Dean Koontz. Der rätselhafte Selbstmord ihres Mannes ist nur der Anfang eines
ungeahnten Albtraumes: Auf der Suche nach einer Erklärung für seinen Tod
entdeckt FBI-Agentin Jane Hawk einen landesweiten Anstieg
unerklärlicher Suizide. Als sie der Spur weiterfolgt, erhält sie eine
unmissverständliche Warnung: Ein Unbekannter dringt in ihr Haus ein und
bedroht ihren Sohn. Jemand Mächtiges scheint dahinterzustecken. Da Jane
nicht mehr weiß, wem sie trauen kann, geht sie in den Untergrund.
Getrieben von dem Willen, ihre Familie zu schützen und den Tod ihres
Mannes zu rächen, macht sie die Jäger nun zu Gejagten.
Die ersten beiden Teile der Trilogie hier zusammengefasst, wobei ich die Inhaltsangabe von Buch 2 weggelassen habe und auch bei meiner Meinungsäußerung versuche, nichts zu spoilern. Wer sich hier von Dean Koontz etwas von seinen früheren mystischen Geschichten oder gar Horror erwartet hat, dürfte schon etwas enttäuscht sein, aber seine Geschichten um Jane Hawk sind schon um Längen besser als seine Odd Thomas-Reihe. Und eigentlich geht es auch in bester Thrillermanier eines Robert Ludlum los. Da ist alles drin von geheimnisvollen Hintermännern, einer großen Verschwörung bis hin zu etwas Science Fiction und Wissenschaft, die ähnlich schon in der Covert One-Serie von unterschiedlichen Autoren nach einem Konzept des dann verstorbenen Altmeisters beschrieben wurde. Finsterlinge mit einem Plan, der so perfide ist, dass man es kaum glauben mag und der noch dazu als Rettung der Menschheit verkauft wird. Um den Plan durchzuführen und damit nichts nach außen dringt, müssen Zeugen oder versehentliche Mitwisser beseitigt werden. Wer rumschnüffelt, ist des Todes. Jane Hawk schnüffelt herum, also kommt sie auf die Todesliste. Wirklich hervorragend empfinde ich, dass der Autor endlich einmal wieder einer ist, der die handelnden Personen nicht sofort erkennbar in gute und böse Spieler sortiert, sondern Platz für Überraschungen lässt. Unterschiedliche Handlungsstränge, die in nicht geringer Zahl vorhanden sind, kurze Kapitel und eine Menge Action lassen dem Leser hier fast genauso wenig eine Atempause wie sie Jane Hawk erhält. Er wird geradezu durch die Seiten gehetzt. Immer wieder kommen direkte Bezüge zu den heutigen Möglichkeiten der Überwachung der Bürger in den Fokus und nicht alles ist so fremd, wie man es sich wünschen würde. Es ist auf jeden Fall angebracht, sich mit dem ersten Teil - "Suizid" - vertraut zu machen, bevor man an "Gehetzt" herangeht und sich mit der Protagonistin vertraut zu machen, die zwar eine toughe und harte Agentin ohne Mandat ist, aber dennoch eine sympathische Hauptfigur. Ich war es jedenfalls mit beiden Büchern mehr als zufrieden und der Verlag HarperCollins hat mir da zwei (das dritte kommt ja erst im Jänner 2020) feine Suspense-Werke ins Nest gelegt, wie ich sie schon seit langer Zeit vermisst habe. Obwohl beide Bücher keine Kurzgeschichten sind und die zumeist üblichen 440 Seiten doch um etliche überschreiten, kommt keine Langeweile auf, gibt es kaum Durststrecken und Tempo und Rasanz sind immer vorhanden. Spannung um die Leute im Hintergrund ist auch genügend da, also kaum ein Manko in der Geschichte. Wer selbstverständlich gehobene Ansprüche erwartet und mehr so auf die nachdenklich stimmenden sozialkritischen Aspekte einer Story setzt, bekommt hier nur das, was ich schon erwähnt habe: den totalen Überwachungsstaat und was die falschen Leute mit den Instrumenten der Macht anstellen können, wenn man sie lässt oder das Volk so manipuliert wurde, dass man die Machthaber, Regierenden oder diejenigen, die an die Macht wollen, ihren Weg gehen lässt. Ist ja heutzutage nicht mehr allzu schwierig inklusive der ganzen Wichtigtuer jeder Couleur. 9/10 für die beiden ersten Teile der Trilogie.
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