Donnerstag, 30. Juli 2015

Buchreview "Wolfskiller 4 - Tödliche Spiele" M. Barry

Mike Barry. Burtt Wulff, Ex-Cop des Rauschgiftdezernats, ist zum Freiwild erklärt worden. In New York, San Francisco und Boston hat er vernichtende Schläge gegen den organisierten Drogenhandel geführt. Jetzt ist er für die großen Bosse Feind Nr. 1. Überall lauern bezahlte Killer, um dem gefährlichen Ex-Cop das Lebenslicht auszublasen. Aber Burt Wulff führt seinen einsamen Kampf weiter. Eine heißte Spur, die er verfolgt, endet in einem Zentrum des Rauschgifthandels in Las Vegas. Doch Wulffs Gegner haben inzwischen keine Zeit vergeudet. Noch ehe er in die Nähe des Spielerparadieses gelangt, fliegen ihm die Kugeln um die Ohren. 

Wulff hat Boston hinter sich gelassen. Die dortige Organisation schwer durcheinandergebracht, der Boss liquidiert. Für mächtig Aufsehen hat er gesorgt. Überall wird er gesucht. Wo kriecht man da am besten unter - in der Höhle des Löwen, wo einen niemand erwartet, in New York. Er fährt zu seinem Ex-Partner Williams, bekommt einige Stunden dringend benötigten Schlaf und erfährt dann, was sich so während seiner Abwesenheit in der City getan hat. Einiges. Stadt in Aufruhr, Presse überschlägt sich mit dem Erfinden neuer Schlagzeilen, der Commissioner unter Druck, die Mafia stinkesauer, selbst der Gouverneur aus der Hauptstadt albany pflgete seine Sorge mit deutlichen Worten auszudrücken. Hat sich doch ein Lieutenant namens Stone zusammen mit Stoff, Horse (50-er Jahre), Smack (60-er Jahre), Shit in den 70-er Jahren oder schlicht Heroin, im Wert von rund einer Million schöner Dollars nach Las Vegas verdrückt. Nicht ganz blöd, stellt er den Koffer dort irgendwo unter und macht mit dem Boss des Kartells und Kasinobesitzer Vinelli einen Deal aus. Gegen Schutz und Kost und Logis wird er dem seinen Anteil an der Sore geben. Der könnte auf die Art seinen Ruf als doch nur untergeordneter "Zwerg"-Capo richtig aufpolieren. Aber der Bulle ist ein gieriger Arsch, will nun auch noch Spielgeld, wenn er schon in nem Kasino ist. Und den Stoff weiter nicht rausrücken. Tja, und etwas Jähzorn lässt dann auch Lieutenants sterben. Messer ins Kreuz und fini. Kurzfristig gedacht Capo Vinelli. Wo ist der Stoff nun? Auch das wird er bald erfahren, denn Wulff hat sich auf die Fährte von Stone gesetzt und wird von Mobstern abgefangen. Hatten die Ratten sich doch tatsächlich darauf vorbereitet, dass Wulff sich diesen Bullen nicht entgehen lassen würde. Dem ersten Aufgebot von nur zwei Mann kann er noch entkommen. Aber als er sich dann mit Vinelli, dem er genüßlich die Kniescheibe zerballert hat und ihn dann darauf rumtrampelnd befragt, in dessen Büro verbarrikadiert hat, wird es brenzliger. Eine Truppe Hitmen wartert auf ne gute Gelegenheit, reinzustürmen und Wulff umzulegen - sollte Vinelli dabei mit draufgehen, egal. Gestürmt wird, gestorben wird auch, aber Wulff kann wieder fliehen - und lässt ein Hotel-Casinol zurück, das leider durch eine von ihm ausgelöste Explosion sozusagen entkernt wurde. Gangster, Spieler und Personal zum größten Teil dadurch übrigens auch. Was er aber mit in Sicherheit nehmen konnte, ist die Ware, die Teniente Stone sich unter den Nagel gerissen hatte. Der hatte das Zeug in einem Schließfach am Flughafen gebunkert und den Schlüssel offen bei Vinelli liegen lassen, der war nur zu blöd, einen Zusammenhang zu sehen.  

Wieder viel Action, wenig Gehalt. Burger statt Steak. Okay, war zu erwarten bei den Werken. Was aber sehr auffällt, wenn man die Bücher in direkter Folge liest - sie sind wie eine Serie mit dem Case of the week. Jedesmal dasselbe Strickmuster - rein in die Stadt, Gangster ausgelöscht und weiter zur nächsten. Der Vorteil ist die Härte, Action und Rücksichtslosigkeit. Romantik gibt es hier eher in dem Sinne, dass Wulff einem plärrenden Gangster, dem er die Kniescheibe zerböllert hat, aus Nächstenliebe auch die andere zerschießt. Damit die zuerst getroffene nicht so allein ist (und der Scheißkerl noch etwas mehr zu winseln hat). Leider bleibt doch auch oft die Logik zu sehr auf der Strecke und für Profikiller eines Syndikats, die ihren neuerdings gefährlichsten Gegner im Visier haben, stellen sich die Feinde selten dämlich an, treffen nix wie in "A-Team" (Der Serie) und haben auch sonst nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Und immer, wirklich immer werden die härtesten Sauhunde der Organisation nach etwas Haue oder leichtem Kugel-Aua zu winselnden kleinen Kötern, die beinahe zu plärren beginnen. Im Gegensatz zu den Guten, was hier ja eh nur Wulff ist. Okay, schlechtes Beispiel, ihm macht der Tod ja nix aus, solange er so viele Drecksäcke wie möglich mitnehmen kann, die paar Unschuldigen zählen nicht. Aber es ist wie in vielen anderen Storys, dass der Mutige, selbst die Kinderchen oder das Heldenweibi immer unnachgiebig und trotz Schmerzen tapfer sind und bleiben, während sie bösen Wichte jammern ohne Ende. Also bleiben die "Wolfskiller"-Romane nette und schnelle Actionhappen für nebenbei, deren Niveau dann und wann etwas näher Richtung Heftromane tendiert. Aber vom gleichen Verlag wurde mit gleichem "Aufwand" Richard Stark mit seinem Parker eingeführt.

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