Freitag, 24. August 2018

Buchreview "Der Smaragd-Buddha" R. Blake

Russell Blake. Die Abenteurer Drake, Allie und Spencer sind zurück – und dieses Mal verschlägt es sie in die unwegsamen Dschungel von Myanmar. Ihr Ziel ist es, einen legendären Schatz rund um eine Jade-Statue aus dem Khmer-Reich zu finden. Gleichzeitig stehen sie aber auch noch im Dienst des CIA und sollen vor Ort das abgestürzte Flugzeug mit der Tochter eines US-Senatoren und deren Freund an Bord bergen. Das Ganze wäre natürlich zu einfach, wenn nicht noch ein paar rachsüchtige Chinesen, schießwütige Armeen und hinterhältige Drogenhändler auf den Plan treten würden, um den Glücksrittern das Leben schwer zu machen.

Also ich mag reine Abenteuerstories ohne irgendwelche mystische Sperenzchen und da ist die Reihe von Russell Blake genau das Richtige. Clive Cussler hat sich abgenutzt und zudem ist er nur noch Ideengeber für seine Schreibwerkstatt, eine Unsitte, der sich ein James Patterson schon lange und leider erfolgreich bedient. Andere ziehen da natürlich nach. Umso erfreulicher ist es, dass manche Autoren dann doch ihre Werke selbst verfassen. Beim vorliegenden geht es - wie die Coverillustration von Michael Schubert deutlich zeigt - in Dschungelgefilde weitab dessen, was man in westlichen Gegenden als Zivilisation bezeichnet. Dazu hat die Gruppe um Drake Ramsey auch noch einen Auftrag, der diffuser ist als sie erwartet hatten. Die Sache mit der Senatorentochter entwickelt sich zu einer undurchsichtigen Aktion, in der mehrere Figuren und Hintermänner ihre Schachspielchen betreiben. Es kostet ja nicht deren Leben, wenn es nicht funktioniert. Aber die von Ramsey und seiner Crew sind in Gefahr. Doch sie treffen auch auf freundliche Charaktere - teils verschroben, teils Gauner, aber irgendwie liebenswert. Das hilft ihnen immens, den vielen Feinden zu entgehen, die zur Hatz auf die Freunde geblasen haben. Gewürzt mit einige Prisen Humor, der Jagd nach dem Schatz des Buddha und der Suche nach der Senatorentochter, ist "Der Smaragd-Buddha" aus dem Luzifer-Verlag brauchbare Unterhaltung mit hohem Actionanteil, wenn es durch die Fieberhölle Myanmar geht, verfolgt von gnadenlosen Häschern. Das Tempo ist hoch, der Anteil der tödlichen Schusswechsel ebenfalls. Doch die Schatzsuche vor exotischer Kulisse, die gerät ob des Gezerres um die Senatorentochter und den Geheimdienstaktivitäten zu sehr in den Hintergrund. Außerdem ist bei Russell Blakes Roman alles schon fein sortiert. Wirkliche Überraschungen bleiben aus und Vielleser ziehen dafür leider Punkte ab. Wer sich natürlich nur selten an Bücher des Abenteuergenres wagt, der wird hier womöglich seine Freude haben, weil er flott durch die Actionsequenzen befördert wird und er eine sympathische Bande in einem verwegenen Rettungsauftrag mit Schatzsuche geliefert bekommt. Ich persönlich als Vielleser fand trotz auch vorhandener kleiner Mängel den Roman von Bear Grylls "Ghost flight - Jagd durch den Dschungel" einen Tick besser.

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