Mittwoch, 26. September 2018

Buchreview "Warning light - Notlandung in Sirdschan" D. Ricciardi

David Ricciardi. Ein heftiges Erdbeben erschüttert den Süden des Iran. Dabei wird auch eine geheime Militärbasis in Mitleidenschaft gezogen. Kurz darauf muss in der Nähe ein Linienflugzeug notlanden. Die Passagiere, glücklich überlebt zu haben, können ihre Reise in einer Ersatzmaschine fortsetzen.
Außer Zac Miller. Der Amerikaner wird als angeblicher Spion festgehalten. Die Regierung fürchtet um die Enttarnung ihrer illegalen Aktivitäten, denn Zac arbeitet für die CIA. Aber er kann fliehen. Seine Flucht führt ihn durch das iranische Bergland, mit dem Ziel Europa. Doch die islamische Revolutionsgarde startet eine brutale Treibjagd auf Zac.


Vorweg: Das Buch ist gut. Kein Reißer im Stile eines Ben Coes, aber absolut kein Reinfall. Einen Wermutstropfen gebe ich dennoch bei. Lee Child lässt sich da zitieren: "Einer der besten Thriller, den Sie in diesem Jahr lesen werden." Für die ersten neun Monate zumindest werde ich da zum Dentisten und ziehe ihm den Zahn. "Run" von Douglas E. Winter" vom Luzifer-Verlag und der zweite Teil der Marc Cane-Reihe "Die Rubicon-Mission" von Blanvalet haben in dieser Reihen folge, die Nase ziemlich weit vorne. Aber es bleibt ja noch etwas Zeit.
Irgendwie war es schon leicht wohltuend, dass mal kein Überheld und Alleskönner und Jedenkiller hier den Protagonisten gibt. Er erledigt, was zu erledigen ist und will sich dann möglichst unbemerkt verdrücken. Irgendwie sehnt er sich nach seinem Büro zurück, die unwirtliche Gegend ist nichts für einen nicht völlig austrainierten Mann. Doch seine Fotos bringen ihm nur Ärger. Geschnappt verhört, abgehauen und gejagt. Jetzt muss er sich in ebendieser scheiß Landschaft bewegen und irgendwie durchkommen. Und dann zeigt er auch Härte, wir sind ja in einem Actionroman, da wachsen schon einmal vermeintliche Underdogs über sich hinaus. Von mancher Seite erhält er sogar Hilfe, muss dabei aber auch beobachten, wie rigoros seine Feinde gegen ihre eigenen Leute vorgehen. Ein typischer Kniff westlicher Thrillerautoren, um die eigenen Leute ins rechte Licht zu rücken. Als würden die das nie machen. Weg von möglichen Realitäten wieder zu Zac. Der beweist, dass ihn sein Geburtshelfer mit dem Herzen auf den rechten Fleck ausgestattet hat und ist auch betroffen, wenn es Tote gibt. Besonders, wenn er selbst dafür verantwortlich ist. Aber es geht um sein Leben - und er muss noch viel rennen, denn was ihn noch alles erwartet, ahnt ernicht einmal und der Weg nach Hause ist weit, voller Gefahren überall. Kein Dauerfeuerwerk, aber ein gut getimter und lockerer Actionthriller, der durchgehend Tempo hat und gut unterhält. Hie und da vielleicht mal etwas zu seht auf Zufall und Vertrauen aufgebaut, aber ohne Zufälle wäre John McClane schon an Weihnachten aus dem Hochhaus abgestürzt - mit etlichen Kugeln im Körper. Gehört im Genre halt dazu und wer das Genre schätzt, weiß das auch. Schwamm drüber. Der Schluss lässt eine Fortsetzung erwarten, an der der Autor aber derzeit erst arbeitet und die verspricht einen ganz anderen Zac. Versprochen. Wenn Festa Action verspricht, ist auch Action drin.

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