Mittwoch, 14. Juni 2017

Buchreview "Alien: Covenant" A. D. Foster

Alan Dean Foster. Auf dem Weg zu einem weit entfernten Planeten am anderen Ende der Galaxie entdeckt die Crew des Kolonisierungsraumschiffs Covenant einen Planeten, den sie für ein unentdecktes Paradies halten. Doch der vermeintliche Garten Eden entpuppt sich schnell als dunkle und gefährliche Welt. Als die Crew sich daraufhin einer entsetzlichen Bedrohung jenseits ihres Vorstellungsvermögens gegenüber sieht, bleibt ihr nichts anderes als die Flucht. Doch diese fordert gnadenlos ihre Opfer. 

David erwacht. Erste Bewegungen, verschwommenes Sehen, das sich mit der Zeit bessert, erste Gedanken. Ein Mann steht vor ihm - sein Schöpfer. Nach und nach beginnt der Findungsprozess und bald ist David nicht nur sprachbegabt. Er kann es mit seinem Schöpfer bei einer Diskussion schon aufnehmen. Andernorts erwacht Daniels aus dem Hyperschlaf. Etwas hat sie geweckt und sie muss sich um die Kolonisten an Bord kümmern, die noch in ihren Kapseln liegen. Einzeln kommen dann auch weitere Crewmitglieder zu ihr, die ihren künstlichen Schlaf ebenfalls beendet haben. Bald bricht Chaos aus und sie verlieren von den Kolonisten, die sie auf einen bewohnbaren Planeten transportieren sollen, 47 Personen plus ihren Captain. Doch sie finden auch einen Planeten, der scheinbar ideale Lebensbedingungen bietet. Sie beschließen, ihn zu erkunden. Mit ihnen kommt der Android Walter. Was sie dort vorfinden, lässt ihnen den Atem stocken. Etwas hat hier scheinbar gewütet und eine fremde Rasse sehr großer Humanoiden getötet und einen riesigen Friedhof hinterlassen. Bald erfahren sie am eigenen Leib, was es mit diesem Geheimnis auf sich hat. Jetzt beginnt auch die Dezimierung der Crew. 

Der Luzifer-Verlag kredenzt seiner Leserschaft den neuen Roman zum aktuellen Film der Alien-Reihe: "Alien: Covenant". Aufmachung und Cover (mal nicht vom weltberühmten Dauer-illustrator der Verlages erstellt) sind schon ein Blickfang. Der Autor Alan Dean Foster ist ja schon ein Veteran, wenn es um Bücher zum Film nach einem Originaldrehbuch geht (dieses hier ist von John Logan und Dante Harper) und er hat eine gewisse Routine entwickelt, wie er die Vorgaben angeht. Dennoch gibt es oftmals qualitative Schwankungen bei seinen Werken. Manche sind auf diesem Gebiet schier herausragend, während andere wiederum wie schnell abgeschrieben und mit leichten Ergänzungen versehen schnellstmöglich auf den (amerikanischen und später internationalen) Markt geworfen wirken. Das betrifft aber auch das Drehbuch. Fragen nach der Schöpfungsgeschichte und der Entstehung des Menschen, nach Perfektion oder Fehlern werden in einem kurzen Prolog bestenfalls andeutungsweise mal behandelt, mehr aber auch nicht. Danach nimmt eine Handlung ihren Lauf, die man aus allen seit 1979 erschienen Filmen des "Alien"-Universums zusammengestückelt zu haben scheint, sie mit den sattsam bekannten Elementen des Horrorfilms oder gar gemeinen Slashers aufgepeppt hat und so dem geneigten Publikum, das nach simpler und ohne Anstrengung zu konsumierender Kost nach den ganzen Werbekampagnen geradezu giert, gibt, was es kennt. Überraschungen sucht man vergebens. Zudem dauert es eine Weile, bis die Handlung in die Spur kommt. Bis fast zur Hälfte des Buches wird von Wünschen, Träumen und dem neuen Zuhause geschwafelt, bevor es endlich losgeht. Leider kommt kein richtiger Zug in die Story. Trotz diverser Splattereinlagen und einigen leicht kreativen Kills kommt man nicht umhin, das Buch einfach als Mixtur aus Versatzstücken der früheren Filme zu sehen. Für ein nachgewachsenes und somit jüngeres Publikum vielleicht ein erträgliches Buch und somit auch Film, aber für "Alien"-Fans der ersten Stunde nur ein Happen zwischendurch. Die von Foster eingestreuten Gedanken und Emotionen der Protagonisten, die der Film so nicht transportieren kann, täuschen nicht über die Schwächen hinweg. Doch das ist weder die Schuld des Autors noch des veröffentlichenden Verlags. Da wurde von Beginn an ein Produkt für den leichten Konsum konstruiert, das auf 400 Seiten wenig Aufregendes zu bieten hat.                           

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