Samstag, 10. August 2013

Buchreview "Dunkle Ernte"

Simon Mockler. In Cambridge wird ein Hochsicherheitslabor überfallen, in dem eine Waffentestreihe des Militärs stattfinden sollte. Eine der zehn Testpersonen ist Jack Hartman. Als der IT-Student mitansehen muss, wie die anderen Patienten brutal abgeschlachtet werden, rennt er um sein Leben. In sich trägt er einen zellbasierten Supercomputer: Die Waffe der Zukunft. Und genau diese bringt Jack in höchste Gefahr. Auf der Flucht vor skrupellosen Waffenhändlern, international agierenden Hightech-Sicherheitsfirmen und korrupten Regierungen weiß er bald nicht mehr, wem er noch trauen kann.

Jack erwacht in einem Krankenbett und hat keine Erinnerung mehr, wie er hierher kommt. Neben ihm liegen neun weitere Personen in ihren jeweiligen Betten. Als er ein menschliches Bedürfnis verspührt, rappelt er sich mühsam auf, um auf dem Flur eine Toilette zu suchen und stellt dabei fest, dass es kaum Personal zu geben scheint und auch alles andere nicht wie ein reguläres Krankenhaus aussieht. Irgendwann hört er Geräusche, die wie Schüsse klingen und versteckt sich in einem Wandschrank. Von dort beobachtet er, wie die anderen Patienten erschossen und dann aufgeschnitten werden, um  ihnen etwas aus dem Körper zu entfernen. Als die Killer weg sind, flüchtet er sich zu seiner Freundion Amanda. Als er zur Ruhe gekommen ist, fällt ihm nach und nach wieder ein, wie er in diese Situation gekommen ist. Um Geld für seine Spielschulden aufzutreiben hat er sich freiwillig gegen gute Bezahlung für ein Experiment zur Verfügung zu stehen. Doch noch während er von Amanda versorgt wird, kommen ihm die Hintermänner des Kommandos auf die Spur und schicken drei Männer, die ihn töten und das Material, das sie suchen, aus dem Körper schneiden sollen.  Er kann wieder flüchten, wird aber vom MI6 aufgegriffen und darüber informiert, dass er eine neue Waffentechnik im Körper trägt, die aber nur imn Zusammenarbeit mit den anderen neuen Komponenten funktioniert. Man beschließt, den Häschern eine Falle zu stellen. Doch dazu muss Jack in den Kongo.

Jack ist als Charakter nicht mehr als eine Blaupause, das betrifft ebenso die meisten anderen Figuren. Schnell noch den Love Interest dazu, ebenso tapfer, mutig, clever und gutaussehend, wie der Protagonist, und fertig ist der Lack. Die Story ist jetzt auch nicht gerade wundersam neu, aber sie funktioniert, da Simon Mockler von Beginn an auf hohes Tempo und rasante Handlung setzt. Verschiedene Locations wie Großbritannien, USA, Kongo und Frankreich wechseln sich mit den actionstarrenden Hetzjagden auf dem Studenten ab. Da sein Love Interest Amanda und auch sein vermeintlich versoffener Vater jeweils nur im ersten und letzten Viertel ihre Auftritte haben, bremst nichts den Lesefluss aus. Auf tiefgründige Behandlung diverser Bereiche, die eher familiärer oder vergangener Herkunft sind, wird größtenteils verzichtet. Dafür strotzt das nur rund 350 Seiten bei 87 Kapitlen lange Buch nur so vor Verrätern, Intrigen, Machtspielchen und Kommandoeinsätzen. Gemeinsam mit einer neuartigen Waffe erinnert das alles an die frühen Romane eines jungen Jon Land, der mit diesen perfekt unterhalten konnte. Es ist noch kein McCracken, aber es kommt nahe dran. Abzüge in der B-Note gibt es nur wegen den nicht gerade vielschichtigen Figuren und dem etwas zu gezuckerten Ende. Ansonsten eine feine Actionssause ohne höhere Ziele. Also fast rundum gelungen. Fortsetzungsmöglichkeit inklusive. Somit werde ich auch das zweite Buch von Simon Mockler - "Das Midas-Kartell" - garantiert einsacken, auch wenn die Inhaltsangabe KEINE Weiterführung der Geschichte um Jack Hartman verspricht.

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