Samstag, 14. Dezember 2013

Buchreview "Uran connection" Robin Moore

Robin Moore. Aus dem Gefängnis in Sibirien plant Jap, der Boss der russischen Mafia, seinen größten Coup. In New York findet Inspektor Peter Nichilow die erste Spur, die auf einen grandiosen Schmugglerring hindeutet - die Uran Connection gefährdet die Sicherheit der ganzen Erde. Peter muss den Plan des mächtigen Jap durchkreuzen.

In New York lässt die Nuklearsicherheitsorganisation NEST die UN-Mitarbeiter von Staaten überwachen, die zur sogenannten Achse des Bösen gehören, wie man sie in den USA gerne bezeichnet. Bei zwei Treffen mit Vertretern der Staaten Irak und später Nordkorea werden die jeweiligen russischen Staatsangehörigen aus dem Hinterhalt erschossen. Peter Nichilow kann einen der Killer verfolgen und am Flughafen stellen, doch aufhalten kann er ihn nicht. Er schmiedet den Plan, selbst nach Russland zu reisen, wo seine Vorfahren herkommen. In einem Hochsicherheitsgefängnis in Sibirien kann es sich der Gangster Jap ob seiner guten Kontakte zwar einigermaßen gutgehen lassen, aber er stellt bald fest, dass draußen seine Organisation in Schwierigkeiten  mit der Konkurrenz gerät und seine Macht schwindet. Zudem muss er selbstverständlich bei der Aktion um den Verkauf von Nuklearwaffen an jeden, der genug bietet, anwesend sein. Also sorgt er für seine Freilassung - auf die brutale Art. Kaum in Freiheit, lässt er sich mit einiem abtrünnigen CIA-Mann ein, der von einem Plan der USA erzählt, Russland mit falschen Dollarnoten zu überschwemmen, um den Staat in den Ruin zu treiben. Ausgeführt wurde er nicht mehr, da das Reich schon vorher langsam zusammenbrach. Aber die Sache mit dem Falschgeld kommt Jap zugute. Mit dem kann man nämlich ohne größeren Aufwand Bestechungsgelder im korrupten Staatsapparat verteilen, um sich die begehrten Waffen zu sichern. Um einen General in die Pflicht zu bekommen, der ihm bei seinen Verbrechen nützlich sein kann, lockt er via Mittelsmann dessen schöne Tochter in eine Falle, um sie selbst daraus zu retten und dann an ihr Ehrgefühl zu appellieren, ihn mit deren Vater in Verbindung zu bringen. Bald kommt auch Peter aus den USA nach Russland, um den ganzen abscheulichen Plan zu vereiteln, was ihm aber nicht so leicht fällt und auch ein großer Showdown bringt nicht das befriedigende Ergebnis..

Robin Moore, bekannt für "Die grünen Teufel" und "French Connection" hat hier einen durchaus rasanten Thriller hervorgezaubert, der in gewisser Weise und mit einigen Veränderungen durchaus als Vorlage für einen Bondfilm um die Zeit von Roger Moore herum hätte dienen können. Weltverschwörung um Atomwaffen, nicht wenig Erotik und eine ordentliche Portion Action wie bei dem Aufstand im sibirischen Knast, als von vierhundert Insassen nurmehr einhundert übrig bleiben oder das mehr als nur explosive Finale, in dem eine sogenannte "geheime Stadt" mit mächtig Krawall und Feuerwerk zerlegt wird. Die beiden Hauptfiguren auf Seiten der Vertreter des Guten - Peter und Oksana -, das hier eindeutig von den Bösewichtern getrennt wird, bleiben blass und deren Liebesgeschichte ist absolut platt. An Klischees spart der gute Herr auch nicht und sein vermeintliches Anliegen, der Zerfall der ehemaligen Weltmacht anhand des vergeblichen Putschversuches der Kommunisten vom August 1991 sowie der folgenden Orientierungslosigkeit fast aller Staatsorgane inklusive des berüchjtigten KGB, kommt einfach zu kurz. Er konzentriert sich mehr auf die Gefahr des Atomwaffenverkaufs und der Kämpfe gegen die Bande, statt den Gedanken auszubauen. Denn wie weit es kommen konnte (ohne dass Atomwaffen an Feinde der restlichen Welt verkauft wurden), kann man doch heute sehen. Nach dem vergeigten Putsch haben sich alle die rücksichtlos genug oder in guten Postionen waren, über die Schätze der ehemaligen Sowjetunion hergemacht und mittlerweile ihre erbeuteten Reichtümer auf Banken überall in der Welt verteilt, Oligarchen  kaufen isch Fußballvereine im Westen als Hobby und wie die Machtverhältnisse in Russland derzeit aussehen, weiß man ja auch. All dies konnte nur geschehen, weil der Putsch danebenging. Hat damals die USA mit der Aufrüstungspolitik den Osten in den Ruin getrieben, kehrt sich die Situation nun um. Russland verkauft und Mithilfe von westlichen Unterstützern seine Bodenschätze mit immensen Gewinnspannen an die ehemaligen Gegner in Europa und sonstwo in der Welt, während die "Noch"-Weltmacht USA in der Zwischenzeit zum kniefälligen Bittsteller bei China geworden ist. All das hätte Robin Moore nach seinen guten Ansätzen durchaus andeuten (natürlich nicht wirklich wissen) können. So gesehen eine Chance vertan. Aber hiervon sowie von den erwähnten Klischees und den beiden "Leichtcharaktern" abgesehen, ist ihm ein durchweg rasanter, schneller und sehr unterhaltsamer Thriller gelungen.

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