Samstag, 27. Juli 2013

Buchreview "Tagebuch der Apokalypse 3"

J. L. Bourne. Die Erde, in naher Zukunft. Nach einer mysteriösen Infektionsepidemie, die sich aus China weiter in die USA ausgebreitet hat, haben sich die Menschen der Vereinigten Staaten in fleischfressende Zombies verwandelt. Unter den wenigen Überlebenden ist ein Mann namens Kilroy. Als ehemaliger Marineoffizier hat er sich zur Küste des Golfs von Mexiko durchgeschlagen, wo er mit einigen anderen auf den Flugzeugträger USS George Washington evakuiert wird. Aufgrund seiner Kenntnisse über den Überlebenskampf unter den Monstern bekommt er nun einen stregn geheimen Auftrag: Zusammen  mit einer Handvoll elitekämpfern wird erm it einem U-Boot nach China geschickt, um den Patienten 0 ausfindig zu machen und zu evakuieren. Es besteht der Verdacht, dass es sich dabei nicht um einen Menschen handelt. Eine Mission auf Leben und Tod beginnt.

Kil und sein Kumpel Saien, den er auf seiner Tour durchs verheerte Amerika kennenlernte, werden auf dem Flugzeugträger gebrieft, um einen geheimen Einsatz in China durchzuführen. Unterdessen besetzt eine vier Mann starke Gruppe Elitesoldaten Hotel 23, wo Kilroy und seine Gefährten lange Zeit hausten, bevor sie von den Untoten, die durch eine neuartige Waffe einer unbekannten Gruppierung hingelockt wurden, von dort flüchten mussten und dann auf dem Flugzeugträger ihre neue Heimat fanden. Die vier Mann sollen herausfinden, ob die Atomraketen im silo noch zu starten sind. Doch zuvor müssen sie sich durch die Horden ihrer fleischgierigen Gegner kämpfen und gegen diese dann den Stützpunkt verteidigen. Ein weiteres Häuflein Überlebender ist in einer Station in der Arktis von der Kälte und einigen Untoten gefangen, kann aber per Funkt mit dem Flugzeugträger kommunizieren. Der Auftrag in der Arktis hatte ebenfalls etwas mit den Gegenmaßnahmen zur Eindämmung der Anomalie, wie man es mittlerweile nennt, zu tun. Kil und seine Leute werden zuerst auf ein U-Boot verfrachtet, das sie nach Hawaii bringen soll, wo sie auf dem von einem Atomschlag verheerten Oahu in einem Bunker bestimmte Aufzeichnungen sicherstellen müssen, die ihnen bei ihrem eigentlichen Auftrag von nutzen sein können. Schon dort fordert es einige Opfer. Währenddessen verfolgt eine Truppe namens Remote Six die Absicht, die USA und somit auch den Rest der Welt unter ihre Kontrolle zu bringen. Dazu müssen aber die Pläne der anderen Überlebenden unterbunden und diese gnadenlos vernichtet werden.

Sofort ins Auge fällt dem geneigten Leser, dass der dritte Teil von "Tagebuch der Apokalypse" mit einem Tagebuch nur noch sehr wenig zu tun hat. bis auf einzeln eingestreute Einträge ist das Buch nämlich in konventioneller Art geschrieben. Dem mit trockenen Galgenhumor durchsetzten militaristischen Inhalt ist J. L. Bourne hingegen treu geblieben. Da ist es natürlich klar, dass die Shoot-Outs in ihrer Häufigkeit ebenfalls nicht abnehmen, was auch darin begründet liegt, dass die Untoten nach der Bombardierung der Städte mit Atomwaffen durch die Strahlung Fähigkeiten entwickelt haben, die sich nicht mehr mit den Zombies aus alten Romero-Zeiten vergleichen lassen. Sie sind widerstandsfähiger und auch in manchen Punkten schneller und cleverer geworden. Neben einigen kleinen Spitzen Richtung Regierungen (keine gefälschten Arbeitlosenstatistiken mehr nötig, keine Verfassungsbrüche und Abhöraktionen mehr), setzt der Autor weniger auf emotionale Momente sondern viel mehr auf Action und ein meines Erachtens eher unnötiges Sci Fi-Element. Leider bleibt das alles sehr oberflächlich und diverse Handlungsstränge laufen ins Leere bzw. werden nicht zu Ende geführt. Der Schluss kommt dann doch sehr abrupt. Man stelle sich eine Bruckheimer/Bay Actionorgie vor, die anscheinend alles auf einen explosiven Showdown hinsteuern lässt und dann geben sich die gegnerischen Parteien nach kurzem Geplänkel die Hände und meinen, dass sie es jetzt gut sein lassen. Es bleibt durchaus die Möglichkeit eines vierten Teils und den werde ich mir trotz der aufgezählten Mängel nicht entgehen lassen, sollte er denn kommen, denn in diesem Buch (wie auch in den beiden Vorgängern) war erheblich mehr Unterhaltungswert als in den  Büchern z. B. zu "The Walking Dead". "Tagebuch der Apokalypse 3" ist zwar insgesamt etwas unbefriedigend, aber dennoch nicht völlig misslungen. J. L. Bourne selbst hat aber ebenso wie seine Kollegen Z. A. Recht und V. M. Zito schon bewiesen, dass es besser geht.

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