Buchreview "Blutiger Schwur"
Christopher Farnsworth. Für die einen die Geißel der Menschheit, für die anderen die Rettung vor den Ausgeburten der Hölle: Nathaniel Cade, Vampir im Auftrag des Präsidenten. Gebunden durch einen Jahrhunderte alten Bluteid, ist Nathaniel Cade das letzte Mittel des Präsidenten der Vereinigten Staaten gegen die Invasion Werwölfe, Untoten und anderen Kreaturen.
Für den ehrgeizigen Secret-Service-Aenten Zach Barrows läuft es hervorragend: Er ist vom Wahlhelfer zum politischen Zögling des Präsidenten aufgestiegen, und nichts scheint seine Karriere noch aufhalten zu können - bis er den Fehler begeht, sich mit der Präsidententochter ein heftiges Techtelmechtel zu erlauben. Klar, dass das nicht ungestraft bleiben kann. Als ganz besondere Sühne wird er eines Nachts in die Katakomben des Weißen Hauses geführt, wo man ihm ein Wesen vorstellt, von dessen Existenz auf der ganzen Welt nur eine Handvoll Menschen wissen: Nathaniel Cade. Durch den Bluteid daran gebunden, dem Präsidenten und somit der USA zu dienen. Al-Kaida, Afghanistan oder Irak sind nur Kleinkram gegen die Gefahren, mit denen sich Cade herumschlagen muss. Werwölfe auf dem Balkan, magische Artefakte oder einer Geheimorganisation innerhalb der CIA sieht er sich ausgesetzt. Doch die neueste Bedrohung überrascht auch ihn. Dr. Johann Konrad - ein Altnazi - will die USA mit einer Armee von Untoten überfluten (um die geistigen Zustände braucht er sich dort ja nicht mehr kümmern) und Nathaniel Cade vernichten. Jetzt sind einige blutige Nachtschichten angesagt. Dazu kommt noch ein Unsterblichkeitsserum, das selbst den loyalsten Politiker (eh selten genug, diese Gattung) in Versuchung führt und Al-Kaida auf Seiten der Untoten (die aus gefallenen US-Soldaten "rekrutiert" wurden) machen seine Aufgabe auch nicht leichter. Da hatte sich Zach Barrows seine Karriere sicher anders vorgestellt, als nun den Handlanger / Aufpasser für den Vampir aus dem Keller zu spielen und Kämpfe gegen Monster waren in seinem Aufstiegsplan wohl auch nicht vorgesehen.
Abgesehen davon, dass die USA nun neben dem Kampf gegen den Terror auch einen Kampf gegen den Horror führen und auch noch einen Vampir auf ihrer Seite haben, nichts wirklich Neues an der Horrorfront. Handlungsabläufe und Figuren kommen dem Leser meist irgendwie vertraut vor, doch ansonsten hat Farnsworth die Mischung aus Thriller und Horror zu einem sehr unterhaltsamen Roman verquickt. Er weiß hier und dort auch erfahrene Thrillerbefürworter mit einigen Wendungen zu überraschen, die man so nicht ganz erwartet hat. Stilistisch eher gewöhnliche Kost, die aber actionreich, mitreißend, jedoch ohne sonderlichen Tiefgang serviert wird. Ein bißchen Humor dazu und fertig ist die perfekte Lektüre zum Abschalten. Gelungen. Gefallen. Ist ja alles drin. Zombies, Werwölfe, Al-Kaida, Geheimdienste, Verräter, Nazis, Vampire und das über allem stehende Amerika. Fehlt nur noch Jack Bauer *gg*. Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe.
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