Mike Banning war früher der beste Mann des Secret Service, doch als während seines Dienstes ein Unglück geschieht, wird der tapfere Recke zum Finanzministerium in die Tretmühle des Papierstapelschubsens versetzt. Während er noch immer mit seinem Schicksal hadert, attackieren böse Nordkoreaner mit einem enormen Aufwand an waffenstarrendem Equipment das Weiße Haus, metzeln die Sicherheitsleute nieder und nehmen den Präsidenten als Geisel. Banning beobachtet den Angriff von seinem Bürofenster aus und entschließt sich einzugreifen. Allein auf sich gestellt macht er sich im lädierten Weißen Haus auf die Suche nach dem Präsidenten und seinen Häschern, um diese nach und nach zu dezimieren - und das mit aller Härte.
Das Negative vorweg. Überbordender Patriotismus speziell im Epilog oder auch bei der Erinnerung an die Twin Towers, wenn man das Washington Monument langsam in sich zusammenbrechen lässt, nervt etwas und die CGI speziell bei den Flugmaschinen wie TranAll oder diversen Helis sowie die eine oder andere Explosion sehen so typisch nach Millennium aus, dass man sofort an "Expendables 1" denkt. Der Rest ist insbesondere zu Beginn ein Actionfeuerwerk erster Granate. Da werden keine Gefangenen gemacht. Natürlich ist die Story nicht neu, erinnert man sich doch nur zu gut an die ersten beiden "Stirb langsam"-Filme mit Bruce Willis. Und so ist "Olympus has fallen" denn auch storytechnisch eher Die hard in the White House denn was anderes, aber auf jeden Fall gelungener als die letzten beiden Willis-Vehikel.
Humor und Augenzwinkern spart der Regisseur Antoine Fuqua aus, dafür lässt er aber seinen Protagonisten knüppelhart und derb agieren. Wenn er einem der Bösewichter verspricht, dass er ihm mit dem Messer im Hirn rumwühlt, dann hält er das auch. Und es gibt etliche weitere Szenen die vermuten lassen, dass die FSK-Leute hier einen guten Tag pro Kinogänger erwischt haben. Temporeich und mit handfester Action hetzt Gerard Butler, der wieder mehr solcher Rollen spielen sollte,statt so Zeugs wie "Kiss the coach", durch rund zwei Stunden kurzweilige Ramba-Zamba-Unterhaltung und der Angriff auf den Präsidentensitz hat es wirklich in sich. Unbeteiligte Opfer in Mengen, Munitionsverbrauch in Massen. Mit von der Partie sind Rick Yune (schön fies), Radha Mitchell, Ashley Judd, Aaron Eckhardt, Morgan Freeman, Robert Foster, Dylan McDermott und Cole Hauser.
Nachdem Arnies "Last Stand" und Slys "Shootout" ja im Kino ordentliche Bauchlandungen hinlegten, war die Befürchtung groß, dass man in Zukunft auf derartige Actionunterhaltung im Kino wird verzichten müssen. Glücklicherweise hat "Olympus has fallen" sein Publikum gefunden und macht Hoffnung auf mehr. Roland Emmerich legt ja im Eeptember mit "White House down" ein Präsidenten-Buddy-Movie nach und vielleicht kommen zwischen den ganzen Superheldenfilmchen und sonstigem glattgebügelten Zeugs ja auch wieder vermehrt raue und knallharte Actioner in die Lichtspielhäuser, wie man sie in den 80-ern lieben gelernt hat. Logiklöcher en masse, fragwürdige Gewaltbotschaften übermittelnd, aber immer total unterhaltsam und ohne mit Gewalt auf Überraschungsplot getrimmte Actionunterhaltung. Mehr her. Ach ja, bei der Hitze war es im Kino schön kühl. Leider wussten diesen angenehmen Nebeneffekt auch nicht viele Leute zu nutzen. Insgesamt waren in der Nachmittagsvorstellung vier Hanseln. Und um den Lesern gleich die größte Befürchtung vorab schon wegzunehmen: Filmkrtiken von mir bleiben die Ausnahme., das ist Shanes Revier, da wird nicht zu sehr gewildert. Ansonsten gönnt euch den Streifen!!!
Nachtrag: Mit bisher 154 Millionen Dollar Einspiel weltweit ist "Olympus has fallen" der Stand heute erfolgreichste Film von Distributor Filmdistrict.
Olympus Has Fallen - Wikipedia, the free encyclopedia
5 Kommentare:
Schön hier mal wieder eine längere Filmkritik zu lesen - und dann noch zu diesem Film. Passt wie die Faust aufs Auge. Schön geschrieben!
Wie schwer fallen die CGI denn ins Gewicht? Sind die denn noch "ok" oder regelrecht erbärmlich und versauen den Film?
Wie oft hat man denn mit den schlechten CGI zu kämpfen? Nur gen Anfang oder tauchen immer mal wieder schlechte Effekte auf?
PS:
Gandolfini ist gestorben. Ein schwarzer Tag für Film - und Serienliebhaber.
R.I.P. Tony
LG
Doc Holliday
Hi Doc Holliday,
zuerst ein Danke für das Lob und zu Deiner Frage. Die CGI sind nicht so schlimm, dass man würgend und verärgert das Kino verlassen will. Sie werden speziell beim Angriff zu Beginn (nach dem Prolog) und den Szenen mit den Flugzeugen (bei denen ich aber den Abwurf der Düppel, Täuschkörper für wärmesuchende Raketen, dennoch recht eindrucksvoll fand), bei der Szene mit dem einstürzenden Washington Monument und im letzten Drittel bei einer Hubschrauberattacke genutzt. Auch CGI-Blut wird eingesetzt, aber wenig nervig. Kameragewackel und Fast Edit kommt seeehr begrenzt vor. Dafür hat Butler einige gute Fightszenen drauf und wie gesagt legt er auf verletzte Gegener keinen Wert. Nur platt sind sie matt (platt formuliert, haha).
Das mit Gandolfini hab ich die Nacht gelesen. Viel zu jung verstorben.
Also von mir werden längere Filmkritiken wirklich nur sporadisch kommen, da muss ich schon a) Laune zu haben und b) einen Film gesichtet haben, der völlig nach meinem Gusto ist. Vielleicht geb ich auch mal wieder ner unbekannteren Serie die Ehre. Ansonsten bleib ich bei meinen Büchern und lass Shane die Filme.
Schönnen Gruß + reite das kommende Mistwetter gut ab.
Harry
Da ich so gut wie keine Kritiken mehr schreibe ist sowas immer gerne gesehen, alter Mann:)
schlechte kritik, "gebt euch den film", ansonsten keinerlei "kritik"? bis auf das negative am anfang.
gut, dass du nicht so oft kritiken schreiben willst...
@anonym. Deine klein geschriebenen Worte enthalten eine Menge Wahrheit. Vielleicht kannst du ja auch einige Verbesserungsvorschläge machen, die ich dann für kommende Meinungsäußerungen nutzen kann. ch würde sie mnir dann schon zu Herzen nehmen, denn ich lerne gerne dazu. Bis dahin ein fröhliches BT und mein Dank für die ehrlichen Worte.
Gruß
Harry
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