Samstag, 2. Mai 2009

Buchreview "Der Tag des Falken"



Dale Brown. Fast ungehindert können südamerikanische Drogenkartelle die Küste Floridas als ideales Einfluggebiet für ihre Schmuggelmaschinen benutzen. Kompetenzstreitigkeiten unter den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden verhindern eine wirksame Verfolgung der Drogenbarone. Da schlägt der amerikansiche Konteradmiral Ian Hardcastle eine radikale neue Lösung vor: Die Gründung einer eigenen spezialeinheit mit dem martialischen Namen Hammerheads, die mit ultramodernen Flugzeugen und Hubschraubern dem Drogenschmuggel ein Ende bereiten soll. Doch die Kokainmafia hat noch ein Ass im Ärmel, und sie ist nicht bereit, sich ihre Geschäfte stören zu lassen. Und wenn sie über Leichen gehen muss.

Ein weiterer Roman zum Krieg gegen die Drogen. Diesmal wird der Kampf aber nicht auf dem amerikanischen Festland ausgetragen, sondern in den Gewässern zwischen Florida und Südamerika bzw. in der Luft über dem Seegebiet. Hier wird mit High-Tech-Waffen gegen die südamerikanischen Drogenbosse vorgegangen, die sich bisher ungehindert hier tummeln konnten, um ihre Ware an Land zu bringen. Um diesen Lieferungen den Weg in die USA zu versperren, wird alles aufgeboten, was an modernen Kampfmaschinen zu bieten ist: unbemannte Drohnen, Seahawks, F-16 - alles ist in der Luft, um Lieferungen zur See oder per Flugzeug abzufangen. Rechte von Privatfliegern werden außer Kraft gesetzt, kontrolliert wird alles und jeder. Wer nicht beidreht oder landet, wird abgeschossen. Und dann ist ein waghalsiger Pilot aus der Truppe so verwegen, dem Gegner einen Besuch in dessen Hinterhof abzustatten und ihn mit den Konsequenzen zu konfrontieren, die ihn erwarten, wenn er die Flüge in die USA nicht einstellt. Daraus resultiert letztendlich eine Art Privatkrieg zwischen den Bossen des Kartells und der Einsatztruppe der Hammerheads, der in Luftkämpfen und bewaffneten Schnellbootattacken gipfelt, da die Drogenkönige es mittels ihrer unerschöpflichen finanziellen Möglichkeiten geschafft haben, sich einen abtrünnigen Offizier der kolumbiansichen Luftwaffe samt Bombern und Besatzungen zu kaufen.



Brown gehört eher zu den konservativen und äußerst patriotischen Vertretern der amerikanischen Autorenzunft und so wird hier den Gangstern kein Prozeß gemacht, sondern die Brut mit Stumpf und Stiel ausgerottet. Die Charakterzeichnung ist hier eher grob zu nennen, auf die meisten Figuren wird nicht allzu nahe eingegangen. Die Protagonisten sind die üblichen Typen, die sich zum Wohle aller ihre Eigenmächtigkeiten herausnehmen, ohne wirklich über die Konsequenzen nachzudenken - und behalten natürlich im Endeffekt immer Recht. Jeder amerikanische Präsident würde seine Seele dafür verkaufen (naja, wohl nicht zum ersten Mal), wenn seine Truppen so effektiv und effizient in den Kampf ziehen würden, wie hier geschildert. Sieht man aber einmal von der recht einseitigen Schilderung ab, wird hier ein Actionfeuerwerk erster Güte abgeliefert. Ich lasse mir von Dale Brown schon seit Jahren keine deutsche Erstveröffentlichung mehr entgehen. Zumeist bin ich auch zufrieden mit dem, was er bietet. Hier auf jeden Fall.

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