Mathias Frey. David Isler, Spezialist des Strategischen Nachrichtendienstes, ist beunruhigt. Wen traf der Kongressabgeordnete Art Sinshy im Hotel Beau Rivage in Genf? Steckt hinter "SC16" mehr als nur ein harmloses Manöver im Norden von Texas? Und wieso stürzte der Airbus über dem Pazifik ab? Je länger Isler nachforscht, destro monströser wird der Verdacht, der sich ihm aufdrängt. Doch die Realität übertrifft seine düstersten Erwartungen.
Die Idee, die USA in einer Weltregierung einzuordnen, ist der Auslöser für eine massive und umfassende Verschwörung. Ein religiös fundamentaler Katholik und gleichzeitig US-Kongressabgeordneter plant, die USA noch weiter zu schwächen, damit sie sich in einer neuen Weltordnung unterordnen muss und nicht selbst die Welt nach eigenem Gutdünken regieren will. Seine Überflegung erfordert Milliarden an Dollar, Kontrolle über Medienorgane, extreme Täuschung der Öffentlichkeit und viele Komplizen, die teilweise gar nicht wissen, an welcher Operation sie beteiligt sind. Eine texanische Kleinstadt wird von der Außenwelt abgeriegelt und mit falschen Nachrichten und Vorkommnissen versorgt, um anhand der Reaktion der Bewohner zu beweisen, dass selbst die größten Kritiker einer Union sich dazu aufraffen würden, einer Weltregierung zuzustimmen, wenn die kritische Situation einer oder mehrerer Katastrophen es erfordern würde. Doch so simpel, wie sich die Sachlage darstellt, läuft der ambitionierte Plan nicht ab. Unter dem Deckmantel dieses Experiments tummeln sich noch andere, die davon zu profitieren gedenken.
Über das "Self-Publishing", das eh durch ein Quasi-Monopol eines Anbieters beherrscht wird, gibt es ja etliche verheerende Meinungen, weil dort derartig mieser Rotz angeboten würde, der zudem auf Lektorat/Korrektorat großmütig verzichtet und demzufolge eine Fehlerquote im Analphabetenbereich aufzuweisen habe. E-Book-Schmierzettel, für die auch noch Geld verlangt wird. ABER - ein positives aber - es gibt auch Perlen unter diesen Werken. Man muss halt das Glück haben, sie zu finden oder eine Rezension zu lesen, die nicht ein Fake oder gekauft ist. Bei "Excess - Verschwörung zur Weltregierung" hatte ich jetzt dieses Glück. Wenn man von einem kleinen Lapsus bezüglich Orson Welles absieht, ist das Buch weitgehend fehlerfrei (eine marginale Anzahl, die eher dem Druck und Satz als dem Autor geschuldet sind, mal unter den Tisch fallen lassen, da die "Trefferquote" in dieser Hinischt bei den großen und teuren Publikumsverlagen entschieden höher ist) und äußerst spannend. Das Szenarion um eine solche Verschwörung könnte sich ein Robert Ludlum einfallen lassen haben. Und der Autor hat sich in seinem Buch nun wirklich unterschiedlichster Themen angenommen und etliche davon erkennt man auch im realen Leben. Massenmanipulation durch gekaufte oder abhängige Medien, die lieber auf der Schiene der Mächtigen und Reichen mitfahren. Politiker und Konsorten, die eine Schar von Wahrnehmungsmanagern (Klassewort) beschäftigen, um Tatsachen zu verdrehen und ihre bereinigten Statistiken zu erläutern, damit jeder es für die ganze Wahrheit hält. Den hysterischen Berichten zu Terror oder der Globalen Erwärmung unkritisch gegenüberstehen und sich von Artikeln in Boulevard-Blättern oder TV-Sendern berieseln zu lassen, ohne deren Quatsch, der auch noch extrem dilettantisch dargeboten wird, auch nur ansatzweise zu hinterfragen. Dabei sind es gerade diese beiden Themen, die derzeit für alle möglichen neuen Gewinnmaximierungen in den Großkonzernen sorgen, die natürlich durch Lobbyarbeit bei den Politikern, die sich gerne für Gefallen jedweder Art bei entsprechender Gegenleistung benutzen lassen, immer in aller Munde bleiben. Die Globale Erfwärmung hat ja immer neue Auswüchse mit sich gezogen, wie man den Bürgern mit immer neuen Maßnahmen zum Klimaschutz (Dämmung usw.) das Geld aus der Tasche ziehen kann, bis hin zur Zwangsenteignung. Und die Terrorpanikmache hat den Regierungen freie Bahn gelassen, immer neue Überwachungstechniken in immer größerer Zahl einzusetzen. Staatsdefizite, Geheimdienstintrigen über die Absetzung von Regierungen und "Neuwahlen", die eh schon bestochene Handlanger an die Macht bringen (siehe Kalter Krieg in Südamerika und Afrika) - überall nur Lug und Trug. All diese (und sogar noch einige mehr) Themen wurden in "Excess - Verschwörung zur Weltregierung" eingebunden. So entstand eine spannende Lektüre um Geheimdienste, die sich selbst überlassen, jegliches Maß verloren haben, um Verräter und durchgeknallte Visionäre, die zwar jetzt nicht vor Actioneinlagen sprudelt - was auch der Protagonist aus der Schweiz beweist, der eher als braver, intelligenter Famileinvater mit schwacher Kondition daherkommt -, aber dafür ein recht gut durchdachtes und auch recherchiertes Szenario anbietet, das zwar mit dem einen oder anderen Klischee aufwartet, aber insgesamt äußerst unterhaltsam an den geniegten Leser gebracht wird. Einzig der Schluss war für mich etwas zu unpassend. Die Strafen für Massenmord und Landesverrat oder die Beteiligung daran, dürften in jedem Falle höher ausfallen, als hier geschildert. Und höhere Strafen wären auch verdient gewesen. Ob nun als E-Book oder in Papierform - ich kann "Excess - Verschwörung zur Weltregierung" guten Gewissens weiterempfehlen. Ein Buch, das noch lange nach dem Lesen nachwirkt.
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