Montag, 13. November 2017

Buchreview "Clear by fire - Suchen und vernichten" J. Hood

Joshua Hood. Mason Kane kämpfte als Soldat viele Jahre im Anvil-Geheimprogramm der US-Armee unbemerkt von der Öffentlichkeit gegen den Terror. Bis sich sein Kommandant auf einen perversen Deal mit dem Feind einlässt. Als der die Tötung einer unschuldigen afghanischen Familie anordnet, verweigert Kane den Befehl und desertiert. Als Terrorist und Verräter von seinen früheren Kameraden gejagt, deckt er mit Unterstützung seiner Special-Ops-Kollegin Renee Hart eine gewaltige Verschwörung auf, die bis zum amerikanischen Präsidenten führt.

In Nordafrika ist Mason unterwegs, um seinen Kopf vor den Verfolgern zu retten, aber auch, um den wahren Schuldigen für dessen Taten büßen zu lassen. Nicht so einfach, wenn man überall eine Zielscheibe auf der Brust hat und für jeden als lukrative Beute gilt. Verrat allerorten und nur wenige Freunde, die noch zu ihm halten. Die Amerikaner wollen mit allen Mitteln seinen Kopf. Und so nimmt eine gnadenlose Hetze in den Ländern des afrikanischen Nordens statt, die sich in den Nachwehen des "Arabischen Frühlings" befinden. Algerien, Libyen und Marokko sind zuerst die Stationen, die Mason Kane auf seiner Flucht durchquert und wo er Hilfe von früheren Verbündeten aus der Region bekommt, die auch als Agenten für die USA tätig waren. Im Heimatland dagegen wird heftig intrigiert, um eigene Ziele durchzusetzen. Dies führt dazu, dass die Special-Ops-Agentin Renee Hart auf eine Mission geschickt wird, bei der sie auf Mason Kane stößt. Gemeinsam finden sie mehr heraus, als sie je erwartet hätten. Leider geraten sie auch in einen umfangreicheren Kugelhagel als sie je erwartet hätten. Ihr Leben ist noch nicht einmal den berühmten Pfifferling mehr wert.

Burn, burn, burn - der Himmel über Nordafrika wird hell erleuchtet von den Mündungsfeuern der amerikanischen Einheiten. Lässt man mal außer acht, dass die Trennung zwischen Schwarz und Weiß viel zu früh erfolgt und diese Möglichkeit noch mehr Spannung zu generieren schlicht verschenkt wird, ist "Clear by fire - Suchen und vernichten" ein wahrhaftiges Actiongeschoss geworden. Mason Kane ist einer der härtesten Hunde, die in den letzten Jahren die Kämpfer gegen das Böse anführten. In einer Szene würde sogar ein Charles Bronson aus "Chatos Land" mal kurz zusammenzucken, wäre er Zeuge des Verhörs. Mit Menschenrechten ist es hier nicht weit her und die politischen Verwicklungen sind zwar recht oberflächlich skizziert, aber manchmal nicht weit von der Wahrheit entfernt (z. B. dass der Arabische Frühling und die Auswirkungen eher US-Wunschdenken waren statt Realität). Hier wird vor nichts halt gemacht, gewisse Verbrechen erinnern schwer an die Zeit in Vietnam, wo US-Militärs auch diverse Gemetzel angerichtet haben. Das trägt dann auch dazu bei, dass man hier eine schlichte moralische Rechtfertigung für das rücksichtslose und rotzebrutale Vorgehen des Protagonisten serviert bekommt. Die Figuren sind zwar auch nicht gerade mit Tiefenschärfe gesegnet worden, dafür sind sie aber hart gegen sich selbst und ihr Feinde. Gerade Renee Hart wurde von den üblichen weiblichen Klischees in ähnlichen Werken befreit und ist übler drauf als ein angefressener Marine. Im äußerst bleihaltigen Showdown stellt sie das eindrucksvoll unter Beweis. Und die finale Konfrontation hat es mehr als nur in sich. Schnelle Wechsel, höllische Feuerkraft, hohe Verluste und extremer Blutzoll treiben den an sich schon hohen Actionanteil auf die Spitze. Die wenigen emotionalen Einschübe auf diesen 440 Seiten passen recht gut und bremsen die flotte Handlung auch nicht aus, Leerlauf gibt es eigentlich gar keinen. Zwar wird das Buch stilistisch keinen Preis gewinnen, aber Actionfreunde werden absolut zufriedengestellt. Schnell, kompromisslos und bretthart. High level Militäraction. Für die Zielgruppe klare Kaufempfehlung. Von Joshua Hood darf gerne mehr kommen, sehr gerne.

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