Dienstag, 15. Januar 2013

Buchreview "Das Labyrinth der Zeit"

Patrick Lee. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat gerade eine Fernsehrede gehalten, da löscht vor den Augen der Welt ein Raketenangriff das Weiße Haus aus. Kurz danach überleben Travis Chase und Paige Campbell nur knapp ein Bombardement auf ihre Forschungsstation tief unter der Erde von Wyoming. Was steckt hinter diesen Angriffen? Ein jahrzehntealtes Geheimprojekt? Travis sieht nur einen Weg zur Lösung des Rätsels: Den Weg zurück in der Zeit. In seine frühere Existenz in Gestalt eines Kindes macht er sich auf eine Reise quer durch die USA, um den Mächten der Zerstörung zuvorzukommen.

Nach dem Attentat auf den Präsidenten wird an der Abschussstelle eines innerörtlichen Raketensilos aus dem Kalten Krieg eine Botschaft gefunden: Siehe Skalar. Die Nachricht erreicht das Team um Travis und Paige, die herausfinden, dass es sich dabei um eine alte Sache des Portals aus dem Jahr 1978 handelt. Nur eine der damals beteiligten Personen lebt noch. Als sie diese aufsuchen, geraten sie in einen Hinterhalt, dem sie aber entkommen können. Mit den neuen Informationen ausgerüstet, entschließt sich Travis zur Reise in die Vergangenheit in seinen eigenen Körper als Zehnjähriger. Die Suche nach einem Notizbuch mit Aufzeichnungen gestaltet sich als recht schwierig, wenn man nur in der Gestalt eines zehnjährigen Bengels rumlaufen kann. So kommt Travis nur mit fragmentarischen Ergenissen in seine ursprüngliche Zeit und Körper zurück. Kaum ist er wieder an Ort und Stelle, wird das unterirdische Labor von einem B-52-Bomber mit einem Bunkerbrecher fast völlig zerlegt, sodass nur Travis, Paige und elf weitere Mitarbeiter den Angriff überleben. Die beiden trennen sich zusammen mit Bethany von der Gruppe, um in einem Ort namens Rum Lake weitere Ermittlungen anzustellen, weil sie vermuten, dass dort der Ausgangspunkt nicht nur der Verschwörung sondern des gesamten Projekts liegt. Sie finden unterirdische Gewölbe vor, werden aber auch schon von einem großen Trupp Soldaten erwartet. Dennoch gelingt es ihnen einzudringen, aber ihre dringdsten Fragen sind noch nicht beantwortet, die Bedrohung der Welt noch nicht vorbei.

Der abschließende Teil der Trilogie ist vollgepackt mit Actionelementen, einer zwar kurzen, aber die Stephen King-Farce jederzeit übertreffenden Zeitreise, außergeöhnlichen Ideen, fremder Technologie, überraschenden und verwirrenden Begebenheiten und menschlicher Gier und Niedertracht. Auch wenn manches an den Haaren herbeigezogen scheint und es schon fast Bedingung ist, vor "Das Labyrinth der Zeit" auch "Die Pforte" und "Dystopia" allein des Verständnisses wegen zu lesen, ist das bisher letzte Buch von Patrick Lee ein äußerst unterhaltsamer Page Turner im Hollywood-Blockbuster-Stil. Eingebettet in die rasante Story werden alle bisherigen Fragen beantwortet und der Leser wird mit Unterstützung etlicher Cliffhanger von Seite zu Seite gejagt, bis die spannende Hatz letztendlich ihr positives Ende findet. Nette, richtig heimelige Momente wie bei der Zeitreise wechseln sich mit explosiver Action und stellenweise eiskalter Gewalt ab, die ihren Ursprung durchaus auch in den Entitäten hat, die aus dem Portal kommen, aber ebenso von den nach Weltmacht gierenden Schurken ausgeht. Ein weiterer starker Roman, Mr. Patrick Lee. We want more.


Keine Kommentare: