsack, der nie auf eigenen Füßen stand und zu Hause bei Mama vorm TV saß, bevor die Misere passierte. Fett, faul, gefräßig und noch dazu großmäulig. Dennoch hat ihn Tina gerettet und sich damit einen gewaltigen Klotz ans Bein gebunden. Da wäre sie mit Jabba the Hutt besser dran gewesen. Konfliktpotential ist jedenfalls genug vorhanden.Wie die beiden Geschwister es trotz der Chris-Behinderung schaffen, am Leben zu bleiben, ist ein Teil der Geschichte um London. Ja, London, fast leblose Hauptstadt des Inselreiches, voll geladen mit menschenfressenden Untoten. Und einem Militär, das rund um das Festland auf den kleinen Inselchen, früher Steueroasen genannt, festsitzt und plant, die großen Städte wie London oder Glasgow zurückzuerobern. Immer in die Vollen. Eine kleine Einheit des Militärs soll die Situation ausloten und muss feststellen, dass man weit ab vom Schuss die Lage eindeutig verkannt hat. London ist TOT. Und die Toten wollen die Lebenden fressen. So muss man sich Block für Block zurück zur Abholstelle kämpfen und dabei auch auf die Rettung von Menschen verzichten. Innerhalb der Gruppe gibt es Meinungsverschiedenheiten, Wut, aber immer den nötigen Kampfeswillen, um den Kameraden beizustehen. Und dann, im abschließenden Drittel des Buches, wird der geplante Zombieuntergang eingeläutet mit Kanonendonner ohne Ende und die Fetzen fliegen in den Straßen von London, doch diese Viecher sind Legion und bald heißt es wieder rennen für die so optimistisch gestimmten Angreifer. Zwischen all dem Blut und den abgetrennten Körperteilen, bleiben noch Momente der Kameradschaft, des Mitgefühls und der Gedanken an die Familien und Lieben, die verloren wurden. Und eine kleine Überraschung, die dann auch schon fast in den dritten Teil überleitet, auf den man hoffentlich nicht wieder so lange warten muss. Gut für 7/10.

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