Sonntag, 3. Mai 2009

Buchreview "Die Virus-Waffe"



Commander James Barrington. Ein Schatzsucher stößt bei einem Tauchgang nahe einer Insel vor Kreta auf ein 30 Jahre altes Wrack einer amerikanischen Militärmaschine. Sogar die Piloten sind noch auf ihren Sitzen angeschnallt. Und sie haben anscheinend etwas Wertvolles transportiert, das sich in einem geheimnisvollen Metallkoffer befindet. Als der Taucher an Land seinen Fund untersucht, findet er im Inneren vier versiegelte Metallzylinder. Er fackelt nicht lange, öffnet einen davon gewaltsam - und erleidet innerhalb von wenigen Stunden einen grauenvollen Tod. Kurz darauf erhält Paul Richter - britischer Geheimagent im Geheimdienst ihrer Majestät und Spezialist für besonders heikle Fälle, den Auftrag, den Umständen dieses rätselhaften Todes auf den Grund zu gehen. Schnell stoßen seine Ermittlungen auf Widerstände und werfen Fragen über Fragen auf. Die CIA hat offenbar die völlige Vernichtung des Wracks angeordnet. Und ein Säuberungsteam ist auf der Insel unterwegs, um unliebsame Zeugen der Vorgänge rund um das Wrack zu beseitigen. Kurz danach werden die Männer selbst Opfer unbekannter Killer, und in den USA werden mehrere pensionierte CIA-Agenten ermordet. Je hartnäckiger Paul Richter den Hintergründen der Todesfälle auf die Spur zu kommen versucht, desto gefährlicher wird seine Lage. Als er der Wahrheit schließlich ins Gesicht sieht, übertrifft das Grauen alles, was er bisher für möglich gehalten hätte.

Nach "Operation Overkill" ein weiterer gelungener Thriller des Autors um seinen Protagonisten Paul Richter. Mit den von ihm gewohnten Fachtermini aus dem Militärjargon beginnt der Autor eine aus vielen Erzählsträngen zusammengewobene komplexe Story zu erzählen, die sich erst nach und nach zu einem roten Faden zusammenfügt, und die große Politverschwörung hinter dem Ganzen ist so aufgebaut, dass sie auch von einem Robert Ludlum hätte stammen können. Die bekannte Thrillerlinguistik gepaart mit raschen Szenenwechseln, einem sympathischen Helden, spannungsfördernden Cliffhangern zum Kapitelende sowie jede Menge Action und Beseitigung unerwünschter Zeitgenossen in einem gut recherchierten, fein ausgearbeiteten Spionageroman, mit einer gegen Ende immer rasanter werdenden Handlung bis hin zum endgültigen Plot lassen den Leser auf weitere Outputs des Autors spekulieren (was bisher in Deutschland Fehlanzeige ist).
Ein hochbrisanter Polithriller, der den ehemaligen Meister dieses Genres - Tom Clancy - vergessen macht, da sich dieser ja nur noch Co-Autoren bedient, die seine Reihen- oder Spieleideen zu einfachen Geschichten auf Papier umwandeln. Abgesehen von kleinen Schwächen zu Beginn der Handlung, als sich einige Längen einschleichen, bis die Sache Fahrt aufnimmt, wird die Spannung des knapp 600 Seiten umfassenden Werkes kontinuierlich gesteigert, sodass als Endprodukt ein sehr ordentlicher Roman heruasgekomen ist, der trotzdem keine Seite zuviel aufweist. Ein Volltreffer auf dem Thrillermarkt.

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