Dienstag, 21. Dezember 2010

Buchreview "Angst"

Jack Kilborn. Safe Haven, Wisconsin. Eine kleine friedliche Stadt, fernab von allen Übeln der Zivilisation. Bis jetzt!!! Denn in der Näher von Safe Haven ist ein Militärhubschrauber abgestürzt. An Bord waren fünf der furchtbarsten Verbrecher, die die Welt je gesehen hat. Sie haben den Absturz überlebt - und sind auf dem Weg nach Safe Haven, Wisconsin.
Vorbei ist es mit dem Frieden von Safe Haven, als die Verbrecher sich langsam dem Ort nähern. Erste Morde geschehen und der Feuerwehrmann Josh, der noch unter den Nachwirkungen des Todes seiner Feundin Annie leidet, wird, nachdem er an der Absturzstelle war, in den Sog des Grauens hineingezogen. Ebenso wie sein Begleiter Bernie, der Sheriff Streng, die Coffeshopbedienung Fran mit ihrem Sohn und dann die gesamte Bevölkerung der Stadt. Mit einem Trick werden die Bewohner alle an einem Ort versammelt, ohne zu wissen, was ihnen blüht. Nur wenige sind noch abseits der Versammlung, werden aber mit den Verbrechern, die sich gertrennt haben, konfrontiert. So tuen sich zwei Fronten auf. Jene in der Stadt und eine außerhalb in den dunklen Wäldern von Wisconsin. Ein weiterer Hubschrauber, der die Entflohenen wieder einsammeln soll und einen Dr. Stubin an Bord hat, wird ebenfalls zerstört und nur der Dr. überlebt. Beim Versuch die Stadt zu verlassen, stoßen Josh, Fran und deren Sohn Duncan auf Dr. Stubin und auch auf eine Straßensperre, welche die Armee errichtet hat. Keiner darf das Gebiet verlassen. Wer dagegen verstößt, wird erschossen. Also müssen sie wieder zurück und sich dem grausamen Kampf stellen. Und der wird blutig, birgt noch die eine oder andere - wenn auch nur kleine - Wendung und legt an Härte zu.
Wer eine schmusige, kleine Nachtmär erwartet, ist hier völlig falsch. Kilborn kills. Mal abgesehen von einigen kleinen Ungereimtheiten und Logiklöchern sowie Klischeebedienungen ist das Werk ein knochenhartes Brett. Nicht ganz so temporeich wie nach dem Anfang vermutet, aber das ist absolut kein Manko. Von Beginn an geht es richtig zur Sache. Da wird gemetzelt, was das Zeug hält. Köpfe abgedreht, Haut abgezogen, Leute vergast und ähnliche Abscheulichkeiten. Ein Beispiel ist die Szene, wo einer der Verbrecher einen Stadtbewohner eliminiert, ihm ein Auge entfernt, es auf seinen Kumpan schleudert und trocken meint "Ich hab ein Auge auf Dich geworfen". In der Qualität kommen einige Sprüche aus der Abteilung menschenverachtend. Der Leser bleibt atemberaubend bei den Protagonisten und ihrer Flucht hängen, wagt es nicht, die Lektüre zu unterbrechen und ist fasziniert von Gänsehautperspektive, in die ihn der Autor schickt. Wer blutigen Horror gepaart mit Action und etwas wissenschaftlichem Unsinn mag, der ist hier absolut richtig. Horrorfreunde bekommen hier ihre volle Dröhnung. Der Handlungsstrang um Love-Interest und ein bisserl Herzschmerz gehört halt dazu, wirkt aber nicht sonderlich störend. Der eingangs beschriebene Klappentext sagt nicht wirklich etwas über das Buch aus, er ist eher eine banale Vorbereitung auf das, was wirlich folgt. Die positive Überraschung folgt dann bei der Lektüre des Buches selbst. Mehr von Jack Kilborn kann kommen. Der Name ist übrigens nur ein weiteres Pseudonym des Autors J. A. Konrath, was bei den Danksagungen denn auch noch für einen kleinen Schmunzler sorgen wird.

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