Dienstag, 12. März 2013

Buchreview "Bitterkalt"

Dan Simmons. Privatdetektiv Joe Kurtz bläst ein eisiger Wind entgegen. Und das liegt nicht nur am bitterkalten Winter in Buffalo. "Little Skag" Farino, der Juniorboss eines örtlichen Mafia-Clans, will Joe aus dem Verkehr ziehen und setzt eine Horde von mehr oder minder begabten Killern auf ihn an.  Seine attraktive Schwester Angelina verfolgt unterdessen ganz eigene Pläne mit dem Schnüffler - nicht alle sind so romantisch wie eine gemeinsame Liebesnacht.

Joe Kurtz, Ex-Knacki und Privatdetektiv ohne Lizenz, wird gleich zu Beginn mit drei geistig nicht wirlich gut ausgestatteten Spacken bedrängt. Er macht sie kurz und knapp fertig und sorgt dafür, dass sie auch nicht mehr quatschen können. Dabei geht er äußerst rabiat vor. Ihm ist klar, dass die drei Holzköppe von Stephen Farino aus dem Knast heraus auf seine Fährte gesetzt wurden, denn er hat ein Kopfgeld auf Kurtz ausgelobt. Farinos Schwester Angelina, gerade aus Sizilien zurückgekehrt, hat andere Pläne mit Joe. Er soll sie im Kampf gegen einen weiteren in Buffalo ansässigen Clan namnes Gonzaga unterstützen. Und zudem erhält Joe von seinem obdachlosen Kumpel noch die Bitte, für ihn in einem bestimmten Fall nachzuforschen. Erst lehnt er den Fall ab, aber nach und nach verwickeln sich die Fäden diverser Verbrechen zu einem Wust und bei der Gelegneheit kann er auch den Gefallen für den Freund erledigen. Und Rachel, die Tochter seiner verstorbenen Partnerin Samantha, benötigt ebenfalls Hilfe gegen ihren Stiefvater. Für den Rachefeldzug gegen die Mörder von Sam saß Joe im Knast, aber die Hintermänner konnte er nicht erwischen. Diese Chance bietet ihm Angelina, wenn er ihr gegen den feindlichen Clan hilft. Leicht wird das nicht, wenn die Cops korrupt, deren Captain ein Serienkiller und die Gegener gewarnt sind. Dennoch entwickelt Kurtz einen Plan, wie er alle Probleme auf einmal lösen kann. 

Mit "Bitterkalt" liegt nun der zweite Roman um den lizenzlosen Privatdetektiv mit angeschlossener Heiratsvermittlung aus dem Festa-Verlag vor. Und wieder zeigt sich, dass Simmons ein unheimliches Geschick hat, von Genre zu Genre zu wechseln und stilistisch auf unterschiedlichen Pfaden zu wandeln. Sind z. B. seine Romane "Terror" oder "Drood" ausführlich und überlang, bleibt Dan Simmons bei seinen Thrillern zur+ckhaltend knapp und schreibt kein Wort zuviel. Der Tonfall ist lakonisch und trocken, der selten aufblitzende Humor derb und sein Protagonist eiskalt. Als gesetzestreuen Bürger kann man Joe Kurtz keineswegs charkterisieren, eher als brutalen Gerechtigkeitsfanatiker, der keine Gnade kennt. Hin und wieder erinnert mich das Ambiente von Büro mit Sekretärin an den Film "Ich, der Richter" mit Armand Assante als Mike Hammer und das düstere Winterwetter mit seinen dunklen Wolken und schneeverhangenen Gebäuden vermittelt den Eindruck als habe es sich auf die Gemüter der dort ansässigen Menschen gelegt, denn im gesamten Roman findet man bestenfalls einen oder zwei Menschen ohne gößeren Makel. Insgesamt ist "Bitterkalt" ein spannender, guter Thriller  mit einem harten Heldenhund, Mord, Geballer, Autoverfolgungsjagd und OHNE Love Story mit zumindest einem recht ekligen Abgang eines der Killer. Mir jedenfalls hat es gefallen und so kann das dritte Buch gerne kommen.

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