Samstag, 16. Juni 2018

Buchreview "Eat Local(s)" D. King

Danny King. Alle fünfzig Jahre finden sich die verbliebenen Vampire Englands zu einem geheimen Treffen zusammen. Gäste sind dabei nicht unbedingt gern gesehen, außer jenen, die handverlesen zu dem Jubiläum mitgebracht werden. Denn die Zusammenkunft soll ja auch ein kulinarisches Highlight werden. Von all dem hat Sebastian Crockett natürlich keine Ahnung, denn er folgt nur deshalb der Einladung der sexy Vanessa, weil er auf ein erotisches Abenteuer in der ländlichen Abgeschiedenheit hofft. Aber als plötzlich auch noch eine Spezialeinheit von Vampirkillern das Anwesen umstellt, wird allen klar, dass das ein ganz besonderer Abend werden wird - und für manche leider der letzte.

Beim Luzifer-Verlag mit dem in Frankreich schon so berühmten Cover-Artisten Michael Schubert, dass man seine Arbeit als Grundlage für DVD-Cover nutzt, und dem Verleger Steffen Janssen, ist von Danny King schon das Buch "Das Haus der Monster" erschienen, das nicht nur bei mir einen ordentlichen Eindruck hinterließ. Nun also "Eat local(s) - Rate, wer zum Essen kommt". In diesem Fall war es nicht von Nachteil, dass ich den Film, für den das Buch als Vorlage diente, schon gesehen hatte. Dass er mir gefiel, war natürlich ebenfalls ein Pluspunkt. Während man sich bei der Lektüre eines Buches seine Vorstellungen der Figuren und der Szenen nach eigenem Gutdünken vors innere Auge ruft und bei einer folgenden Verfilmung dann oft verwundert ist, wie das Alles doch so anders geworden ist (Und dabei lasse ich jetzt mal ganz außen vor, dass die Handlungen oftmals so stark verändert werden, dass sie mit der Vorlage kaum noch was zu tun haben.), hat man hier die Bilder schon im Kopf und kann sie beim Lesen mit dem Text und den Beschreibungen zusammenfügen. Klappte recht gut. Skurrile, verrückte Szenarien, freche, humorige Dialoge, bissiger Brit-Witz und auch blutige Action, Versteckspiel im Wald, Kirchenvertreter und Kirchentreter - alles da. Die witzigsten Vampire seit langer Zeit. Die Protagonisten sind gut gezeichnet, die Handlung um Vampire in ihrem eigenen Alamo während draußen der menschliche Soldaten-Mob lauert und dem etwas einfach gestrickten Sebastian ist weit von den üblichen Klischees um die Blutsauger entfernt und eine Wohltat nach dem Schrecken, den dieser "Twilight"-Quark irgendwie im Hinterkopf immer noch verbreitet, wenn nur das Wort Vampir fällt. Und der Bonus von knapp 40 Seiten, während denen der Autor über die Entstehungsgeschichte des Films schwadroniert und auch kurz erwähnt, dass Jason Statham für eine Fightchoreographie und als Fight director mal eben so ganz nebenbei mithalf. Wer Film und/oder Buch nicht kennt und mal etwas abseits des üblichen Zeugs unterhalten werden will, sollte sich diesen ruhig einmal zuwenden. Zudem sind in letzter Zeit entschieden zuviele Filme auf dem Horrormarkt nur fader Murks oder schlicht und einfach billig runtergekurbelter Rotz, der schon gar nicht mit Abwechslung aufwarten kann. Ähnlich sieht es ja auf dem Buchsektor aus. Kaum hat ein Konzept, eine Idee, Erfolg, wird sie massenhaft kopiert - und das dann noch von Laien oder Dilettanten. Da freut man sich schon, wenn man mal so eine positive Ausnahme entdeckt. Und der Verlag hat auch schon ein weiteres Buch von Danny King in Planung - "Mordsjob" auf den ich mich schon mords freue. Für die Speisenden im Hause Thatcher und die ungeladenen Gäste, die draußen bleiben müssen, gibt es 8/10 und eine Leseempfehlung, die man auch für den Vorgänger "Das Haus der Monster" gelten lassen kann.  

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https://www.imdb.com/title/tt4401006/fullcredits?ref_=tt_cl_sm#cast

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