Mittwoch, 4. September 2019

Buchreview "Singularity - Die Turing-Abweichung" W. Hertling

William Hertling. Im Jahr 2043 koexistieren Menschen und KIs innerhalb einer unsicheren Machtbalance, die allein von einem rigiden Reputationssystem aufrechterhalten wird. Es soll sicherstellen, dass nur vertrauenswürdige KIs, die ihren Teil zur menschlichen Gesellschaft beitragen, an Rechenleistung gewinnen können. Das Gleichgewicht kippt, als die Stadt Miami durch außer Kontrolle geratene Nanotech zerstört wird. In der Folge der Ereignisse beschließt eine mächtige Untergrundorganisation namens XOR, dass die KIs die Erde nicht länger mit der Menschheit teilen sollten. Die KI-Pioniere Catherine Matthews, Leon Tsarev und Mike Williams vermuten, dass sie nur noch wenige Monate haben, bevor XOR einen Vernichtungsfeldzug startet. Werden sie eine Lösung finden, bevor ihre Zeit abläuft?

Der letzte Band der Reihe passt sich seinen Vorgängern an. Immer mehr kommt zum Vorschein, dass die KI (hier für Künstliche Intelligenz und nicht wie bei Politstrategen in aller Welt für Kriminelle Intelligenz) immer menschlicher werden, die Probleme sich immer mehr den derzeitigen und realen annähern, die die Menschen sich untereinander schaffen. Zwar spielt alles in einer nicht wirklich recht fernen Zukunft, aber die hat sich doch gewaltig verändert. Natur und Technik. Das Innenleben von Mensch und Maschine aber scheint immer auf demselben Level zu laufen. Es gibt immer Gruppierungen, die herrschen wollen, solche, die dem entgegenstehen und die dritte ist diejenige, die letzten Endes untredrückt oder völlig ausgemerzt wird/ werden soll. Man kämpft um den Thron, will all das, was die anderen zuvor auch schon hatten und ihnen nun abnehmen. So entstehen Kriege (abgesehen von den Lügen der US-Administrationen vor Trump, um einen sinnlosen Krieg anzuzetteln). Aber hier gibt es auch Helden. Helden wie Cat, die nach den bisherigen Geschichten nun noch mehr zur Überfigur wird. Also tiefschürfend ist dieser vierte Teil nicht - trotz der gesellschaftlichen Veränderungen. Da wird schon auf einige Action gesetzt und das trägt zur Kurzweil gewaltig bei. Die Sprache tut ihr Übriges. Nicht wirklich fordern, zumeist interessant, nur halt dann doch zu sehr an den realen Problemen der Welt orientiert. Die Story hätte auch im Hier und Jetzt in den Backwoods der USA oder Lateinamerika spielen können. Cat war als Superwonderwoman etwas zu dick aufgetragen, aber dass Mike und Leon wiedergekehrt sind, fand ich denn doch erfreulich. Insgesamt unterhaltsam, leichtfüßig, recht spannend und mit ner 6,5/10 für dieses Buch und einer 7,5/10 für die Reihe doch empfehlenswert. Der Film "Singularity" mit John Cusack ist NICHT mit den Büchen in Zusammenhang, hat aber eine ähnliche Thematik.

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