Myke Cole. Als Colonel Bookbinder plötzlich magische Kräfte entwickelt, verändert sich sein Leben radikal: Er soll mit den "Shadow Ops" in einer fremden Welt gegen übernatürliche Wesen kämpfen. Aber dann wird Bookbinder von seiner Einheit getrennt und versucht allein, den Feind zu besiegen. doch dies kann ihm nur mithilfe eines Mannes gelingen, dessen magische Fähigkeiten die Nation schon einmal fast zu Fall gebracht haben: Oscar Britton, Staatsfeind Nummer 1.
Bookbinder liegt schlafend in seinem Bett, als er plötzlich spürt, dass er irgendwie kurz vor dem Ertrinken ist. Er hält es für einen Albtraum, kann aber nicht mehr einschlafen, nachdem er nun schon einmal wach ist. Doch dies merkwürdige Gespür hört nicht auf. Er geht zum Arzt, der ihn dann sicherheitshalber zur SOC schickt, die ihn auf magische Kräfte testen soll. Es dauert, bis man herausfindet, was er da plötzlich beherrscht, doch dann wird er in die Spezialkräfteeinheit eingebunden und in die Ursprungswelt versetzt, wo er eine VOB (Vorgeschobene Operations Basis) unterstützen soll. Wohl gelitten wird er dort nicht. Er ist ein Colonel ohne Kampferfahrung, Respekt bringt man ihm nicht entgegen und er selbst fühlt sich von seinem extrem aggressiven Vorgesetzten eingeschüchtert. Doch bei einem Angriff auf die Basis erweist er sich als Kämpfer, wovon er selbst am meisten überrascht ist. Da auch noch sein Vorgesetzter Offizier, der vor dem er solchen Bammel hatte, fällt, geht dessen Befehlsgewalt nun an Bookbinder über. Jetzt hat er die Verantwortung über die Basis und die stationierte Division. Doch plötzlich wird das Tor, das die Bewegung zwischen der Ursprungswelt und der realen Welt ermöglicht plötzlich geschlossen wird und kein Portant mehr da ist, der es wieder öffnen kann, ist die Einheit von jeglichem Nachschub abgeschnitten. Man wäre den Angriffen der feindlichen Goblins und sogar den indianischen Berggöttern fast schutzlos ausgeliefert. Bookbinder organisiert eine provisorische Lebensmittel- und Wasserversorung und macht sich dann mit vier Mann Begleitschutz sowie zwei Verbündeten aus dem südasiatischen Raum (Indien in diesem Falle) auf den Weg zu einer weit entfernten Basis, um Hilfe zu holen. Dort gibt es einen Portanten, der sie zurück in ihre Welt transportieren beziehungsweise ein Tor öffnen könnte, durch das sie dann Unterstützung und einen eigenen Portanten in die VOB schaffen würden. Doch die Inder und deren Verbündete Wesen halten sie hin. Während in der Urpsrungswelt festsitzen, tappt Oscar Britton in eine Falle. Statt sich dem Untergrund in New York anzuschließen, der den Präsidenten und diverse Senatoren absetzen will, wird er vom SOC festgesetzt und auch zum Tode veruteilt. Als sich die Leute um Bookbinder, die bei der gefährlichen Reise dezimiert wurden, endlich in die Heimat begeben können, verweigert der Präsident die Unterstützung für den verlorenen Außenposten. Somit ist Britton als Portant die letzte Chance, um seinen Leuten zu Hilfe zu kommen.
Das zweite Buch um die Shadow Ops setzt zwar bei Bookbinder ein, doch als der auf die VOB geschickt wird, verbindet Myke Cole dessen Einsatz geschickt mit Vorkommnissen zum Ende von Teil 1. Man liest noch von Figuren, die die letzte Schlacht nicht überlebten. Bookbinder ist mitten in diese hineingeplatzt. Dann wird alles so gefügt, dass es zum Vorgänger passt und die Sichtweise jetzt
vorrangig auf Bookbinder fokussiert ist. Der erweist sich in der Charakterisierung als unsicherer Schreibtischhengst ohne jegliche Kampferfahrung, der sich von allen unterbuttern lässt. Selbstbewusstsein ist in dieser Situation keines vorhanden. Doch nach und nach lebt er sich ein und verändert sich und als es drauf ankommt, als es um Leben und Tod geht, ist er dann da. Gewandelt, bereit Verantwortung zu übernehmen und zumindest nach außen hin keine Zweifel aufkommen zu lassen. Innerlich fragt er sich immer noch, ob das, was er da tut, wirklich richtig ist, ob er tatsächlich Führungsqualitäten hat, doch seine Männer glauben an ihn. Die Figur des Britton taucht in diesem zweiten Buch nur kurz im Mittelteil und zu Finale auf, der Autor konzentriert sich hauptsächlich auf das Schicksal des Colonel Bookbinder. Wiederum ähnlich zur vorherigen Story ist die rassige Action zu Beginn und auf den Schluss verteilt, während die beschwerliche Reise zwar durch den einen oder anderen Spannungsmoment gewürzt wird, aber insgesamt eher zurückhaltend verläuft. Was mir hier noch mehr auffiel als im ersten Band, ist, dass man die Geschichte aufgebaut hat, wie einen der alten Western. Frischling erweist sich als echter Mann und Kämpfer, Fort bzw. VOB abgeschnitten und von Feinden umzingelt, Held schart einige Tapfere um sich und rettet soviele seiner Männer, wie ihm möglich ist. Es gibt Verräter, Streitereien untereinander. Alles nicht neu. Nur die fremden Welten, die unterschiedlichen Kreaturen und magischen Fähigkeiten oder neuartige Waffen machen den Unterschied aus. Ebenfalls übernommen hat der Autor die Kritik am System und er als Ex-Militär sollte es vielleicht auch wissen, ob es wirklich so zugeht. Jedenfalls wird mehrfach angemahnt, dass die Regierung es zwar erstrebenswert findet, Kenntnisse oder Fähigkeiten als Waffen und/oder zur Landesverteidigung zu nutzen, diese aber, wenn man sie zur Unterstützung der hungernden oder armen Bevölkerung in der großen, weiten Welt zur Verfügung stellen will unter die Gefährdung der nationalen Sicherheit fallen und somit zur Nutzung verboten werden. Politiker sind nur auf Wahlerfolge und Machterhalt aus, intrigieren zu ihrem eigenen Nutzen. Alles auch keine Weltneuheit und wohl in jeder Regierung dieser Welt zu finden. Die Sprache ist schlicht, das Tempo mal sehr hoch, dann wieder etwas dezenter, bevor es wieder anzieht.
Insgesamt leicht lesbare Military Fantasy, die recht anspruchslos, aber
actionreich unterhält. Man sollte aber auf jeden Fall auch das erste
Buch vorher gelesen haben, denn sonst ist die Verwirrung was die Handlung und Personen angeht doch recht groß. Die kritischen Anmerkungen sind aber eher in den dem jeweiligen Kapitel vorgestellten Einwürfen zu finden, denn in der Handlung selbst würden sie zweifellos untergehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen