Freitag, 12. April 2019

Buchreview "Bleeding Kansas 2" L. R. Aiken

L. Roy Aiken. Derek Grace, der als verbitterte Ein-Mann-Armee durch die Zombiehorden von Kansas wütete, konnte nicht verhindern, dass seine Kinder den menschenfressenden Monstern zum Opfer fielen. Nun droht er sich in Alkohol, Büchern, Pillen und dem gelegentlichen Amoklauf durch die Untoten zu verlieren, bis eines Tages eine blinde Passagierin und ihr fürchterliches Geheimnis den "Dead Silencer" aus seinem Einsiedlerleben reißen. Plötzlich hat ihn die tägliche Postapokalypse wieder und Derek muss sich entscheiden, ob er erneut im Geschäft sein will – auch wenn er bereits alles verloren hat, wofür sich ein Blutrausch lohnen würde. 

Ein Mann allein in einer Zombiewüste. Noch nicht von den Untoten erwischt, aber selbst auf dem besten Weg dennoch einer zu werden. Pillen, Alkohol, Selbstzweifel und Mordlust. All das bestimmt sein Leben jetzt. Es ist ihm irgendwie egal, ob die Monster ihn nun erwischen oder nicht. Doch als er Agnes trifft, sieht er bald wieder einen Sinn im Leben. Und gemeinsam mit ihr und seinem zurückgekehrten trockenen Humor, ausgerüstet mit genügend Artillerie machen sie sich auf, den Untoten zu zeigen, was eine Harke ist. Dass sie dabei nicht nur Zombies als Gegner haben, finden sie alsbald heraus. Der Untergang der Zivilisation ging rasend schnell voran, die überlebenden Menschen entwickelten sich in kürzester Zeit selbst zu Bestien und der als Erzähler fungierende Protagonist gedenkt nicht, ihnen da in irgendetwas nachzustehen. Nach seinem Verlust ist er von jeglichen Skrupeln befreit und auch sein Mitleid ist bestenfalls ein kleines, glimmendes Fünkchen. Und wer sich an ihm mit ihrgendeiner Art Machtspielereien versucht, muss recht früh lernen, dass dies zügig ins Grab führen kann. Zugunsten der vielen blutigen und actionreichen Auseinandersetzungen mit Zombies und vom rechten Weg abgekommenen Menschen hat der Autor, abgesehen von den beiden Hauptfiguren, die Charakterzeichnung auf ein Minimum beschränkt und mit dem einen oder anderen Klischee bedacht. Naja, über viele der Figuren braucht man auch nicht wirklich etwas wissen, da sie zeitnah unter einer fressgierigen Meute Zombies begraben werden. Rasant und humorvoll, blutig und vollgepackt mit Actionszenen und einem sich entwickelnden Helden bringt der zweite Teil von "Bleeding Kansas - Dead Silencer" zwar keine Neuerungen ins Genre ein, kann dafür aber über die gesamte Seitenzahl gut unterhalten. 7/10.

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