Freitag, 31. Juli 2015

Buchreview "Wolfskiller 5 - Gefangen und zum Tod verdammt" M. Barry

Mike Barry. Delgado legte die Waffe in die Schublade, ging zur Tür und spähte auf den Korridor hinaus. Der Posten lehnte an der gegenüberliegenden Wand. Sein Gesicht war schweißnaß.

Aus Las Vegas ist Wulff etwas überhastet abgereist, fühlte sich in seinem Flugzeug relativ sicher. Falsch gedacht. Zwei Typen entführen die Maschine Richtung Kuba. Ihre Bosse hatten ihnen mitgeteilt, dass sie dort willkommen und sicher seien und Wulff in Gewahrsam behalten könnten. Nicht wirklich clever. Seit der Bart dort das Sagen hatte, war der Mob wie alle Amerikaner dort erledigt. Das bekommen auch die zwei Hijacker zu spüren. Major Delgado legt sie kurzerhand um und lässt sich von Wulff über alle möglichen Pläne und den Inhalt seines Koffers informieren. Dann schickt er ihn unter Bewachung eines einzelnen Soldaten weg. Er soll mit dem Hubschrauber zu DiStasio gebracht werden, der sich sicher erkenntlich zeigen wird. Doch Wulff kann den bewaffneten Begleiter überwältigen und sich vom Piloten wieder Richtung Havanna fliegen lassen. Dort ruht er sich eine Nacht lang aus, bevor er zurück zu Delgado geht. Kurz und bündig erledigt er ihn, um dann den Koffer bei DiStasio abholen zu wollen-

In diesem Buch bekommt der Leser etwas über Polizeigewalt zu lesen, einige kleine Anmerkungen zum Kuba nach der Revolution als geopolitische Information, die aber auch recht oberflächlich behandelt wird. Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten. Wulff hetzt hinter Drogen her, legt Dealer um und kennt keine Gnade. Ablenkung durch Emotionen gibt es nicht, dialoglastig ist auch dieses Buch ebenfalls nicht. Aber ich muss schon sagen, dass die Faszination, die ich vor fast vierzig Jahren, als ich die Bücher als Neuware erworben hatte, beim Lesen empfand, doch arg geschwunden ist. Sicher ist es immer noch gute und ordentliche Action, aber auch sehr trivial und mit einigen Klischees gespickt. Zudem bleibt nur zu sagen, dass die Bücher, wenn man sie direkt hintereinander liest, doch sehr oft immer wieder das gleiche Muster und Szenarien anbieten, der Übersetzer in fünf Bänden niemanden durchsuchen, sondern immer visitieren ließ und das Ganze zwar die Jagd nach den Syndikatsbossen und korrupten Bullen als roten Faden hat, doch irgendwie auch nicht anders wirkt als die TV-Serien wie "The Mentalist" zu. B. bei denen auch ein Geschehnis den Hintergrund bildet, das aufgeklärt werden will und zwischendurch nur mit kleinen Häppchen präsentiert wird, während in der Hauptsache der Case of the week gelöst werden muss und das eigentliche Thema kaum berührt wird. Natürlich hat es die rücksichtslose und radikale Vorgehensweise von Wulff jederzeit in sich, aber im Prinzip könnte man den Text außerhalb der Actionszenen auch bei der Lektüre auslassen, da sie nur schon bekannte Muster variieren. Kurz: lahmt ein bisschen und bleibt doch hinter den heutigen Krachern des Genres zurück. Bestenfalls solide Kost für nebenbei. Es gibt noch eine andere ähnlich gelagerte Serie von Al Conroy namens "Soldato", aber ob ich mir die auch hole, wage ich momentan anzuzweifeln.

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