Freitag, 8. Mai 2009

Buchreview "Meat"

Joseph D'Lacey. Eine schreckliche Zukunftsvision. Richard Shanti, Vorarbeiter in einem Schlachthaus, hat immer mehr Probleme mit seinem Job. Er und seine Familie sind heimliche Vegetarier. Das ist das schlimmste Sakrileg, das man in der despotisch geführten Stadt Abyrne begehen kann. Abyrne lebt vom Schlachthaus. Religion und Gesetz verpflichten zum Fleischverzehr, und über allem steht der allmächtige Despot, Rory Magnus. Doch im Untergrund brodelt es, und es bricht der Widerstand, angeführt von einem charismatischen Messias namens John Collins, offen aus.

Was'n Scheiß. Es gibt Leute, die mit Büchern nicht allzu viel anzufangen wissen und dem Lesen eher abschwören. Dieses Machwerk könnten sie als Argument für ihre Verweigerungshaltung nutzen (obwohl ein Film es auch nicht besser machen würde). Ich hatte mir jedenfalls viel versprochen und wurde ziemlich enttäuscht und der Kommentar von Stephen King, "Joseph D'Lacey rocks!" ist möglicherweise einem vollständigeren Satz entnommen, der gelautet haben könnte: "Joseph D'Lacey rocks me to sleep". Irgendwann im Irgendwo nach einer nur in Randbemerkungen erwähnten Katastrophe möglicherweise nuklearen Urpsrungs ist die Stadt Abyrne umgeben von Ödland auf sich selbst gestellt und wird von den Herrschenden am Leben gehalten. Die Bewohner unterteilen sich in drei Hauptgruppen: Da wären zuerst die Besitzer der Fleischfabrik und ihre Arbeiter, die religiösen Führer mit ihren Pastoren sowie die geringe Anzahl wohlhabender Bürger, die sich den Verzehr von Fleisch täglich leisten können, danach kommt die Masse der Bewohner, die einfach vor sich hin leben und auch nicht die finanzielle Ausstattung und das Ansehen haben, um sich dauernd eine Fleischration leisten zu können und zuletzt die große Gruppe der Auserwählten. Dazu gesellen sich im Laufe der Zeit noch der Messias und seine wenigen Anhänger. Das einzig Interessante an diesem Buch ist, wer die Auserwählten sind und dies wird dem Leser doch schon frühzeitig klar, auch wenn nicht explizit erklärt. Ab diesem Moment hat das Buch nicht mehr viel zu bieten. Action: mau, ein bißchen gegen Ende. Horror: weniger als mau, trotz der Auserwählten und ihrem Schicksal. Spannungskurve: ähem, eher eine gerade Linie, also auch nüscht. Klischees: ha, endlich etwas, womit das Buch aufwarten kann, denn davon gibt es viele.
Ansonsten wurde hier mit Genuß die Bibel geplündert bis hin zu den Initialen gewisser Handelnder(siehe Inhaltsangabe), religiöser Unsinn verzapft, geschwafelt und der Leser mit seitenlangen Andeutungen, dass der Autor vielleicht ein Gesundheitsapostel sein könnte, überfrachtet. Fleischverzicht: stärkt den Körper. Hungern: stärkt den Körper. Luft und Licht: stärkt den Körper. Ach ja - das Buch NICHT lesen: stärkt den Geist. Was hier abgeliefert wurde, ist ein bedeutungsloses Nichts. Handlungsteile schwach stibitzt aus "Animal Farm", der Bibel und wo er die Riege der Schwarzmäntel aufgetan hat, dürfte wohl auch ziemlich klar sein. Insgesamt gesehen: Finger weg. Laaaaaangweilig.

1 Kommentar:

Shane Schofield hat gesagt…

Die Warnung kommt zu spät: Hab es mir schon geholt...