Derek Haas. Columbus ist ein Profikiller. Einer der besten. Denn er weiß: Jeder Fehler kann tödlich sein. Doch als er in Paris einen Geschäftsmann beseitigen soll, ist Columbus das erste Mal in seinem Leben unaufmerksam und wird plötzlich selbst zur Zeilscheibe. Mit einem Gegner wird Columbus spielend fertig. Aber es ist wie mit den Köpfen der Hydra: Sobald er einen Killer ausschaltet, heften sich zwei neue an seine Fersen. Möge die Jagd beginnen.
Einen ersten Auftrag in der Tschechei kann Columbus in bekannter Manier problemlos erledigen. Danach zieht er sich wieder zurück in sein neues Domizil in Italien, wohin er nach den Ereignissen in Amerika gegangen ist. Sein neuer Mittelsmann William Ryan hat sein Quartier ebenfalls nach Europa, aber nach Paris, verlegt und versorgt ihn von dort mit Arbeit. In Rom lernt Columbus Risina kennen und verliebt sich in sie. Prompt ist er abgelenkt und baut bei der nächsten Aktion Scheiße. Zwar kann er sein Ziel ausschalten, doch nicht ohne aufzufallen. Und bald spürt er Verfolger im Nacken. Sein Mittelsmann wird erledigt und auch auf ihn hat man es abgesehen. Um sich und Risina zu schützen, muss er zum Gegenangriff übergehen. Erste Option ist, dass er seinen früheren Mittelsmann Archie kontaktiert und ihn nun anheuert, fest für ihn die Fäden zu ziehen und Informationen zu beschaffen. Schon bald hat man erste Spuren und Columbus reagiert wieder gewohnt professionell. Er schaltet einen der Killer aus, beschafft sich weitere Hinweise von Handlangern des nächsten, die dann auch das Zeitliche segnen müssen und erfährt auch bald, wer hinter den Anschlägen auf ihn steckt. Doch als er den Auftraggeber erledigt, muss er feststellen, dass damit noch längst nicht alles vorbei ist. Das Kopfgeld bleibt weiterhin auf ihn ausgesetzt und jeder, dem danach ist, kann sich das Geld verdienen.
Lässt man mal außer acht, dass der sogenannte Profikiller erster Güte anscheinend nicht lernfähig ist und seine eigenen Regeln bricht, indem er sich verliebt und wieder eine Frau in Gefahr bringt, die auch für ihn zum Klotz am Bein werden kann, der ihn in die Tiefe ziehen könnte und dass er dadurch vermeidbare Fehler begeht, ist "Bluthund" straighter als der Vorgänger. Keine Rückblenden, keine Geplänkel mit der Frau, die jeweils nur kurze Auftritte hat, dafür aber temporeiche Action und Attentate. Kein bisschen Langeweile, aber auch wenig Anspruch, dafür aber spannender als "Killer". Wer hetzt ihm seine vermeintlichen Mörder auf den Hals und vor allem warum? Bis diese Frage beantwortet wird, vergehen einige Leichen, die den Weg von Columbus, dem Silbernen Bären (effektiver und einträglicher Auftragsmörder) pflastern. Was mich etwas gestört hat, gilt für beide Bücher: Da wird der Antiheld als mitleidloser, perfekter Superkiller angekündigt, der sich keine Gefühle leistet und dann verliebt er sich pro Buch einmal (für einen Killer nicht gerade günstig, da er damit nicht nur die Frau, sondern auch sichin Gefahr bringt, da er a) abgelenkt ist und b) über sie erpresst werden kann) und macht hirnrissige Fehler. Zudem wird in "Bluthund" - absichtlich oder nicht - der Eindruck erweckt, dass er nur Aufträge annimmt, die Gauner oder sonstigen Abschaum betreffen, den einer aus dem Weg haben will. Das war in "Killer" zumindest bei der Richterin anders. Schnell, fetzig und ohne Geplänkel im Drehbuchstil geschrieben und jederzeit verfilmbar. Leider dennoch nicht sonderlich originell und z. B. von Barry Eisler (noch nicht gelesen) oder Tom Wood (stark) schon entschieden besser durchexerziert. Gutes Mittelmaß, den dritten Teil würde ich mir demzufolge auch zu Gemüte führen, so er denn in deutschen Landen erscheint.
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