Montag, 16. September 2019

Buchreview "Flucht aus New York" M. McQuay

Mike McQuay. 1997: Manhattan ist abgeriegelt und wurde zu einem riesigen Gefängnis umfunktioniert, aus dem ein Ausbruch unmöglich ist. Als die Air Force One des amerikanischen Präsidenten von Terroristen entführt wird und in Manhattan notlanden muss, holt man Snake Plissken, die Klapperschlange: Er hat vierundzwanzig Stunden Zeit, den Präsidenten aus der Gewalt der Verbrecher zu befreien. Doch der Commissioner von New York hat sich eine besondere Teufelei ausgedacht: Kehrt Snake Plissken nicht innerhalb der gesetzten Frist mit dem Präsidenten zurück, explodieren in Snakes Körper zwei winzige Sprengkapseln.

Das Buch zum Film. "Flucht aus New York" ist somit kein eigenständiger Roman, dem eine Verfilmung zur Ehre gereicht. Der Autor liefert hier nur eine Erzählung, die den Film ergänzt und noch ein paar Scheine extra generiert. Ein Merchandise-Produkt, weiter nichts. Ein Problem vorweg: Die Ausgabe vom Apex-Verlag ist leider sehr fehlerhaft und besonders die Satzzeichen mitten im Satz (Ausrufezeichen, Punkte, die ein Satzende suggerieren) sind nervig, weil sie wahrlich irritierend wirken. Selbst wenn man sich an die Häufung gewöhnt hat. Daneben natürlich noch die üblichen Verdächtigen wie z. B. das und dass verwechselt. Den Inhalt hat der Autor leicht mit zusätzlichen Elementen erweitert, die aber kaum ins Gewicht fallen. Die Charaktere sind ähnlich denen im Film, aber keine direkten Spiegelbilder. Und im Gegensatz zu Büchern, die als Filmvorlage dienten und bei denen der Protgaonist und seine Kontrahenten ausführliche Zeichnungen bekamen und man sie irgendwie mit der Zeit visualisiert hat und später beim Film enttäuscht ist, weil die eigenen Vorstellungen nicht zum Darsteller passen, ist es hier umgekehrt. Zumindest für mich. Kurt Russell als Snake Plissken ist nicht nur auf dem Cover abgebildet, sondern auch in meiner Vorstellung ständig herumgegeistert - und der Buch-Snake konnte die zu keiner Sekunde erfüllen. Egal, welche Mühe sich Mike McQuay gegeben hat, die Coolness eines Kurt Russell kommt einfach nicht rüber. Große sozialkritische Anmerkungen werden nicht weiter ausgeführt, sondern nur die kurze Version, die für den Film, das Drehbuch, wichtig war. Die Kriege werden erwähnt, leicht ergänzt mit Informationen, aber auch nicht übermäßig in die Länge gezogen. Nur das nötigste. So kommt das Buch auf rund 276 Seiten plus einige Vorschauen und 10 oder 12 LEERSEITEN (schon früher eine üble Ressourcenverschwendung), liest sich leicht - sieht man von den genannten Fehlern ab - und ist eine Lektüre, die man nebenbei wegliest. 5/10. Nettes "wiederlesen", mehr nicht. Ach ja, guckt doch mal auf das Tattoo im Trailer. Ist das vielleicht ne Klapperschlange? Tsts.

Keine Kommentare: