Samstag, 28. Mai 2016

Buchreview "Fine Line - Create your character" N. S. Daveron

Nika S. Daveron. Elayne ist ganz besessen von dem Spiel "Fine Line", welches es durch eine spezielle Technologie ermöglicht, in den Körper der Spielfigur einzutauchen. Doch schon bald entbrennt ein Kampf um Leben und Tod, als jemand versucht, diese Technologie zu stehlen.

Elayne ist Studentin im Fach Latein, aber sie ist auch schon von Kindheit an eher die Nintendo-Göre gewesen, denn die niedliche Barbiemama. Und so kommt es, dass sie in ihrer neuen Wohngemeinschaft schnell durch einen Mitberwohner mit dem Spiel "Fine Line" infiziert wird. Sie findet schnell eine Gilde, mit der sie zusammen in der virtuellen Welt Abenteuer erleben kann. Und irgendwann fällt sie einer anderen Gruppe auf, die sich ihre Mitglieder aus schon bestehenden Gilden raussucht. Natürlich müssen die Erwählten schon gewisse Standards erfüllen, um wirklich dazu zu gehören. Und diese neue Gilde - Xanadu - wartet auch gleich mit einer sensationellen Neuerung auf: Sie kann den Spieler selbst in seinen Avatar eintauchen und ihn somit die Spiele live erleben lassen (Da musste ich unwillkürlich an neue "Techniken" bei Filmen denken: die kotzenswerte Wackelkamera.). Was sich wirklich wie eine wunderbare neue Erfahrung herausstellen könnte, entwickelt sich bald zu einem Kampf gegen Hacker, der ihr eigentlich nicht wirklich liegt. Sie wollte ja nur spielen. So ganz nebenbei macht sich aber auch die Liebe zu einem ihrer Mitspieler bemerkbar, als man sich mal zu einem Gildetreffen verabredet. 

Ich muss schon sagen, dass mich das Buch positiv überrascht hat. Es kommt zwar nicht an ein Werk von Daniel Suarez heran und hat absolut nicht mit den sonst von mir bevorzugten Genres am Hut, kann aber ordentliche Unterhaltung auch für Nichtspieler wie mich bieten. Gerade in dieser Hinsicht ist es doch recht leicht verständlich gestaltet und stoppt daher auch nicht den Lesefluss. Natürlich musste ich mich beim Einstieg in die Lektüre an die ungewohnte Kost gewöhnen, aber das gelang recht schnell und mit den ersten vier Zeilen auf Seite 125 kamen dann auch einige Sympathiepunkte dazu. Es machte schon Spaß, dem Abenteuer zu folgen, Elaynes kleine Verwicklungen und größeren Auseinandersetzungen mitzuerleben sowie ihrem zweifelhaften Geschick, jedes Fettnäpfchen zu finden - egal, wie gut es versteckt wurde - und mit Schmackes reinzulatschen. Die Gestaltung der Charaktere ist okay, da gab es auf jeden Fall schon einige schlimmere, die dem Leser ein Buch so richtig verleiden konnten. Das passi ert in "Fine Line" NICHT. Eine durchaus gekonnt servierte Geschichte, in der die Liebelei nicht in den Vordergrund gehievt wird und auch das eine oder andere Versatzstück, das zum Tragen kommt, nicht weiter stört. Vermutlich hatten Gamer noch etwas mehr Spaß an dem Buch. Das sei ihnen gegönnt. Mir hat es die Lesezeit jedenfalls auch nicht vergällt. Und irgendwie will sich bei mir der Eindruck nicht verflüchtigen, dass da noch etwas nachkommt. Aber einen kleinen Wermutstropfen muss ich dann noch loswerden: Wo isser denn  jetzt her, der kleine Jey? Indien oder Bangladesh? Da ist er im Buch leider öfter hin- und hergewechselt. Ein Danke an den Luzifer-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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