Freitag, 29. Dezember 2017

Buchreview ""Dead team alpha" J. Bible

Jake Bible. In der postapokalyptischen, zombieverseuchten Einöde existiert ein Schimmer der Hoffnung in den Ausläufern der Rocky Mountains: Die Festung. Seit Jahrzehnten haben die Bewohner diese letzte Bastion der Menschheit gegen Zombiehorden verteidigt und ihre Gesellschaft und Kultur auf der Basis militärischer Präzision aufgebaut. Die Besten der Besten dienen im Denver Team Alpha. DTA ist die Elite-Kampftruppe, eingesetzt für die Rettung von Flüchtlingen und Überlebenden, die bis in das höllische brachland von Denver vorgedrungen sind. Aufgrund der unfassbaren Risiken und hohen Sterblichkeitsrate steht DTA inzwischen jedoch für etwas anderes: Dead Team Alpha. Nun muss DTA sein Können unter Beweis stellen, da etwas weitaus Schlimmeres als Zombies in der weiten Einöde lauert.

Der Eine schlägt die Bibel auf und erhält religiöse Glaubensbekenntnisse. Der Andere schlägt einen Bible auf und bekommt Humor, Action und Blutvergießen. Für mich kam daher nur Jake Bible infrage. Und schon auf den ersten Seiten beweist der Autor seinen Draht zu Fun in seinen Büchern. Coole und markige Sprüche, Wortklaubereien und irrwitzige Situationen - und hat man sich gerade an die paar Figuren gewöhnt, kippt die Stimmung. Es wird mörderisch und blutrünstig - und man kann noch nicht erahnen, welcher Feind sich da die Patrouille zur Brust genommen hat. Auf eine Erklärung kann man also gespannt warten. Die Zombie-Apokalypse ist nun schon rund 100 Jahre alt, die Menschen werden immer weniger, weil sich viele unfreiwillig den fleischfressenden Horden angeschlossen haben und gesundheitsfördernde fleischlose Kost ist derzeit total out. Ebenso erging es dem Sprit und etlichen Annehmlichkeiten, die man sich so als moderner Westler vorstellt. Aber es gibt noch die Silos, die man überwacht und durch Patrouillen kontrolliert. Was sich aber geändert hat, ist die Tatsache, dass die Verteidigung jetzt israelischen Maßstäben folgt: Auch Frauen tun Dienst, werden in Auswahlverfahren auch zu Anführerinnen und sind ebenso hart und gnadenlos wie die Kerle. Was nach political correctness klingt ist einfach nur der Notsituation geschuldet, die sich der Menschheit aufgezwungen hat - und die political correctness hat in diesem Buch auch wenig Platz. "Dead Team Alpha" mag vielleicht nicht so lustig sein wie "Z-Burbia", bietet aber doch recht derbe und unterhaltsame Zombie-Kost, wie man sie vom Autor auch erwartet. Die Idee mit der neuen Bedrohung bringt eine neue Variante ins alte Genrespiel, die auch in der Fortsetzung noch für Furore sorgen dürfte. Mir ist also jedes weitere Buch von Jake Bible beim Luzifer-Verlag mehr als nur willkommen. Einen minimalen Punktabzug bringt aber das sektenartige Mantra um "Jeder Mensch zählt" und "Wir vergessen nie", das mir einfach viel zu oft rausgelabert wird. Es hat bald genervt. Doch insgesamt sind die knapp 400 Seiten ein lustiges, acrionrieches und fulminantes Lesevergnügen, das man als Freund derartiger Kost oder als Fan des Autors nicht versäumen sollte.

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